Der Kaiser und sein Gott / Millennium-Studien / Millennium Studies Bd.27 (PDF)
Das Christentum im Denken und in der Religionspolitik Konstantins des Großen
In his reconstruction of the process and motivation of Constantine's adoption of Christianity, the author proposes a number of new individual aspects. He commences with an analysis of theearliest testimonials bythe Emperor himself after his conversion, his...
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Produktinformationen zu „Der Kaiser und sein Gott / Millennium-Studien / Millennium Studies Bd.27 (PDF)“
In his reconstruction of the process and motivation of Constantine's adoption of Christianity, the author proposes a number of new individual aspects. He commences with an analysis of theearliest testimonials bythe Emperor himself after his conversion, his massive moral and material support for the Christian clergy and ecclesiastic communities, andConstantine'srole as the first ruler of all Christendom up to his death in 337. Finally, it is shown that the Emperor wanted to suppress non-Christian religions and make Christianity the sole religion of the Empire and all humanity.
Lese-Probe zu „Der Kaiser und sein Gott / Millennium-Studien / Millennium Studies Bd.27 (PDF)“
VIII. Der neue Herr – Kaiser und Konzil (S. 140-141) Das Kirchenbauprogramm sowie die Privilegierung von Klerus und Kirchengemeinden und deren materielle Unterstützung waren aber nicht die einzige Form, in der Konstantin sein officium des Dankes an den Christengott erfüllte. Auch das Herbeiführen und das Sichern der Einheit des christlichen Kultus gehörten dazu. Das erwies sich als dringend notwendig. Der Kaiser wird nämlich anfangs kaum geahnt haben, daß seine Politik der Förderung des Christentums auch höchst problematische Begleiterscheinungen bei den Christen selbst haben könnte. Denn an verschiedenen Stellen des Reiches – so in Nordafrika (Donatisten) und, von Ägypten ausgehend, im ganzen Osten (Arianer) – herrschten bei den Christen theologisch begründete Konflikte, die unter wechselseitigen Exkommunikationen mit gewalttätigen Auseinandersetzungen und dem Aufbau konkurrierender Christengemeinden und Klerikerhierarchien einhergingen. Außerdem existierte seit frühester Zeit eine nicht unerhebliche Anzahl von christlichen Gemeinschaften, die den meisten Christen als häretisch und damit nicht-christlich galten. Wer aber war wirklich ,rechtgläubig‘? Wer also beanspruchte zu Recht das Prädikat ,katholisch‘, und wer konnte daher der rechtmäßige Empfänger der kaiserlichen Fürsorge sein?
1. ,Reichskonzilien‘ – ,Kaiserkonzilien‘ im Westen und im Osten des Imperiums
In Nordafrika war es über der Frage nach den Modalitäten der Integration von Christen, die in der Verfolgungszeit auf die eine oder andere Art ,zu Fall gekommen‘ waren (lapsi), zu erbittertem Streit in Episkopat und Gemeinden gekommen. Die standhaft Gebliebenen, die im Gegensatz zu der dortigen Minorität von Andersdenkenden gegenüber den lapsi eine strenge Bußpraxis mit
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Wiedertaufe vertraten, wurden nach einem ihrer prominenten Bischöfe, Do-natus von Karthago, ,Donatisten‘ genannt. Sie waren Gegner des Caecilianus, ebenfalls Bischofs in Karthago, den sie wegen seiner aus ihrer Sicht ungültigen Weihe, die von einem traditor – einem ,Auslieferer‘ von heiligen Büchern und Gegenständen in der Verfolgung – vollzogen worden sein sollte, nicht anerkannt bzw. sogar in aller Form auf einem großen afrikanischen Konzil exkommuniziert hatten. Die westlichen Kirchen außerhalb Africas hielten jedoch aus theologischen Gründen, u. a. wegen ihrer milderen Bußpraxis und Ablehnung der Wiedertaufe, an der communio mit Caecilianus fest. Als Konstantin nun 312/13 Gemeindeeigentum restituierte, Geldzuwendungen verteilte, Kirchen bauen ließ und das Privileg der Immunität des Klerus vergab, waren, vermutlich auf Grund von Hinweisen des Bischofs Miltiades von Rom, der im Streit um lapsi und traditores die mildere Bußpraxis befürwortete, nur die Caecilianer bedacht, die Donatisten hingegen übergangen worden. Sie erhoben daher über den Prokonsul Anullinus beim Kaiser Klage gegen Caecilianus als einen ehemaligen Bischof, der als Exkommunizierter widerrechtlich von der kaiserlichen Förderung profitiert habe.
Konstantin indessen sah diesen Schritt, im Einklang mit der Position Roms und des außerafrikanischen Episkopats im Westen, als einen Angriff auf einen amtierenden Bischof an. Für ihn aber war die Frage der Einheit des christlichen Klerus und Kultus wegen der Abhängigkeit der salus imperii und imperatoris von der Gunst des Christengottes ein Politikum ersten Ranges.
Konstantin indessen sah diesen Schritt, im Einklang mit der Position Roms und des außerafrikanischen Episkopats im Westen, als einen Angriff auf einen amtierenden Bischof an. Für ihn aber war die Frage der Einheit des christlichen Klerus und Kultus wegen der Abhängigkeit der salus imperii und imperatoris von der Gunst des Christengottes ein Politikum ersten Ranges.
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Autoren-Porträt von Klaus M. Girardet
Klaus Martin Girardet, Universität des Saarlandes, Saarbrücken.
Bibliographische Angaben
- Autor: Klaus M. Girardet
- 2010, 1. Auflage, 222 Seiten, Deutsch
- Verlag: Walter de Gruyter
- ISBN-10: 3110227894
- ISBN-13: 9783110227895
- Erscheinungsdatum: 27.05.2010
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