Dinge, die wir brennen sahen (ePub)

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Ein sengend heißer Freitagnachmittag in Durton, einer Kleinstadt im ländlichen Australien: Ronnie und Esther, beste Freundinnen, fahren gemeinsam nach der Schule nach Hause - doch nur Ronnie kommt schließlich dort an. Die zwölfjährige Esther bleibt zunächst...
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Kommentare zu "Dinge, die wir brennen sahen"
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Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    4 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mimitatis_buecherkiste, 07.09.2023

    Als Buch bewertet

    Veronica, die Ronnie genannt wird, und Esther wohnen in Durton, einer Kleinstadt im ländlichen Australien. Die zwölfjährigen Mädchen sind beste Freundinnen und verbringen die meiste Zeit zusammen. An einem heißen Freitagnachmittag verlassen beide gemeinsam die Schule, aber nur Ronnie kommt zu Hause an, Esther ist verschwunden. Als ihre Leiche Tage später gefunden wird, ist das Entsetzen groß und schnell klar, dass nicht alles so friedlich ist in dieser Kleinstadt, wie es auf den ersten Blick erscheint.

    Die von der Autorin gewählte Erzählweise fand ich erst etwas eigen, im Nachhinein kann ich aber sagen, dass diese viel dazu beigetragen hat, eine Atmosphäre zu schaffen, die perfekt zur Geschichte gepasst hat. Aus verschiedenen Blickwinkeln wurde die Tat beleuchtet, ob Mütter der Freundinnen, die ermittelnde Beamtin oder Kinder der Kleinstadt, die zum Teil namentlich nicht genannt wurden; deren Gedanken und Sichtweisen fanden in der Erzählung alle ihren Platz und trotz des Umstandes, dass Gegenwart und Vergangenheit eine Rolle spielten, hatte ich nie das Gefühl, dass diesbezüglich etwas unklar war. Lediglich die vielen Namen und damit zusammenhängende Bekanntschafts- sowie Verwandtschaftsverhältnisse haben zu Beginn dazu geführt, dass ich manchmal stutzte und nicht genau wusste, wie diese einzuordnen sind. Dies legte sich aber im Laufe des Buches, sodass einem ungestörten Lesevergnügen nichts mehr im Wege stand.

    Erst nach und nach klärte sich, wer was mit wem oder gegen etwas zu tun haben könnte, vieles reichte weit in die Vergangenheit, einiges lag aber nur ein paar Stunden zurück. Je mehr ich über die Menschen erfuhr, desto mehr ergab alles rückblickend einen Sinn, einige Ereignisse schienen nebensächlich zu sein, spielten aber plötzlich eine Rolle, wenn ein neues Puzzleteil seinen Platz fand, weil eine der Personen ihr Schweigen brach. Es gab Vermutungen, Verdächtigungen, Anschuldigungen und Gerüchte, vergessene Kleinigkeiten und unterdrückte Wut. Obwohl ich wusste, welches Schicksal Esther ereilt hat, traf mich das Kapitel darüber mit voller Wucht. Je mehr Einzelheiten ans Licht kamen, desto entsetzter war ich, meine Gefühlspalette wechselte von Trauer über Schmerz zu Wut. Diese Auflösung habe ich nicht erwartet, das Finale war leise, herzzerreißend und lässt mich traurig zurück. Ein schmerzhaft schönes Buch, das von mir die volle Punktzahl bekommt und als Highlight ein extra Sternchen dazu.

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  • 5 Sterne

    April1985, 05.04.2023

    Als eBook bewertet

    》Durton. Dirt Town. Schmutz und Schmerz, nur daran würden sich manche erinnern, wenn sie an unsere Stadt dachten.《

    (Zitat aus ‚Dinge, die wir brennen sahen‘, S. 287, E-Book)

    Darum geht’s:

    Mitten im Nirgendwo, in der australischen Kleinstadt Durton, verschwindet kurz vor Weihnachten die 12-jährige Esther Bianchi. Eine groß angelegte Suchaktion wird gestartet. Für die beiden Ermittler Sarah und Smitty, welche auf Vermisstenfälle spezialisiert sind, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Denn vor kurzem sind erst in einem anderen Teil Australiens zwei Kinder vermisst gemeldet worden. Als wenige Tage nach dem Verschwinden des Mädchens Esthers Leiche gefunden wird, wird die kleine Stadt Durton in einen Ausnahmezustand versetzt.

