Patientenerwartungen an Prämedikationsgespräche: Kann die Narkoseaufklärung präoperative Ängste reduzieren?
Präoperativ ist es aus anästhesiologischer Sicht erforderlich, ein Prämedikationsgespräch bezüglich der Narkose und seinen Risiken durchzuführen.
Die Rolle psychologischer Faktoren wie der präoperativen Zustandsangst und deren Zusammenhang mit...
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Produktinformationen zu „Patientenerwartungen an Prämedikationsgespräche: Kann die Narkoseaufklärung präoperative Ängste reduzieren? “
Klappentext zu „Patientenerwartungen an Prämedikationsgespräche: Kann die Narkoseaufklärung präoperative Ängste reduzieren? “
Präoperativ ist es aus anästhesiologischer Sicht erforderlich, ein Prämedikationsgespräch bezüglich der Narkose und seinen Risiken durchzuführen.Die Rolle psychologischer Faktoren wie der präoperativen Zustandsangst und deren Zusammenhang mit Patientenerwartungen sind hierbei erheblich. Zielführend sollten Erkenntnisse dazu generiert werden, welche Gesprächserwartungen die präoperative Angst beeinflussen und ob diese sinken würde, wenn die eigenen Erwartungen erfüllt wurden. Nach der Befragungsteilnahme von 223 Patienten mit elektiven Eingriffen der Gynäkologie, der Urologie, der Allgemeinchirurgie und der HNO wurde interpretierend gezeigt, dass die präoperative Ängstlichkeit in Anästhesiegesprächen entgegen "klassischer" Aufklärungsaspekte einen wichtigen Gegenstand für eine empathisch- patientenzentrierte Gesprächsführung darstellt, welche besonders auf Risikogruppen mit objektiv hoher Ängstlichkeit ohne subjektiver Wahrnehmung wirken kann. Zudem spricht die Reduktion der Ängste besonders durch den Erhalt von prä- und postoperativen Verhaltenshinweisen für den Wunsch nach subjektiver Kontrolle im Sinne einer Angstbewältigungsstrategie in der perioperativen Situation.
Lese-Probe zu „Patientenerwartungen an Prämedikationsgespräche: Kann die Narkoseaufklärung präoperative Ängste reduzieren? “
Textprobe:Kapitel 1 Einleitung:
Kapitel 1.1 Funktion und Struktur anästhesiologischer Aufklärungsgespräche:
Vor jedem operativen Eingriff ist es aus anästhesiologischer Sicht erforderlich ein Prämedikationsgespräch durchzuführen. Zweck dieser Konsultation ist es zunächst, den Patienten über die Narkose aufzuklären und ihm das Verfahren mit seinen spezifischen Risiken zu erläutern. Dem Patienten wird so eine informationelle und rechtliche Basis geschaffen, um über seine Einwilligung zur Anwendung der Anästhesie zu entscheiden. Darüber hinaus gilt es als weitere Zielsetzung durch einen systematischen Aufbau des Anamnesegespräches, der körperlichen Untersuchung und weiterer diagnostischer Techniken die individuellen Faktoren aufzudecken, die Morbidität und Mortalität im perioperativem Verlauf beeinflussen und im schlimmsten Fall erhöhen könnten. Dabei ist neben dem Befund des Allgemeinzustandes nicht außer Acht zu lassen, welche Bedeutung die Psyche für dieses Narkoserisiko einnimmt. Gesteigerte präoperative Angstzustände können den Patienten in eine Stresssituation versetzen, welche ihn nicht nur emotional betreffen, sondern nachweislich durchaus auch Schwierigkeiten bei der Durchführung der Anästhesie auslösen können. Im Laufe des persönlichen Gespräches ist es nun die Aufgabe des Anästhesisten, subjektive Erwartungen des Patienten zu erkennen und möglichst zu besprechen, um eine vorhandene Ängstlichkeit zu reduzieren.
Im Rahmen dieser Prämedikation wird der Patient in der Regel auf Station oder in hierfür speziell eingerichtete Prämedikationsambulanzen empfangen. Bevor das Gespräch stattfindet, wird ihm ein standardisierter Aufklärungsbogen ausgehändigt. Dieser setzt sich zusammen aus einem Informationsteil, in dem die Verfahren der Allgemeinanästhesie (intravenöse Narkose, Maskennarkose, Narkose mit Larynxmaske und Intubationsnarkose), der Regionalanästhesie (Spinal- und Epiduralanästhesie) und der axillären Plexusanästhesie mit ihren allgemeinen und
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interventionsspezifischen Risiken dargestellt werden. Es folgt ein Fragebogenteil mit anamnestischer Erhebung relevanter Vorerkrankungen und Gewohnheiten. Insbesondere dieser Abschnitt des Bogens erstellt ein individuelles Profil vom Patienten. Aus den Angaben zu seinen Gesundheits- und Lebenszuständen ergeben sich seine perioperativen Risiken, die dem Anästhesisten erlauben, eine darauf zugeschnittene Aufklärung zu realisieren. Da die schriftliche Form nicht ausreichend ist, müssen diese persönlichen Risikoumstände dem Patienten im Gespräch mitgeteilt werden.
