Warum ich nein zur Organspende gesagt habe
Fakten - Motive - Argumente
Eine Hilfe zur eigenen Orientierung. Jeder muss sich nach der neuen Regelung für oder gegen eine Organspende entscheiden. Der Autor erklärt seine klare Position für ein "nein" und benennt die Argumente. Was ist Leben, was bedeutet der Tod und wie läuft das...
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Produktinformationen zu „Warum ich nein zur Organspende gesagt habe “
Eine Hilfe zur eigenen Orientierung. Jeder muss sich nach der neuen Regelung für oder gegen eine Organspende entscheiden. Der Autor erklärt seine klare Position für ein "nein" und benennt die Argumente. Was ist Leben, was bedeutet der Tod und wie läuft das Sterben ab? Das Buch nennt Fakten, warum das Hirntod-Konzept nicht tragfähig ist, und plädiert für ein Sterben ohne Übergriffe bis zum biologischen Ende.
Klappentext zu „Warum ich nein zur Organspende gesagt habe “
Durch eine Organtransplantation den Nutzen eines Kranken zu mehren, ohne dem Organspender Schaden zuzufügen - dieses Kalkül geht nicht auf. Die Postmortalität der Organentnahme ist fraglicher denn je. Zudem sind die Anzeichen klar und deutlich, dass bei der Explantation dem Spender ein wirklicher Schaden zugefügt wird.Aus Achtung vor dem Leben des Menschen ist es nicht legitim, die Organe aus seinem Leib zu entnehmen, der zu jenem Zeitpunkt noch immer ein Sterbender und kein Leichnam ist.Das Buch bietet eine Hilfe zur eigenen Orientierung. Jeder muss sich nach der neuen Regelung (Entscheidungslösung) für oder gegen eine Organspende entscheiden. Der Autor bezieht klar Stellungzu einem "Nein" und benennt die Argumente. Was ist Leben, was bedeutet Tod und wie läuft das Sterben ab? Das Buch nennt Fakten, warum das Hirntod-Konzept nicht tragfähig ist, und plädiert für ein Sterben ohne Übergriffe.
Lese-Probe zu „Warum ich nein zur Organspende gesagt habe “
Epilog: Ich sage 'nein zur Organspende', weil es aus Achtung vor dem Leben eines Menschen nicht legitim ist, die Organe aus seinem Leib zu entnehmen, der zu jenem Zeitpunkt noch immer ein Sterbender und kein Leichnam ist.1. Das de facto falsifizierte Hirntod-Konzept bietet keine tragfähige Basis, um den Tod zu bestimmen. Die Vorstellung von einem dissoziiert eintretenden Tod widerspricht den assoziierten Abläufen in der Kausalkette, die zum Erlöschen des Lebens führt (Todessequenz). Die Grenzen vom Leben zum Tod aber können nicht dissoziiert überschritten werden, weil der Mensch in der Gestalt eines verschränkten Organismus existiert, nicht dissoziiert als Summe von separierbaren Teilen aufgebaut ist, sondern organismisch integriert. Daher kann sich der Tod eines Menschen nicht beschränkt auf einen Teilbereich ereignen. Es kann keinen Stockwerkstod geben, demzufolge der Mensch als solcher bereits tot wäre, wenn nur seine proprietären Gehirnfunktionen erloschen sind. Dies würde einen Dualismus zwischen Gehirn und Restkörper bedeuten. Der Mensch aber ist nicht auf sein Gehirn zu reduzieren, sein Leben nicht mit dem Vorhandensein von Gehirnfunktionen gleichzusetzen.
Die Eigenschaft 'tot' bezeichnet keinen graduell verwirklichten Zustand, so dass ein Mensch irgendwann 'tot genug' für eine Organentnahme sein könnte, bevor die Lebensvollzüge nicht vollends erloschen sind, und dieser Leib nicht mehr 'sein Leib' ist.
2. Mag der betreffende Mensch auch kein cortexvermitteltes empirisches Ich mehr besitzen, so ist dennoch keineswegs davon auszugehen, dass man ihm keinen Schaden zufügen würde.
Es ist unklar, welche Innenerfahrungen für den Organspender mit der künstlichen Dissoziierung seines Todesübergangs, mit der Prozedur der Organentnahme und insbesondere mit der Perfusion verbunden sind. Die mit Beginn der Explantations-OP und bei der Perfusion gezeigten physiologischen Reaktionen stellen Symptome dar, wie sie normalerweise bei heftigsten Schmerzreizen auftreten. Die
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Phänomene wie der sehr starke Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz sowie die Ausschüttung von Hormonen wie in extremen Stress-Situationen müssen als Indizien ernst genommen werden.
