Die Kunst des Richtens und die Richter der Kunst / Das achtzehnte Jahrhundert. Supplementa Bd.30 (PDF)
Die Rolle des Literaturkritikers in der Aufklärung
Der Rezensent als Schulmeister - Steuerung von Publikumsgeschmack und literarischer Produktion.
Als das von Immanuel Kant ausgerufene "Zeitalter der Kritik" ist die Aufklärung auch der Ausgangspunkt für eine Literaturkritik im modernen Sinn: Seit dem...
Als das von Immanuel Kant ausgerufene "Zeitalter der Kritik" ist die Aufklärung auch der Ausgangspunkt für eine Literaturkritik im modernen Sinn: Seit dem...
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Produktinformationen zu „Die Kunst des Richtens und die Richter der Kunst / Das achtzehnte Jahrhundert. Supplementa Bd.30 (PDF)“
Der Rezensent als Schulmeister - Steuerung von Publikumsgeschmack und literarischer Produktion.
Als das von Immanuel Kant ausgerufene "Zeitalter der Kritik" ist die Aufklärung auch der Ausgangspunkt für eine Literaturkritik im modernen Sinn: Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts entwickelte sich im deutschsprachigen Raum die Rolle des Rezensenten als Literaturexperte. In zahllosen Rezensionsjournalen verkündeten die sogenannten "Kunstrichter" fortan ihre Urteile über neue Bücher und nahmen für sich in Anspruch, auf diese Weise Publikumsgeschmack und literarische Produktion gleichermaßen zu verbessern.
Der Erfolg einer solchen schulmeisterlichen Wertungsinstanz ist in der Ära des eigenständigen Vernunftgebrauchs und der Autoritätenskepsis jedoch alles andere als selbsterklärend. Inga Schürmann zeichnet vor diesem Hintergrund die Inszenierungs- und Legitimationsstrategien nach, mit denen sich die neue Rolle des Literaturkritikers und das zugehörige Modell der Kritik dennoch in der aufklärerischen Diskursordnung etablieren konnten. Dabei macht sie sichtbar, wie in konzeptionellen und literaturkritischen Texten die Notwendigkeit des Rezensionswesens, die Verbindlichkeit der gefällten Urteile und die Überlegenheit des Kritikers gegenüber dem Laienleser herbei- und festgeschrieben und mit aufklärerischen Denk- und Redemustern in Einklang gebracht wurden.
Als das von Immanuel Kant ausgerufene "Zeitalter der Kritik" ist die Aufklärung auch der Ausgangspunkt für eine Literaturkritik im modernen Sinn: Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts entwickelte sich im deutschsprachigen Raum die Rolle des Rezensenten als Literaturexperte. In zahllosen Rezensionsjournalen verkündeten die sogenannten "Kunstrichter" fortan ihre Urteile über neue Bücher und nahmen für sich in Anspruch, auf diese Weise Publikumsgeschmack und literarische Produktion gleichermaßen zu verbessern.
Der Erfolg einer solchen schulmeisterlichen Wertungsinstanz ist in der Ära des eigenständigen Vernunftgebrauchs und der Autoritätenskepsis jedoch alles andere als selbsterklärend. Inga Schürmann zeichnet vor diesem Hintergrund die Inszenierungs- und Legitimationsstrategien nach, mit denen sich die neue Rolle des Literaturkritikers und das zugehörige Modell der Kritik dennoch in der aufklärerischen Diskursordnung etablieren konnten. Dabei macht sie sichtbar, wie in konzeptionellen und literaturkritischen Texten die Notwendigkeit des Rezensionswesens, die Verbindlichkeit der gefällten Urteile und die Überlegenheit des Kritikers gegenüber dem Laienleser herbei- und festgeschrieben und mit aufklärerischen Denk- und Redemustern in Einklang gebracht wurden.
Autoren-Porträt von Inga Schürmann
Inga Schürmann hat an der Georg-August-Universität Göttingen Deutsche Philologie und Rechtswissenschaften studiert und war wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Graduiertenkolleg 1507 "Expertenkulturen des 12. bis 18. Jahrhunderts". Derzeit ist sie als Forschungsreferentin an der Goethe-Universität Frankfurt a.M. tätig.
Bibliographische Angaben
- Autor: Inga Schürmann
- 2022, 1. Auflage, 576 Seiten, Deutsch
- Verlag: Wallstein Verlag
- ISBN-10: 3835348906
- ISBN-13: 9783835348905
- Erscheinungsdatum: 14.09.2022
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