Die Anordnung des Aufklärungsbogens beabsichtigt die Stufenaufklärung nach Weissauer. Im Sinne des Selbstbestimmungsrechtes des Patienten wird dieser schriftlich vorinformiert und auf das Prämedikationsgespräch vorbereitet. Somit wird ihm die Möglichkeit eingeräumt, im Gespräch verschiedene erwähnte Aspekte zu vertiefen oder auf ihre Erklärung zu verzichten. Überdies dient der Bogen als Beweis einer rechtlich ordnungsgemäßen Durchführung der Aufklärung und kann vom Anästhesisten zur schriftlichen Dokumentation der Prämedikation verwendet werden.
Im persönlichen Gespräch stellt sich nun dem Arzt die Aufgabe die anamnestischen Vorinformationen zu ergänzen und auf ihre Vollständigkeit zu überprüfen. Anschließend folgt eine körperliche Untersuchung, wie z. B. die Inspektion des Rachenraumes, um Schwierigkeiten bei der Intubation abwägen zu können. Oft werden im Vorfeld einige Vitalparameter wie z. B. Blutdruck, Ruhepuls und die Sauerstoffsättigung bestimmt, um eine präoperative körperliche Einschätzung des Patienten zu erheben. Neben den Standarduntersuchungen variiert die weitere Begutachtung in Abhängigkeit des gesundheitlichen Allgemeinzustandes und Alters des Patienten. Des Weiteren spielen die operativen und anästhesiologischen Verfahrenstechniken, ihre Dauer und dringliche Erfordernis eine entscheidende Rolle. Werden hier vom Arzt
Die Anordnung des Aufklärungsbogens beabsichtigt die Stufenaufklärung nach Weissauer. Im Sinne des Selbstbestimmungsrechtes des Patienten wird dieser schriftlich vorinformiert und auf das Prämedikationsgespräch vorbereitet. Somit wird ihm die Möglichkeit eingeräumt, im Gespräch verschiedene erwähnte Aspekte zu vertiefen oder auf ihre Erklärung zu verzichten. Überdies dient der Bogen als Beweis einer rechtlich ordnungsgemäßen Durchführung der Aufklärung und kann vom Anästhesisten zur schriftlichen Dokumentation der Prämedikation verwendet werden.
Im persönlichen Gespräch stellt sich nun dem Arzt die Aufgabe die anamnestischen Vorinformationen zu ergänzen und auf ihre Vollständigkeit zu überprüfen. Anschließend folgt eine körperliche Untersuchung, wie z. B. die Inspektion des Rachenraumes, um Schwierigkeiten bei der Intubation abwägen zu können. Oft werden im Vorfeld einige Vitalparameter wie z. B. Blutdruck, Ruhepuls und die Sauerstoffsättigung bestimmt, um eine präoperative körperliche Einschätzung des Patienten zu erheben. Neben den Standarduntersuchungen variiert die weitere Begutachtung in Abhängigkeit des gesundheitlichen Allgemeinzustandes und Alters des Patienten. Des Weiteren spielen die operativen und anästhesiologischen Verfahrenstechniken, ihre Dauer und dringliche Erfordernis eine entscheidende Rolle. Werden hier vom Arzt
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Autoren-Porträt von Golsa Enayatpour
Golsa Enayatpour wurde 1988 in Bonn - Bad Godesberg geboren. Ihr Studium der Humanmedizin begann sie an der Université du Luxembourg und schloss dieses 2015 an der Medizinischen Hochschule von Hannover ab. Bereits im Rahmen diverser Studienpraktika zeigte die Autorin Interesse am Umgang mit präoperativen Ängsten in Arzt-Patientengesprächen. Hieraus entstand die Idee einer Studie zur Erforschung dieses Themas in Zusammenhang mit Narkoseaufklärungsgesprächen. Nach dem Studium ist sie als Ärztin in der Weiterbildung zur Allgemeinmedizin in der Nähe von Hannover tätig.
Bibliographische Angaben
- Autor: Golsa Enayatpour
- 2016, 100 Seiten, Maße: 15,5 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: disserta
- ISBN-10: 3959352743
- ISBN-13: 9783959352741
- Erscheinungsdatum: 14.04.2016
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