Urangst
Roman. Deutsche Erstausgabe
Amy ist in Gefahr: Sie wird verfolgt, jemand ist sogar in ihr Haus eingedrungen. Und er ist nicht allein. Da vertraut Amys Freund ihr ein fürchterliches Geheimnis aus der Vergangenheit an. Die beiden sind zur Zielscheibe des Bösen geworden. Und es gibt kein Entkommen.
Leider schon ausverkauft
Buch
8.95 €
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Produktdetails
Produktinformationen zu „Urangst “
Amy ist in Gefahr: Sie wird verfolgt, jemand ist sogar in ihr Haus eingedrungen. Und er ist nicht allein. Da vertraut Amys Freund ihr ein fürchterliches Geheimnis aus der Vergangenheit an. Die beiden sind zur Zielscheibe des Bösen geworden. Und es gibt kein Entkommen.
Klappentext zu „Urangst “
Immer hat sich Amy für Schwache eingesetzt. Doch nun gerät sie selbst in größte Gefahr. Jemand verfolgt sie auf Schritt und Tritt. Dringt heimlich in ihr Haus ein. Und er ist nicht allein. Da gesteht Amys Freund Brian ihr ein fürchterliches Geheimnis aus seiner Vergangenheit. Beide sind zur Zielscheibe des Bösen geworden. Es gibt kein Entrinnen.
Immer hat sich Amy für Schwache eingesetzt. Doch nun gerät sie selbst in größte Gefahr. Jemand verfolgt sie auf Schritt und Tritt. Dringt heimlich in ihr Haus ein. Und er ist nicht allein. Da gesteht Amys Freund Brian ihr ein fürchterliches Geheimnis aus seiner Vergangenheit. Beide sind zur Zielscheibe des Bösen geworden. Es gibt kein Entrinnen.
Lese-Probe zu „Urangst “
Urangst von Dean Koontz1
Amy Redwing saß am Steuer ihres Ford Expedition Geländewagens und fuhr so, als sei sie unsterblich und hätte daher bei keiner Geschwindigkeit etwas zu befürchten.
In der launischen Brise wirbelte ein trichterförmiger Strom von goldenen Platanenblättern über die nachmitternächtliche Straße. Sie schoss hindurch, und spröder Herbst streifte die Windschutzscheibe.
Für manche ist die Vergangenheit eine Kette, jeder Tag ein Glied, die sich in mühsamer Kleinarbeit zu dem einen oder anderen Ringbolzen an dem einen oder anderen dunklen Ort zurückverfolgen lässt, und die Zukunft eine Sklavin der Vergangenheit.
Amy Redwing kannte ihre Herkunft nicht. Sie war im Alter von zwei Jahren ausgesetzt worden und hatte keine Erinnerung an ihre Mutter oder ihren Vater.
Sie war in einer Kirche zurückgelassen worden, mit an ihr T-Shirt geheftetem Namen. Eine Nonne hatte sie schlafend in einer Kirchenbank gefunden.
Höchstwahrscheinlich war ihr Nachname erfunden, um Nachforschungen zu erschweren. Die Polizei war jedenfalls daran gescheitert.
Redwing ließ auf indianische Vorfahren schließen. Rabenschwarzes Haar und dunkle Augen sprachen für Cherokee, aber ihre Eltern hätten ebenso gut aus Armenien, Sizilien oder Spanien stammen können. Amys Geschichte blieb unvollständig, doch die fehlenden Wurzeln machten sie nicht frei. Sie war an einen Ringbolzen gekettet, der im Stein eines fernen Jahres verankert war.
Obgleich sie sich so unbekümmert gab, dass man den Eindruck gewinnen konnte, sie sei zu Höhenflügen fähig, war sie in Wirklichkeit so erdgebunden wie jeder andere auch. Brian McCarthy saß angeschnallt auf dem Beifahrersitz, stemmte die Füße gegen nicht vorhandene Bremspedale und hätte Amy gern ermahnt, langsamer zu fahren. Er sagte jedoch nichts, da er
... mehr
befürchtete, sie würde auf seine Bitte um Vorsicht reagieren, indem sie den Blick von der Straße wandte.
Außerdem konnte es, wenn sie in einer Mission wie dieser unterwegs war, absurderweise passieren, dass jedes Flehen um Besonnenheit sie nur dazu anstachelte, noch mehr Gas zu geben.
