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"Ob die Möwen manchmal an mich denken?"

Die Vertreibung jüdischer Badegäste am der Ostsee
 
 
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Mit dem Aufstieg der Seebäder im Wilhelminischen Kaiserreich trat auch der "Bäder-Antisemitismus" auf den Plan. "Judenrein!" lautete die Parole an der Ostsee, lange bevor der NS-Staat Wirklichkeit geworden war. Schon um 1900 bringen jüdische Zeitungen...
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Kommentar zu ""Ob die Möwen manchmal an mich denken?""
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    katikatharinenhof, 25.04.2023

    Als der Badeurlaub baden ging

    Unter der Schreckensherrschaft der Braunhemden hat sich nicht nur das Bild in den Städten und Dörfern gewandelt, auch der Tourismus war von den völkischen Ideologien betroffen. Doch wie sah der Alltag an den weißen Stränden der Ostseeküste aus, als der Wind eindeutig die falsche Richtung eingeschlagen hat ?

    Dieser bisher wenig bekannten Frage widmet sich Kristine von Soden und lässt ihre Leser;innen hinter die schützen Sandburgen blicken, die nicht nur den Wohlfühlbereich der Badegäste als Territorium abstecken, sondern auch sinnbildlich für die Ausgrenzung der jüdischen Besucher;innen der Urlaubsorte stehen.

    Doch nicht erst mit dem immer härteren Durchgreifen des braunen Sumpfes wird der weiße Ostseestrand "gesäubert", schon lange vorher bahnen sich erste Vorboten des "Bäder-Antisemitismus" den Weg an die Küste. Die Autorin zeichnet ein erschreckendes und sehr nachdenklich stimmendes Bild der damaligen Zeit und belegt mit Transkriptionen, Originalaufnahmen und Ablichtungen von Werbeanzeigen, wie sich der Sinneswandel Stück für Stück vollzogen hat, um anschließend mit stolzgeschwellter Brust verkünden zu können, dass nicht nur die Strände, sondern auch die Hotels und Pensionen "Judenrein" sind.

    Dabei dürfen wir gemeinsam mit Käthe Kollwitz, Asta Nielsen, Else Lasker-Schüler u. a die Sommerfrische gneißen, die aber zunehmend von aufziehenden dunklen (braunen) Wolken getrübt wird. Die deutschnationale Bewegung und die antisemitisch-rassistischen Gedanken brechen sich wie die Wellen am Spülsaum und überschwemmen regelrecht die Ostseebäder. Immer häufiger ist zu lesen, dass jüdische Badegäste unerwünscht sind und nicht nur auf den Sandburgen die Hakenkreuzfahne gehisst wird.

    Der Titel des Buches ist einem Zitat von Asta Nielsen entnommen und im Verlauf des Buches wird den Leser,innen erst die melancholische und zugleich erschreckende Bedeutung bewusst. Kristine von Soden hat hervorragend recherchiert und Fakten ans Tageslicht gebracht, die bisher gut zwischen den weißen Sandkörnern der Ostseestrände vergraben gewesen sind.

    Eine seht nachdenklich stimmende und aufrüttelnde Lektüre, die lange in Erinnerung bleibt.

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