Zwei Herren am Strand
Roman
Ein verblüffender Roman über Winston Churchill und Charlie Chaplin: Von zwei Herren, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die - jeder auf seine Art - gegen das Böse kämpfen.
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Zwei Herren am Strand “
Ein verblüffender Roman über Winston Churchill und Charlie Chaplin: Von zwei Herren, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die - jeder auf seine Art - gegen das Böse kämpfen.
Klappentext zu „Zwei Herren am Strand “
Winston Churchill und Charlie Chaplin - zwei Giganten der Weltgeschichte, so unterschiedlich wie nur möglich und doch enge Freunde. Der eine schuf als weltberühmter Komiker das Meisterwerk "Der große Diktator", der andere führte mit seinem Widerstandswillen eine ganze Nation durch den Krieg gegen Adolf Hitler. Michael Köhlmeier hat mit dem Blick des großen, phantasievollen Erzählers erkannt, was in diesem unglaublichen Paar steckt: die Geschichte des 20. Jahrhunderts zwischen Kunst und Politik, Komik und Ernst. Der arme Tramp und der große Staatsmann, in diesem verblüffenden Roman des berühmten Autors aus Österreich erleben sie die Geschichte des Jahrhunderts.
Lese-Probe zu „Zwei Herren am Strand “
Zwei Herren am Strand - Michael Köhlmeier... mehr
Am Weihnachtstag 1931, gegen Mittag – so erzählte mir mein Vater –, stand ein Mann auf den
Stufen zum Eingang des Hauses 119East 70th Street in Manhattan, New York. Er wollte Mr. Winston
Churchill besuchen, der hier vorŸbergehend bei seiner Cousine weilte. Der Besucher war
nicht angemeldet, das Personal kannte ihn nicht, weder der Butler noch die
Krankenschwester, und dass er behauptete, Charlie Chaplin zu sein, wies ihn in ihren Augen als
einen gefährlichen Irren aus. Sie drohten mit der Polizei, der Butler schließlich sogar
mit einer Brown Bess Muskete, die allerdings nicht funk-tionstüchtig war, sondern für
gewöhnlich als eines von zwei Erin¬nerungsstücken aus dem Unabhängigkeitskrieg über der
Garderobe in der Lobby hing. Erst als der Mann, die Hände zu einem Trichter an den Mund
gelegt, so laut er konnte – er konnte nicht laut –, durch den Türschlitz, in dem sein Knie
klemmte, rief: »Winston, Winston, ich bin es, Charlie. Ich bin da, Winston. Ich bin
gekommen!«, und Churchill, dessen Zimmer sich glücklicherweise im Parterre befand,
seinerseits, so laut er konnte – auch er konnte in diesen Tagen nicht laut–, zurückrief –
»Glad tidings you bring!« –, ließ man ihn eintreten. Churchill saß im Bett. Vor sich hatte er
ein Nudelbrett als Schreibunterlage, mit Hand beschriebene Blätter, Füllhalter und
Buntstifte. In einer Ecke standen eine übermannshohe Staffelei und ein Tisch, voll mit Tuben,
Pinseln, Flaschen, Töpfen. Neben dem Kopfkissen stapelten sich Bücher. Den
Oberkörper hatte er frei, die linke Schulter und die linke Brusthälfte waren bandagiert, Arm
und Hals gelb von alten Blutergüssen. Chaplin erinnerte sich: »Tränen kippten aus seinen
Augen. Zehn Tage zuvor hatte Churchill einen Unfall gehabt. Er war – wie es nicht seiner
Gewohnheit entsprach – zu Fuß und allein auf der 76th Street unterwegs gewesen, hatte an
diesem überraschend milden Winternachmittag die Fifth Avenue überqueren und durch den
Central Park spazieren wollen, um im Museum of Natural History seinen Freund und Berater in
finanziellen Belangen Bernard Baruch zu treffen. Die beiden, das war schon lange
ausgemacht und immer wieder verschoben worden, wollten sich den Star of India zeigen lassen,
den größten Saphir der Welt, und anschließend in Baruchs Apartment zu Abend essen.