    Meine Meinung:

    Hayley Scrivenor lässt in ihrem Roman die Einwohner von Durton sprechen. Durch die wechselnden Perspektiven erfahren wir nach und nach was zum Verschwinden von Esther bzw. ihren Tod geführt hat. Dabei wiederholen sich auch einige Szenen, geben dabei allerdings eine andere Sichtweise wieder und ermöglichen dadurch neue Blickwinkel. Ich fand gerade dieses Stilmittel, diese besondere Erzählweise, unglaublich spannend und sehr fesselnd.

    Hayley Scrivenor ist es zudem sehr gut gelungen die Gefühle und Gedanken ihrer Figuren auszuarbeiten. Trauer, Verzweiflung, Hoffnung, Wut und Angst begleiten die hinterbliebene Gemeinschaft, insbesondere natürlich Esthers Mutter Constance. Aber auch ihre beste Freundin Ronnie, welche Esther zuletzt gesehen hat, nimmt viel Raum ein. Einige Kapitel sind zudem aus der Sicht von Lewis geschrieben, einem Schulkollegen von Esther und Ronnie. Eigentlich kann man sagen, dass es vorallem die Kinder der Stadt sind, die zu Wort kommen. Aber auch Ermittlerin Sarah nimmt eine wichtige Rolle ein. Von ihr erfahren wir auch einiges aus ihrem Privatleben. Dinge, die zwar nicht essentiell für die eigentliche Handlung sind, der Figur von Sarah aber Tiefgang verleihen. Mir haben diese kleinen Ausschweifungen sehr gut gefallen.

    Außerdem gibt es noch Kapitel, die mit „Wir“ benannt sind. Diese fand ich so spannend, weil ich sie anfangs absolut nicht einordnen konnte und sie mir Rätsel aufgegeben haben. Erst nach und nach wird klar, wer hinter dem „Wir“ steckt.

    Wir bewegen uns das ganze Buch hindurch ganz dicht an den Menschen. Nicht nur die unerträgliche Hitze setzt den Einwohnern ‚Dirt Towns‘ zu, sondern auch Esthers Tod. Es werden gegenseitige Verdächtigungen und Beschuldigungen ausgesprochen und unglaubliche, sehr erschreckende und schmutzige Geheimnisse kommen ans Licht. Das Buch ist so viel mehr als „nur“ ein Kriminalroman. Es ist eine Charakterstudie und zeigt deutlich, was so ein schreckliches Ereignis in einem Menschen auslösen kann. Wie unterschiedlich Menschen auf einen Todesfall reagieren.

    Hayley Scrivenor schreibt über heftige Themen. Der Todesfall eines Kindes, Mord, häusliche Gewalt, Alkohol- und Drogenmissbrauch sowie sexueller Missbrauch werden erwähnt. Man sollte sich der Schwere der Thematiken vor dem Lesen bewusst sein. Meine Gefühle waren stets in Aufruhr. Vorallem das Verhalten der Männer von Durton hat mich erschreckt und zum Teil sehr wütend gemacht. Trotzdem konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich konnte mich der Handlung nicht mehr entziehen.

    Der Schreibstil ist einfach grandios. Hayley Scrivenor schreibt unglaublich atmosphärisch. Die Stimmung, welche sie erzeugt ist beklemmend, teilweise schon fast trostlos. Man hat das Gefühl mitten drin zu sein, unter der brennenden Sonne Australiens – ein fester Bestandteil von Durton.

    Für mich ist ‚Dinge, die wie brennen sahen‘ ein ganz großes Highlight.


    》Niemand kann aus seiner Haut, niemand weiß, wozu er fähig ist, vor allem in Momenten, wenn Niemand zusieht.《

    (Zitat aus ‚Dinge, die wir brennen sahen‘, S. 286 E-Book)

    Fazit:

    Was macht das Verschwinden bzw. der Tod eines Kindes mit den Menschen einer Kleinstadt? Welche Gedanken und Gefühle brechen sich Bahn, welch schmutziges Geheimnis kommt ans Licht und zu welchen Taten werden die Menschen getrieben? Darüber schreibt Hayley Scrivenor in ihrem wirklich grandios und einnehmend erzählten Debüt. Für mich ein großes Jahreshighlight!

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