Petrow hat Fieber
Gripperoman | Ideologie trifft auf Reklame, Dostojewski auf die Turtles
Das postsowjetische Jekaterinburg, kurz vor Silvester: Petrow, Automechaniker und erfolgloser Künstler, fühlt sich grippig. Auf dem Weg zur Arbeit wird er von seinem alten Freund Igor abgefangen und schon sitzen die beiden in einem Leichenwagen um einen...
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Klappentext zu „Petrow hat Fieber “
Das postsowjetische Jekaterinburg, kurz vor Silvester: Petrow, Automechaniker und erfolgloser Künstler, fühlt sich grippig. Auf dem Weg zur Arbeit wird er von seinem alten Freund Igor abgefangen und schon sitzen die beiden in einem Leichenwagen um einen Sarg und kippen einen Wodka nach dem nächsten. Währenddessen versucht Petrows Ex-Frau die Mordgedanken zu unterdrücken, die ständig von ihr Besitz ergreifen ... Nicht nur der Alkohol benebelt hier die Sinne wie seit Wenedikt Jerofejews »Reise nach Petuschki« nicht mehr. Alexei Salnikow fasst den maroden Zustand der postsowjetischen Gesellschaft ins Bild einer ansteckenden Krankheit, die niemanden verschont. Unverdaut stehen in den fiebrigen Gehirnen der Petrows Erinnerungssplitter aus der Breschnew-Ära neben Fetzen westlicher Popkultur, trifft Ideologie auf Reklame, Dostojewski auf die Turtles. Nach moralischem Halt sucht man vergebens, während Ewiggestrige und Marginalisierte durch die verstörte Gegenwart marodieren. Dass die Petrows inmitten des Irrwitzes trotz allem eine zarte Menschlichkeit bewahren, zeichnet Salnikows hochaktuellen Roman aus.
Autoren-Porträt von Alexei Salnikow
Alexei Salnikov, geboren 1978 in Tartu, Schriftsteller, Mechaniker, Hausmeister, Klempner, Journalist und Übersetzer, debütierte zunächst als Lyriker. 2018 sorgte er mit seinem Roman Petrow hat Fieber. Gripperoman in Russland für Furore und wurde seitdem mehrfach ausgezeichnet. Er lebt in Jekaterinburg, Ural.
Bibliographische Angaben
- Autor: Alexei Salnikow
- 2022, 364 Seiten, Maße: 13 x 21,2 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Bettina Kaibach
- Verlag: Suhrkamp
- ISBN-10: 3518430866
- ISBN-13: 9783518430866
- Erscheinungsdatum: 16.11.2022
Pressezitat
»Alexei Salnikows Roman ist eine Allegorie auf Russlands orientierungslose Gesellschaft.« Jörg Plath Neue Zürcher Zeitung 20230408
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