In Gedanken abgelenkt, blickte er nach rechts, wie er es von England gewohnt war,
setzte einen Fuß auf die Fahrbahn und wurde von einem Auto erfasst und über den Gehsteig
geschleudert. Er verletzte sich schwer an der Schulter, im Gesicht, an der Hüfte und am
linken Oberschenkel. Der Fahrer des Unfallwagens, ein italienischstämmiger Elektriker, war
als erster zur Stelle; er war es auch, der sich um die Ambulanz kümmerte. Churchill wurde
ins nahegelegene Lenox Hill Hospital gebracht, wo man ihn trotz seiner Proteste für eine
Woche behielt. Die Ärzte diagnostizierten obendrein eine Gehirnerschütterung, sein
Gleichgewichtssinn war gestört, vorübergehend konnte er nichts sehen, weil sich die Augen
rasend schnell bewegten, auch übergab er sich mehrere Male. Durch die Indiskretion eines
Pflegers bekam die Presse Wind davon. Weil die Ärzteschaft sich geschlossen weigerte, mit den
Reportern zu reden, rächten sich diese mit Erfindungen. Konnte man in der New York
Timeslesen, Churchill gehe es den Umständen entsprechend gut, er grüße vom Krankenbett aus den
freundlichen Elektriker aus Napoli, der sich so rührend um ihn bemüht habe, hieß es am
folgenden Tag im Wall Street Journal, Churchill schwebe zwischen Leben und Tod, und das
New York Journalmutmaßte gar, wenn der ehemalige britische Schatzkanzler wider Erwarten
überlebe, werde er wahrscheinlich nie wieder gehen und höchstwahrscheinlich nie wieder
sprechen können, seine politische Karriere sei auf alle Fälle beendet. Zeitungen und
Radiosender in aller Welt übernahmen die Meldungen; in London rief der Dekan von Westminster
zum Gebet in die Kathedrale.
Chaplin hielt sich zu dieser Zeit in Großbritannien auf. Nach
der eng¬lischen Premiere von City Lightsim Londoner Dominion TheatreEnde Februar war
er mit seiner Entourage durch Europa gereist, hatte Berlin besucht, München, Venedig,
Wien, Paris, war in einer Limousine den Atlantik entlang nach Aquitanien gefahren und hatte in
Südfrankreich seinen Bruder Sydney getroffen und ihn überredet, sich ihnen
anzuschließen. Auf dem eben erst vom Stapel gelaufenen italienischen Luxusdampfer
Augustushatten sie nach Algier übergesetzt, wo sie von einem weiteren halben Dutzend Freunden
empfangen wurden, und waren schließlich mit vier rauhen Geländewagen im Convoy durch
Nordafrika gekurvt. In diesem Jahr hatten sich Churchill und Chaplin bereits zweimal getroffen:
in London nach der Filmpremiere – daran erinnerte sich Chaplin nicht gern – und im
September, mehr oder weniger zufällig, in Biarritz. Und sie hatten Gelegenheit gefunden,
miteinander allein zu sein und lange Gespräche zu führen, über die sie absolutes
Stillschweigen bewahrten – was die als besonders neugierig bekannten englischen Journalisten
in Weißglut und Spekulation trieb. Die wohl¬wollenden flunkerten über ein
gemeinsames Filmprojekt, andere deuteten an, Künstler und Politiker seien in windige
Börsengeschäfte verwickelt, die bösartigen witterten etwas jüdisch Verschwörerisches. Eine
Zeitlang beherrschten Tratsch und Klatsch über dieses seltsame Paar die Gesellschaftsspalten
der britischen Zeitungen, »Seriöses« war allerdings nicht zu erfahren. Die Protagonisten
hatten einander in Pfadfinderart geschworen, niemandem über ihre Spaziergänge und
Gespräche zu berichten. Auch Churchill war in diesem Jahr viel gereist, hatte sich in
Frank¬reich und Deutschland aufgehalten. Den Herbst hatte er zu Hause in Chartwell verbracht,
seinem Landhaus über den Wiesen des Weald of Kent, »in der denkbar besten Laune«, wie er
an den Architekten Philip Tilden schrieb; und das, obwohl seine politische Laufbahn an
ihrem Ende angelangt schien, nachdem er sich wieder einmal mit der Führung der Konservativen
überworfen hatte und nach den Oktoberwahlen für keine politische Funktion mehr in Betracht
kam. »Ich habe die Absicht, als Schriftsteller viel Geld zu verdienen«, schrieb
er– man glaubt, den Befehlston seiner Stimme zu hören –, »hier liegt meine Begabung und
meine Bestimmung. Ich werde als Schriftsteller in die Geschichte eingehen, nicht als
Politiker.« Wahr ist, dass er zu dieser Zeit, er war achtundfünfzig, einen Großteil seines
Einkommens über die Schriftstellerei bestritt, mit Kolumnen und Artikeln für Zeitungen und
Zeitschriften aus aller Welt und den Tantiemen seiner Bücher (unter anderem The World Crisis,
die vierbändige Geschichte des Krieges 1914–1918undMy Early Life, seine
Jugenderinnerungen, beides Bestseller). Nun hatte er einen neuen Stoff: die Lebensgeschichte
seines Vorfahren John Churchill, des ersten Herzogs von Marlborough, dem es am Beginn des
18. Jahrhunderts gelungen war, die Mächte Europas gegen die Hegemonialpolitik des
französischen Königs Ludwig XIV zu vereinen. Den bei den Histori¬kern in Ungnade gefallenen
Duke zu rehabilitieren, war ein früher Jugendtraum gewesen. Als Churchill im
Dezember nach Amerika aufbrach, hatte er bereits zweihundert Seiten diktiert und
korrigiert. Chaplin wollte über Weihnachten in London bleiben und nach Neujahr in das warme
Kalifornien zurückkehren. In den Zeitungen war zu lesen, der Filmstar plane eine Christmas
Feier für die Waisenkinder der Hanwell Schools, wo er selbst die einsamste und
bitterste Zeit seiner Kindheit verbracht habe. Er hatte der Schule einen Besuch
abgestattet und war überwältigt gewesen von der Liebe, mit der ihn die Buben und Mädchen
empfingen – »eben nicht als Hollywood Star, sondern als einen der ihren«, wie er – dies sehr
wohl – einem Reporter erzählte. Als er von Churchills Unfall erfuhr, sagte er die
Weihnachtsfeier kurzerhand ab und buchte eine Überfahrt nach New York. Chaplin misstraute den
Horrormeldungen. Er wusste aus eigener 15Erfahrung, welchen Genuss eine bestimmte Sorte
von Journalisten verspürte, einem einst Hochgejubelten Schmerzen zuzufügen, indem sie
Lügen über ihn verbreitete. Er machte sich keine Sorgen um das Leben, nicht einmal allzu große
Sorgen um die physische Gesundheit Churchills. Der Gemütszustand des Mannes aber
ließ ihn bange sein. Dies alles habe ich über meinen Vater erfahren.
