Rot wie die Liebe
Roman
Im Tal des Schweigens hat sich der Ring der Sechs versammelt: Sie bereiten sich auf den Kampf gegen die Königin der Dunkelheit vor. Doch Moira musste ihrer Mutter auf den Thron von Geall folgen - eine schwere Pflicht. Zum Glück steht ihr der...
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Produktinformationen zu „Rot wie die Liebe “
Im Tal des Schweigens hat sich der Ring der Sechs versammelt: Sie bereiten sich auf den Kampf gegen die Königin der Dunkelheit vor. Doch Moira musste ihrer Mutter auf den Thron von Geall folgen - eine schwere Pflicht. Zum Glück steht ihr der attraktive, aber mysteriöse Cian zur Seite. Beide ahnen, dass ihre Leidenschaft keine Zukunft hat. Aber tief in ihrem Herzen wissen sie: Sie müssen alles riskieren, damit ihre Liebe siegen kann.
'Nora Roberts keltisch anmutende Ring-Trilogie vereint Magie und Mythos mit ihren Markenzeichen: hinreißendem Humor, aufregender Dramatik und höchster Romantik.' -- Booklist
'Wenn Roberts ihre Expertenfinger auf den Puls der Romantik legt, spüren Legionen von Fans den Herzschlag." -- Publishers Weekly
'Sie schreibt über das Unmögliche und überzeugt in jeder Zeile - wenn Sie einmal das Lesen angefangen haben, werden Sie nicht mehr aufhören können!' -- Romantic Times
'Wenn Roberts ihre Expertenfinger auf den Puls der Romantik legt, spüren Legionen von Fans den Herzschlag." -- Publishers Weekly
'Sie schreibt über das Unmögliche und überzeugt in jeder Zeile - wenn Sie einmal das Lesen angefangen haben, werden Sie nicht mehr aufhören können!' -- Romantic Times
Lese-Probe zu „Rot wie die Liebe “
Rot wie die Liebe von Nora RobertsEr träumte. Und im Traum war er noch ein Mann. Jung, vielleicht dumm, zweifellos unbesonnen. Und die Frau, die er sah, war so schön.
Sie trug ein Gewand in einem tiefen Rot, eleganter, als es für den Landgasthof eigentlich angebracht war, mit langen, weiten Ärmeln. Es umschmiegte ihre Gestalt und ließ ihre weiße Haut strahlen. Ihre Haare waren golden, und die Locken schimmerten unter ihrem Kopfputz.
Das Kleid, der Schmuck, der an ihrem Hals und ihren Fingern funkelte, sagten ihm, dass sie eine nicht unvermögende Dame war.
Im dämmerigen Licht des Gasthauses erschien sie ihm wie eine Flamme, die im Schatten emporzüngelte.
Zwei Diener hatten einen privaten Raum zum Essen für sie vorbereitet, und als sie hereinrauschte, waren Gespräche und Musik sofort verstummt. Aber ihre Augen, so blau wie ein Sommerhimmel, hatten nur ihn angeschaut. Nur ihn. Als später einer der Diener auf ihn zugekommen war und erklärt hatte, die Dame wünsche mit ihm zu speisen, hatte er nicht eine Minute gezögert.
Warum sollte er auch?
Möglicherweise hatte er über die gutmütigen Kommentare der Männer, mit denen er zusammensaß, gegrinst, aber er war sofort aufgestanden, ohne sich etwas dabei zu denken.
Sie stand im Schein des Kaminfeuers und der Kerzen und schenkte bereits Wein ein.
... mehr
»Ich bin so froh, dass Ihr eingewilligt habt, mir Gesellschaft zu leisten«, sagte sie. »Ich hasse es, alleine zu essen, Ihr auch?« Mit anmutigen Bewegungen trat sie auf ihn zu. »Ich heiße Lilith.« Sie reichte ihm Wein.
Ihre Aussprache hatte etwas Exotisches, das ihn an heißen Sand und üppig wuchernde Ranken denken ließ, und so war er schon halb verführt und restlos bezaubert.