Sowenig der Organismus in seiner integrativen Funktion gänzlich oder auch nur überwiegend vom Gehirn abhängt, sowenig erscheint es plausibel, den Leib des Organspenders als einen beeinträchtigungsunfähigen Leichnam ansehen zu können. Die erhaltene Funktionsfähigkeit des Zentralen Nervensystems sowie dezentraler Nervenzentren und der Organe legen eine andere Bewertung nahe. Die Reaktionen auf die Zufügungen lassen sich nicht auf die Ebene automatischer Reflexe reduzieren. Zufügung und Erleiden gelten mindestens in einem analogen Sinn. Wenn man also die wahrnehmbaren Phänomene ernst nimmt, stellen diese sehr wohl empirische Indizien dafür dar, die heftigen Reaktionen im Sinne zugefügten Schadens auszulegen. Die Evidenz dafür erscheint weitaus höher als für eine gegenteilige Annahme.
Unklar bleibt ebenso, welche Bedeutung die zugefügte künstliche Dissoziierung des Todesübergangs, die Prozedur der Organentnahme und insbesondere die Perfusion für die Nahtoderfahrungen des Organspenders haben, deren physiologische Basis nicht abschließend geklärt ist. Keineswegs sind Nahtoderfahrungen auf den Zustand vorhandener Hirnfunktionen einzugrenzen. Vielmehr entziehen sich diese Erfahrungen, zumal im fortgeschrittenen Stadium, jeglichem empirischem Zugriff.
Durch die Prozedur der Explantation, durch das Aufschneiden des Körpers und die übrigen präparativen Maßnahmen sowie insbesondere durch die Perfusion geschieht eine signifikante Zufügung (im negativsten Sinn) noch vor dem Zusammenbruch des Herz-Kreislauf-Systems und im Zustand weitgehender Funktionsfähigkeit des Zentralen Nervensystems, vieler dezentraler neuronaler Schaltstellen sowie funktionierender Organe. Es gibt also eine ernstzunehmende evidenzgestützte Basis für die Annahme, dass OP-Pr
Sowenig der Organismus in seiner integrativen Funktion gänzlich oder auch nur überwiegend vom Gehirn abhängt, sowenig erscheint es plausibel, den Leib des Organspenders als einen beeinträchtigungsunfähigen Leichnam ansehen zu können. Die erhaltene Funktionsfähigkeit des Zentralen Nervensystems sowie dezentraler Nervenzentren und der Organe legen eine andere Bewertung nahe. Die Reaktionen auf die Zufügungen lassen sich nicht auf die Ebene automatischer Reflexe reduzieren. Zufügung und Erleiden gelten mindestens in einem analogen Sinn. Wenn man also die wahrnehmbaren Phänomene ernst nimmt, stellen diese sehr wohl empirische Indizien dafür dar, die heftigen Reaktionen im Sinne zugefügten Schadens auszulegen. Die Evidenz dafür erscheint weitaus höher als für eine gegenteilige Annahme.
Unklar bleibt ebenso, welche Bedeutung die zugefügte künstliche Dissoziierung des Todesübergangs, die Prozedur der Organentnahme und insbesondere die Perfusion für die Nahtoderfahrungen des Organspenders haben, deren physiologische Basis nicht abschließend geklärt ist. Keineswegs sind Nahtoderfahrungen auf den Zustand vorhandener Hirnfunktionen einzugrenzen. Vielmehr entziehen sich diese Erfahrungen, zumal im fortgeschrittenen Stadium, jeglichem empirischem Zugriff.