Mein Vater war als Kind Chaplin und Churchill begegnet, beiden in unserer kleinen Stadt, beiden
zur gleichen Zeit; sie waren auf ihn aufmerksam geworden, hatten sich mit ihm abgegeben
und hatten ihn gelobt. Sehr gern möchte ich davon später ausführlicher erzählen. Mein
Vater hatte in seiner Jugend und seinem frühen Erwachsensein mit diesen Vorbildern gelebt; er
hätte sich ebenso gut vorstellen können, ein Clown zu werden wie ein Staatsmann. Geworden
ist er Beamter der kommunalen Marktaufsicht, hat die Milch von den umliegenden Bauernhöfen
kontrolliert, hat Bierproben gezogen und den Zuckergehalt von Rübensirup
gemessen. Nach dem Tod meiner Mutter lebten mein Vater und ich allein und weit weg von
Freunden. Wir blieben stumm und reglos am Küchentisch sitzen, wenn jemand an der Wohnungstür
klingelte. Wir brachten die Tätigkeiten des Tages hinter uns wie Teile einer Maschine,
deren Aufgabe es ist, Melancholie zu erzeugen. (Mein erstes abendfüllendes Programm, da war
ich bereits Ende Zwanzig, trug denn auch den Titel Die Melancholiemaschine: Ein Mann macht
seinen Haushalt, alles geht schief, das Gesicht habe ich mir bei Buster Keaton
abgeschaut, das Publikum brüllte vor Lachen.) Dann begann mein Vater zu trinken und trank von
Anfang an sehr viel. Irgendwann schleifte ich den Bewusstlosen am Arm ins Schlafzimmer und
zog ihm vor seinem Bett Mantel, Jacke und Schuhe aus. Beim Frühstück sagte ich, ich hätte
keine Lust mehr zu leben. Er weinte und trank nichts mehr. Nach seinem Abitur hatte mein
Vater Geschichte studieren wollen, der Krieg war ihm dazwischengefahren, nun beabsichtigte
er, das Versäumte nachzuholen. Churchill hatte sich über seine schwerste Zeit gerettet,
indem er die Biografie des 1.Duke of Marlborough schrieb; mein Vater wollte sich – und
mich – retten, indem er eine Biografie über Churchill schrieb. Ich kam gerade in die Schule,
als er damit begann. Er ließ mich an seiner Arbeit teilhaben und erklärte mir auch seine
Absicht. Wenn ein Mensch sehr traurig ist, sagte er, sei es ratsam, dass er sich von sich
selbst ablenke. Es gebe einige Begabte, denen gelinge es, so zu tun, als wären sie
ein anderer; sie schauen sich selber an, schütteln den Kopf über sich selbst oder nicken
beifällig, sie nehmen sich ernst, aber nicht allzu ernst; auf diese Weise gelinge es
ihnen, ohne Schaden über die Traurigkeit hinwegzukommen. Die meisten Menschen aber sähen immer
und überall in sich selbst nur sich selbst, was ja auch kein Wunder sei, sei man
selbst ja man selbst. Diese könnten nicht so tun, als wären sie ein anderer, ihnen bleibe
nichts anderes übrig, als so zu tun, als wäre ein anderer sie. Und das sei gar nicht so
schwer. Am besten gelinge das, wenn man das Leben eines anderen nacherzähle. Churchill habe
das Leben des 1. Duke of Marlborough nacherzählt, er erzähle das Leben Churchills nach.
