Empowerment statt Krankenversorgung / Freiburger Schriften (PDF)
Stärkung der Prävention und des Case Management im Strukturwandel des Gesundheitswesens
Die Autorin klärt und grenzt die Konzepte Case Management, Prävention, Gesundheitsförderung und Empowerment ab. Eindrücklich stellt sie deren Potenzial dar, sowohl bestehende Machtstrukturen innerhalb des Gesundheitssystems zu beeinflussen, als auch das...
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Produktinformationen zu „Empowerment statt Krankenversorgung / Freiburger Schriften (PDF)“
Die Autorin klärt und grenzt die Konzepte Case Management, Prävention, Gesundheitsförderung und Empowerment ab. Eindrücklich stellt sie deren Potenzial dar, sowohl bestehende Machtstrukturen innerhalb des Gesundheitssystems zu beeinflussen, als auch das Selbstverständnis, die Leitbilder und Handlungsweisen der helfenden Berufe und ihrer Organisationen entsprechend dem Bedarf unserer Gesellschaft anzupassen.
Lese-Probe zu „Empowerment statt Krankenversorgung / Freiburger Schriften (PDF)“
4.3 Case Management (S. 83-84) 4.3.1 Grundlagen, Definitionen, Funktionen
Bei Case Management, geht es Wendt (vgl. 2002, S. 13) zufolge, um die Optimierung von Prozessen der human dienstlichen Versorgung, um Prozessverantwortung und Fallführung, um Aktivierung von Selbsthilfe und um Durchsichtigkeit des Verfahrens für alle Beteiligten. Gleichzeitig zielt es auf eine integrierte Versorgung bei Nutzung formeller und informeller Ressourcen, um im zeitlichen Ablauf eine bruchstückhafte Versorgung zu vermeiden und gleichzeitig eine rationelle Leistungserbringung zu erreichen. Auch Ewers und Schaeffer (vgl. 2000, S. 7) zufolge wirkt Case Management in Übereinstimmung mit der Zielvorstellung der WHO von einer kontinuierlichen und integrierten Versorgung auf der Ebene des direkten Versorgungsgeschehens. Case Management ist auf einen individuellen Fall ausgerichtet, zu dessen Bearbeitung es unabdingbar ist, die Überwindung der Grenzen von Organisationen und Professionen zu erreichen sowie die arbeitsteilig handelnden Akteure auf ein gemeinsames Ziel hin zu fokussieren.
Um dies zu erreichen, wird ein kooperativer Prozess initiiert, bei dem ein Einzelner oder eine Gruppe von Menschen (Case Manager) über eine bestimmte Zeitspanne oder den gesamten Betreuungsverlauf hinweg die Verantwortung für die Koordination der Versorgung eines Klienten oder einer Gruppe von Klienten übernimmt. Durch eine multiperspektivische, den Klienten einbeziehende Bedarfserhebung werden Versorgungsangebote und Dienstleistungen geplant, implementiert, koordiniert, überwacht und evaluiert, um so den individuellen Versorgungsbedarf eines Klienten oder einer Gruppe von Klienten mittels Kommunikation und verfügbaren Ressourcen zu befriedigen, gleichzeitig die Versorgungsqualität zu fördern und effiziente Ergebnisse zu erzielen (vgl. Ewers, Schaeffer 2000, S. 7).
Damit kann Case Management als » eine auf den Einzelfall ausgerichtete diskrete, d. h. von
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unterschiedlichen Personen und in diversen Settings anwendbare Methode zur Realisierung von Patientenorientierung und Patientenpartizipation sowie Ergebnisorientierung in komplexen und hochgradig arbeitsteiligen Sozial- und Gesundheitssystemen.« (Ewers, Schaeffer 2000, S. 8) definiert werden. Wendt (vgl. 2002, S. 13) weist darauf hin, dass zwischen Case Management als methodischem Konzept auf der personalen Handlungsebene und Case Management als Organisations- oder Systemkonzept in administrativer Funktion unterschieden werden muss. Pflegende oder Sozialarbeiter verstehen Case Management demnach als Methode ihres Handelns. Dabei ist zu bemerken, dass »case« hier nicht für den Menschen steht, sondern für seine problematische Situation, die es zu bewältigen gilt. Die Situation ist demnach der Fall und damit Gegenstand der ziel- und lösungsorientierten professionellen Bemühung und genauso Gegenstand des Bewältigungsverhaltens (coping behaviour) und der Selbsthilfe der zu versorgenden Person, seiner Angehörigen und anderen Helfern. Im personenbezogenen Case Management wird die subjektive Fallauffassung der Betroffenen mit der Fallauffassung der professionellen Helfer abgeglichen. Erst die gemeinsame Reflexion und Verständigung darüber, was der Fall ist, führt zu einer Zusammenarbeit der Beteiligten (vgl. Wendt 2002, S. 14). Wendt stellt fest:
»Man verstieße gegen die Autonomie einer Person und missachtete ihre Selbstsorge und mündige Mitwirkung, betrachtete man die Person als »Fall«. Im Case Management wird der Prozess der Bewältigung bzw. der Weg zur Lösung einer Problematik gemanagt. Was der Fall ist, lässt sich immer nur ad hoc feststellen und bleibt individuell.« (Wendt 2002, S. 14).
