Gespräche mit dem inneren Schweinehund (PDF)
Arbeit mit Tierfiguren in systemischer Beratung und Therapie
Frank Natho präsentiert in diesem Buch eine Auswahl von Arbeitsweisen mit Tierfiguren, die sich in der beraterischen Praxis und Familientherapie bewährt haben. Beschrieben werden theoretische Hintergründe und methodische Schritte. Fallbeispiele und...
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Produktinformationen zu „Gespräche mit dem inneren Schweinehund (PDF)“
Frank Natho präsentiert in diesem Buch eine Auswahl von Arbeitsweisen mit Tierfiguren, die sich in der beraterischen Praxis und Familientherapie bewährt haben. Beschrieben werden theoretische Hintergründe und methodische Schritte. Fallbeispiele und Abbildungen illustrieren das methodische Vorgehen. Wie sich Tierfiguren im Rahmen von Familiendiagnostik nutzen lassen, wird in Kapitel 2 erläutert. Die Versammlung der Gefühle in Tierfiguren, Kapitel 3, beschreibt eine spezielle Form der Trauerarbeit mit Kindern. Darüber hinaus werden verschiedene psychologische und therapeutische Konzepte von Multiplizität vorgestellt und diskutiert. Sie bilden die Basis für den Einsatz von Tierfiguren im Rahmen der Arbeit mit verschiedenen Persönlichkeitsanteilen (Teilearbeit). Kapitel 4 stellt eine weitere Teilearbeitsform, das Gespräch mit dem inneren Schweinehund, als eine Möglichkeit systemischer Suchtberatung vor. Dass sich auch Teammitglieder in Tierfiguren verwandeln können und wie sich diese Verwandlung methodisch in der Teamentwicklung oder Supervision nutzen lässt, ist in Kapitel 5 zu lesen. Der Psychologe und Familientherapeut Markus Hasselbach rundet die Methodenvorstellung ab und beschreibt in Kapitel 6 den Nutzen einer therapeutischen Anwendung von Tierfiguren im Bereich der neuropsychologischen Rehabilitation.
Lese-Probe zu „Gespräche mit dem inneren Schweinehund (PDF)“
Tierfiguren in der Teamberatung – Wenn der Chef zum Schwein wird (S. 104-105)Dass sich Tierfiguren auch außerhalb des klassisch beraterischen bzw. familientherapeutischen Settings verwenden lassen, soll in diesem Kapitel dargestellt werden. Das »Team in Tierfiguren« ( Natho, 2007c) stellt eine Methode dar, die sich im Rahmen von Teamsupervision und Teamentwicklung gewinnbringend einsetzen lässt. Gerade dann, wenn eine Rollen- und Beziehungsreflexion im Team angeregt werden soll, ist das Vorgehen hilfreich. Solche Situationen ergeben sich in der Teamarbeit immer wieder.
Denn Teams sind höchst dynamische Systeme. Sie verändern sich ständig, weil Personen sich weiterentwickeln, sich Anforderungen und Arbeitsprozesse verändern. Teammitglieder beschreiben dann die Zusammenarbeit als konfliktreich und wenig harmonisch. Aus Sicht der Teamentwicklung ist dies eine notwendige Phase, die eine Überprüfung der Selbst- und Fremdwahrnehmung der Kollegen nötig macht, um sich in der Zusammenarbeit neu zu ordnen.
Tiermetaphern im Team – Wie Kollegen zu Tieren werden
Beobachtet man Teams aufmerksam, so kann man feststellen, dass häufig auch Tiermetaphern kommuniziert werden. Da wird in der Supervision – zumindest in der verbalen Beschreibung der Teammitglieder – der Chef schon mal zum Schwein. Wenn dieser dann brüllt wie ein Löwe, sind die meisten Kollegen mucksmäuschenstill oder stecken den Kopf in den Sand. Andere stellen sich wie Pferde oder sture Esel auf die Hinterbeine und behaupten so ihren Standpunkt. Man verteidigt sein Revier oder es wird mit den Wölfen geheult. Teammitglieder beschreiben sich selbst oder gegenseitig als Tiere.