»Ich liebe den Oktober«, sagte sie und wandte den Blick von der Straße ab. »Du nicht?«
»Wir haben noch September.«
»Ich kann den Oktober doch auch im September schon lieben. Dem September macht das nichts aus.«
»Pass auf, wo du hinfährst.«
»Ich liebe auch San Francisco, obwohl es Hunderte Meilen entfernt ist.«
»Bei deinem Fahrstil werden wir in zehn Minuten da sein.«
»Ich bin eine ausgezeichnete Autofahrerin. Keine Unfälle, keine Verstöße gegen die Verkehrsregeln.«
Er sagte: »Mein ganzes Leben zieht gerade vor meinen Augen vorüber.«
»Du solltest dir einen Termin beim Augenarzt geben lassen. «
»Bitte, Amy, sieh mich nicht ständig an.«
»Aber du siehst gut aus, Liebling, wenn du frisch aus dem Bett kommst. Verstrubbeltes Haar steht dir.«
»Ich meine, schau auf die Straße.«
»Dieser Marco, so heißt er, glaube ich – er ist blind, aber er fährt einen Wagen.«
»Welcher Marco?«
»Marco Soundso. Er lebt auf den Philippinen. Ich habe von ihm in einer Zeitschrift gelesen.«
»Kein Blinder kann Auto fahren.«
»Vermutlich glaubst du auch nicht, dass wir tatsächlich Männer auf den Mond geschickt haben.«
»Ich glaube nicht, dass sie dorthin gefahren sind.«
»Marcos Hund sitzt auf dem Beifahrersitz. Und Marco merkt dem Hund an, wann er nach rechts oder links abbiegen und wann er auf die Bremse treten soll.«
Manche Leute hielten Amy für eine charmante Spinnerin. Anfangs hatte Brian das auch getan.
Doch dann hatte er gemerkt, dass er sich irrte. Er hätte sich niemals in eine Spinnerin verliebt.
Er sagte: »Du willst mir doch nicht im Ernst erzählen, dass Blindenhunde Autofahren können.«
»Der Hund fährt doch nicht, du Dummerchen. Er führt Marco, wenn er am Steuer sitzt.«
»In was für einer bizarren Zeitschrift hast du das denn gelesen?«
»National Geographic. Es war eine so ermutigende Geschichte über die Bindung zwischen Mensch und Hund, über die Hilfe zur Selbsthilfe von Behinderten.«
»Ich würde wetten, dass es nicht National Geographic war.«
»Ich lehne jede Form von Glücksspiel ab«, sagte sie. »Aber Blinde am Steuer lehnst du nicht ab.«
»Na ja, es müssen schon verantwortungsbewusste Blinde sein.«
»Kein Land der Erde«, beharrte er, »erlaubt Blinden das Autofahren.«
»Nicht mehr«, stimmte sie ihm zu.
Brian wollte die Frage eigentlich nicht stellen, konnte sie sich aber doch nicht verkneifen: »Dann darf Marco also nicht mehr Auto fahren?«
»Er ist andauernd irgendwo drangefahren.«
»Was du nicht sagst.«
»Aber dafür kann Antoine nichts.«
»Welcher Antoine?«
»Antoine. Der Hund. Ich bin sicher, dass er sein Bestes gegeben hat. Hunde geben immer ihr Bestes. Marco ist ihm einfach nur einmal zu oft zuvorgekommen.«
»Pass auf, wo du hinfährst. Achtung, Linkskurve.«
Sie lächelte ihn an und sagte: »Du bist mein ganz persönlicher Antoine. Du würdest niemals zulassen, dass ich irgendwo dranfahre.«
In dem salzbleichen Mondschein schienen sich die einstöckigen Häuser eines älteren mittelständischen Wohngebiets aus der Dunkelheit herauszukristallisieren.
Die Nacht wurde nicht von Straßenlaternen erhellt, doch der Mond versilberte das Laub und die hellen Stämme der Eukalyptusbäume. Hier und da hatten verputzte Wände den schwachen Schimmer von Ektoplasma, als handele es sich um die Phantombauten einer Geisterstadt, in der die Seelen von Verstorbenen hausten.
In einem Haus in der zweiten Reihe brannte hinter den Fenstern Licht.
Amy machte mitten auf der Straße eine Vollbremsung, und das Licht der Scheinwerfer wurde von den reflektierenden Ziffern der Hausnummer auf dem Briefkasten am Straßenrand zurückgeworfen.
