Ypsilons Rache

Kris, der Protagonist in seinen sogenannten besten Jahren, gutsituierter Mittfünfziger mit Anhang, träumt schon lange von einem Leben als Frau. In seinem Sabbatjahr will er sich endlich seinem Lebenstraum widmen und die Sache in Angriff nehmen. Da kommt es "knüppeldicke" für ihn, denn eine Krebserkrankung wird diagnostiziert.

Für Kris und sein gesamtes Umfeld bricht eine Welt zusammen. Plötzlich geht es erst einmal nur ums nackte Überleben. Aber was ist danach, wenn er den Kampf wider Erwarten doch noch gewinnen kann?

Fragen über Fragen, die zu beantworten nicht nur seinen behandelnden Ärzten schwerfällt.

Damit nicht genug, ereilen ihn noch weitere Schicksalsschläge. Wenn das Unglück zuschlägt, dann gleich richtig.

Mutig nimmt Kris dennoch den Kampf um sein Glück auf und wird dafür belohnt.

Diese sensiblen Themen wird hier mit sehr viel Empathie und Sachkenntnis angesprochen. Informativ und interessant, auch mal mit einem Augenzwinkern, werden Krebs und das Problem mit dem eigenen Geschlecht behandelt.

Mit Mitte 50 möchte Kris in seinem lang ersehnten Sabbatjahr endlich einmal alles machen, was er sich schon lange vorgenommen hat. Reisen, ein Buch schreiben und vor allem, seine wahre Identität Kristina ausleben.

Doch bei einer Routineuntersuchung erhält er eine Diagnose, die ihn komplett aus der Bahn wirft und all seine Pläne in Frage stellt. Krebs.

Von da an begleitet man Kris/Kristina auf einer schwierigen Reise, die viele schöne Erlebnisse und Bekanntschaften, aber auch immer wieder Rückschläge bereit hält.

Mir hat dieses Buch wirklich ausgesprochen gut gefallen, denn es bringt einem das wichtige Thema Transsexualität auf eine sehr ehrliche Art näher und man kann sich wirklich in Kris/Kristina hineinfühlen.

Die Diagnose Prostatakrebs ist für den 55-jährigen Pathologen Kristian nicht nur eine Hiobsbotschaft, sondern gleichzeitig auch die Chance, über sein bisheriges Leben nachzudenken. Denn Kris verspürt schon lange den Wunsch seine wahre Identität, Kristina, auszuleben, sowie seiner Umgebung näher zu bringen und sein Leben auf Kristinas Bedürfnisse anzupassen. Auf einer abenteuerlichen Selbstfindungsreise wird Kris alias Kristina nicht nur immer wieder auf eine harte Probe gestellt, sondern muss sich auch mit den Themen Liebe, Verlust und Tod mehr als einmal intensiv auseinandersetzten.
Sehr authentisch und ehrlich bringt die Autorin dem Leser/ der Leserin das wichtige Thema Transsexualität näher. Der Schreibstil bleibt dabei durchwegs flüssig, wichtige Fachbegriffe werden gut verständlich erklärt und einige Schmunzler, die einem beim Lesen durch Kristians ehrliche Art beschert werden, sind ebenfalls perfekt in die Geschichte eingebaut. Gefallen hat mir hier, dass es sich nicht um ein Buch handelt, wo sofort klar ist, dass alles auf ein Happy End zusteuert, sondern dass man auf sehr ehrliche Art und Weise Kristian auf seinem/ihrem teilweise etwas steinigen Weg zu sich selbst begleiten darf. Ein gut umgesetztes Buch zu einem wichtigen Thema, wo wohl jeder von uns etwas mitnehmen kann.