The Sacred Heart

„The Sacred Heart : Königin der Wälder“ ist von der Autorin Ryvie Fux, die auch die Katzen-Saga „Caet“ geschrieben hat. Das Cover hat mir auf den ersten Blick gefallen. Die Blätter und Tiere des Waldes sorgen bereits vor dem Lesen für die richtige Atmosphäre. Die harmonische und dezente Farbauswahl rundet das Gesamtbild ab.

Prinz Lyndon möchte seiner schwer kranken Schwester helfen. Doch dazu benötigt er der Legende nach das Herz des weißen Hirschs. Es gibt nur noch ein verbliebenes Exemplar dieser Art und mit der Jagd und dem Wettkampf um Leben und Tod wird auch sein Schicksal besiegelt werden. Kurz und knapp gesagt handelt das Märchen von dem Königssohn und der Prinzessin der Wälder. Aber eigentlich ist es auch so viel mehr.

Der Schreibstil war superangenehm und flüssig zu lesen. Auch wenn es mein erstes Buch der Autorin war, habe ich keinerlei Eingewöhnungszeit gebraucht. Bereits mit wenigen Seiten war ich voll in der Geschichte drin und es hat sich eine regelrechte Sogwirkung entwickelt. Die kurzen Kapitel haben ihr Übriges dazu beigetragen. Die bildhafte und atmosphärische Beschreibung der Handlungsschauplätze hat dafür gesorgt, dass ich sie mir beim Lesen so bildlich in meinem Kopf vorstellen konnte und so das Gefühl hatte, dass das Gelesene wie ein Film vor meinen Augen ablief. Die Geschichte wird aus den zwei Perspektiven der Hauptprotagonisten, dem Königssohn Lyndon und der Hirschkuh Liz erzählt. Die Wechsel der Perspektiven sorgen für eine gelungene Abwechslung und ermöglichen es einem als Leser mehr über den jeweiligen Charakter zu erfahren. Was er erlebt, was ihn bewegt, was er dabei empfindet. So kann man sich besser in den Protagonisten hineinversetzen und gewisse Handlungen besser nachvollziehen. Das Buch war von der ersten Seite an spannend und ich konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen, denn ich musste doch unbedingt wissen, wie es am Ende ausgehen wird. Langeweile war hier Fehlanzeige. Teilweise hat sich das Ganze so zugespitzt, dass ich echt mal kurz die Luft anhalten musste. Ich habe mit Liz bis zur allerletzten Seite mitgefiebert und mit gebangt und einfach gehofft, dass ihr Plan für sie nicht tödlich enden wird. Da ich Tiere liebe, hat mich der Aspekt, dass sie mit einander sprechen können, besonders fasziniert, das könnte sich im realen Leben auch manchmal als sehr hilfreich erweisen.

Liz (Elise Prinzessin der Wälder) habe ich in mein Herz geschlossen. Sie ist so mutig, hat ihr Herz am rechten Fleck und steht für Dinge ein, die ihr wichtig sind, auch wenn sie dafür gegebenenfalls mit ihrem Leben zahlen muss. Sie spricht anderen gut zu, die an sich selbst zweifeln und stärkt sie, indem sie ihnen das Gefühl gibt, wichtig zu sein, unabhängig von deren Stand. Prinz Lyndon, der Königssohn, hat es auch nicht immer so einfach. Er wird von allen Seiten bequatscht und hat mit Zweifeln zu kämpfen, was denn das Richtige ist. Da kann man nur hoffen, dass er rechtzeitig die Absichten mancher Leute erkennt und in den wichtigen Momenten auf sich und sein Gefühl und sein Herz hört. Wie es mit den beiden letztendlich ausgehen wird, darf man gespannt sein.

Fazit: Ein rundum gelungenes Buch mit so viel Potenzial, dass ich mir hier durchaus noch eine Fortsetzung vorstellen könnte. Vielleicht werden wir von der Autorin ja erhört. Also ich würde es definitiv lesen.

Zu Beginn gleich mal ein paar Worte zu dem tollen Cover. Es gefällt mir persönlich sehr gut, da die Hintergrundfarbe eher schlicht gehalten wurde und der Augenmerk auf den Hirsch im Vordergrund gelenkt wird. Zusammen mit der Farbwahl wirkt es mystisch und, klingt zwar jetzt komisch, aber auch gütig.

Es handelt im Königreich Wallivien, welches von riesigen Wäldern bedeckt und umringt ist. Dort gibt es eine Legende zur Erschaffung des Königreiches. Der Mond und die Sonne sollen ein Liebespaar gewesen sein und als sie sich trennten, um ihre jeweilige Aufgabe zu erfüllen, besiedelten sie die Erde mit Tieren und Menschen. Um unter den Tieren für Harmonie zu sorgen erschufen sie zudem die weißen Hirsche. Magische Wesen mit immenser Karft und der Fähigkeit jede Krankheit und Verletzung heilen zu können. Sie lebten Jahrhunderte und überdauerten alle Herrscher und Herrscherinnen von Wallivien bis eines Tages die Menschen von ihrer Existenz erfuhren und anfingen Jagd auf sie zu machen. Die magischen weißen Hirsche wurden somit ausgerottet und die Wälder fingen an zu sterben. Eines Tages wird die Königstochter von einer seltsamen Krankheit befallen und ihre einzige Chance ist das Gerücht, dass noch ein letzter Hirsch in den Wäldern umherstreifen soll. Ihr Bruder Prinz Lyndon macht sich auf die Suche nach ihm, denn nur sein Herz kann seiner Schwester das Leben schenken. Kurze Zeit später taucht Liv am Königshof auf. Diese junge Frau umgeben zahlreiche Geheimnisse und doch kann Lyndoon sich ihrem Charme sich nicht enziehen. Doch was verbirgt sie? Und woher kommt sie? Auch Liv spürt eine eigentümliche Anziehung gegenüber dem Prinzen. Doch kann sie ihm vertrauen und kann er sie und ihre Freunde retten?

Es ist ein unglaublich spannendes Buch mit viel Romantik und Fantasie, welches den Leser in eine fantastische Welt entführt. Die Charaktere sind sympatisch und authentisch. Liv ist stark und liebevoll und besitzt ein großes Herz gegenüber allen Lebewesen trotz ihrer traurigen Vergangenheit. Prinz Lyndon ist ein Freigeist, welcher die strengen Sitten und Gebräuche des Hofen leid ist. Doch er ist gütig und würde alles für seine Schwester tun.

Ich habe dieses Buch verschlungen und hoffe, dass auch ihr die Figuren lieben lernt, mit ihnen mitfiebert und um sie bangt. Ich kann es allen Fantasy-Fans nur empfehen und bin mega gespannt auf den nächsten Teil!