Durch die Prozedur der Explantation, durch das Aufschneiden des Körpers und die übrigen präparativen Maßnahmen sowie insbesondere durch die Perfusion geschieht eine signifikante Zufügung (im negativsten Sinn) noch vor dem Zusammenbruch des Herz-Kreislauf-Systems und im Zustand weitgehender Funktionsfähigkeit des Zentralen Nervensystems, vieler dezentraler neuronaler Schaltstellen sowie funktionierender Organe. Es gibt also eine ernstzunehmende evidenzgestützte Basis für die Annahme, dass OP-Pr
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Inhaltsverzeichnis zu „Warum ich nein zur Organspende gesagt habe “
Kapitel 1: Was bedeutet Leben? 9einfaches zelluläres Leben 11komplexeres zelluläres Leben 16Leben in Form fortgeschrittener Organisationsgrade 20ineinander verschränkte Ebenen von Leben 24komplex integrierte Viel-Einheit 28was also bedeutet Leben? 30Lebensbegriff zwischen Biologie und Philosophie 33Kapitel 2: Was bedeutet Tod? 41biologische Bedeutung 43Tod bezogen auf den Organismus als funktionell ganzen 46
Kapitel 3: Wie vollzieht sich Sterben? 49sukzessive Reduzierung der Stoffwechselvorgänge 49Sterben auf Zellebene 50Sterben eines menschlichen Organismus 53Sterben: vom lebensnah-alltäglichen Ereignis zum klinischen Faktum 58
Kapitel 4: Das Hirntod-Konzept 65Vorgeschichte: Vom natürlich-einheitlichen zum intensivmedizinisch-entkoppelten Sterbeprozess 65Etablierung des Konzepts vom sog. Hirntod 68Einführung des Hirntod-Konzepts als Todeskriterium 74Lesarten des Hirntods 79Kriterien für das Vorliegen des Hirntods 84
Kapitel 5: Auseinandersetzung um das Hirntod-Konzept 89fehleranfällige Hirntod-Diagnostik 92klinisch gestützte Argumente gegen Hirntod-Konzept 95Fazit: nur begrenzte Rolle des Gehirns bei der Erhaltung des Organismus als integrierte Funktionseinheit 102Konsequenzen aus der neu gewonnenen Evidenz 104
Kapitel 6: Anpassungen am Hirntod-Konzept von 2008 109
Kapitel 7: Tod als Voraussetzung für Organentnahme? 121
Interpretation über Leben und Tod 123
Diskussion um Grenzziehung zwischen Leben und Tod 129
Forderungen nach Lockerung der dead donor rule 136
Ethik der Organentnahme 143
Kapitel 8: Praxis der Organentnahme 149
die Prozedur der Organentnahme 153
Segen oder Fluch? 158
das zugrunde liegende Menschenbild 166
man darf nicht alles, was man zu können meint 171
Epilog: Ich sage 'nein zur Organspende', weil 173
Anmerkungen 177
Autoren-Porträt von Thomas Schumacher
Schumacher, ThomasSchumacher, Thomas: Dr. phil. Dr. theol.
Bibliographische Angaben
- Autor: Thomas Schumacher
- 2013, 184 Seiten, Maße: 13,7 x 21,6 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Pneuma Verlag
- ISBN-10: 3942013177
- ISBN-13: 9783942013178
- Erscheinungsdatum: 25.02.2013
Rezension zu „Warum ich nein zur Organspende gesagt habe “
"Das Hirntodkonzept ignoriert das medizinisch gebotene Nichtschadensprinziip sowohl am Spender wie am Empfänger. Das Wohl des Spenders bleibt bei seiner operativen Vorbereitung und während der Organexplantation selbst weitgehend unberücksichtigt - und er erleidet einen von außen bestimmten Tod [...] Diese Lektüre ist hochaktuell, sie befördert das Nachdenken und wird allen Interessierten zur Bewältigung der [...] Problematik um die Organspende dringend empfohlen." Dr. med. Maria Overdick-Gukden in: Die Tagespost Nr. 84 vom 13. Juli 2013 "Die sehr differenzierte und dennoch sehr anschauliche Argumentation beleuchtet zunächst die biologisch-medizinischen Fakten, um diese dann aus ethischer Sicht zu bewerten. Kurz gesagt kommt der Autor zu dem Schluss, dass ein komplexer lebendiger Organismus nicht nach einem mechanistischen Ansatz als bloß funktionales Zusammenwirken einzelner austauschbarer Teile begriffen werden kann - ein Todenbegriff, der nur ein einzelnes Organ betrachtet, ist daher unzureichend, ein hirntoter Mensch zwar als [...] Sterbender, aber eben noch nicht als Leichnam zu betrachten. Aus ethischer Sicht erfolgt daraus das eindeutige Urteil: Das abwägende Kalkül, durch die Maßnahmen einer Organtransplantation den Nutzen eines Kranken zu mehren, ohne dem Organspender Schaden zuzufügen, geht nicht auf. (...) In jedem Fall kann dieses Buch als ebenso aktuelle wie nachhaltige Diskussionsgrundlage sehr empfohlen werden." in: Buchprofile 58 (2013) Heft 3
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