How to be Österreich (ePub)

Leider nicht meins

„How to be Österreich“ – als Österreichfan ist mir dieses Buch gleich ins Auge gesprungen. Es soll einen (satirischen) Anker der Völkerverständigung auswerfen und helfen, ein guter oder (noch) besserer Österreicher zu werden. Man darf gespannt sein…

Erster Eindruck: Das Cover ist sehr auffällig – es sieht aus wie eine alte Leinendecke, die mit Kreuz- und Zierstichen verschönert wurde. Im Innern ist das Layout sehr abwechslungsreich mit Zeichnungen, Tabellen, Rätsel, Fotos – gefällt mir.

Wer oder was ist Hydra? Das habe ich mich als Erstes gefragt, als ich dieses Buch in den Händen hielt. Im Buch steht dazu, dass es sich um ein seit 2007 tätiges Wiener Satirekombinat handelt, das schon zahlreiche Bücher veröffentlicht hat. Am Ende des Buches sind dann die einzelnen Autoren mit einer (nicht ernstzunehmenden) Beschreibung aufgelistet.

Was finde ich also in diesem Buch? Hier ein paar Beispiele:
- Der Werteguide von Österreich. Was ist dem Österreicher heilig? „Die österreichischen Grenzen, das Einfamilienhaus, das stille Örtchen, jeder dahergelaufene Vierbeiner, die Berge, das Sparbuch, das klare Wasser, der kleine Mann, und vor allem natürlich seine Ruhe!“ Inwieweit dies zutrifft, sei jedem selbst überlassen.
- Stichworte von A wie Alkohol über G wie Gemütlichkeit oder „Gschaftlhuabern“ über T wie Toleranz bis Z wie Zivilcourage. Die Toleranz kann kurz mit „Wos ma ned waass, mocht an ned haas!“ zusammenfassen.
- Die Beschreibung betr. das Führen von Titeln, wie Dr., Mag., Hofrat etc., war unterhaltsam. Beim Doktor ist es für die Titelanwärter nicht einfach, denn während des Studiums gelten sie als „fauler Student“, der „weltfremd, naiv und politisch korrekt“ ist. Ist er aber dann ein „Herr Doktor“, hat man es geschafft und die Leute glauben alles, was man von sich gibt. Und die Gattin vom Herrn Doktor profitiert auch gleich, denn sie ist nun „Frau Doktor“.

Ich mag humorvolle Bücher sehr gerne, liebe es auch, wenn es mal schwarzhumorig wird. Aber der Humor des Satirekombinats ist offensichtlich nicht meiner, denn oft fand ich das Geschriebene nicht nur grenzwertig, sondern weit darüber hinaus. Von mir gibt es aufgrund des sehr schönen Layouts (oftmals lassen Sachbücher in diesem Punkt zu wünschen übrig) 2 Sterne.