Zensur im modernen deutschen Kulturraum
Vorträge im Rahmen e.Konferenz, Newcastle upon Tyne, 2000
Die Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur (STSL) veröffentlichen seit 1975 herausragende literatur-, geschichts- und kulturwissenschaftliche Arbeiten zur vornehmlich deutschen Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Schwerpunkt der...
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Produktinformationen zu „Zensur im modernen deutschen Kulturraum “
Die Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur (STSL) veröffentlichen seit 1975 herausragende literatur-, geschichts- und kulturwissenschaftliche Arbeiten zur vornehmlich deutschen Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Schwerpunkt der literaturgeschichtlichen und theoretischen Abhandlungen sowie der Quellen- und Materialienbände ist das Verhältnis von literarischem Text und gesellschaftlich-historischem Kontext. Als maßgebliche Publikationsreihe einer seit den 1960er Jahren einflussreichen Sozialgeschichte der Literatur prägt STSL zugleich die literaturwissenschaftliche Diskussion über mögliche Austauschbeziehungen zwischen Literatur-, Geschichts- und Sozialwissenschaften.
Klappentext zu „Zensur im modernen deutschen Kulturraum “
Zensur als transhistorisches Kulturphänomen ist ein kommunikativer Prozeß, bei dem ideologisch motivierte autoritäre Steuerungsversuche dessen, was öffentlich kommuniziert und rezipiert werden darf, zu Reaktionen auf seiten der kontrollierten Kulturschaffenden und Rezipienten führen: Der Streit um Wort, Öffentlichkeit und Macht ist ein "Gesellschaftsspiel", dessen Schachzüge vom Vormärz bis zur DDR trotz großer politischer Unterschiede Tradition haben. Dies gilt z.B. für Legitimationsdiskurse der Zensurträger, für ästhetische Praktiken zensierter Autoren und für Marktchancen des Zensierten.
Inhaltsverzeichnis zu „Zensur im modernen deutschen Kulturraum “
Inhalt: Beate Müller, Über Zensur: Wort, Öffentlichkeit und Macht. Eine Einführung. - Jörn Leonhard, »... der heilige Eifer des Bücherkastrierens«? Wandel und Widerspruch politischer Zensur im deutschen Vormärz bis 1848. - Jutta Nickel, Die Grammatik der guten Sitten. Zensur als stilbildendes Moment in »Ludwig Börne. Eine Denkschrift von Heinrich Heine«. - Wolfgang Schopf, Die Revolution in Paris, der Zensor in Rom und die Schere im Kopf: Heinrich Heine auf dem Index und in den vatikanischen Geheimarchiven. - Ulrich Dittmann, Fürsorgliche Zensur: Eingriffe in die Texte Adalbert Stifters und ihre Konsequenzen. - Andreas Höfele, >Goebbels in reverse?< Re-education und Zensur im deutschen Theater nach 1945. - Klaus Kanzog, Ballettzensur. Öffentliche Moral und geschäftliche Interessen: Werner Egks >Faustballett< »Abraxas« (1948) in der Bayerischen Staatsoper. - Joachim Walther, Der fünfte Zensor: das MfS als letzte Instanz. - Colin Riordan, »Der Roman ist für einen Nachdruck in der Demokratischen Republik nicht zu empfehlen«: Uwe Johnson und die Zensur in Ost und West. - Michael Westdickenberg, »... somit würde man die Darstellung abschwächen, daß dogmatisches Verhalten, Karrieristentum, Fehler im Justizapparat gesetzmäßig wären.« Die Zensur von Prosaliteratur der DDR in den sechziger Jahren am Beispiel von Manfred Bielers Roman »Das Kaninchen bin ich«. - Holger Brohm, Der andere Text: Zum Status von Zensur und Selbstzensur in Franz Fühmanns Trakl-Essay »Vor Feuerschlünden«. - Beate Müller, Hinter verschlossenen Türen auf der Bühne deutsch-deutscher Öffentlichkeit: Publikationsgeschichten über Jurek Beckers verbotenen Roman »Schlaflose Tage«. - David Robb, Zwischen Zensur und Förderung: Das Liedertheater Karls Enkel in der DDR.
Bibliographische Angaben
- 2003, VI, 237 Seiten, 2 Schwarz-Weiß-Abbildungen, 2 Abbildungen, Maße: 16 x 23,6 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: Beate Müller
- Verlag: Niemeyer, Tübingen
- ISBN-10: 3484350946
- ISBN-13: 9783484350946
- Erscheinungsdatum: 06.06.2003
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