RELIGIÖSE SPRACHE ZWISCHEN BAROCK UND AUFKLÄRUNG
Die auflagenstarke katholische und protestantische Erbauungsliteratur des 18. Jahrhunderts ist bisher relativ wenig erforscht. Sie ist eine wichtige Quelle für die religiöse Sprache in der Umbruchzeit vom Barock zur Aufklärung. Im Wortschatz von...
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Klappentext zu „RELIGIÖSE SPRACHE ZWISCHEN BAROCK UND AUFKLÄRUNG “
Die auflagenstarke katholische und protestantische Erbauungsliteratur des 18. Jahrhunderts ist bisher relativ wenig erforscht. Sie ist eine wichtige Quelle für die religiöse Sprache in der Umbruchzeit vom Barock zur Aufklärung. Im Wortschatz von Erbauungsbüchern spiegelt sich der Paradigmenwechsel religiöser Vorstellungen und metaphorischer Konzepte, in denen sich diese ausdrücken. Umbrüche in Christologie, Gottes- und Menschenbild werden ebenso deutlich wie in der Gebetstheologie. Das Untersuchungsinteresse verbindet frömmigkeits- und liturgiegeschichtliche Aspekte mit sprach- und kulturgeschichtlichen. Untersucht werden jeweils ein katholisches und ein protestantisches Erbauungsbuch des frühen wie des späten 18. Jahrhunderts, sodass synchron konfessionelle Vergleiche möglich sind und diachron der Übergang zur Aufklärung in den Blick kommt. Als protestantische Erbauungsautoren wurden Benjamin Schmolck und Georg Joachim Zollikofer ausgewählt, als katholische Martin von Cochem undJohann Michael Sailer. Letzterem gilt - wie auch der katholischen Aufklärung - das besondere Interesse. Sailers "Lese- und Betbuch" von 1783 wurde einerseits von Johann Caspar Lavater gefördert und andererseits vom Berliner Aufklärer Friedrich Nicolai und seinem Kreise heftig angegriffen. Die Vielzahl aufgeklärter Erbauungsbücher in beiden Konfessionen dokumentiert die Bemühungen um religiöse Erneuerung und Volksaufklärung. Kritisch, teils satirisch, distanzieren sich aufgeklärte Protestanten von pietistischer Erbauungssprache, Katholiken von barocker Werkfrömmigkeit und Heiligenverehrung. Hermeneutische Überlegungen unter dem Stichwort "Popularität" begleiten die Anstrengungen, eine zeitgemäße adressatenbezogene und verständliche religiöse Sprache zu führen. Im katholischen Bereich ordnen sich hier theoretische und praktische Impulse zur Einführung muttersprachlicher Liturgie ein. Die Ablösung der oberdeutschen Schriftsprache durch das ostmitteldeutsche Meißnisch-Obersächsische in den
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südlichen Reichsgebieten förderte und begleitete die Reformbestrebungen der katholischen Aufklärung.
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Inhaltsverzeichnis zu „RELIGIÖSE SPRACHE ZWISCHEN BAROCK UND AUFKLÄRUNG “
Vorwort1 Einleitung2 Erbauungsliteratur im 18. Jahrhundert3 Katholische Barockfrömmigkeit: Martin von Cochem4 Protestantische Barockfrömmigkeit: Benjamin Schmolck5 Religion und Sprache unter dem Einfluss der Aufklärung6 Protestantische Aufklärungsfrömmigkeit: G. J. Zollikofer7 Katholische Aufklärungsfrömmigkeit: Th. A. Dereser8 J. M. Sailer als Theologe und Erbauungsschriftsteller9 Sailers Lese- und Betbuch - theologische Konzeption10 Die Gebetssprache in Sailers Lese- und Betbuch von 178311 Sailers Lese- und Betbuch in der öffentlichen Debatte12 Rückblick13 Quellen- und Literaturverzeichnis13.1 Quellen13.2 Literatur14 Personenregister
Bibliographische Angaben
- Autor: Karl-Friedrich Kemper
- 2015, 1044 Seiten, Maße: 16,7 x 23,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Bautz
- ISBN-10: 3959480679
- ISBN-13: 9783959480673
- Erscheinungsdatum: 22.12.2015
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