Allein zu diesem Zweck lernte er Englisch; er konnte es gut lesen und gut schreiben, gut
sprechen konnte er es nie. Er brachte seine Arbeit im Amt hinter sich und dann las und
lernte er, las bis spät in die Nacht hinein; las, während ich neben ihm mit meinen Klötzen
spielte, las, während ich meine Hausaufgaben machte, las, während ich kochte und meinen
Eintopf auf unsere Teller häufte, lernte, während er die Wäsche aufhängte und während er die
Wäsche bügelte. Er strebte keinen akademischen Grad an, aber am Ende seines Lebens
verfügte er über ein historisches Wissen, vor dem mancher Universi-tätsprofessor in
Verlegenheit geraten wäre. In unserer Stadt gab es mehr Theater und Kinos als anderswo, und
überall wurde Lustiges gezeigt. Mein Vater meinte, er und sein Sohn seien zu einsam und
lachten zu wenig. Er schlug vor, zweimal in der Woche ins Theater oder ins Kino zu gehen.
Ich sah meinenersten ChaplinFilm – Limelight– und sah meine ersten Clowns – Alfredo
Smaldini, Arminio Rothstein alias Habakuk und den unvergleichlichen Charlie Rivel. Ich
interessierte mich für Clowns, mein Vater sagte, Clown sei ein ehrenwerter Beruf. Er besorgte
mir Bücher mit Biografien berühmter Komiker und mit Sketches und Anleitungen zu
Pantomimen, und ich probierte, die Nummern nachzuspielen. Wir hatten schöne Abende. Er
erzählte mir, was er gelesen hatte und was er zu schreiben gedenke, ich spielte ihm vor, was
mir an Komischem eingefallen war. Er lachte über meinen Clown, wie ich ihn nie hatte
lachen sehen. Wir beide lachten sehr viel in dieser Zeit. Ich konnte mir vorstellen, wenn ich
groß bin, eine Biografie über Charlie Chaplin zu schreiben, wie er – nun schon seit
etlichen Jahren – an einer Biografie über Winston Churchill schrieb.Ich wurde Lehrer für
Geschichte und Literatur an einem Gym¬nasium. An den Wochenenden trat ich als Spaßmacher auf,
erst gemeinsam mit einer Kollegin, dann allein, später, als ich meine Lehrer¬stelle aufgab
und nur noch den Beruf des Clowns ausübte, zusammen mit einer lebensgroßen Puppe.
Im Herbst 1974nahm mein Vater in Aachen an einem Symposion anlässlich des 100. Geburtstags von
Winston Churchill teil. Er saß im Rathaus unter den Zuschauern, als Mr. William Knott –
»The very privatePrivate Secretary to a very primePrime Minister« – auf der Bühne von dem
Journalisten und Churchill Biografen Sebastian Haffner interviewt wurde. Nach der
Veranstaltung – die im selben Saal stattfand, in dem Churchill 1956den Karlspreis
entgegengenommen hatte – hielt mein Vater den unscheinbar aussehenden, ebenso verschlossen wie
extrovertiert wirkenden Zeitzeugen am Ärmel fest und sprach ihn in Schriftenglisch an.
Offenbar waren die Fragen, die er an ihn richtete, so originell, dass sich Mr. Knott diesen
Übergriff nicht nur gefallen ließ, sondern obendrein für den folgenden Tag eine Einladung
zu Mittagessen und anschließendem Spaziergang annahm. Aus dieser Begegnung entstand eine
Brieffreundschaft, die es auf zwei bis drei nicht selten an die zehn Seiten umfassende
Schreiben pro Woche und Person brachte und zehn Jahre hielt, bis zum Tod von William Knott.
Das Konvolut (über 1000Seiten) mitsamt einigen fotokopierten Dokumenten habe ich dem
Churchill Archives Centrein Cambridge übergeben, wo es von Montag bis Freitag zwischen 9–17Uhr
eingesehen werden kann.
