Dornenfelder (ePub)

Das Buch besteht aus vier Kapiteln, Steinige Wege, Prägende Begegnung, Zweite Heimat und Stille Wunder. Die Sprache des Textes ist verständlich und eloquent. Der Autor zeigt Wege, die Menschen verbinden und beschreibt Schicksale, mit denen sich viele identifizieren. Er berichtet über „sein Leben in der Schwebe.“ Wer sich nach dem Verfasser „zwischen diesen Kulturen bewegt, wird immer wieder erneut das Gefühl in sich spüren, sich in einem Labyrinth zu bewegen. Dies ist befreiend, weil keiner behaupten kann, den anderen endgültig zu verstehen und zu kennen. Was er aber immer wieder erfährt, ist, sich in diesem Labyrinth zu verirren. Unsere Aufgabe ist es, die Vorzüge dieser Schwebe schätzen zu lernen.“ Der Autor will, „Goethe ehrend, Brückenliteratur sein, eine dialogische Form, das Andere zu sehen und mit ihm eine Verständigung zu suchen“. Dies ist ihm voll gelungen.

Ein sehr informatives und ausgezeichnet geschriebenes Buch. Ich lese sehr gerne Biografien. Obwohl ich vorher noch nie etwas von Hamid Reza Yousefi gehört habe, hat mich seine Lebensgeschichte von Anfang an gepackt. Das Buch beinhaltet interessante Schilderungen über das Leben im Iran und die Gefühlswelt eines Migranten, der in einer fremden Kultur ein neues Leben beginnt. Yousefi berichtet über seine intensiven Erlebnissen in Krieg und Frieden, von seiner Liebe die er in seiner zweiten Heimat Deutschland fand und von seinen Schwierigkeiten, Ängsten, Zweifeln und Hoffnungen als Grenzgänger zwischen den Kulturen. Seine Erfahrungen geben einem Mut und öffnen viele neue Sichtweisen.

gerade lese ich dieses Buch; der Autor hat wohl viel erlebt, das macht mich traurig, aber er macht das Beste aus dem, was möglich ist; der Autor ist und bleibt für mich ein Held, der mir Mut gemacht hat, nicht aufzugeben, sondern die Dornenfelder des Lebens "früh genung zu erkennen, um diese rechtzeitig zu umgehen". Ich würde so gerne den Autor kennenlernen.

Yousefi erzählt in seiner Lebensschilderung von seinem Migrantenschicksal in Deutschland. Nach seinen Erlebnissen im Iran-Irak-Krieg emigriert er 1990 als junger Mann aus seinem Heimatland Iran nach Deutschland. Er fängt ganz unten an, als Verkäufer in einer Fast-Food-Kette und kommt oben an als Hochschullehrer für Philosophie.
Auf diesem "steinigen Weg", erlebt er prägende Begegnungen und macht Deutschland zu seiner zweiten Heimat. In einer ungewöhnlichen Sprache, die seinem Leser den dornigen Weg des Lebens spüren lässt, stellt er seinem Leser unschätzbare Erfahrungen zur Verfügung.
Yousefi erzählt, wie er die deutsche Gesellschaft sieht, wie Integration möglich ist und warum sie oft scheitert. Er versteht sein Buch als eine Brückenliteratur, mit der er die Menschen verbinden will.

Eine sehr interessante und bewegende Biografie eines iranischen Immigranten. Schon nach den ersten Kapiteln konnte ich mich sofort in die Gedankenwelt des Autors hinein versetzen. Er nimmt den Leser mit auf eine kulturelle Reise zwischen Ost und West und beschreibt sehr ergreifend, wie man sich fühlt und welche Herausforderungen auf einen zukommen (z. B. bei der Wohnungssuche), wenn man in einer fremden Gesellschaft, mit einer fremden Sprache und fremden Sitten bestehen will.
Yousefi möchte als Brücke Menschen unterschiedlichster Kulturräume verbinden. Mit diesem Buch hat er einen Meilenstein in der Integrationsliteratur gesetzt.