Gedichte aus fünf Jahrzehnten 1945 - 1995 (ePub)
Vor die Wahl gestellt, aus den in alten Papieren, Zeitungen, Zeitschriften, Büchern und Notizzetteln aufgefundenen Gedichten eine Auswahl zu treffen, Gutes von weniger Gelungenem zu trennen oder einfach alles pur in das Bändchen aufzunehmen, entschied ich...
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Produktinformationen zu „Gedichte aus fünf Jahrzehnten 1945 - 1995 (ePub)“
Vor die Wahl gestellt, aus den in alten Papieren, Zeitungen, Zeitschriften, Büchern und Notizzetteln aufgefundenen Gedichten eine Auswahl zu treffen, Gutes von weniger Gelungenem zu trennen oder einfach alles pur in das Bändchen aufzunehmen, entschied ich mich für Letzteres.
Seit Kriegsende schrieb ich von Zeit zu Zeit Gedichte, meist ohne Zweckgebundenheit, nur zum eigenen Vergnügen. Diese Beschäftigung half über depressive Stimmungslagen hinweg, vermochte aber auch, den im Verlauf der Jahre seltener werdenden glücklichen Phasen Produktiv-Kreatives abzufordern.
So sind viele der Gedichte nichts anderes als Reflex des seelischen Zustandes, in dem sich ihr Verfasser zum Zeitpunkt ihrer Entstehung befand, gestatten also einen Einblick in das Auf und Ab meines Innenlebens.
Jede Aussortierung oder gar Bearbeitung hätte diesen Effekt beschädigt .
Walter Baumert
Seit Kriegsende schrieb ich von Zeit zu Zeit Gedichte, meist ohne Zweckgebundenheit, nur zum eigenen Vergnügen. Diese Beschäftigung half über depressive Stimmungslagen hinweg, vermochte aber auch, den im Verlauf der Jahre seltener werdenden glücklichen Phasen Produktiv-Kreatives abzufordern.
So sind viele der Gedichte nichts anderes als Reflex des seelischen Zustandes, in dem sich ihr Verfasser zum Zeitpunkt ihrer Entstehung befand, gestatten also einen Einblick in das Auf und Ab meines Innenlebens.
Jede Aussortierung oder gar Bearbeitung hätte diesen Effekt beschädigt .
Walter Baumert
Lese-Probe zu „Gedichte aus fünf Jahrzehnten 1945 - 1995 (ePub)“
Monolog eines Aufsteigers Sag mir, was ist des Menschen Wesen? Sag mir, was ist des Lebens Sinn? Wohl tausend Bücher hast du ausgelesen und weißt doch nicht, woher, wohin. Du machst rein nichts mehr froh und heiter, wie du 's vor Zeiten einmal tatst, als du auf deiner Lebensleiter der Sprossen unterste betratst. Wie glücklich warn die jungen Tage und jeder Schritt voll Sonnenschein. Nun wird das Dasein dir zur Plage, was dir einst groß schien ist heut klein. Der erste Sieg war leicht errungen, doch blieb der Siegestaumel aus. Denn, kaum war dir der Streich gelungen, stand schon ein neuer Feind in 's Haus. Erst waren es noch kleine Sorgen. Ein Kind war krank, die Kasse leer. Man musste sich beim Nachbarn borgen. Doch das bedrückte noch nicht sehr. Denn jung vertröstet man sich gerne auf jene goldenen Zeiten hin, wo in nicht allzu weiter Ferne die schönsten Butterblumen blühen. So klimmt man denn, noch recht verwegen, den nächsten Berg hinauf mit Macht, wo hinter Mühen, Sturm und Regen des Glückes reiche Beute lacht. Doch ist der Brocken dann genommen, an dem man alle Kraft geübt, dann sieht man, oben angekommen, dass es noch soviel höh're gibt. So blickt man, statt sich zu bescheiden, scheel zu dem bessren Gipfeln auf, dort oben, die sind zu beneiden! Es nimmt das Schicksal seinen Lauf. Denn ist der Wunsch erst mal geboren, ist die Zufriedenheit vorbei. Man sinnt verbissen und verschworen, wie der wohl zu erfüllen sei. Und bald hebt an ein neues Schinden, der Drang zum Gipfel, er ist wach, du kannst, du musst ihn überwinden! Doch ach, die Kräfte lassen nach. Und an der Steilwand rauem Pfade verlässt dich plötzlich aller Mut, du blickst zum einstigen Gestade und denkst: Dort unten war es gut. Berlin-Köpenick 1970 Der Liebediener Sagt an, wer kennt ihn nicht den fixen Schnellen, der witternd Ausschau hält, wo es sich lohnt, zu buckeln, kriechen, winseln oder bellen, der immer dort ist, wo der Einfluss thront. Ein Hündchen, ein Wauwau, ein Stetsbereiter, der seinem