Sie teilten sich das einfache Mahl, obwohl er keinen Appetit aufs Essen hatte. Ihre Worte hingegen verschlang er. Sie sprach von Ländern, die sie bereist und von denen er nur gelesen hatte. Sie war im Mondschein bei den Pyramiden gewesen, erzählte sie ihm, war über die Hügel von Rom geritten und hatte die griechischen Tempel besucht.
Er war nie über Irland hinausgekommen, und die die ihre Worte entstehen ließen, waren beinahe so aufregend wie sie selbst. Er fand, dass sie jung war für ihre zahlreichen Abenteuer, aber als er es aussprach, lächelte sie ihn nur über den Rand ihres Pokals hinweg an.
»Wozu sind Welten gut«, erwiderte sie, »Wenn man sie nicht nutzt? Ich nutze so vieles. Wein, der getrunken werden kann, Essen, das man schmecken kann, Länder, die es zu erforschen gilt. Ihr seid zu jung«, fügte sie mit wissendem Lächeln hinzu, »um Euch mit so wenig zufrieden zu geben. Habt Ihr nicht den Wunsch, mehr zu sehen als das, was Ihr kennt?«
»Ich habe daran gedacht, vielleicht ein Jahr lang durch die Welt zu reisen, wenn ich dazu in der Lage bin.«
»Ein Jahr?« Lachend schnipste sie mit den Fingern. »Das ist ein Jahr. Nichts, ein Wimpernschlag. Was würdet Ihr denn tun, wenn Ihr die Ewigkeit zur Verfügung hättet?« Ihre Augen waren unergründlich tief wie der Ozean. »Was würdet Ihr damit anfangen?«
Ohne auf seine Antwort zu warten, erhob sie sich und trat an das kleine Fenster. Duft umhüllte sie. »Ah, die Nacht ist so weich. Wie Seide auf der Haut.« Ihre strahlend blauen Augen funkelten, als sie sich ihm wieder zuwandte. »Ich bin ein Geschöpf der Nacht. Und ich glaube, Ihr auch. Solche wie wir fühlen uns in der Dunkelheit am wohlsten.«
Er war ebenfalls aufgestanden, und als sie jetzt auf ihn zutrat, wurde ihm von ihrem Duft und dem Wein, den sie ihm gegeben hatte, ganz schwindlig. Und noch etwas anderes, etwas Undurchdringliches, Nebelhaftes betäubte ihm die Sinne wie eine Droge.
Sie warf den Kopf zurück, und dann küsste sie ihn. »Und warum sollten wir die dunklen Stunden allein verbringen, da wir uns doch in der Dunkelheit am wohlsten fühlen?« Es war wie ein Traum, undeutlich und verschwommen. Er war in ihrer Kutsche und umfasste ihre üppigen weißen Brüste. Sie küsste ihn heiß und gierig und lachte, als er ihr das Kleid hochschob. Einladend spreizte sie die Beine. »Starke Hände«, murmelte sie. »Ein angenehmes Gesicht. Genau das brauche ich und nehme ich rnir. Tust du, was ich von dir verlange?« Leise lachend knabberte sie an seinem Ohrläppchen. »Ja? Tust du es, junger, gut aussehender Cian mit den starken Händen?«
»Ja, natürlich. Ja.« Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und wollte nur noch in ihr versinken. Verzückt warf sie den Kopf zurück, als er in sie eindrang. Die Kutsche schwankte bedenklich.
»Ja, ja, ja. So fest, so heiß. Gib mir mehr und noch mehr! Und ich werde dir Welten zeigen, von denen du nichts ahnst!«
Er stieß in sie hinein und keuchte, als sich sein Höhepunkt näherte, und sie hob wieder den Kopf.
Ihre Augen waren auf einmal nicht mehr blau und strahlend, sondern rot und wild. Erschreckt wollte er sich zurückziehen, aber ihre Arme umfingen ihn wie eiserne Fesseln. Sie schlang die Beine um seine Taille und hielt ihn in sich. Und während er gegen ihre unglaubliche Kraft ankämpfte, lächelte sie mit schimmernden Reißzähnen.