© Carl Hanser Verlag
Am Weihnachtstag 1931, gegen Mittag – so erzählte mir mein Vater –, stand ein Mann auf den
Stufen zum Eingang des Hauses 119East 70th Street in Manhattan, New York. Er wollte Mr. Winston
Churchill besuchen, der hier vorŸbergehend bei seiner Cousine weilte. Der Besucher war
nicht angemeldet, das Personal kannte ihn nicht, weder der Butler noch die
Krankenschwester, und dass er behauptete, Charlie Chaplin zu sein, wies ihn in ihren Augen als
einen gefährlichen Irren aus. Sie drohten mit der Polizei, der Butler schließlich sogar
mit einer Brown Bess Muskete, die allerdings nicht funk-tionstüchtig war, sondern für
gewöhnlich als eines von zwei Erin¬nerungsstücken aus dem Unabhängigkeitskrieg über der
Garderobe in der Lobby hing. Erst als der Mann, die Hände zu einem Trichter an den Mund
gelegt, so laut er konnte – er konnte nicht laut –, durch den Türschlitz, in dem sein Knie
klemmte, rief: »Winston, Winston, ich bin es, Charlie. Ich bin da, Winston. Ich bin
gekommen!«, und Churchill, dessen Zimmer sich glücklicherweise im Parterre befand,
seinerseits, so laut er konnte – auch er konnte in diesen Tagen nicht laut–, zurückrief –
»Glad tidings you bring!« –, ließ man ihn eintreten. Churchill saß im Bett. Vor sich hatte er
ein Nudelbrett als Schreibunterlage, mit Hand beschriebene Blätter, Füllhalter und
Buntstifte. In einer Ecke standen eine übermannshohe Staffelei und ein Tisch, voll mit Tuben,
Pinseln, Flaschen, Töpfen. Neben dem Kopfkissen stapelten sich Bücher. Den
Oberkörper hatte er frei, die linke Schulter und die linke Brusthälfte waren bandagiert, Arm
und Hals gelb von alten Blutergüssen. Chaplin erinnerte sich: »Tränen kippten aus seinen
Augen. Zehn Tage zuvor hatte Churchill einen Unfall gehabt. Er war – wie es nicht seiner
Gewohnheit entsprach – zu Fuß und allein auf der 76th Street unterwegs gewesen, hatte an
diesem überraschend milden Winternachmittag die Fifth Avenue überqueren und durch den
Central Park spazieren wollen, um im Museum of Natural History seinen Freund und Berater in
finanziellen Belangen Bernard Baruch zu treffen. Die beiden, das war schon lange
ausgemacht und immer wieder verschoben worden, wollten sich den Star of India zeigen lassen,
den größten Saphir der Welt, und anschließend in Baruchs Apartment zu Abend essen.
In Gedanken abgelenkt, blickte er nach rechts, wie er es von England gewohnt war,
setzte einen Fuß auf die Fahrbahn und wurde von einem Auto erfasst und über den Gehsteig
geschleudert. Er verletzte sich schwer an der Schulter, im Gesicht, an der Hüfte und am
linken Oberschenkel. Der Fahrer des Unfallwagens, ein italienischstämmiger Elektriker, war
als erster zur Stelle; er war es auch, der sich um die Ambulanz kümmerte. Churchill wurde
ins nahegelegene Lenox Hill Hospital gebracht, wo man ihn trotz seiner Proteste für eine
Woche behielt. Die Ärzte diagnostizierten obendrein eine Gehirnerschütterung, sein
Gleichgewichtssinn war gestört, vorübergehend konnte er nichts sehen, weil sich die Augen
rasend schnell bewegten, auch übergab er sich mehrere Male. Durch die Indiskretion eines
Pflegers bekam die Presse Wind davon. Weil die Ärzteschaft sich geschlossen weigerte, mit den
Reportern zu reden, rächten sich diese mit Erfindungen. Konnte man in der New York
Timeslesen, Churchill gehe es den Umständen entsprechend gut, er grüße vom Krankenbett aus den
freundlichen Elektriker aus Napoli, der sich so rührend um ihn bemüht habe, hieß es am
folgenden Tag im Wall Street Journal, Churchill schwebe zwischen Leben und Tod, und das
New York Journalmutmaßte gar, wenn der ehemalige britische Schatzkanzler wider Erwarten
überlebe, werde er wahrscheinlich nie wieder gehen und höchstwahrscheinlich nie wieder
sprechen können, seine politische Karriere sei auf alle Fälle beendet. Zeitungen und
Radiosender in aller Welt übernahmen die Meldungen; in London rief der Dekan von Westminster
zum Gebet in die Kathedrale.
Chaplin hielt sich zu dieser Zeit in Großbritannien auf. Nach
der eng¬lischen Premiere von City Lightsim Londoner Dominion TheatreEnde Februar war
er mit seiner Entourage durch Europa gereist, hatte Berlin besucht, München, Venedig,