Sie legte den Rückwärtsgang ein und stellte sich rückwärts in die Auffahrt. »In einer zweifelhaften Situation sollte man seinen Wagen stets so abstellen, dass man schleunigst verschwinden kann.«
Als sie die Scheinwerfer und den Motor ausschaltete, sagte Brian: »Zweifelhaft? Inwiefern zweifelhaft?«
Während sie aus dem Wagen stieg, sagte sie: »Bei einem wahnsinnigen Betrunkenen kann man nie wissen.«
Brian trat neben sie, als sie die Heckklappe öffnete. Er warf einen Blick auf das Haus und sagte: »Da drinnen ist also ein Wahnsinniger und er ist betrunken.«
»Am Telefon hat diese Janet Brockman gesagt, Carl – also ihr Mann – sei ein betrunkener Irrer, was wahrscheinlich bedeutet, dass er sich in den Wahnsinn gesoffen hat.«
Amy ging auf das Haus zu. Brian fasste sie an der Schulter, damit sie stehen blieb. »Was, wenn er in nüchternem Zustand schon wahnsinnig ist und es jetzt noch schlimmer ist, weil er sich betrunken hat?«
»Ich bin kein Psychiater, mein Goldschatz.«
»Vielleicht ist das eher etwas für die Polizei.«
»Die Polizei hat keine Zeit für betrunkene Irre wie den.« »Ich würde meinen, betrunkene Irre sind genau das, womit sich die Polizei beschäftigt.«
Sie schüttelte seine Hand ab, ging weiter auf das Haus zu und sagte: »Wir dürfen keine Zeit verlieren. Er ist gewalttätig.«
Brian eilte hinter ihr her. »Er ist wahnsinnig, betrunken und gewalttätig?«
»Wahrscheinlich wird er mir gegenüber nicht gewalttätig werden.«
Auf den Stufen zur Veranda sagte Brian: »Und was ist mit mir?«
»Ich glaube, seine Gewalttätigkeit richtet sich nur gegen den Hund. Aber wenn dieser Carl mir doch eine reinhauen will, dann geht das schon in Ordnung. Dafür habe ich ja dich dabei.«
»Mich? Ich bin Architekt.«
»Heute Nacht nicht, Süßer. Heute Nacht bist du mein Bodyguard.«
Brian hatte sie schon auf anderen derartigen Missionen begleitet, aber noch nie nach Mitternacht und in das Haus eines wahnsinnigen gewalttätigen Betrunkenen.
»Was ist, wenn ich Testosteron-Mangelerscheinungen habe?«
»Hast du Testosteron-Mangelerscheinungen?«
»Letzte Woche sind mir die Tränen gekommen, als ich dieses Buch gelesen habe.«
»Bei diesem Buch kommen jedem die Tränen. Das beweist nur, dass du menschlich bist.«
Als Amy nach dem Klingelzug griff, ging schon die Tür auf. Eine junge Frau mit einer grün und blau geschlagenen Mundpartie und blutender Lippe trat auf die Schwelle.
»Ms. Redwing?«, fragte sie.
»Sie müssen Janet sein.«
»Ich wünschte, ich wäre es nicht. Ich wünschte, ich wäre Sie oder sonst jemand, irgendjemand.« Sie trat von der Tür zurück und forderte die beiden zum Eintreten auf. »Lassen Sie nicht zu, dass Carl sie zum Krüppel schlägt.«
»Dazu wird es nicht kommen«, beteuerte Amy. Janet tupfte mit einem blutigen Tuch ihre Lippen ab.
»Mazie hat er schon verkrüppelt.«
Ein blasses Mädchen von etwa vier Jahren klammerte sich an Janet. Sein Mund war mit einem Daumen zugestöpselt und mit der Faust zerknitterte es die Schöße von Janets Bluse und hielt sich daran fest, als erwartete es einen plötzlichen Wirbelsturm, der es von seiner Mutter losreißen könnte.
Übersetzung. Ursula Gnade
Copyright © 2009 der deutschen Ausgabe
by Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Außerdem konnte es, wenn sie in einer Mission wie dieser unterwegs war, absurderweise passieren, dass jedes Flehen um Besonnenheit sie nur dazu anstachelte, noch mehr Gas zu geben.