»Wer bist du?«, fragte er angstvoll. »Was bist du?«
Ihre Hüften hoben und senkten sich weiter, und er wurde hilflos immer näher zum Höhepunkt getrieben. Mit der Faust packte sie in seine Haare und zerrte seinen Kopf zurück, um seine Kehle freizulegen. »Prachtvoll«, sagte sie. »Ich bin prachtvoll, und das wirst du auch sein.«
Sie schlug ihre Reißzähne in seinen Hals. Er hörte sich selbst schreien. Der Biss brannte unbeschreiblich und fraß sich durch seine Haut ins Blut, bis auf den Knochen. Und damit vermischt war schreckliche, schreckliche Lust. In der wirbelnden, tönenden Dunkelheit kam er, von seinem Körper verraten. Ein Teil von ihm klammerte sich noch ans Licht, ans Überleben. Aber der Schmerz und die Lust zogen ihn immer weiter in den Abgrund.
»Du und ich, mein hübscher junge. Du und ich.« Sie wiegte ihn in den Armen. Mit dem Fingernagel ritzte sie sich die Haut um die Brustwarze auf, sodass das Blut davon heruntertropfte wie von ihren Lippen. »Und jetzt trink. Trink mich, und du bist ewig.«
Nein. Seine Lippen wollten das Wort nicht formen, aber es schrie durch seinen Kopf. Er spürte, wie das Leben aus ihm entwich, und kämpfte um den letzten Halt. Selbst als sie seinen Kopf an ihre Brust zog, wehrte er sich noch mit dem letzten Rest von Kraft in sich.
Und dann schmeckte er ihr Blut. Und wie ein Säugling an der Mutterbrust trank er seinen eigenen Tod.
Der Vampir erwachte in völliger Dunkelheit und absoluter Stille. Seitdem er vor so langer Zeit verwandelt worden war, erhob er sich jeden Tag nach Sonnenuntergang, aber kein Schlag seines Herzens regte die Luft.
Obwohl er den Traum zahllose Male in zahllosen Jahren geträumt hatte, empfand er ihn immer noch als verstörend. Sich so zu sehen, wie er einst gewesen war, sein eigenes Gesicht zu sehen, das er im Wachen seit jener Nacht nicht mehr gesehen hatte, machte ihn ärgerlich und gereizt.
Er grübelte über sein Schicksal. Das war sinnlos. Er akzeptierte doch, was aus ihm geworden war, und nutzte es. Aufgrund seiner persönlichen Ewigkeit hatte er Reichtum angehäuft, Frauen, Komfort, Freiheit. Mehr konnte ein Mann sich doch nicht wünschen, oder?
Dass sein Herz nicht schlug, war nur ein kleiner Preis. Ein lebendiges Herz wurde alt und schwach und hörte irgendwann auf zu schlagen.
Wie viele Körper hatte er in seinen neunhundert Jahren verfallen und sterben sehen? Er konnte sie nicht mehr zählen. Und obwohl er sein eigenes Spiegelbild nicht sehen konnte, wusste er aber, dass er noch genauso aussah wie in jener Nacht, als Lilith ihn genommen hatte. Seine Knochen waren immer noch stark, die Haut spannte sich fest, geschmeidig und ohne Falten darüber. Seine Augen waren scharf und klar, und er hatte kein einziges graues Haar. Manchmal, im Dunkeln, wenn er alleine war, tastete er sein Gesicht mit den Fingern ab. Die hohen, ausgeprägten Wangenknochen, das kleine Grübchen im Kinn, die tiefliegenden, strahlend blauen Augen. Seine Nase, der feste Schwung seiner Lippen.
Dasselbe. Immer noch dasselbe. Ab und zu gönnte er sich diesen Luxus, sich an sich selbst zu erinnern.