Wien, Paris, war in einer Limousine den Atlantik entlang nach Aquitanien gefahren und hatte in
Südfrankreich seinen Bruder Sydney getroffen und ihn überredet, sich ihnen
anzuschließen. Auf dem eben erst vom Stapel gelaufenen italienischen Luxusdampfer
Augustushatten sie nach Algier übergesetzt, wo sie von einem weiteren halben Dutzend Freunden
empfangen wurden, und waren schließlich mit vier rauhen Geländewagen im Convoy durch
Nordafrika gekurvt. In diesem Jahr hatten sich Churchill und Chaplin bereits zweimal getroffen:
in London nach der Filmpremiere – daran erinnerte sich Chaplin nicht gern – und im
September, mehr oder weniger zufällig, in Biarritz. Und sie hatten Gelegenheit gefunden,
miteinander allein zu sein und lange Gespräche zu führen, über die sie absolutes
Stillschweigen bewahrten – was die als besonders neugierig bekannten englischen Journalisten
in Weißglut und Spekulation trieb. Die wohl¬wollenden flunkerten über ein
gemeinsames Filmprojekt, andere deuteten an, Künstler und Politiker seien in windige
Börsengeschäfte verwickelt, die bösartigen witterten etwas jüdisch Verschwörerisches. Eine
Zeitlang beherrschten Tratsch und Klatsch über dieses seltsame Paar die Gesellschaftsspalten
der britischen Zeitungen, »Seriöses« war allerdings nicht zu erfahren. Die Protagonisten
hatten einander in Pfadfinderart geschworen, niemandem über ihre Spaziergänge und
Gespräche zu berichten. Auch Churchill war in diesem Jahr viel gereist, hatte sich in
Frank¬reich und Deutschland aufgehalten. Den Herbst hatte er zu Hause in Chartwell verbracht,
seinem Landhaus über den Wiesen des Weald of Kent, »in der denkbar besten Laune«, wie er
an den Architekten Philip Tilden schrieb; und das, obwohl seine politische Laufbahn an
ihrem Ende angelangt schien, nachdem er sich wieder einmal mit der Führung der Konservativen
überworfen hatte und nach den Oktoberwahlen für keine politische Funktion mehr in Betracht
kam. »Ich habe die Absicht, als Schriftsteller viel Geld zu verdienen«, schrieb
er– man glaubt, den Befehlston seiner Stimme zu hören –, »hier liegt meine Begabung und
meine Bestimmung. Ich werde als Schriftsteller in die Geschichte eingehen, nicht als
Politiker.« Wahr ist, dass er zu dieser Zeit, er war achtundfünfzig, einen Großteil seines
Einkommens über die Schriftstellerei bestritt, mit Kolumnen und Artikeln für Zeitungen und
Zeitschriften aus aller Welt und den Tantiemen seiner Bücher (unter anderem The World Crisis,
die vierbändige Geschichte des Krieges 1914–1918undMy Early Life, seine
Jugenderinnerungen, beides Bestseller). Nun hatte er einen neuen Stoff: die Lebensgeschichte
seines Vorfahren John Churchill, des ersten Herzogs von Marlborough, dem es am Beginn des
18. Jahrhunderts gelungen war, die Mächte Europas gegen die Hegemonialpolitik des
französischen Königs Ludwig XIV zu vereinen. Den bei den Histori¬kern in Ungnade gefallenen
Duke zu rehabilitieren, war ein früher Jugendtraum gewesen. Als Churchill im
Dezember nach Amerika aufbrach, hatte er bereits zweihundert Seiten diktiert und
korrigiert. Chaplin wollte über Weihnachten in London bleiben und nach Neujahr in das warme
Kalifornien zurückkehren. In den Zeitungen war zu lesen, der Filmstar plane eine Christmas
Feier für die Waisenkinder der Hanwell Schools, wo er selbst die einsamste und
bitterste Zeit seiner Kindheit verbracht habe. Er hatte der Schule einen Besuch
abgestattet und war überwältigt gewesen von der Liebe, mit der ihn die Buben und Mädchen
empfingen – »eben nicht als Hollywood Star, sondern als einen der ihren«, wie er – dies sehr
wohl – einem Reporter erzählte. Als er von Churchills Unfall erfuhr, sagte er die
Weihnachtsfeier kurzerhand ab und buchte eine Überfahrt nach New York. Chaplin misstraute den
Horrormeldungen. Er wusste aus eigener 15Erfahrung, welchen Genuss eine bestimmte Sorte
von Journalisten verspürte, einem einst Hochgejubelten Schmerzen zuzufügen, indem sie
Lügen über ihn verbreitete. Er machte sich keine Sorgen um das Leben, nicht einmal allzu große
Sorgen um die physische Gesundheit Churchills. Der Gemütszustand des Mannes aber
ließ ihn bange sein. Dies alles habe ich über meinen Vater erfahren.