»Ich liebe den Oktober«, sagte sie und wandte den Blick von der Straße ab. »Du nicht?«
»Wir haben noch September.«
»Ich kann den Oktober doch auch im September schon lieben. Dem September macht das nichts aus.«
»Pass auf, wo du hinfährst.«
»Ich liebe auch San Francisco, obwohl es Hunderte Meilen entfernt ist.«
»Bei deinem Fahrstil werden wir in zehn Minuten da sein.«
»Ich bin eine ausgezeichnete Autofahrerin. Keine Unfälle, keine Verstöße gegen die Verkehrsregeln.«
Er sagte: »Mein ganzes Leben zieht gerade vor meinen Augen vorüber.«
»Du solltest dir einen Termin beim Augenarzt geben lassen. «
»Bitte, Amy, sieh mich nicht ständig an.«
»Aber du siehst gut aus, Liebling, wenn du frisch aus dem Bett kommst. Verstrubbeltes Haar steht dir.«
»Ich meine, schau auf die Straße.«
»Dieser Marco, so heißt er, glaube ich – er ist blind, aber er fährt einen Wagen.«
»Welcher Marco?«
»Marco Soundso. Er lebt auf den Philippinen. Ich habe von ihm in einer Zeitschrift gelesen.«
»Kein Blinder kann Auto fahren.«
»Vermutlich glaubst du auch nicht, dass wir tatsächlich Männer auf den Mond geschickt haben.«
»Ich glaube nicht, dass sie dorthin gefahren sind.«
»Marcos Hund sitzt auf dem Beifahrersitz. Und Marco merkt dem Hund an, wann er nach rechts oder links abbiegen und wann er auf die Bremse treten soll.«
Manche Leute hielten Amy für eine charmante Spinnerin. Anfangs hatte Brian das auch getan.
Doch dann hatte er gemerkt, dass er sich irrte. Er hätte sich niemals in eine Spinnerin verliebt.
Er sagte: »Du willst mir doch nicht im Ernst erzählen, dass Blindenhunde Autofahren können.«
»Der Hund fährt doch nicht, du Dummerchen. Er führt Marco, wenn er am Steuer sitzt.«
»In was für einer bizarren Zeitschrift hast du das denn gelesen?«
»National Geographic. Es war eine so ermutigende Geschichte über die Bindung zwischen Mensch und Hund, über die Hilfe zur Selbsthilfe von Behinderten.«
»Ich würde wetten, dass es nicht National Geographic war.«
»Ich lehne jede Form von Glücksspiel ab«, sagte sie. »Aber Blinde am Steuer lehnst du nicht ab.«
»Na ja, es müssen schon verantwortungsbewusste Blinde sein.«
»Kein Land der Erde«, beharrte er, »erlaubt Blinden das Autofahren.«
»Nicht mehr«, stimmte sie ihm zu.
Brian wollte die Frage eigentlich nicht stellen, konnte sie sich aber doch nicht verkneifen: »Dann darf Marco also nicht mehr Auto fahren?«
»Er ist andauernd irgendwo drangefahren.«
»Was du nicht sagst.«
»Aber dafür kann Antoine nichts.«
»Welcher Antoine?«
»Antoine. Der Hund. Ich bin sicher, dass er sein Bestes gegeben hat. Hunde geben immer ihr Bestes. Marco ist ihm einfach nur einmal zu oft zuvorgekommen.«
»Pass auf, wo du hinfährst. Achtung, Linkskurve.«
Sie lächelte ihn an und sagte: »Du bist mein ganz persönlicher Antoine. Du würdest niemals zulassen, dass ich irgendwo dranfahre.«
In dem salzbleichen Mondschein schienen sich die einstöckigen Häuser eines älteren mittelständischen Wohngebiets aus der Dunkelheit herauszukristallisieren.
Die Nacht wurde nicht von Straßenlaternen erhellt, doch der Mond versilberte das Laub und die hellen Stämme der Eukalyptusbäume. Hier und da hatten verputzte Wände den schwachen Schimmer von Ektoplasma, als handele es sich um die Phantombauten einer Geisterstadt, in der die Seelen von Verstorbenen hausten.
In einem Haus in der zweiten Reihe brannte hinter den Fenstern Licht.
Amy machte mitten auf der Straße eine Vollbremsung, und das Licht der Scheinwerfer wurde von den reflektierenden Ziffern der Hausnummer auf dem Briefkasten am Straßenrand zurückgeworfen.