Er erhob sich im Dunkeln, sein schlanke, muskulöser Kör- per war nackt, und schwarze Haare umrahmten sein Gesicht. Er war als Cian Mac Cionaoith geboren und hatte seitdem unter vielen Namen gelebt. Jetzt war er wieder Cian — daran war sein Bruder schuld. Hoyt würde ihn nie anders nennen, und da er in dieser Schlacht, die zu kämpfen er zugestimmt hatte, möglicherweise sein Ende finden würde, war es Cian nur recht, wenn er dann seinen Geburtsnamen trug.(…)
© Blanvalet Verlag
Übersetzung: Margarethe Pée
Ihre Aussprache hatte etwas Exotisches, das ihn an heißen Sand und üppig wuchernde Ranken denken ließ, und so war er schon halb verführt und restlos bezaubert.
Sie teilten sich das einfache Mahl, obwohl er keinen Appetit aufs Essen hatte. Ihre Worte hingegen verschlang er. Sie sprach von Ländern, die sie bereist und von denen er nur gelesen hatte. Sie war im Mondschein bei den Pyramiden gewesen, erzählte sie ihm, war über die Hügel von Rom geritten und hatte die griechischen Tempel besucht.
Er war nie über Irland hinausgekommen, und die die ihre Worte entstehen ließen, waren beinahe so aufregend wie sie selbst. Er fand, dass sie jung war für ihre zahlreichen Abenteuer, aber als er es aussprach, lächelte sie ihn nur über den Rand ihres Pokals hinweg an.
»Wozu sind Welten gut«, erwiderte sie, »Wenn man sie nicht nutzt? Ich nutze so vieles. Wein, der getrunken werden kann, Essen, das man schmecken kann, Länder, die es zu erforschen gilt. Ihr seid zu jung«, fügte sie mit wissendem Lächeln hinzu, »um Euch mit so wenig zufrieden zu geben. Habt Ihr nicht den Wunsch, mehr zu sehen als das, was Ihr kennt?«
»Ich habe daran gedacht, vielleicht ein Jahr lang durch die Welt zu reisen, wenn ich dazu in der Lage bin.«
»Ein Jahr?« Lachend schnipste sie mit den Fingern. »Das ist ein Jahr. Nichts, ein Wimpernschlag. Was würdet Ihr denn tun, wenn Ihr die Ewigkeit zur Verfügung hättet?« Ihre Augen waren unergründlich tief wie der Ozean. »Was würdet Ihr damit anfangen?«
Ohne auf seine Antwort zu warten, erhob sie sich und trat an das kleine Fenster. Duft umhüllte sie. »Ah, die Nacht ist so weich. Wie Seide auf der Haut.« Ihre strahlend blauen Augen funkelten, als sie sich ihm wieder zuwandte. »Ich bin ein Geschöpf der Nacht. Und ich glaube, Ihr auch. Solche wie wir fühlen uns in der Dunkelheit am wohlsten.«
Er war ebenfalls aufgestanden, und als sie jetzt auf ihn zutrat, wurde ihm von ihrem Duft und dem Wein, den sie ihm gegeben hatte, ganz schwindlig. Und noch etwas anderes, etwas Undurchdringliches, Nebelhaftes betäubte ihm die Sinne wie eine Droge.
Sie warf den Kopf zurück, und dann küsste sie ihn. »Und warum sollten wir die dunklen Stunden allein verbringen, da wir uns doch in der Dunkelheit am wohlsten fühlen?« Es war wie ein Traum, undeutlich und verschwommen. Er war in ihrer Kutsche und umfasste ihre üppigen weißen Brüste. Sie küsste ihn heiß und gierig und lachte, als er ihr das Kleid hochschob. Einladend spreizte sie die Beine. »Starke Hände«, murmelte sie. »Ein angenehmes Gesicht. Genau das brauche ich und nehme ich rnir. Tust du, was ich von dir verlange?« Leise lachend knabberte sie an seinem Ohrläppchen. »Ja? Tust du es, junger, gut aussehender Cian mit den starken Händen?«
»Ja, natürlich. Ja.« Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und wollte nur noch in ihr versinken. Verzückt warf sie den Kopf zurück, als er in sie eindrang. Die Kutsche schwankte bedenklich.