Mein Vater war als Kind Chaplin und Churchill begegnet, beiden in unserer kleinen Stadt, beiden
zur gleichen Zeit; sie waren auf ihn aufmerksam geworden, hatten sich mit ihm abgegeben
und hatten ihn gelobt. Sehr gern möchte ich davon später ausführlicher erzählen. Mein
Vater hatte in seiner Jugend und seinem frühen Erwachsensein mit diesen Vorbildern gelebt; er
hätte sich ebenso gut vorstellen können, ein Clown zu werden wie ein Staatsmann. Geworden
ist er Beamter der kommunalen Marktaufsicht, hat die Milch von den umliegenden Bauernhöfen
kontrolliert, hat Bierproben gezogen und den Zuckergehalt von Rübensirup
gemessen. Nach dem Tod meiner Mutter lebten mein Vater und ich allein und weit weg von
Freunden. Wir blieben stumm und reglos am Küchentisch sitzen, wenn jemand an der Wohnungstür
klingelte. Wir brachten die Tätigkeiten des Tages hinter uns wie Teile einer Maschine,
deren Aufgabe es ist, Melancholie zu erzeugen. (Mein erstes abendfüllendes Programm, da war
ich bereits Ende Zwanzig, trug denn auch den Titel Die Melancholiemaschine: Ein Mann macht
seinen Haushalt, alles geht schief, das Gesicht habe ich mir bei Buster Keaton
abgeschaut, das Publikum brüllte vor Lachen.) Dann begann mein Vater zu trinken und trank von
Anfang an sehr viel. Irgendwann schleifte ich den Bewusstlosen am Arm ins Schlafzimmer und
zog ihm vor seinem Bett Mantel, Jacke und Schuhe aus. Beim Frühstück sagte ich, ich hätte
keine Lust mehr zu leben. Er weinte und trank nichts mehr. Nach seinem Abitur hatte mein
Vater Geschichte studieren wollen, der Krieg war ihm dazwischengefahren, nun beabsichtigte
er, das Versäumte nachzuholen. Churchill hatte sich über seine schwerste Zeit gerettet,
indem er die Biografie des 1.Duke of Marlborough schrieb; mein Vater wollte sich – und
mich – retten, indem er eine Biografie über Churchill schrieb. Ich kam gerade in die Schule,
als er damit begann. Er ließ mich an seiner Arbeit teilhaben und erklärte mir auch seine
Absicht. Wenn ein Mensch sehr traurig ist, sagte er, sei es ratsam, dass er sich von sich
selbst ablenke. Es gebe einige Begabte, denen gelinge es, so zu tun, als wären sie
ein anderer; sie schauen sich selber an, schütteln den Kopf über sich selbst oder nicken
beifällig, sie nehmen sich ernst, aber nicht allzu ernst; auf diese Weise gelinge es
ihnen, ohne Schaden über die Traurigkeit hinwegzukommen. Die meisten Menschen aber sähen immer
und überall in sich selbst nur sich selbst, was ja auch kein Wunder sei, sei man
selbst ja man selbst. Diese könnten nicht so tun, als wären sie ein anderer, ihnen bleibe
nichts anderes übrig, als so zu tun, als wäre ein anderer sie. Und das sei gar nicht so
schwer. Am besten gelinge das, wenn man das Leben eines anderen nacherzähle. Churchill habe
das Leben des 1. Duke of Marlborough nacherzählt, er erzähle das Leben Churchills nach.
Allein zu diesem Zweck lernte er Englisch; er konnte es gut lesen und gut schreiben, gut
sprechen konnte er es nie. Er brachte seine Arbeit im Amt hinter sich und dann las und
lernte er, las bis spät in die Nacht hinein; las, während ich neben ihm mit meinen Klötzen
spielte, las, während ich meine Hausaufgaben machte, las, während ich kochte und meinen
Eintopf auf unsere Teller häufte, lernte, während er die Wäsche aufhängte und während er die
Wäsche bügelte. Er strebte keinen akademischen Grad an, aber am Ende seines Lebens
verfügte er über ein historisches Wissen, vor dem mancher Universi-tätsprofessor in
Verlegenheit geraten wäre. In unserer Stadt gab es mehr Theater und Kinos als anderswo, und
überall wurde Lustiges gezeigt. Mein Vater meinte, er und sein Sohn seien zu einsam und
lachten zu wenig. Er schlug vor, zweimal in der Woche ins Theater oder ins Kino zu gehen.
Ich sah meinenersten ChaplinFilm – Limelight– und sah meine ersten Clowns – Alfredo
Smaldini, Arminio Rothstein alias Habakuk und den unvergleichlichen Charlie Rivel. Ich
interessierte mich für Clowns, mein Vater sagte, Clown sei ein ehrenwerter Beruf. Er besorgte
mir Bücher mit Biografien berühmter Komiker und mit Sketches und Anleitungen zu
Pantomimen, und ich probierte, die Nummern nachzuspielen. Wir hatten schöne Abende. Er
erzählte mir, was er gelesen hatte und was er zu schreiben gedenke, ich spielte ihm vor, was
mir an Komischem eingefallen war. Er lachte über meinen Clown, wie ich ihn nie hatte
lachen sehen. Wir beide lachten sehr viel in dieser Zeit. Ich konnte mir vorstellen, wenn ich
groß bin, eine Biografie über Charlie Chaplin zu schreiben, wie er – nun schon seit
etlichen Jahren – an einer Biografie über Winston Churchill schrieb.Ich wurde Lehrer für
Geschichte und Literatur an einem Gym¬nasium. An den Wochenenden trat ich als Spaßmacher auf,
erst gemeinsam mit einer Kollegin, dann allein, später, als ich meine Lehrer¬stelle aufgab
und nur noch den Beruf des Clowns ausübte, zusammen mit einer lebensgroßen Puppe.