Auf Seite der Träger von Diensten und Einrichtungen wird Case Management als Mittel verstanden, um die Organisation der Versorgung möglichst optimal, unter der Prämisse von Wirtschaftlichkeit, zu gestalten. Gleichwohl geht es in beiden Bereichen um die wirksame Handhabung und Gestaltung von Prozessen (vgl. Wendt 2002, S. 13). Von Seiten der Organisationsebene jedoch wird Case Management als Systemsteuerung verstanden und nicht als die professionelle Methodik und den Handlungsablauf im Management eines Einzelfalls. Bei der personenbezogenen Methode des Case Management ist jedoch zu bedenken, dass ihr erfolgreicher Einsatz in Humandiensten existenziell davon abhängt, ob tatsächlich innerhalb der Institution eine Organisationsentwicklung stattfindet, welche die zu Grunde liegenden Strukturen der Versorgung auf die prozessualen Anforderungen des Case Managements abstimmt und ihm dadurch ein Netzwerk zur Koordination und Kooperation der beteiligten Stellen und Fachkräfte schafft. Vor diesem Hintergrund erscheint die folgende Aussage von Wendt in einer besonderen Brisanz. Er vertritt die Meinung, die Einführung von Case Management bedeutet und verlangt eine Systemveränderung; erfolgt sie nicht, setzt sich das Case Management nicht durch (vgl. Wendt 2002, S. 13).
»Man verstieße gegen die Autonomie einer Person und missachtete ihre Selbstsorge und mündige Mitwirkung, betrachtete man die Person als »Fall«. Im Case Management wird der Prozess der Bewältigung bzw. der Weg zur Lösung einer Problematik gemanagt. Was der Fall ist, lässt sich immer nur ad hoc feststellen und bleibt individuell.« (Wendt 2002, S. 14).
Auf Seite der Träger von Diensten und Einrichtungen wird Case Management als Mittel verstanden, um die Organisation der Versorgung möglichst optimal, unter der Prämisse von Wirtschaftlichkeit, zu gestalten. Gleichwohl geht es in beiden Bereichen um die wirksame Handhabung und Gestaltung von Prozessen (vgl. Wendt 2002, S. 13). Von Seiten der Organisationsebene jedoch wird Case Management als Systemsteuerung verstanden und nicht als die professionelle Methodik und den Handlungsablauf im Management eines Einzelfalls. Bei der personenbezogenen Methode des Case Management ist jedoch zu bedenken, dass ihr erfolgreicher Einsatz in Humandiensten existenziell davon abhängt, ob tatsächlich innerhalb der Institution eine Organisationsentwicklung stattfindet, welche die zu Grunde liegenden Strukturen der Versorgung auf die prozessualen Anforderungen des Case Managements abstimmt und ihm dadurch ein Netzwerk zur Koordination und Kooperation der beteiligten Stellen und Fachkräfte schafft. Vor diesem Hintergrund erscheint die folgende Aussage von Wendt in einer besonderen Brisanz. Er vertritt die Meinung, die Einführung von Case Management bedeutet und verlangt eine Systemveränderung; erfolgt sie nicht, setzt sich das Case Management nicht durch (vgl. Wendt 2002, S. 13).
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Bibliographische Angaben
- Autor: Manuela Sambale
- 2010, 120 Seiten, Deutsch
- Verlag: Schlütersche Verlag
- ISBN-10: 3842680597
- ISBN-13: 9783842680593
- Erscheinungsdatum: 06.12.2010
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