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Herrn die Stiefelspitzen leckt, echot gewaltig er nach unten weiter, was ihm aus allerhöchstem Mund entdeckt. Er bläht sich auf zum fürchterlichsten Drachen, speiht Feuer, wenn mal oben jemand schmollt. Es kann dort keiner einen Pupser machen, den er nicht gleich als Donner runtergrollt. Er ist so brav und er tappt nie daneben. Er denkt nie falsch, schon weil er gar nicht denkt. Er führt ein mönchisch reines Musterleben, ein wesenloser Wicht, geleitet und gelenkt. Doch müsst er selbst mal was entscheiden, und keine Meinung gibt 's aus höchstem Mund, oh weh, dann ist er nicht mehr zu beneiden. Glaubt mir! Er ist der allerärmste Hund. Berlin-Köpenick 1971 Kinderballade Der Hansi und sein Teddybär, die beiden liebten sich so sehr, dass sie in fünf verlebten Jahren fast immer beieinander waren. Hach, war das lustig, war das heiter, sie spielten Auto, Pferd und Reiter, verstecken, bauen, raten, raufen, Doktor, Geburtstag, waschen, kaufen. Mit Kissen, Stühlen, Ball und Karten zu Hause und im Kindergarten. Und fing es gar zu schneien an, dann ging 's hinaus zur Schlittenbahn. Wo Hänschen hinkam, einerlei, stets war der Teddybär dabei. Doch eines Tages, welch ein Graus! Da war 's mit dieser Liebe aus. Hans lernte schreiben, rechnen, lesen, wie das so geht im Bildungswesen. Doch, ach, der gute Teddy Brumm blieb dumm Berlin-Köpenick 1974
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Autoren-Porträt von Walter Baumert
Walter Baumert, Jahrgang 1929, Krieg und Gefangenschaft, Bauarbeiter, später Kulturfunktionär, studierte von 1952 bis 1958 Philosophie und wurde dann Mitarbeiter beim DDR-Fernsehen.1959 begann er mit "Die grüne Mappe" als Fernsehautor, es folgten 20 erfolgreiche Fernsehspiele und Spielfilme, in denen er Grundkonflikte zwischen moralischem Anspruch und praktiziertem Opportunismus in der DDR aufgriff und einer dramatischen, stark emotional geprägten Gestaltung zuführte. Er verfasste Hörspiele und schrieb das Libretto für ein Musical.
1975 erschien sein Georg-Werth-Buch "UND WEN DER TEUFEL PEINIGT" (bis 1987 fünf Auflagen).
Für das Fernsehen der DDR schrieb er das Drehbuch für den historischen Fernsehfilm DAS ERMITTLUNGSVERFAHREN. In dem Film wird der Kampf des Untersuchungsgefangenen Ernst Thälmann gegen die Nazijustiz in dramatisch verdichteter Form wiedergegeben. Der Film, im eigenen Land kaum beachtet, wurde zu einem internationalen Erfolg (Hauptpreis der Intervision auf dem Fernsehfestival in Plowdiw 1981). Die Erstauflage des gleichnamigen Romans wurde 1985 vom Weltkreis-Verlag Dortmund besorgt.
Mit dem großen Entwicklungsroman über den revolutionär-demokratischen Aufbruch des jungen Friedrich Engels SCHAU AUF DIE ERDE (1981), der parallel in der Bundesrepublik unter dem Titel DER FLUG DES FALKEN erschien und zweifellos den bisherigen Höhepunkt seiner literarischen Laufbahn darstellt, schaffte der Autor den internationalen Durchbruch als Romancier (Gesamtauflage aller Auflagen und fremdsprachigen Adaptionen 250 000). Während der Roman in der Sowjetunion als Beitrag zur Perestroika enthusiastisch aufgenommen wurde, zogen die DDR-Presse-Medien es auf höheren Wink hin vor, diesen deutlich antiautoritären Schlüsselroman "aus jugendpolitischen Gründen" mit Stillschweigen zu übergehen.
Literatur- und Kunstpreise
Literaturpreis des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes 1959
Erich- Weinert-Medaille, Kunstpreis der Freien Deutschen Jugend 1960
Literaturpreis des
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Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes 1961
Kinder- und Jugendbuchpreis des Ministers für Kultur der DDR
Hauptpreis der INTERVISION, Internationales Festival der Fernsehdramatik Plowdiw 1981. Im Kollektiv
Kunstpreis des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes 1982. Im Kollektiv
Kunstpreis des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes 1983.
Kunstpreis des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes 1987. Im Kollektiv
Kinder- und Jugendbuchpreis des Ministers für Kultur der DDR
Hauptpreis der INTERVISION, Internationales Festival der Fernsehdramatik Plowdiw 1981. Im Kollektiv
Kunstpreis des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes 1982. Im Kollektiv
Kunstpreis des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes 1983.
Kunstpreis des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes 1987. Im Kollektiv
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Bibliographische Angaben
- Autor: Walter Baumert
- 2012, 155 Seiten, Deutsch
- Verlag: EDITION digital
- ISBN-10: 3863945069
- ISBN-13: 9783863945060
- Erscheinungsdatum: 11.06.2012
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