Prognose menschlichen Verhaltens bei Evakuierungen: Bedeutung psychologischer Faktoren bei der Erstellung eines Evakuierungskonzeptes
Das Verhalten von Menschen in extremen Situationen ist nur schwer prognostizierbar. So unterschätzen Menschen häufig Gefahren oder wählen vertraute Wege anstatt näher gelegene Fluchttüren. Selbst die tödliche Bedrohung durch Rauch wird verkannt und ein...
Leider schon ausverkauft
Buch (Kartoniert)
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Produktdetails
Produktinformationen zu „Prognose menschlichen Verhaltens bei Evakuierungen: Bedeutung psychologischer Faktoren bei der Erstellung eines Evakuierungskonzeptes “
Klappentext zu „Prognose menschlichen Verhaltens bei Evakuierungen: Bedeutung psychologischer Faktoren bei der Erstellung eines Evakuierungskonzeptes “
Das Verhalten von Menschen in extremen Situationen ist nur schwer prognostizierbar. So unterschätzen Menschen häufig Gefahren oder wählen vertraute Wege anstatt näher gelegene Fluchttüren. Selbst die tödliche Bedrohung durch Rauch wird verkannt und ein bekannter, aber verrauchter Weg einem unbekannten vorgezogen. Ferner ist aus der Panikforschung entgegen der häufig publizierten Boulevardmeinung bekannt, dass unüberlegtes oder Konkurrenzverhalten nur äußerst selten, vielmehr altruistisches prosoziales und pflichtbewusstes Verhalten in besonders drastischen Räumungssituationen auftritt. Trotz umfangreicher Vorausplanungen erschweren menschliche Faktoren den Erfolg von Gebäude- oder Betriebsgeländeevakuierungen in Notfallsituationen und somit die Wirksamkeit von Sicherheitskonzepten bei Entfluchtung und verlangen nach Hilfen zur Erstellung von Evakuierungskonzepten.Das vorliegende Werk widmet sich genau diesem Nadelöhr psychologischer und sozialer Einflussfaktoren und seinem sinnvollen Einbezug in Notfallkonzepte. Mittels praxisnaher, aber wissenschaftsbasierter Empfehlungen werden Verantwortliche wie Sicherheitsmanager, Planer oder Unternehmer umfassend sensibilisiert und vorbereitet.
Lese-Probe zu „Prognose menschlichen Verhaltens bei Evakuierungen: Bedeutung psychologischer Faktoren bei der Erstellung eines Evakuierungskonzeptes “
Textprobe:3 Psychologie der Kommunikation:
Kommunikation ist nicht nur ein Mittel um Informationen zu übermitteln, sondern auch ein wichtiges Bedürfnis im menschlichen Miteinander. Menschen sind soziale Wesen und brauchen den sozialen Umgang. In diesem Abschnitt soll das Thema der Kommunikation im Zusammenhang mit den Bedürfnissen der Einsatzkräfte und Evakuierten in einer Notfall- oder Krisensituation betrachtet werden. Es wird beleuchtet werden, welche Arten der Kommunikation es gibt und wie diese im Alarmfall eingesetzt werden können. Des Weiteren wird der Aspekt der interkulturellen Kompetenz betrachtet hinsichtlich Unterschiede in der Kommunikation zwischen Menschen verschiedener Herkunftsländer. Abschließend wird sich mit Kommunikationsfehlern und deren Auswirkungen im Einsatzfall beschäftigt.
3.1 Arten der Kommunikation:
Dass man nicht nicht kommunizieren kann, stellte bereits Paul Watzlawick fest (vgl. Watzlawick/Beavin & Jackson 2011: S.60). Es ist also gleichgültig, was eine Person macht; selbst wenn sie nichts macht und schweigt, hat dies Mitteilungscharakter.
