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Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster

Roman. Ausgezeichnet mit dem Evangelischer Buchpreis 2018
 
 
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Eine berührende Geschichte über die Schönheit des Lebens und die erstaunliche Entwicklung einer Vater-Sohn-Beziehung
Wie begegnet man einer Frau, die höchstens noch ein halbes Jahr zu leben hat? Fred glaubt es zu wissen. Er ist alleinerziehender Vater und...
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Kommentare zu "Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster"
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Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    24 von 35 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte B., 09.02.2017

    Anspruchsvolle Geschichte mit professioneller Auseinandersetzung

    In „Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster“ beschreibt Susann Pásztor, die letzten Wochen der krebskranken Karla, wie sie sich mit dem Tod auseinandersetzt, selber ganz konkrete Vorstellungen hat und von ihrem Leben Abschied nimmt. Begleitet wird sie von mehreren Bekannten, auch von Fred, einem ehrenamtlichen Mitarbeiter eines Hospizes. Für Fred, den alleinerziehenden Vater des 13jährigen Phillips, ist dies die erste Sterbebegleitung; manchesmal kommt es zu Mißverständnissen und er fühltsich hilflos; auch Phil ist in gewisserweise an dieser Sterbebegleitung beteiligt und entwickelt sich, genau wie die Vater-Sohn-Beziehung in dieser Zeit, enorm weiter.

    Susann Pásztor hat selber eine Ausbildung als Sterbebegleiterin abgeschlossen und ist seit mehreren Jahren ehrenamtlich tätig – und genau das merkt man diesem Buch an: Ganz professionell beschreibt sie die Tätigkeit eines Sterbebegleiters, berichtet von Meetings und Supervisionen, in denen sich die Ehrenamtlichen austauschen, dort unter anderem von ihren Herausforderungen, Ängsten, Nöten und Beweggründen berichten, von ihrem Bemühen die letzte Zeit für den Sterbenden besonders angenehm zu gestalten und auch davon, wie schmerzlich es manchmal sein kann, wenn der Begleiteten dann verstorben ist. Auch die andere Seite weiß die Autorin bestens zu vermitteln, beschreibt die Auseinandersetzung Sterbender mit dem Tod, bezieht sich auf die einzelnen Schritte nach Kübler-Ross, zeigt Möglichkeiten des Abschiednehmens und der Auseinandersetzung damit auf, beleuchtet Bestattungsmodalitäten, wobei sie auf vielfältige Möglichkeiten eingeht. Beieindruckend fand ich auch ihre Ausführungen zum Sterbenfasten.

    Nachdem man sich in das Buch ein wenig eingelesen hat, wird auch die Bedeutung des Titels klar, den man treffender überhaupt nicht hätte formulieren können. Die wunderbar erzählte Geschichte zwischen Karla und Fred und auch das Neuentdecken der Vater-Sohn-Beziehung fand ich spannend und äußerst abwechslungsreich geschildert. Mit jedem Kapitel wechselt der Erzähler, aber da schon die Überschrift verrät, wessen Perspektive dargestellt wird, fällt der stete Wechsel sehr leicht. Zwischendurch werden selbstgeschriebene Gedichte von Phil eingefügt, dessen Leidenschaft der Lyrik gilt oder Listen, die Karla schreibt, die Gedanken oder Wahrnehmungen in ganz reduzierter Form auflisten und sich im Laufe der Zeit inhaltlich ändern.

    Susann Pásztor hat eine eindrucksvolle Geschichte erzählt, und nebenbei erhält der Leser einen sehr guten Einblick in die Situation sowie die Arbeit von Sterbebegleitern. Was mir ganz besonders gut gefallen hat, war diese professionelle Sicht, die sachliche Darstellung ohne Effekthascherei oder Bearbeiten der Tränendrüsen.

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  • 5 Sterne

    9 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 30.01.2017 bei bewertet

    „Man muss sich überhaupt keine Gedanken machen, was man mitnehmen will. Handgepäck reicht völlig aus. Kein Mensch braucht mehr als Handgepäck. Odysseus hatte noch nicht mal Handgepäck dabei, oder?

