Transatlantik
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Der erste Transatlantikflug Neufundland - Irland
Da sind Arthur Brown und John Alcock, die britischen Flugpioniere, die von Neufundland aus starteten und denen der erste Transatlantikflug gelang. Ihre Landung in Irland eine halbe Bruchlandung: „Es sieht wie die perfekte Landebahn aus, hart, eben und grün, doch was sie beim Landeanflug nicht sehen, sind die wie Schiffszwieback gestapelten Torfblöcke, die scharfen Einschnitte in der braunen Erde, die nassen Schnüre, die entlang dieser Gräben gespannt sind, die dreieckigen Erdhaufen in der Ferne ... Und dann wird es ihnen klar: Dies ist keine Wiese, sondern eher ein Sumpf." McCann lässt die beiden Flieger 1919 vor ihrem Start über den Atlantik mit der Journalistin Emily Ehrlich und deren Tochter Lottie zusammentreffen. Emily will, wie so viele Journalisten, über den ersten Transatlantikflug berichten - später werden wir ihre Geschichte erfahren, im zweiten Teil des Buches.
Unausgesprochene Gefühle lösen etwas Großes aus
In Buch eins begegnen wir den historischen Figuren; neben Alcock und Brown auch einem wichtigen Mann des 19. Jahrhunderts: dem ehemaligen Sklaven Frederick Douglass. Der Amerikaner reist 1845/46 - zur Zeit der großen Hungersnot - durch Irland und Großbritannien, hält Vorträge und sammelt Spenden für die Anti-Sklaverei-Bewegung. Während dieser Zeit ist er bei unterschiedlichsten Familien untergebracht und trifft bei einer Gesellschaft auf Lily Duggan, eine ehemalige Magd. Sie hatte ihn bei einem seiner Aufenthalte bedient und fühlt sich - wie es scheint - von Douglass angezogen. Diese Gefühle, unausgesprochen, lösen bei Lily etwas Großes aus. Die ehemalige Magd beschließt, nach Amerika auszuwandern. Nach einem beschwerlichen und Tage dauernden Fußmarsch erreicht sie erschöpft den Hafen.
Ein Brief, der nie überbracht wird - und alles verbindet
Die dritte historische Figur ist der noch lebende US-Senator George Mitchell - wir erleben ihn 1998 während seiner Mission als Vorsitzenden der Friedensverhandlungen im Nordirlandkonflikt. Auch er trifft auf eine fiktive Frauenfigur - Lilys Enkelin Lottie, geborene Ehrlich, nun, nach der Heirat, heißt sie Lottie Tuttle. Sie erlebte mit 17 den Transatlantikflug von Alcock und Brown, brachte den Piloten noch Schinkensandwiches mit Senfbutter und gab Brown einen Brief von ihrer Mutter Emily mit - adressiert an eine irische Frau; die Frau, die damals Lily Duggan mit Kleidung, etwas Proviant und Geld bei der Überfahrt nach Amerika unterstützt hatte.
Doch Brown wird den Brief nie überbringen - er hatte ihn lange vergessen und dann traute er sich nicht mehr, ihn so verspätet zu übergeben. Er gesteht dies Lottie Jahre später bei einem Treffen. Sie nimmt den Brief ihrer Mutter an sich, ungeöffnet - zum Ende des Buches hält Lotties Tochter Hannah diesen Brief in Händen, immer noch ist er verschlossen. Hannah lebt wieder in Irland, der alten Heimat ihrer Großmutter Lily, und mit ihr schließt sich der wunderbare Kreis der Transatlantikgeschichten. Hannah wird den Brief öffnen - „die Vergangenheit erhob sich und reckte die Glieder"...
Dublin, 1845: Der schwarzamerikanische Abolitionist Frederick Douglass reist durch das von Hungersnot gepeinigte Irland, wo die Leute schlimmer leiden als unter der Sklaverei.
New York, 1998: US-Senator George Mitchell verlässt seine junge Frau und sein erst wenige Tage altes Baby, um in Belfast die Nordirischen Friedensgespräche zu einem unsicheren Abschluss zu führen.
"Transatlantik" verwebt drei ikonische historische Momente mit dem Schicksal dreier Frauen: Angefangen mit der irischen Hausmagd Lily Duggan, in der Frederick Douglass die Liebe zur Freiheit weckt, folgt der Roman ihrer Tochter Emily und ihrer Enkelin Lottie in die USA und, später, zurück auf die Insel. Ihr Leben spiegelt den Verlauf der bewegten Nationalgeschichte Irlands und Amerikas. Dabei spielt ein vergessener, über drei Generationen nicht geöffneter Brief eine entscheidende Rolle.
"Transatlantik" ist ein kraftvolles Epos über die Kollision von Geschichte und persönlichem Schicksal - geschrieben mit unvergleichlicher dichterischer Intensität, mit leuchtenden Szenen und klingender Sprache.
- Autor: Colum Mccann
- 2014, 1. Auflage, 384 Seiten, Maße: 13,1 x 21,1 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Dirk van Gunsteren
- Verlag: Rowohlt, Hamburg
- ISBN-10: 3498045229
- ISBN-13: 9783498045227
- Erscheinungsdatum: 05.03.2014
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