Sie legte den Rückwärtsgang ein und stellte sich rückwärts in die Auffahrt. »In einer zweifelhaften Situation sollte man seinen Wagen stets so abstellen, dass man schleunigst verschwinden kann.«
Als sie die Scheinwerfer und den Motor ausschaltete, sagte Brian: »Zweifelhaft? Inwiefern zweifelhaft?«
Während sie aus dem Wagen stieg, sagte sie: »Bei einem wahnsinnigen Betrunkenen kann man nie wissen.«
Brian trat neben sie, als sie die Heckklappe öffnete. Er warf einen Blick auf das Haus und sagte: »Da drinnen ist also ein Wahnsinniger und er ist betrunken.«
»Am Telefon hat diese Janet Brockman gesagt, Carl – also ihr Mann – sei ein betrunkener Irrer, was wahrscheinlich bedeutet, dass er sich in den Wahnsinn gesoffen hat.«
Amy ging auf das Haus zu. Brian fasste sie an der Schulter, damit sie stehen blieb. »Was, wenn er in nüchternem Zustand schon wahnsinnig ist und es jetzt noch schlimmer ist, weil er sich betrunken hat?«
»Ich bin kein Psychiater, mein Goldschatz.«
»Vielleicht ist das eher etwas für die Polizei.«
»Die Polizei hat keine Zeit für betrunkene Irre wie den.« »Ich würde meinen, betrunkene Irre sind genau das, womit sich die Polizei beschäftigt.«
Sie schüttelte seine Hand ab, ging weiter auf das Haus zu und sagte: »Wir dürfen keine Zeit verlieren. Er ist gewalttätig.«
Brian eilte hinter ihr her. »Er ist wahnsinnig, betrunken und gewalttätig?«
»Wahrscheinlich wird er mir gegenüber nicht gewalttätig werden.«
Auf den Stufen zur Veranda sagte Brian: »Und was ist mit mir?«
»Ich glaube, seine Gewalttätigkeit richtet sich nur gegen den Hund. Aber wenn dieser Carl mir doch eine reinhauen will, dann geht das schon in Ordnung. Dafür habe ich ja dich dabei.«
»Mich? Ich bin Architekt.«
»Heute Nacht nicht, Süßer. Heute Nacht bist du mein Bodyguard.«
Brian hatte sie schon auf anderen derartigen Missionen begleitet, aber noch nie nach Mitternacht und in das Haus eines wahnsinnigen gewalttätigen Betrunkenen.
»Was ist, wenn ich Testosteron-Mangelerscheinungen habe?«
»Hast du Testosteron-Mangelerscheinungen?«
»Letzte Woche sind mir die Tränen gekommen, als ich dieses Buch gelesen habe.«
»Bei diesem Buch kommen jedem die Tränen. Das beweist nur, dass du menschlich bist.«
Als Amy nach dem Klingelzug griff, ging schon die Tür auf. Eine junge Frau mit einer grün und blau geschlagenen Mundpartie und blutender Lippe trat auf die Schwelle.
»Ms. Redwing?«, fragte sie.
»Sie müssen Janet sein.«
»Ich wünschte, ich wäre es nicht. Ich wünschte, ich wäre Sie oder sonst jemand, irgendjemand.« Sie trat von der Tür zurück und forderte die beiden zum Eintreten auf. »Lassen Sie nicht zu, dass Carl sie zum Krüppel schlägt.«
»Dazu wird es nicht kommen«, beteuerte Amy. Janet tupfte mit einem blutigen Tuch ihre Lippen ab.
»Mazie hat er schon verkrüppelt.«
Ein blasses Mädchen von etwa vier Jahren klammerte sich an Janet. Sein Mund war mit einem Daumen zugestöpselt und mit der Faust zerknitterte es die Schöße von Janets Bluse und hielt sich daran fest, als erwartete es einen plötzlichen Wirbelsturm, der es von seiner Mutter losreißen könnte.
Übersetzung. Ursula Gnade
Copyright © 2009 der deutschen Ausgabe
by Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
... weniger
Autoren-Porträt von Dean R. Koontz
Dean Koontz wurde 1945 in Pennsylvania geboren und lebt heute mit seiner Frau in Kalifornien. Seine zahlreichen Romane - Thriller und Horrorromane - wurden in 38 Sprachen übersetzt und sämtlich zu internationalen Bestsellern. Weltweit wurden bislang 400 Millionen Exemplare seiner Bücher verkauft. Zuletzt bei Heyne erschienen: "Das Nachthaus".
Bibliographische Angaben
- Autor: Dean R. Koontz
- 2009, 447 Seiten, Maße: 11,8 x 18,7 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Gnade, Ursula
- Übersetzer: Ursula Gnade
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453405943
- ISBN-13: 9783453405943
Rezension zu „Urangst “
"Das perfekte Buch für Thrillersüchtige."
Kommentare zu "Urangst"
3 von 5 Sternen
5 Sterne 1Schreiben Sie einen Kommentar zu "Urangst".
Kommentar verfassen