Es gibt zwei Arten, wie eine Information vom Sender an den Empfänger übermittelt werden kann. Eine Übertragung der Information ist dabei verbal und/oder nonverbal möglich. Der paraverbale Aspekt der Kommunikation, wie Qualität der Stimme, wird dabei der Körpersprache zugeordnet (vgl. Brockhaus online: Körpersprache). Der Einsatz nur einer Art ist dabei nicht immer möglich. Es besteht zwar die Möglichkeit, nonverbal nur durch Gesten zu kommunizieren, andererseits ist verbales Mitteilen schwierig, ohne gleichzeitig auch den nonverbalen Bereich der Kommunikation mit einzubeziehen. Selbst bei einem Telefonat, bei dem wir unser Gegenüber nicht sehen können, können wir in der Regel seine Emotionen dem Tonfall seiner Stimme oder der Geschwindigkeit seiner Erzählweise entnehmen.
Dass Gestik und Mimik zur nonverbalen Kommunikation gehören, ist unumstritten. Eine genaue und einheitliche Definition
... mehr
für die nonverbale Kommunikation gibt es aber nicht. Nach Aronson/Wilson & Akert (2008: S. 92) ist die nonverbale Kommunikation das Kommunizieren ohne Worte. Da hier eine genauere Beschreibung fehlt, kann nur davon ausgegangen werden, dass damit sowohl das gesprochene als auch das geschriebene Wort gemeint sind. Wiemann & Giles (1990: S. 210) subsumieren alles das der nonverbalen Kommunikation, was nicht der sprachliche Inhalt einer Nachricht ist. Dass die Definitionen nicht gleich sind und ungenau, lässt sich am Beispiel der Gebärdensprache gut erklären. Gebärdensprache ein Verständigungsmittel mit allgemein verständlichen Gesten, welche grundsätzlich nicht die Worte einer gesprochenen Sprache in Zeichen umsetzt, sondern mit eigenen visuellen Mitteln Aussagen macht (vgl. Brockhaus online: Gebärdensprache). Dies würde nach Aronson et al. bedeuten, dass dadurch, dass keine Worte verwendet werden, weder gesprochen noch geschrieben und auch keine einzelnen Wörter durch die Gebärden gezeigt werden, die Gebärdensprache der nonverbalen Kommunikation zuzuordnen wäre. Nach Wiemann & Giles sieht es anders aus. Da durch die Gebärdensprache sachliche Informationen mitgeteilt werden können und auch hier die genaue Information fehlt, ob mit sprachlich nur die reine Lautsprache gemeint ist, kann die Gebärdensprache hier der verbalen Kommunikation zugeordnet werden. Nach Forgas (1992: S. 128f) besteht der Unterschied zwischen verbaler und nonverbaler Kommunikation darin, dass bei der nonverbalen Kommunikation Einstellungen und Emotionen effektiver kommuniziert werden können und die Sprache die Funktion am besten erfüllt, wenn Informationen und Handlungsanweisungen übertragen werden sollen. Dies würde bedeuten, dass Verkehrsschilder nicht der nonverbalen Kommunikation zugeordnet werden sollten, da die einzige Aufgabe der Verkehrsschilder darin besteht, Handlungsanweisungen zu erteilen.
Um in der vorliegenden Arbeit derartige Missverständnis
Um in der vorliegenden Arbeit derartige Missverständnis
... weniger
Bibliographische Angaben
- Autor: Michael Schiel
- 2020, 96 Seiten, 16 Abbildungen, Maße: 14,8 x 21 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben: Larissa Krex-Brinkmann
- Verlag: Diplomica
- ISBN-10: 3961467404
- ISBN-13: 9783961467402
- Erscheinungsdatum: 30.01.2020
Kommentar zu "Prognose menschlichen Verhaltens bei Evakuierungen: Bedeutung psychologischer Faktoren bei der Erstellung eines Evakuierungskonzeptes"
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Prognose menschlichen Verhaltens bei Evakuierungen: Bedeutung psychologischer Faktoren bei der Erstellung eines Evakuierungskonzeptes".
Kommentar verfassen