Post Mortem / Kay Scarpetta Bd.1
Ein Kay-Scarpetta-Roman. Ausgezeichnet mit dem John Creasey Memorial Dagger 1990, mit dem Edgar Allan Poe Award 1991, Kategorie Best First Novel, und mit dem Anthony Award 1991, Kategorie Best First Nove
Kay Scarpetta ist Gerichtsmedizinerin. Sie muss die Opfer eines Frauenmörders untersuchen, der scheinbar nicht zu fassen ist. Kay will dem Serienkiller eine Falle stellen und bringt sich damit in Lebensgefahr.
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Post Mortem / Kay Scarpetta Bd.1 “
Kay Scarpetta ist Gerichtsmedizinerin. Sie muss die Opfer eines Frauenmörders untersuchen, der scheinbar nicht zu fassen ist. Kay will dem Serienkiller eine Falle stellen und bringt sich damit in Lebensgefahr.
Klappentext zu „Post Mortem / Kay Scarpetta Bd.1 “
Ein Serienkiller treibt in Richmond, Virginia, sein Unwesen. Drei Frauen wurden bisher brutal ermordet ? und kein Anhaltspunkt weit und breit, der auf ein Motiv hinweist. Als hätte Dr. Kay Scarpetta nicht schon genug Ärger, bekommt sie noch beruflich und privat Schwierigkeiten: Die Männerriege in der Staatsanwaltschaft sieht es nicht gerne, dass eine Frau die Gerichtsmedizin leitet; der Polizeibeamte Pete Marino, zuständig für diesen Fall, kann dieser Tatsache auch nichts abgewinnen und macht daraus keinen Hehl; und Kays neuem Liebhaber ist seine politische Karriere wichtiger als die Beziehung. Dr. Kay Scarpetta arbeitet Tag und Nacht, aber das Einzige, was nach den Obduktionen der Opfer zu finden ist, sind fluoreszierende Partikel auf allen drei Leichen und an den Schnüren, mit denen die Frauen stranguliert wurden. Doch Kay Scarpetta lässt sich nicht beirren. Sie setzt alles daran, den erbarmungslosen Killer zu überführen ? und begibt sich dabei in allergrößte Gefahr ...
Lese-Probe zu „Post Mortem / Kay Scarpetta Bd.1 “
Ein Fall für Kay Scarpetta von Patricia Cornwell LESEPROBE
Am Freitag, dem 6. Juni, regnete es in Richmond.
Es begann bei Tagesanbruch und goß in solchen Strömen, daß von den Lilien nur nackte Stengel übrigblieben und der Asphalt und die Gehsteige voller Blätter lagen. Bäche flossen über die Straßen, und auf Rasenflächen und Spielplätzen entstanden Teiche. Das Geräusch von Wasser, das gegen das Schieferdach klopft, begleitete mich in den Schlaf, und während die Nacht sich in dem Dunst des beginnenden Samstags auflöste, hatte ich einen schrecklichen Traum.
Ich sah ein weißes Gesicht hinter der regennassen Glasscheibe, ein Gesicht, das so formlos und unmenschlich aussah wie die Gesichter von unförmigen Puppen aus Nylonstrümpfen. Mein Schlafzimmerfenster war dunkel, bis plötzlich das Gesicht auftauchte, etwas Böses, das hereinsah. Ich wachte auf und starrte in die Dunkelheit, ohne etwas zu sehen. Ich wußte nicht, was mich geweckt hatte, bis das Telefon erneut klingelte. Ohne lange herumzusuchen, fand ich den Hörer.
»Dr. Scarpetta?«
»Ja.« Ich tastete nach der Lampe und knipste sie an. Es war zwei Uhr dreißig. Mein Herz pochte wie wild.
»Pete Marino hier. Wir haben wieder eine. Berkley Avenue 5602. Schätze, Sie kommen wohl besser her.«
Der Name des Opfers, so erklärte er weiter, war Lori Petersen, eine weiße Frau, dreißig Jahre alt. Ihr Ehemann hatte die Tote vor ungefähr einer halben Stunde gefunden.
Einzelheiten waren nicht nötig. In dem Moment, als ich den Hörer aufnahm und Sergeant Marinos Stimme erkannte, wußte ich Bescheid. Vielleicht wußte ich es bereits, als das Telefon klingelte. Wer an Werwölfe glaubt, fürchtet den Vollmond. Ich hatte
... mehr
angefangen, mich vor den Stunden zwischen Mitternacht und drei Uhr morgens zu fürchten, wenn der Freitag zum Samstag wird und die Stadt schläft.