»Ja, ja, ja. So fest, so heiß. Gib mir mehr und noch mehr! Und ich werde dir Welten zeigen, von denen du nichts ahnst!«
Er stieß in sie hinein und keuchte, als sich sein Höhepunkt näherte, und sie hob wieder den Kopf.
Ihre Augen waren auf einmal nicht mehr blau und strahlend, sondern rot und wild. Erschreckt wollte er sich zurückziehen, aber ihre Arme umfingen ihn wie eiserne Fesseln. Sie schlang die Beine um seine Taille und hielt ihn in sich. Und während er gegen ihre unglaubliche Kraft ankämpfte, lächelte sie mit schimmernden Reißzähnen.
»Wer bist du?«, fragte er angstvoll. »Was bist du?«
Ihre Hüften hoben und senkten sich weiter, und er wurde hilflos immer näher zum Höhepunkt getrieben. Mit der Faust packte sie in seine Haare und zerrte seinen Kopf zurück, um seine Kehle freizulegen. »Prachtvoll«, sagte sie. »Ich bin prachtvoll, und das wirst du auch sein.«
Sie schlug ihre Reißzähne in seinen Hals. Er hörte sich selbst schreien. Der Biss brannte unbeschreiblich und fraß sich durch seine Haut ins Blut, bis auf den Knochen. Und damit vermischt war schreckliche, schreckliche Lust. In der wirbelnden, tönenden Dunkelheit kam er, von seinem Körper verraten. Ein Teil von ihm klammerte sich noch ans Licht, ans Überleben. Aber der Schmerz und die Lust zogen ihn immer weiter in den Abgrund.
»Du und ich, mein hübscher junge. Du und ich.« Sie wiegte ihn in den Armen. Mit dem Fingernagel ritzte sie sich die Haut um die Brustwarze auf, sodass das Blut davon heruntertropfte wie von ihren Lippen. »Und jetzt trink. Trink mich, und du bist ewig.«
Nein. Seine Lippen wollten das Wort nicht formen, aber es schrie durch seinen Kopf. Er spürte, wie das Leben aus ihm entwich, und kämpfte um den letzten Halt. Selbst als sie seinen Kopf an ihre Brust zog, wehrte er sich noch mit dem letzten Rest von Kraft in sich.
Und dann schmeckte er ihr Blut. Und wie ein Säugling an der Mutterbrust trank er seinen eigenen Tod.
Der Vampir erwachte in völliger Dunkelheit und absoluter Stille. Seitdem er vor so langer Zeit verwandelt worden war, erhob er sich jeden Tag nach Sonnenuntergang, aber kein Schlag seines Herzens regte die Luft.
Obwohl er den Traum zahllose Male in zahllosen Jahren geträumt hatte, empfand er ihn immer noch als verstörend. Sich so zu sehen, wie er einst gewesen war, sein eigenes Gesicht zu sehen, das er im Wachen seit jener Nacht nicht mehr gesehen hatte, machte ihn ärgerlich und gereizt.
Er grübelte über sein Schicksal. Das war sinnlos. Er akzeptierte doch, was aus ihm geworden war, und nutzte es. Aufgrund seiner persönlichen Ewigkeit hatte er Reichtum angehäuft, Frauen, Komfort, Freiheit. Mehr konnte ein Mann sich doch nicht wünschen, oder?
Dass sein Herz nicht schlug, war nur ein kleiner Preis. Ein lebendiges Herz wurde alt und schwach und hörte irgendwann auf zu schlagen.
