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New York Ghost (ePub)

Autor: Ling Ma
 
 
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»Das Beste, was ich bisher über das Lebensgefühl junger Großstadtmenschen gelesen habe - über die Entfremdung und Entmenschlichung, die damit einhergehen, ein...
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Kommentare zu "New York Ghost"
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  • 5 Sterne

    Heidi V., 26.10.2022

    Als Buch bewertet

    Ling Mas Debütroman „New York Ghost“ ist ein endzeitlicher Roman, der in einer Welt spielt, in der eine aus China stammende Fieberpandemie fast alles menschliche Leben ausgelöscht hat. Das würde den Inhalt des Romans beschreiben und trifft dennoch die Vielschichtigkeit des Werkes nicht mal im Ansatz. Es gibt mehrere Erzählstränge, die das Buch durchziehen und jeder ist für sich genommen schon sehr lesenswert.
    Die Protagonistin Candace Chen ist mit einer Gruppe anderer, noch nicht infizierter Personen unterwegs durch die apokalyptische Welt zu einem sicheren Hafen, den der Anführer der Gruppe Bob, der mit einem religiösen-sektenartigen Charakter die Gruppe führt, für die Gruppe auserkoren hat. Das Shen-Fieber, eine durch Pilzsporen übertragene Erkrankung, die v.a. das Gehirn befällt und die Menschen zu maschienenartigen Zombies werden lässt, die ununterbrochen ihren alltäglichen Aufgaben nachgehen, bis die letzten Impulse im Gehirn aufgehört haben, wurde vermutlich durch Billigprodukte aus China in der ganzen Welt verteilt und hat den Großteil der Menschheit dahingerafft. Candace war als eine der letzten Überlebenden noch in New York und hat ihre Eindrücke und Bilder von der entvölkerten Stadt auf dem Kanal „New York Ghost“ geteilt.
    Ein weiterer Erzählstrang erzählt die frühe Geschichte von Candace und ihren Eltern, die einst China verlassen hatten, um in Amerika eine bessere Zukunft für ihre einzige Tochter schaffen zu können. Es erzählt die Geschichte der hart arbeitenden, sehr ehrgeizigen und fleißigen Migranten, die trotzdem nie so ganz Teil der neuen Gesellschaft wurden. Besonders Candace´ Mutter zerbricht psychisch am Fremdsein in dem neuen Land und ihrer fehlenden Aufgabe.
    Der dritte Erzählstrang berichtet von Candace´ Leben nach dem Tod ihrer Eltern in New York: Sie arbeitet bei einer großen Firma, die Bibeln auf Kundenwunsch mit den verrücktesten Designs herstellt. Dabei koordiniert sie den Einkauf aus Niedriglohnländern wie China. Sie driftet durch ihr New Yorker Leben, hängt tagsüber in ihrem Bürojob fest und trifft sich abends mit ihrem Freund, einem Freigeist, in dessen Kellerwohnung, ohne zu bemerken, wie die Seuche mehr und mehr um sich greift. Als eine der letzten arbeitet sie in ihrem Büroturm in New York, hängt ihrem geregelten Leben, ihren Routinen nach, setzt ihren Kotaktmann in China zur Produktion weiter unter Druck, während um sie herum nur noch Chaos und Anarchie herrschen. Denn anders als in anderen Endzeitszenarien ist das Shen-Fieber nicht von Mensch zu Mensch übertragbar und lässt die Infizierten auch nicht zu blutgierigen Zombies werden, sondern zu einer Art pflichterfüllende Roboter, die ihre Tätigkeiten bis sie verfault sind weiter fortsetzen. Somit droht Candace v.a. Gefahr durch die Seuche selbst, ihre letzten Mitüberlebenden, der Einsamkeit und der feindlichen Umwelt.
    Für mich beinhaltet dieses Buch sehr viel Gesellschafts- und Konsumkritik, einen beißenden, ironischen Humor, spannende Motive und nicht zuletzt eine fast prophetische Vorausnahme der Covid-Pandemie. Denn das Buch ist nicht im letzten Jahr geschrieben worden, sondern 2018, lange vor Covid-19.
    Es lässt sich wunderbar lesen, fesselt, ist unerwartet komisch, sehr aktuell und lässt einen trotzdem nicht tief deprimiert zurück.

