Nichts bleibt für immer still

Die junge Mutter Kenna ist allein mit ihren beiden Kindern. Als sie nachts von Geräuschen aufschreckt und nach einer Möglichkeit sucht, sich und ihre Kinder vor dem Eindringling zu schützen, stellt sie fest, dass ihr Telefon unerreichbar ist, um Hilfe zu rufen. Doch es kommt noch schlimmer. Sie läuft ihm direkt in die Arme und er hält sie in seinen Armen gefangen, den Mund verschlossen. Als sie seine beruhigende Stimme hört, traut sie ihren Ohren kaum. Sie ist ihr mehr als vertraut und ein Schauer läuft ihr Über den Rücken. Der Mann, den sie einst so sehr geliebt hat und der sie ohne Vorankündigung verlassen hat, ist plötzlich zurück. Zurück in ihrem, ehemals gemeinsamen Leben. Er muss feststellen, dass es inzwischen nicht nur die gemeinsame Tochter gibt, welche ihren Daddy so sehr vermisst hat, sondern dass er auch einen 8 Monate alten Sohn hat, von dem er überhaupt keine Ahnung hatte. Aber nicht nur in dieser Hinsicht hat sich viel verändert, denn auch er und seine Gefühle zeigen sich von einer ganz anderen Seite.
Der Autorin ist mit diesem Buch eine sehr emotionale Geschichte gelungen, welche den Leser sehr berührt. Der Schreibstil ist einfach wundervoll. Von der ersten Seite an fühlt man sich mittendrin und mag das Buch nicht mehr zur Seite legen. Die Handlung ist sehr fesselnd und mitreißend und jeweils aus der Sicht von Kenna, aber auch aus der Sicht des Vaters ihrer beiden Kinder geschrieben. Es fällt schwer, sich auf eine Seite zu stellen, denn beide Seiten gehen einem so sehr zu Herzen, dass es schwer fällt, sich auf eine Seite zu stellen. Überrascht wird der Leser am Schluss mit einem unerwarteten Ende. Für mich war es eine sehr berührende Geschichte, welche meine Emotionen ordentlich durchgeschüttelt haben und was mir mit Sicherheit noch eine ganze Weile im Kopf bleiben wird. Von mir gibt es dafür volle 5 Sterne und einen ganz klaren Lesetipp.

Sehr realistisch und ergreifend

Es handelt sich bei diesem Buch um keine leichte Kost für mal ebenso zwischendurch.
Silvia Maria de Jong hat in diesem Roman ein aktuelles, allgegenwärtiges Thema aufgegriffen, die posttraumatischen Belastungsstörungen deutscher Soldaten durch ihren Einsatz in ausländischen Kriegsgebieten. Sie schafft es perfekt die damit verbundenen Auswirkungen für die Betroffenen selbst sowie deren Familien darzustellen.

Genau so plötzlich wie er verschwunden ist, ist Lukas auf einmal wieder da und drängt mit Vehemenz erneut in das Leben von Kenna und Emily. Während seiner monatelangen Abwesenheit hat sich seine kleine Familie noch um Cailan vergrößert, von dessen Existenz er bis zu seiner Rückkehr nichts wusste.
Kenna spürt sofort die Wesensveränderung Lukas. Er ist innerlich ruhiger, fokussierter und liebevoller, eine Kehrtwendung um 180 Grad. Trotz allem versucht sie vorsichtig zu bleiben, aber Gefühle lassen sich leider nicht immer kontrollieren.
Lukas wird unaufhörlich in seinen Alpträumen und Panikattacken in das Grauen seiner Kriegseinsätze zurück katapultiert. Nach und nach wird er zudem von seiner kriminellen Vergangenheit eingeholt an die er, auf Grund einer Amnesie, keine Erinnerungen hat.
Wer ist Lukas wirklich? Ein schwerst traumatisierter Mensch, dessen Wesen sich trotz des Erlebten so zum Vorteil verändert hat?
Ich möchte nur so viel verraten: Die ganzen Verwirrungen, die mich auch zeitweise während des Lesens ein wenig irritiert haben, lösen sich letztendlich auf und auch die Liebe bekommt eine Chance.

Mich hat das Buch sehr berührt und ich musste immer wieder mal Lesepausen einlegen um das Gelesene sacken zu lassen. Trotz des schwierigen Themas bekommt das Buch von mir eine ganz klare Leseempfehlung!