Im Herbst 1974nahm mein Vater in Aachen an einem Symposion anlässlich des 100. Geburtstags von
Winston Churchill teil. Er saß im Rathaus unter den Zuschauern, als Mr. William Knott –
»The very privatePrivate Secretary to a very primePrime Minister« – auf der Bühne von dem
Journalisten und Churchill Biografen Sebastian Haffner interviewt wurde. Nach der
Veranstaltung – die im selben Saal stattfand, in dem Churchill 1956den Karlspreis
entgegengenommen hatte – hielt mein Vater den unscheinbar aussehenden, ebenso verschlossen wie
extrovertiert wirkenden Zeitzeugen am Ärmel fest und sprach ihn in Schriftenglisch an.
Offenbar waren die Fragen, die er an ihn richtete, so originell, dass sich Mr. Knott diesen
Übergriff nicht nur gefallen ließ, sondern obendrein für den folgenden Tag eine Einladung
zu Mittagessen und anschließendem Spaziergang annahm. Aus dieser Begegnung entstand eine
Brieffreundschaft, die es auf zwei bis drei nicht selten an die zehn Seiten umfassende
Schreiben pro Woche und Person brachte und zehn Jahre hielt, bis zum Tod von William Knott.
Das Konvolut (über 1000Seiten) mitsamt einigen fotokopierten Dokumenten habe ich dem
Churchill Archives Centrein Cambridge übergeben, wo es von Montag bis Freitag zwischen 9–17Uhr
eingesehen werden kann.
© Carl Hanser Verlag
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Autoren-Porträt von Michael Köhlmeier
Michael Köhlmeier, in Hard am Bodensee geboren, lebt in Hohenems/Vorarlberg und Wien. Bei Hanser erschienen die Romane "Abendland" (2007), "Madalyn" (2010), "Die Abenteuer des Joel Spazierer" (2013), "Spielplatz der Helden" (2014, Erstausgabe 1988), "Zwei Herren am Strand" (2014), "Das Mädchen mit dem Fingerhut" (2016), "Bruder und Schwester Lenobel" (2018), "Matou" (2021), "Frankie" (2023) und zuletzt "Das Philosophenschiff" (2024), außerdem die Gedichtbände "Der Liebhaber bald nach dem Frühstück" (Edition Lyrik Kabinett, 2012) und "Ein Vorbild für die Tiere" (Gedichte, 2017) sowie die Novelle "Der Mann, der Verlorenes wiederfindet" (2017), "Die Märchen" (mit Bildern von Nikolaus Heidelbach, 2019) und "Das Schöne" (59 Begeisterungen, 2023). Michael Köhlmeier wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. 2017 mit dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie dem Marie Luise Kaschnitz-Preis für sein Gesamtwerk und 2019 mit dem Ferdinand-Berger-Preis.
Bibliographische Angaben
- Autor: Michael Köhlmeier
- 2014, 15. Aufl., 256 Seiten, Maße: 14 x 21,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: HANSER
- ISBN-10: 3446246037
- ISBN-13: 9783446246034
- Erscheinungsdatum: 26.08.2014
Pressezitat
"Ein berührendes Buch über Depressionen, Freundschaft und das 20. Jahrhundert." Susanne Kippenberger, Der Tagesspiegel, 06.12.14"Der Staatsmann und der Clown: zwei brillante Denker, die gemeinsam Methoden entwickeln, um dem Selbstmord zu entgehen. Das ist ein toller Stoff für einen ebenso brillanten Roman." Christoph Schröder, KulturSpiegel, 10/14
"Ein stiller Roman von diskreter Traurigkeit. Er ist auch interessant, nicht nur durch das, was er erzählt, sondern durch das, über was er schweigt." Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau, 12.09.14
"Michael Köhlmeier ist ein großartiger, genuiner Erzähler, sowohl der Wahrheit als auch den Unwahrheiten des Lebens auf den Fersen. Der Vorarlberger ist einer der wichtigen Erzähler des 20. Jahrhunderts, dessen historischer Gräuel und persönlicher Schicksale." Verena Auffermann, Deutschlandradio Kultur, 28.08.14
"Ein Roman über Charlie Chaplin und Winston Churchill, zwei der bekanntesten Persönlichkeiten ihres Jahrhunderts - kann das gut gehen? (...) Es geht gut, weil sich mit Michael Köhlmeier ein Erzähler an die Sache gewagt hat, der zugleich leidenschaftlich und kalkuliert, mit schierer Fabulierfreude und reflektierender Bedachtsamkeit zu Werke geht: Ein Autor von 65 Jahren, auf der Höhe seines Könnens, dem mit diesem Buch gelingen könnte, was selten zusammengeht, nämlich Wissenschaft, Kritik, Publikum gleichermaßen zu überzeugen." Karl-Markus Gauss, Süddeutsche Zeitung, 22.09.14
"Es ist ein klug verschachtelter, intellektuell anregender und vergnüglicher Roman, der historisch Verbürgtes und frei Erfundenes literarisch überzeugend vereint: Beleg für die gelungene Synthese von Dichtung und Wahrheit ist die Wahrscheinlichkeit dessen, was erzählt wird." Guido Kalberer, Tages-Anzeiger, 05.09.14
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