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  • 4 Sterne

    Dajobama, 18.06.2021

    Als Buch bewertet

    New York Ghost – Ling Ma
    Das hier ist eine Dystopie, die gerade in Corona-Zeiten sehr bedrückend wirkt. Nein, es geht hier nicht um einen Virus, sondern um einen tödlichen Pilz, der das Shen-Fieber hervorruft und nahezu die gesamte Bevölkerung ausgelöscht hat. Hat man sich erstmal infiziert, gibt es keine Hoffnung mehr. Jeder Leser muss selbst wissen, ob er in der aktuellen Situation Lust auf eine derartige Story hat.
    Candace Chen lebt und arbeitet in der Metropole New York. Obwohl das Shen-Fieber um sich greift und viele Überlebende aufs Land fliehen, bemerkt sie kaum, wie sich die Stadt rapide leert. Aus einer chinesischen Einwandererfamilie stammend, besitzt sie keine Wurzeln in der neuen Heimat. Als eine der allerletzten verlässt sie schließlich doch New York und schließt sich einer Gruppe von Überlebenden an.
    Dieser Roman ist in drei Erzählsträngen angelegt. Die Gegenwart behandelt die Flucht aus New York und die Reise mit der Überlebendengruppe, deren Konflikte, etc. Es ist knallhart erzählt mit einigen recht brutalen Szenen. Dann gibt es noch einen Strang, der nur wenige Wochen, bzw. Monate früher angesiedelt sein dürfte. Hier wird das (Arbeits-)Leben von Candace skizziert. Man erfährt, wie das Fieber um sich greift, die Stadt immer leerer wird. Ein dritter Handlungsstrang geht zurück bis in die Kindheit von Candace in China und die Umsiedlung mit den Eltern. Diesen dritten Teil, der auch immer wieder eingeflochten wird, hätte ich persönlich jetzt nicht gebraucht. Es hat sich mir nicht erschlossen, warum die Infos über ihre Herkunftsfamilie für das weitere Geschehen relevant sein sollten.
    Besonders interessant fand ich, dass diese Pilzsporen über billige chinesische Konsumgüter in die ganze Welt verteilt wurden. Zum Einen natürlich doch wieder der chinesische Ursprung des Corona-Virus, vor allen Dingen aber ist es eine beißende Kritik am Kapitalismus der immer wieder ganz deutlich zur Sprache kommt. Obwohl Candace sich des Problems durchaus bewusst ist, hält sie, scheinbar mangels Alternativen, bis zum Schluss verbissen an ihrem Job fest. Angesichts der leeren Stadt eine groteske Vorstellung.
    Idee und Hintergrund fand ich also extrem interessant und lesenswert. Bereits des Öfteren ist es mir allerdings passiert, dass ich beim Lesen asiatischer Autoren eine gewisse Distanz nicht überbrücken konnte. Candace blieb mir fremd, ihre Gefühle spielen nur eine untergeordnete Rolle, ihre Handlungen sind von daher nicht immer nachvollziehbar. Die Handlung ist spannend, teils brutal, oft recht offenherzig erzählt (gerade was sexuelle Kontakte in der Großstadt betrifft), trotzdem ist da eine Sachlichkeit, die mich zum Außenstehenden machte, mich nicht so ganz in die Geschichte hineinließ.
    Wer Endzeitstorys und Geschichten über Pandemien mag, ist hiermit sicherlich gut bedient. Ling Ma hat eine kluge und anspruchsvolle Dystopie geschrieben, der ich noch viele Leser wünsche. 4 Sterne.

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