Die Nachbarn (ePub)

 
 
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In der Erkundung des Lebens von Maarten und Nicolien lotet Voskuil jede Ecke und vor allem jede Kante aus. Ein wahnwitziges Ehedrama, ein Drahtseilakt ohne Publikum.
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Kommentare zu "Die Nachbarn"
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  • 5 Sterne

    Sterntaler, 28.11.2023

    Als Buch bewertet

    Von Voskuil hatte ich schon die bekannte Büro-Reihe, die in den Niederlanden ein enormer Erfolg war, komplett gelesen. „Die Nachbarn“ hat mit dieser Reihe nichts zu tun. Zwar tauchen hin und wieder einzelne bekannte Charaktere aus ihr auf oder sie werden kurz erwähnt, letztlich geht es hier aber ausschließlich um Maarten (Voskuils Alter Ego) und Nicolien Konings Verhältnis zu zwei neu in ihrem Haus eingezogenen Nachbarn, Peer und Petrus, einem schrulligen, sehr unterschiedlichen Paar mit noch dazu deutlichem Altersunterschied.

    Maarten, der sich im Umgang mit anderen Menschen schon immer schwer tut, findet auch mit den neuen Nachbarn keine gemeinsame Wellenlänge. Vieles an Peers und Petrus Verhalten befremdet ihn. Umso begeisterter von ihnen ist dagegen Nicolien, die Peer und Petrus schon alleine wegen ihres offenen Zusammenlebens als gesellschaftlich benachteiligt ansieht. Maarten kann dies nicht nachvollziehen, was in der Folge zu ständigen Streitereien zwischen den Eheleuten führt. Oft geht es nur um vermeintliche Kleinigkeiten, doch selbst bei kleinsten Meinungsverschiedenheiten oder z.B. Maartens Wortwahl zeigt sich Nicolien immens unnachgiebig und bricht quasi aus dem Nichts den nächsten Streit vom Zaun.

    All dies nimmt einen Großteil des Buches ein und hier hätte ich mir an manchen Stellen schon eine etwas straffere Erzählweise gewünscht. Im zweiten Teil des Buchs kippt dann nach und nach die Stimmung. Auch aus Nicoliens Sicht läuft nicht mehr alles reibungslos mit Peer und Petrus und es fällt ihr zunehmend schwer, ihre positive Grundhaltung den beiden Männern gegenüber aufrechtzuerhalten.

    „Die Nachbarn“ wurde von Voskuil im Jahr 2001 fertiggestellt, doch seine Ehefrau sprach sich zunächst gegen eine Veröffentlichung aus, vor allem aus Sorge, einer der Protagonisten könnte sich wiedererkennen. Erst nach dessen Tod im Jahr 2011 (und damit 3 Jahre nach Voskuils Tod) stimmte sie der Veröffentlichung des Romans zu.

    Auch wenn es ein eigenständiges, abgeschlossenes Buch ist, empfiehlt es sich meines Erachtens, wenn man „Das Büro“ bzw. zumindest einen Teil davon schon gelesen hat. Die Charaktere Maarten und Nicolien sind einem dann vertrauter und man kann ihr Handeln und ihre Schwierigkeiten sowohl miteinander als auch mit Peer und Petrus besser nachvollziehen. Verglichen mit der Büro-Reihe ist „Die Nachbarn“ eine eher ruhige Erzählung, viel spielt sich im Haus und im privaten Umfeld ab, mit der Außenwelt und anderen Personen gibt es abgesehen von ein paar Ausflügen und Einkaufsgängen nur wenig Berührungspunkte. Dennoch hat mir das Lesen Freude gemacht, insbesondere weil ich den knappen, präzisen Schreibstil Voskuils liebe. Für Fans von Voskuil ist das Buch ohnehin ein Pflichtkauf.

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  • 3 Sterne

    leseratte1310, 18.09.2023

    Als Buch bewertet

    Wie der Buchtitel sagt, geht es um Nachbarn, aber nicht nur. Es geht auch darum, ob man alles akzeptieren muss, ob man wirklich befreundet sein sollte oder doch lieber Abstand hält. Aber es geht auch darum, zu welchen Verwerfungen es in einer Ehe kommen kann, wenn die Partner so unterschiedliche Meinungen haben.
    Kaum ist Peer zu Petrus in die nachbarschaftliche Wohnung gezogen, solidarisiert sich Nicolien mit den Underdogs, denn Underdogs jedweder Couleur – hier die Homosexuellen - haben es ja so schwer im Leben, werden immer diskriminiert. Maarten würde lieber die Menschen nach ihrem Charakter beurteilen und legt keinen Wert auf nähere Kontakte, da er die beiden uninteressant findet. Es kommt zu ständigen Streitereien zwischen Nicolien und Maarten. Egal was er sagt, Nicolien versteht ihn falsch, reißt seine Aussagen aus dem Zusammenhang und verdreht sie. Ihre Angriffe gehen immer mehr unter die Gürtellinie und Maarten übt sich in Geduld. Je enger der Kontakt zu den Nachbarn wird, umso besserwisserischer und übergriffiger werden diese.
    Wie uns der Klappentext und Vorwort verraten, durfte dieses Buch erst nach dem Tod des Autors veröffentlich werden aus Sorge, man könne die realen Vorbilder verdrießen. Durch die jetzige Veröffentlichung erlaubt die Witwe des Autors J. J. Voskuil aber auch sehr intime Einblicke in ihre Beziehung. Erzählt wird diese Geschichte fast wie eine Art Tagebuch. Wir erfahren wenig darüber, was die Protagonisten vorher erlebt haben und was sie bewegt.
    Nicoliens Vorwürfe Maarten gegenüber werden immer drastischer. Immer und immer wieder erhebt sie die gleichen Anschuldigungen. Ihren unreflektierten Einsatz für Underdogs finde ich entsetzlich. Maarten versucht zunächst noch seine Meinung zu vertreten, doch er wird zunehmend zurückhaltender, da er einsieht, dass eine Diskussion nichts bringt. Erst amüsierten mich diese Dialoge, doch als sich die Anschuldigungen ständig wiederholten und massiver wurden, nervte mich dieser Kleinkrieg. Die Nachbarn dagegen bestimmen immer mehr das Leben von Nicolien und Maarten. Petrus ist ein Grantler, der keine anderen Meinungen gelten lässt. Peer ist jünger als sein Partner, offener, aber auch jähzorniger. Beide eint, dass sie nur an sich selbst interessiert sind und übergriffiger werden. Selbst als Nicolien das zu viel wird, verteidigt sie immer noch die Underdogs, die für sie „wie ihre Kinder“ sind. Dann nach einer Zeit mit einigen Kontaktpausen, eskaliert die Sache.
    Hat mir dieser Roman gefallen? Vom Schreibstil sicherlich, doch am Ende bleiben mir zu viele Fragen offen und auch die ständigen Wiederholungen waren mir zu viel. Mich hat dieser Roman nicht fesseln können.

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