Das schräge Leben des toten Mr. Finnerty (ePub)

Ich habe das Buch als Ebook geschenkt bekommen. Das Cover sieht witzig aus. Es gibt zu jedem Kapitel eine Überschrift, die einen gleich neugierig macht.
Die Geschichte ist gut erzählt, teilweise sehr spannend, teilweise auch rührend. Die Sterbeszene der Mutter hat mich zum Beispiel sehr bewegt. Dann gibt es wieder Szenen, wo ich am liebsten laut gelacht hätte, was leider nicht möglich ist, da ich meistens in der Bahn lese. Besonders die Kapitel, wo er seinem auf Eis liegenden Liebesleben durch Online-Dating auf die Sprünge helfen will, sind sehr komisch.
Auch die Nebencharaktere sind so gelungen dargestellt, das man sie genau vor Augen hat und mit ihnen und ihren eigenen Problemchen mitfiebert. Das Buch ist nichts für Freunde von Kurzgeschichten, denn es gibt gleich mehrere Handlungsstränge, die am Ende alle wieder zusammenfinden. Besonders gut fand ich, das sehr sozialkritische Themen angeschnitten wurden, wie zum Beispiel Abtreibungsverbot (in Irland), Mobbing und Missbrauch. Es hat mir einen guten Einblick gegeben, wie es in anderen europäischen Ländern so läuft.
Fazit: Fundierte, realistisch und detailliert geschriebene Geschichte, die einen länger als nur einen Nachmittag fesselnd unterhält.

Die Geschichte handelt von einem sympathischen Dubliner, der wenn es drauf ankommt aber auch mal knallhart durchgreifen kann, und zwar nicht nur bei den meist besoffenen Kunden des Clubs, wo er arbeitet, sondern auch bei den Kindern seiner Schwester, deren Pubertier allen den letzten Nerv raubt. Als er eines Tages mit seinen Kollegen vorm Club steht, wird plötzlich auf sie geschossen. Da die Dubliner Polizei nicht mit der Sprache rausrücken will, wer denn den Anschlag auf sie verübt hat und warum, beginnt Shane selbst nachzuforschen, sehr zum Leidwesen seines Bruders, der nämlich bei der Polizei ist und Shane mehrmals warnt und ihn anweist, sich gefälligst da rauszuhalten. Das spornt Shane aber erst recht an, und er holt sich sogar noch Unterstützung in Form einer Escort-Dame und eines Berufnerds.
Nebenbei arbeitet er auch noch als Wrestlingtrainer und hilft seiner Oma auf dem Bauernhof, wo es auch immer mal wieder zu teils lustigen, teils dramatischen Zwischenfällen kommt. Als wäre er nicht schon genug beschäftigt, begibt er sich über ein Onlineportal auch noch auf die Suche nach einer passenden Frau. Das erweist sich aber schwieriger als gedacht, weicht doch die Realität meist sehr davon ab, was die Frauen in ihrem Profil geschrieben haben. Aber er gibt nicht auf.
Als eines Tages seine Chefin aus dem Club entführt wird, kommt es zum Showdown, und Shane erfährt zum ersten Mal in seinem Leben wie es ist, einen Menschen zu töten. Kurz darauf wird alles aufgelöst, und die Erklärung für die anfängliche Schießerei vor dem Club ist sehr verblüffend, vor allem wenn man bedenkt, dass sie Shanes Schuld war.
Wer denkt, die Geschichte müsste ja jetzt zu Ende sein, wird eines besseren belehrt, denn im Hause seiner Schwester hat sich die Lage zwischen Mutter und Tochter dramatisch zugespitzt und es kommt zu einer großen Tragödie. Aber Shane wäre nicht Shane, würde er es nicht schaffen auch hier den absoluten Super-Gau zu verhindern.

Eine faszinierende Geschichte, die nie an Glaubwürdigkeit verliert. Sie ist schlüssig aufgebaut und intelligent aufgelöst. Teils spannend, teils lustig, teils rührend. Ich kann das Buch nur jedem empfehlen.

Der Schreibstil ist locker-leicht und witzig, der Protagonist schreibt selbst als Ich-Erzähler. Ein spannender Grundtonus zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, aber es ist zu keiner Zeit klar, wohin die Reise gehen wird, also absolut unvorhersehbar. Die Charaktere sind alle sehr detailliert ausgearbeitet und haben mit ihren diversen Macken für so manchen Lacher gesorgt. Ein spannend-witziger Schmöker, der einen auch mal zum Nachdenken bringt. Absolut empfehlenswert.

Hab das Buch erst kürzlich gelesen. War sehr lustig, aber auch gut spannend. Hab mich die ganze Zeit gefühlt, als sei ich selbst mit dabei, konnte es deswegen auch immer nur schwer wieder weglegen. Deswegen volle Punktzahl.