Normalerweise wird der ärztliche Leichenbeschauer, der Bereitschaftsdienst hat, zum Fundort der Leiche gerufen. Aber das hier war nicht normal. Nach dem zweiten Fall hatte ich ausdrücklich darum gebeten, persönlich gerufen zu werden, falls ein weiterer Mord geschehen sollte, egal zu welcher Zeit. Marino war nicht begeistert von dem Gedanken. Von dem Augenblick an, als ich zum Chief Medical Examiner, das heißt zum obersten Gerichtspathologen von Virginia, ernannt worden war, hatte ich Probleme mit ihm. Ich war mir nicht sicher, ob er Frauen im allgemeinen nicht mochte oder ob er nur mich nicht mochte.
»Berkley's in Berkley Downs, Southside«, sagte er herablassend. »Kennen Sie den Weg?«
Ich gab zu, daß ich ihn nicht kannte, und kritzelte die Angaben auf den Notizblock, der immer neben meinem Telefon liegt. Ich legte auf und war auch schon aufgestanden, Adrenalin wirkte wie starker Kaffee auf meine Nerven. Im Haus war es ruhig. Ich griff meine schwarze Arzttasche, die vom jahrelangen Gebrauch schon ganz abgewetzt und mitgenommen aussah.
Die Nachtluft war kühl und feucht, und es brannte kein Licht in den Fenstern der Nachbarhäuser. Ich fuhr mit meinem dunkelblauen Kombi rückwärts aus der Einfahrt und sah zu dem Licht, das über der Veranda brannte, zu dem Fenster im ersten Stock, wo das Gästezimmer lag, in dem meine zehnjährige Nichte Lucy schlief. Das würde ein weiterer Tag im Leben des Kindes werden, an dem ich nicht teilhaben konnte. Ich hatte sie am Mittwoch abend vom Flughafen abgeholt, und bis jetzt hatten wir noch nicht oft gemeinsam gegessen.
Auf den Straßen war kein Verkehr, bis ich auf den Parkway kam. Minuten später fuhr ich über den James River. Weit vorn brannten Rücklichter wie Rubine, die Skyline des Stadtzentrums spiegelte sich geisterhaft im Rückspiegel. Zu beiden Seiten breitete sich fächerförmig die Dunkelheit aus, an ihren Rändern feine Ketten aus Lichttupfern. Irgendwo da draußen ist ein Mann, dachte ich. Es konnte jeder sein. Er geht aufrecht, schläft in einem Haus und hat die normale Anzahl Finger und Zehen; er ist wahrscheinlich weiß und viel jünger als ich mit meinen vierzig Jahren. Er ist in nahezu jeder Hinsicht durchschnittlich und fährt vermutlich keinen BMW, besucht keine Bars in teuren Stadtvierteln und keine Bekleidungsgeschäfte auf der Main Street.
Aber er könnte es auch tun. Er könnte jeder beliebige sein und war niemand. Mister Niemand. Die Art von Mensch, die man sofort wieder vergißt, auch wenn man zwanzig Stockwerke in einem Aufzug mit ihm gefahren ist.
Er war zum selbsternannten, unheimlichen Herrscher der Stadt geworden, verfolgte Tausende von Menschen, die er nie gesehen hatte, bis in ihre Gedanken, und verfolgte auch mich. Mr. Niemand.
Die Morde hatten vor zwei Monaten begonnen, es könnte also sein, daß er vor kurzem aus einem Gefängnis oder einer psychiatrischen Klinik entlassen wurde. In diese Richtung gingen die Vermutungen letzte Woche, aber es wurden täglich neue Theorien aufgestellt.
(...)
© Wilhelm Goldmann Verlag
Übersetzung: Daniela Huzly
Normalerweise wird der ärztliche Leichenbeschauer, der Bereitschaftsdienst hat, zum Fundort der Leiche gerufen. Aber das hier war nicht normal. Nach dem zweiten Fall hatte ich ausdrücklich darum gebeten, persönlich gerufen zu werden, falls ein weiterer Mord geschehen sollte, egal zu welcher Zeit. Marino war nicht begeistert von dem Gedanken. Von dem Augenblick an, als ich zum Chief Medical Examiner, das heißt zum obersten Gerichtspathologen von Virginia, ernannt worden war, hatte ich Probleme mit ihm. Ich war mir nicht sicher, ob er Frauen im allgemeinen nicht mochte oder ob er nur mich nicht mochte.
