Pulverschneeherzen

Lilou will raus aus ihrem Schneckenhaus. Als fünftes Rad am Wagen fühlt sie sich im Rahmen ihrer Pärchenfreunde irgendwie außen vor. Und Abenteuer ist für sie, abends mal noch ein paar Minuten länger auf der Couch zu sitzen. Spontan (mit spiritueller...äh spirituoser Unterstützung) bucht sie eine Busreise ins Skiparadies Ischgl, für Singles. Die Erleuchtung kommt, als sie mit einer Rentnergang am Abreisetag plötzlich ein Trip in ein unspektakuläres Kaff in der Schweiz erwartet.

Aber wenn man schon mal gepackt hat, wäre es ja doof wieder heimzufahren oder was meinst du?

Erst war es ein Buch, dann war es Liebe. 😅 Also zumindest von mir aus.

Auch wenn der Start ins Buch eine amüsante Geschichte verspricht, bin ich da nicht vom Hocker gefallen. Mit der feuchtfröhlichen Busfahrt ging der Weg ins Chaos los und das Augenrollen kann man auch schon mal üben. Vor Ort erwartet jeden der Truppe sein eigenes Überraschungspaket und auch das Örtchen Saas-Fee wird in den Gedanken Stück für Stück ergänzt.

Zwischen Freundschaft und Familie, Spontaneität und Idylle bietet das Buch so viel Wärme, dass man sich um die Heizkosten dieses Jahr keine Sorgen machen muss.

Dabei überzeugt nicht nur Lilou, die ihr Leben überdenkt und von einem Abenteuer ins nächste schlittert, sondern vor allem Luca, ein wirklich sympathischer Charakter mit Tiefgang. Mich hat das Buch glücklicherweise auf einen Holzweg geführt, dessen Neubau die Geschichte für mich perfekt gemacht hat. Ohne Ecken, ohne Kanten, einfach schön. (Das soll nicht heißen langweilig, langweilig ist es gar nicht!)

Mit ein bisschen Schnee, Feiertagen, Herz und allem was sonst noch dazu gehört.

Eine klare Empfehlung für jeden der ein Buch möchte, das auf Gefühle setzt, aber unnötiges Drama nicht braucht.

Lilou hat wirklich ein Problem...sie steht sich selbst mehr im Weg, als ihr gut tut.
Oder wie soll sie sich sonst erklären, dass sie immer noch zu Hause wohnt und für jedes und über Alles Listen führt.
An einem alkoholreichen Abend unter Freunden, entschließt sie sich - völlig spontan - zu einer Skireise nach Ischgl.
Nüchtern betrachtet, fragt sie sich, ob das wirklich die richtige Entscheidung war. Aber gebucht ist gebucht und so macht sie sich auf den Weg.
Doch hat sie nicht eine Skireise nach Ischgl, sondern einen Seniorenausflug in die Schweiz gebucht.
Soll sie wirklich fahren? Soll sie gegen ihren "inneren Monk" ankämpfen und sich auf die ungeplante Reise einlassen?
Lilou fährt und erlebt einen unvergesslichen Ausflug. Die Herzlichkeit ihrer Mitreisenden und die wunderschöne Natur belohnen sie bald für ihre Entscheidung. Doch nicht nur das, auch der attraktive Skilehrer Luca ist die Reise wert.

Was nimmt Lilou mit von der Reise? Wird sie zukünftig ihrer autistischen Züge ablegen können?

Ein schöner Winter-/ Weihnachtsroman, der das Herz erwärmt. Der Schreibstil ist sehr gut und auch ohne viel Dramatik kann dir Geschichte mit Witz und Herzlichkeit überzeugen.

Lilou plant alles und überlässt nichts gerne dem Zufall. Für alles führt sie Listen. Als sie dann aber durch einen falschen Klick nicht bei einer Singelbusreise nach Österreich landet, sondern einer Seniorenreise in die Schweiz, beginnt sie endlich, das Leben auch ohne durchstrukturierte Planung zu genießen.
Mit ihrer quirligen "Rentner-Gang" fällt es ihr nicht schwer, die Reise zu genießen. Und als dann auch noch die Liebe völlig ungeplant in ihr Leben tritt, beginnt für Lilou eine aufregende Zeit.
Lilou und die Personen der "Rentner-Gang" sind mir gleich von Anfang an sympathisch gewesen. Alle sind sehr liebevoll dargestellt und verhalten sich authentisch. Einzig Lilou hätte ich einige Male gerne geschüttelt.
Ab ca. der Hälfte des Buches konnte ich mich dann nicht mehr ganz so gut auf die Geschichte einlassen. Welche Überraschungen Luca für Lilou bereit hält, fand ich dann doch ein bißchen zu dick aufgetragen. Auch Lilous Gedankengängen konnte ich dann nicht mehr so gut folgen wie anfangs. Dieses Hin und Her ihrer Gedankenwelt, bis sie endlich zu einem Ergebnis gelangt, erschien mir sehr langatmig.
Durch den leichten lockeren Schreibstil ließ sich das Buch sehr gut lesen.
Allerdings hätte es mir irgendwann besser gefallen die Abenteuer der Senioren mitzuverfolgen als Lilous Romanze mit Luca.

Als Lilous Eltern ihr sagen, dass sie Weihnachten in Thailand verbringen, ist sie erst einmal geschockt. Kurzerhand bucht sie eine Single-Ski-Reise nach Ischgl. Allerdings hat Lilou sich bei der Buchung vertan und sitzt stattdessen in einem Bus nach Saas-Fee mit Rentnern. Was wird Lilou in den Schweizer Alpen erleben?
Die Hauptcharaktere sind authentisch, sympathisch und dynamisch, mit ihren Stärken und Schwächen, angelegt. Dies gilt auch für die Nebencharaktere, welche gut in die Handlung integriert werden. Allerdings konnte ich mit Lilous Art zu Beginn wenig anfangen, aber ihre Entwicklung im Laufe des Buches finde ich passend. Die Handlung rund um Freundschaft, Familie und Liebe ist nachvollziehbar, aber auch tiefgründig und die Autorin nimmt einen auf ein Wechselbad der Gefühle mit. Die Region rund um Saas-Fee wird anschaulich und lebendig beschrieben, so dass die Szenen vor dem geistigen Auge farbenprächtig entstehen und man Lust auf einen Urlaub in den Schweizer Alpen bekommt. Der flüssige und bildreiche Schreibstil liest sich angenehm und es gibt etliche Szenen und Dialoge, die zum Schmunzeln und Mitfiebern einladen.
Mit dem Weihnachts-/Liebesroman verbrachte ich unterhaltsame Lesestunden.