Die Liebesbriefe von Abelard und Lily (ePub)

 
 
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Wer Eleanor und Park mochte, wird Abelard und Lily lieben
Als die 16-jährige Lily heimlich ihre ADHS-Medikamente absetzt, geht so einiges zu Bruch - im wahrsten Sinne des Wortes. Das bringt ihr schließlich eine Stunde Nachsitzen ein, zusammen mit dem an...
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Kommentare zu "Die Liebesbriefe von Abelard und Lily"
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    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 20.03.2021

    4,5 Sterne für tolle Einblicke

    Waren Abelard und Lily schon zusammen im Kindergarten, beginnt ihre gemeinsame Geschichte erst ein paar Jahre später mit der gleichen Türklinke. »Auf der anderen Seite hat auch jemand die Klinke runtergedrückt. Ich wollte die Tür doch nicht kaputt machen, es ist eben…«, denn dass sie gemeinsam die Schiebetür zwischen ihrer beiden Klassenzimmern demoliert haben, bringt beiden Nachsitzen ein, auch wenn Abelard die ganze Schuld auf sich genommen hat. Als sie sich dafür bedanken will, hat sie ihre Impulse nicht mehr unter Kontrolle und muss ihn einfach küssen.

    Als Leser lernt man Lily, den liebenswürdigen Teenager, der unter ADHS und Legasthenie leidet, kennen und darf sie ein Weilchen in ihrem chaotischen Leben begleiten. Dazu gehört natürlich auch mitzuerleben, wie die Medikamente sie, ihr Wesen, ihre Sinneseindrücke und ihren Appetit verändern, wie sie sich weigert diese weiter zu nehmen und darf sie schließlich mit ihr darüber Gedanken machen, ob eine Hirn-OP ein Ausweg sein könnte. Gleichzeitig wird man Zeuge davon, wie sich die zarte, aber auch besonders intensive Beziehung zu Abelard entwickelt. Beim Chatten, dem Zuwerfen von Zitaten und tiefgründigen Unterhaltungen kommen sich die beiden immer näher. Abelard leidet am Asperger-Syndrom, unnötig wohl deshalb zu erklären, dass es sich um keine Liebe von der Stange handelt. Nicht nur ihn bringen nämlich z.B. Berührungen ganz schön aus dem Konzept, sondern auch für Lily ist das nicht einfach. „Jeden Moment konnte er meine Hand abschütteln und sich abwenden. Dann würde ich mir eben Mühe geben, nicht verletzt zu sein. Ich wusste ja, dass er Berührungen nicht mochte.“

    Der Roman wird aus der Ich-Perspektive von Lily erzählt, was sie einem sehr nah sein lässt und einen tiefen Einblick in ihre Gefühlswelt ermöglicht. Richtig toll fand ich das vor allem auch, weil man so einen super Eindruck davon bekommt, was in jemanden, der unter ADHS, der medikamentösen Behandlung deswegen und Legasthenie leidet, vorgeht und so Verständnis für Betroffene geschaffen wird. Authentischer, wie von einer Autorin bei der ebenfalls beides diagnostiziert wurde, könnte man das wohl auch gar nicht erzählt bekommen. Emotional ist man durch diese Perspektive zudem natürlich viel tiefer mit dabei. Ich habe mit Lily gelitten, war mit ihr enttäuscht, habe mich mit ihr gefreut und die Geschichte eigentlich so richtig mit ihr gelebt. Das hat das Ganze zunehmend, nachdem ich beim gemächlichen Start ein paar kleine Längen empfunden habe, besonders als Filme beschrieben wurden, die mir nichts sagten, spannend gemacht. Wie wird sie sich entscheiden, wird sie die OP machen, was wird aus ihr und Abelard, Fragen auf die ich dringend Antworten wollte, und weshalb ich immer gefesselter gelesen habe. Die Autorin beschreibt mit vielen Bildern und Vergleichen und so hat man nicht nur die einzelnen Szenen wie einen Film vor Augen, sondern kann sich auch die Gefühle bestens ausmalen. „Mein ganzes Leben lang war ich wie eine Teetasse mit Sprung herumgelaufen, ein unvollkommenes Gefäß, dessen Inhalt sich jederzeit über den Tisch ergießen konnte. Geduldet, aber nicht bewundert. Unmöglich, mich zu lieben. Zumindest im besten Falle unwahrscheinlich. Für Abelard jedoch war dieser Sprung das Interessanteste an mir.“, ist nur ein tolles Beispiel dafür.

    Das Sprachniveau ist meiner Meinung nach für einen als Jugendbuch ausgewiesenen Roman eher hoch. »Ist das vielleicht ein Meta-Test meiner emotionalen Labilität?«, »Sind diese Tests nicht alle redundant?« oder auch „Bis dahin hatte ich nur dilettiert.“, sind nur drei Beispiele dafür, dass sich doch einige Fremdwörter im Text befinden, die sicher nicht zum alltäglichen Sprachgebrauch eines durchschnittlichen Jugendlichen gehören. Zudem machen solch zwar tolle, aber auch poetische Formulierungen und indirekte Botschaften wie z.B. »Du bist eine gebrochene Schneeflocke, ein sich in unendlichen Details wiederholendes Muster in einer Welt voller Salzkristalle– du bist perfekt.«, das Lesen sicher für solche, die selten zum Buch greifen und kaum lesen, nicht ganz so einfach. Ich persönlich hatte damit keine Probleme, weshalb sich das auch nicht negativ auf meine Bewertung auswirkt.

    Ich mag besondere Menschen, hier bekommt man gleich zwei davon geboten und sie haben sich schnell in mein Herz geschlichen. Beide sind mit ihren Problemen, ihren Macken, Abelard, mit seiner unbeholfenen Art und Lily mit ihren inneren Gedankenkreiseln grandios gezeichnet und vor allem fehlen beider Stärken auch nicht. Richtig authentisch sind zudem Lilys Entwicklung und die der Beziehung zu Abelard gezeichnet. Die kleinen Nebenrollen haben ebenfalls alle Profil, besonders Lilys Mutter, die mit ihrer tollen Art so richtig punkten kann, was aber erst so nach und nach sichtbar wird. Auch der Vater hat Geheimnisse, die ihn nicht zu flach daherkommen lassen, der betreuende Chirurg eine einnehmende Art und Abelards Mama hat bei mir dafür gesorgt, dass ich immer wieder schmunzeln konnte. „Yes!! Allein mit Abelard in seinem Zimmer. »Klingt gut«, sagte ich schnell. Ich folgte ihm die Treppe nach oben. »Aber lasst die Tür auf«, rief Mrs Mitchell uns nach.“, ist nur eine Szene, die bei mir ein breites Grinsen im Gesicht verursacht hat.

    Alles in allem ein berührender und zunehmend fesselnder Roman, der vom Leben zweier ganz besonderer Jugendlicher erzählt und einen tollen Einblick in das Seelen- und Innenleben eines Teenagers, der unter ADHS leidet, ermöglicht. 4,5 Sterne, die ich aber zu fünf aufrunde.

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