Wie viele Körper hatte er in seinen neunhundert Jahren verfallen und sterben sehen? Er konnte sie nicht mehr zählen. Und obwohl er sein eigenes Spiegelbild nicht sehen konnte, wusste er aber, dass er noch genauso aussah wie in jener Nacht, als Lilith ihn genommen hatte. Seine Knochen waren immer noch stark, die Haut spannte sich fest, geschmeidig und ohne Falten darüber. Seine Augen waren scharf und klar, und er hatte kein einziges graues Haar. Manchmal, im Dunkeln, wenn er alleine war, tastete er sein Gesicht mit den Fingern ab. Die hohen, ausgeprägten Wangenknochen, das kleine Grübchen im Kinn, die tiefliegenden, strahlend blauen Augen. Seine Nase, der feste Schwung seiner Lippen.
Dasselbe. Immer noch dasselbe. Ab und zu gönnte er sich diesen Luxus, sich an sich selbst zu erinnern.
Er erhob sich im Dunkeln, sein schlanke, muskulöser Kör- per war nackt, und schwarze Haare umrahmten sein Gesicht. Er war als Cian Mac Cionaoith geboren und hatte seitdem unter vielen Namen gelebt. Jetzt war er wieder Cian — daran war sein Bruder schuld. Hoyt würde ihn nie anders nennen, und da er in dieser Schlacht, die zu kämpfen er zugestimmt hatte, möglicherweise sein Ende finden würde, war es Cian nur recht, wenn er dann seinen Geburtsnamen trug.(…)
© Blanvalet Verlag
Übersetzung: Margarethe Pée
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Autoren-Porträt von Nora Roberts
Autoren-Porträt von Nora RobertsNora Roberts ist die derzeit wahrscheinlich erfolgreichste Liebesroman-Autorin – weltweit. Geboren wurde sie als jüngste von fünf Kindern in Silver Spring Maryland und besuchte zeitweise eine katholische Schule. Sie heiratete früh und arbeitete – nach eigenen Angaben eher erfolglos – einige Zeit als Sekretärin. Nach der Geburt ihrer zwei Söhne wurde sie Hausfrau. Der Legende nach brachte sie ein Schneesturm zum Schreiben: Sie war mit ihren Söhnen eingeschlossen, die Schokoladenvorräte gingen zu Ende und sie erfand, damit es nicht langweilig würde, kleine Geschichten, die sie später aufschrieb. Zwei Jahre später, 1981, erschien ihr erster Buch. Seitdem ging es steil bergauf. Roberts schrieb dutzende Liebesromane, die sich weltweit millionenfach verkaufen. Auf die Frage, weshalb sie gerade Beziehungsromane schreibe, sagt sie: „Für mich sind Beziehungen, Emotionen und der Sturm der Gefühle, wenn man sich verliebt, einfach faszinierend.“ Etwas pragmatischer meinte sie bei anderer Gelegenheit, dass sie immer Männer um sich herum hatte: die vier älteren Brüder, Ehemann, zwei Söhne. Sie hatte also nur die Wahl: versuchen, sie zu verstehen oder durchdrehen...
Inzwischen lebt Nora Roberts mit ihrem zweiten Mann auf einem malerischen Hügel im Westen von Maryland. Ihr Mann ist Tischler und sollte ursprünglich Bücherregale im Haus einbauen. „Er kam und ging einfach nicht mehr“, wie Nora Roberts es beschreibt. Er hat dafür gesorgt, dass das Haus nun auch ein drittes Geschoss und ein eigenes Schwimmbad hat.
Nora Roberts arbeitet 6-8 Stunden täglich an ihren Büchern, steht in E-Mail-Kontakt mit den vielen Fans und entspannt abends am liebsten mit einem guten Buch oder vor dem Fernseher. Manchmal bleibt ihr sogar etwas Zeit für den großen
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Garten. Hier hat sie, wie sie selbst sagt, „den vollkommenen Ort“ gefunden.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Nora Roberts
- 2008, 364 Seiten, Maße: 11,4 x 18 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Aus d. Amerikan. v. Margarethe van Pée
- Übersetzer: Margarethe van Pée
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3442365341
- ISBN-13: 9783442365340
Rezension zu „Rot wie die Liebe “
"Sie schreibt über das Unmögliche und überzeugt in jeder Zeile - wenn Sie einmal das Lesen angefangen haben, werden Sie nicht mehr aufhören können!"
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