Da gibt es eine dumme Gans, einen begossenen Pudel, einen Pechvogel, einen Angsthasen, einen Hecht im Karpfenteich oder einen Wolf im Schafspelz. Im Gespräch wird das eigene Team auch
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schon mal zum Saustall, zum Affentheater oder zur Löwengrube. Es kräht kein Hahn danach, wenn ein hohes Tier ein Machtwort spricht, nur die getroffenen Hunde, die bellen natürlich. Manchmal geht es auf keine Kuhhaut, dass einige Kollegen sogar Artenschutz genießen. Aber wie das Sprichwort sagt, es passen viele geduldige Schafe in einen Stall. Man kann feststellen, dass Tiermetaphern in Teams häufig Verwendung finden, um sich selbst, bestimmte Charaktere von Kollegen oder soziale Interaktionen im Team zu beschreiben.
»Metaphern sind Bausteine zur Konstruktion unserer Wirklichkeit «, so postuliert Lauterbach (2004, S. 137). Menschen können nicht anders, als ihre Welt metaphorisch zu beschreiben. Tiermetaphern sind besonders geeignet zur Beschreibung von Persönlichkeitsanteilen (fauler Hund) oder von sozialen Interaktionen (der Hahn im Korb). Metaphern reduzieren die Komplexität der Welt und schaffen einen Rahmen für Verhalten, Wahrnehmung und Erkenntnis. Die im Team verwendeten Metaphern spiegeln individuelle und kollektive Wirklichkeiten der Teammitglieder wider und bilden die Basis für Verständnis und Missverständnis. Sie motivieren und rechtfertigen das Verhalten im Team.
»Metaphern sind Bausteine zur Konstruktion unserer Wirklichkeit «, so postuliert Lauterbach (2004, S. 137). Menschen können nicht anders, als ihre Welt metaphorisch zu beschreiben. Tiermetaphern sind besonders geeignet zur Beschreibung von Persönlichkeitsanteilen (fauler Hund) oder von sozialen Interaktionen (der Hahn im Korb). Metaphern reduzieren die Komplexität der Welt und schaffen einen Rahmen für Verhalten, Wahrnehmung und Erkenntnis. Die im Team verwendeten Metaphern spiegeln individuelle und kollektive Wirklichkeiten der Teammitglieder wider und bilden die Basis für Verständnis und Missverständnis. Sie motivieren und rechtfertigen das Verhalten im Team.
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Autoren-Porträt von Frank Natho
geb. 1962 in Dessau Studium der evangelischen Theologie (KFU KP Sachsen) und Religionspädagogik am kirchlichen Seminar Wernigerode während des Studiums und des kurzen anschließenden Dienstes im Pfarramt Weiterbildung in Themenzentrierter Interaktion (TZI WILL) und Klinischer Seelsorge nach 1989 sozialpädagogische Tätigkeit im Jugendamt und später wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung an der Uni Hannover im Rahmen eines Forschungsprojekts zum Thema Jugendgewalt zwischen 1989 und 1998 Weiter- und Ausbildungen in Familientherapie/systemischer Therapie, systemischer Supervision und Organisationsberatung Gründer und Leiter des Instituts für Fortbildung, Supervision und Familientherapie Halberstadt seit 1996 tätig in eigener Praxis als Familien- und Lehrtherapeut (DGSF), Supervisor und Lehrsupervisor (DGSF), Coach und Lehrender für Systemisches Coaching (DGSF) seit 2002 verschiedene Veröffentlichungen zu Themen der Psychologie, systemischen Beratung, Familientherapie und Teamarbeit
Bibliographische Angaben
- Autor: Frank Natho
- 2013, 3., unveränderte Auflage 2013, 141 Seiten, Deutsch
- Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
- ISBN-10: 3647401552
- ISBN-13: 9783647401553
- Erscheinungsdatum: 20.02.2013
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