    Inhalt

    Karla ist sterbenskrank und hat sich damit arrangiert, dass sie in naher Zukunft unsere Welt verlassen wird. Ihre Chemotherapie hat sie abgebrochen, denn dem Bauchspeicheldrüsenkrebs ist kein Einhalt zu gebieten. Dafür möchte sie einen Sterbebegleiter, der bis zum Schluss an ihrer Seite bleibt, wie auch immer ihre letzten Tage aussehen werden. Fred Wiener, der Mann, der ihr zur Seite gestellt wird, arbeitet noch nicht lange als ehrenamtlicher Sterbebegleiter und möchte bei Karla, seiner ersten eigenen „Klientin“ alles richtigmachen. Doch er tappt in ein Fettnäpfchen, nachdem er die ungebetene Schwester zum letzten gemeinsamen Weihnachtsfest geladen hat. Nur sein Sohn Phil, der für Karla eine Archivierungsarbeit übernommen hat, gewinnt immer mehr das Vertrauen der Schwerkranken und bewirkt auch bei seinem alleinerziehenden Vater eine Veränderung zum Positiven.

    Meinung

    Susann Pásztor arbeitet selbst als ehrenamtliche Sterbebegleiterin und diese praktische Erfahrung merkt man ihrem bewegenden, stillen Roman an. Sie entwirft hier ein umfassendes, sehr intensives Portrait über das selbstbestimmte Sterben, über die Möglichkeit, seinem eigenen Leben mehr Tiefe und Gewicht zu verleihen, indem man sich auf einen fremden aber hilfsbedürftigen Menschen einlässt und dadurch das eigene Sichtfeld erweitert.

    Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt und schildert dadurch diverse Bereiche und die Ansichten aller Beteiligten. Besonders die aufgebaute Vater-Sohn-Beziehung, die von bestechender Kargheit und doch inniger Zuneigung bestimmt wird, steht im Zentrum der Erzählung. Fast gleichbedeutend mit dem langwierigen Prozess des Loslassens im Zuge einer lebensbedrohlichen Erkrankung. Besonders genossen habe ich die Hintergrundinformationen, die ganz nebenbei in den Text eingeflochten werden, wie z.B. die Tatsache, dass die Mitarbeiter des Hospizdienstes nach dem Versterben, die Fenster weit öffnen, damit die Seele der Verstorbenen in die Freiheit entfliehen kann (auch wenn das eher symbolischen Charakter hat). Äußerst gelungen finde ich auch die Tatsache, dass dieser Roman nicht nur das Sterben thematisiert, nicht nur den Abschied von der Welt, sondern vor allem das Wirken eines Sterbebegleiters, einer Person aus der zweiten Reihe, ohne unmittelbare Verbindlichkeiten, ohne familiäre Hintergründe aber auch ohne weitere Ansprüche.

    Und dennoch wirkt gerade durch den ganz normalen, absolut unperfekten Fred Wiener alles sehr authentisch und realistisch. Alle Handlungen, Entscheidungen und Gefühlsregungen sind wunderbar griffig und absolut stimmig, so dass man die erzählte Geschichte problemlos in die eigene kleine Welt transferieren kann. Erwähnenswert finde ich auch die Tatsache, dass dieses Buch lange nachwirkt und erst in seinem Verlauf die volle Schönheit entfaltet – mit jeder gelesenen Seite nimmt das Verständnis für die Protagonisten zu und man fühlt sich als Leser angenehm involviert in den sehr traurigen Prozess der letzten Wochen vor dem Unvermeidlichen.

    Fazit

    Ich vergebe 5 Lesesterne für diesen tiefsinnigen, objektiven Roman der den Fokus auf die menschliche aber unbeteiligte Begleitung Sterbender legt und nebenbei sehr viel Lebenserfahrung und Weisheit vermittelt. Ein Buch mit Tiefenwirkung und Nachklang, welches zu Tränen rührt und dennoch Distanz wahrt, ganz so, wie es sich für die Tätigkeit eines Sterbebegleiters gehört. Für Menschen, die uneigennützig ihre Menschlichkeit zur Verfügung stellen und dabei sehr viel über sich selbst lernen. Sprachlich und inhaltlich ist dieser Roman ein ganz besonderes Werk, dem ich sehr gern meine Zeit geschenkt habe.

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