»Berkley's in Berkley Downs, Southside«, sagte er herablassend. »Kennen Sie den Weg?«
Ich gab zu, daß ich ihn nicht kannte, und kritzelte die Angaben auf den Notizblock, der immer neben meinem Telefon liegt. Ich legte auf und war auch schon aufgestanden, Adrenalin wirkte wie starker Kaffee auf meine Nerven. Im Haus war es ruhig. Ich griff meine schwarze Arzttasche, die vom jahrelangen Gebrauch schon ganz abgewetzt und mitgenommen aussah.
Die Nachtluft war kühl und feucht, und es brannte kein Licht in den Fenstern der Nachbarhäuser. Ich fuhr mit meinem dunkelblauen Kombi rückwärts aus der Einfahrt und sah zu dem Licht, das über der Veranda brannte, zu dem Fenster im ersten Stock, wo das Gästezimmer lag, in dem meine zehnjährige Nichte Lucy schlief. Das würde ein weiterer Tag im Leben des Kindes werden, an dem ich nicht teilhaben konnte. Ich hatte sie am Mittwoch abend vom Flughafen abgeholt, und bis jetzt hatten wir noch nicht oft gemeinsam gegessen.
Auf den Straßen war kein Verkehr, bis ich auf den Parkway kam. Minuten später fuhr ich über den James River. Weit vorn brannten Rücklichter wie Rubine, die Skyline des Stadtzentrums spiegelte sich geisterhaft im Rückspiegel. Zu beiden Seiten breitete sich fächerförmig die Dunkelheit aus, an ihren Rändern feine Ketten aus Lichttupfern. Irgendwo da draußen ist ein Mann, dachte ich. Es konnte jeder sein. Er geht aufrecht, schläft in einem Haus und hat die normale Anzahl Finger und Zehen; er ist wahrscheinlich weiß und viel jünger als ich mit meinen vierzig Jahren. Er ist in nahezu jeder Hinsicht durchschnittlich und fährt vermutlich keinen BMW, besucht keine Bars in teuren Stadtvierteln und keine Bekleidungsgeschäfte auf der Main Street.
Aber er könnte es auch tun. Er könnte jeder beliebige sein und war niemand. Mister Niemand. Die Art von Mensch, die man sofort wieder vergißt, auch wenn man zwanzig Stockwerke in einem Aufzug mit ihm gefahren ist.
Er war zum selbsternannten, unheimlichen Herrscher der Stadt geworden, verfolgte Tausende von Menschen, die er nie gesehen hatte, bis in ihre Gedanken, und verfolgte auch mich. Mr. Niemand.
Die Morde hatten vor zwei Monaten begonnen, es könnte also sein, daß er vor kurzem aus einem Gefängnis oder einer psychiatrischen Klinik entlassen wurde. In diese Richtung gingen die Vermutungen letzte Woche, aber es wurden täglich neue Theorien aufgestellt.
(...)
© Wilhelm Goldmann Verlag
Übersetzung: Daniela Huzly
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Autoren-Porträt von Patricia Cornwell
Cornwell, PatriciaPatricia Cornwell, 1956 in Miami, Florida, geboren, arbeitete als Polizeireporterin und in der Rechtsmedizin, bevor sie vor mehr als zwanzig Jahren mit ihren bahnbrechenden Thrillern um die Gerichtsmedizinerin Dr. Kay Scarpetta begann. Ihre Bücher wurden mit allen renommierten Preisen ausgezeichnet und sind weltweit Bestseller.
Bibliographische Angaben
- Autor: Patricia Cornwell
- 2009, Neuauflage von 'Ein Fall für Kay Scarpetta', 381 Seiten, Maße: 14,4 x 21,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Aus d. Amerikan. v. Daniela Huzly
- Übersetzer: Daniela Huzly
- Verlag: Hoffmann und Campe
- ISBN-10: 3455401619
- ISBN-13: 9783455401615
Rezension zu „Post Mortem / Kay Scarpetta Bd.1 “
"Hochprozentiger Stoff. Ein Cocktail aus Adrenalin und Furcht."The Times
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