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Radio Girls (ePub)

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Eine unvergessliche Reise in Londons Roaring Twenties

London, 1926, der Krieg ist vorbei, die aufregende Energie der Veränderung flirrt durch die Luft. Die junge Amerikanerin Maisie hat einen Job bei dem gerade erst gegründeten Rundfunksender BBC...
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Kommentare zu "Radio Girls"
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Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    8 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jürgen A., 23.05.2020

    Als Buch bewertet

    „Radio Girls“ spielt im Zeitraum zwischen dem November 1926 und (inklusive Epilog) 1932. Es geht um den Aufstieg und die Entwicklung der staatlichen britischen Rundfunkgesellschaft BBC - British Broadcasting Cooperation. Gegründet eigentlich als ‚Absatzförderungsinstrument‘ der Radiohersteller, wurde die BBC Ende 1926 in eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts umgewandelt. Hier lässt auch Stratford ihren Roman beginnen. Nicht ohne jedoch der/dem Leser*in mit einem kurzen, rasanten Prolog Appetit zu machen und gleichzeitig zu zeigen: Hier geht es nicht nur um die (ggf. faden) Erinnerungen einer Rundfunksekretärin. Bereits mit diesen knapp 1 ½ Seiten hatte mich die Autorin gecatcht. Das ist schon ein Kunststückchen, aber es ging flott weiter und wir begleiten die Heldin des Romans, Maisie Musgrave, mit klopfendem Herzen zu ihrem Vorstellungstermin in die BBC.

    Maisie Musgrave ist die zentrale Person der „Radio Girls“, ergänzt durch die historische Figur der Programmdirektorin der Vortragsabteilung, Hilda Matheson, quasi als Co-Protagonistin. Daneben bevölkert eine bunte Mischung an fiktiven und historischen Personen den Roman. Und sie tun es in einer grandiosen Lebendigkeit, dass man sie absolut und jederzeit vor sich sieht. Vom Generaldirektor, von allen nur GD genannt über manchmal sympathische, manchmal schleimig-eklige Männergestalten, bis hin zu Rusty, einem der vielen Botenjungen.

    Nachdem sich das erste Drittel des Romans um den beruflichen Einstieg von Maisie Musgrave dreht, ergänzt durch den Blick auf die Entwicklung der BBC, nimmt diese zweite Perspektive dann deutlich an Fahrt auf. Maisie und die BBC werden mehr und mehr eins und die Figur der Protagonistin bekommt zunehmend Kontur. Tändeleien gibt es natürlich auch und ich muss gestehen, ich habe bei Maisies erstem Date mit einem Kollegen mit gezittert. Ich habe gebetet: Lieber Gott, lass das jetzt nicht in einer Liebesgeschichte enden! Aber man darf sich der erfahrenen Journalistin Sarah-Jane Stratford anvertrauen, die u.a. für The Guardian und The Boston Globe geschrieben hat. Routiniert führt sie die/den Leser*in an jedem rosaroten Fallstrick vorbei (übrigens auch später, wenn wir - liebestechnisch betrachtet - in wesentlich gefährlicheres Fahrwasser kommen). Stratford baut die Liebesgeschichten perfekt in die Gesamtstory ein, genauso wie das Wetter, Zahnschmerzen oder durchgelaufene Schuhe ist die Liebe eben Teil des täglichen Lebens. Nicht mehr und nicht weniger. Und zwar völlig egal, welche Art von Liebe!

    Als ich dann zur gefürchteten Mitte des Buches kam, gab es wieder so einen kurzen Angstmoment. Würde es jetzt, zwar flott erzählt, aber doch im selben Thema, weitergehen? Aber nein, hier startet die Autorin, fast möchte man sagen, wie ein Art Zusatztriebwerk, eine zweite Handlungsebene, die mich endgültig ans Buch band. Ich will nicht spoilern, deshalb gehe ich nicht weiter auf diese zweite Handlungseben ein. Nur soviel: Es ist rasant und dramatisch!

    Von der Tatsache abgehen, dass der gebürtigen U.S.-Amerikanerin Sarah-Jane Stratford ein ungemein spannender und im besten Sinne unterhaltsamer Roman gelungen ist, wird uns hier - ganz sanft und fast durch die Hintertür ein Lehrstück der Frauenrechte vorgeführt. Sehr elegant baut die Autorin die, für die britische Demokratie nicht eben schmeichelhaften, Fakten zur Lage der Frau im Vereinigten Königreich ein. Und als wenn das nicht virtuos genug wäre, haben queere Charaktere einen unaufdringlichen aber deutlichen Auftritt. Absolut begeistert (u.a.) war ich von der fein ziselierten Darstellung der historischen Person des Generaldirektors John Reith. Auch hier will ich nicht spoilern. Nur soviel: Es lohnt sich, seinen Aussagen und Handlungen aufmerksam zu folgen, dann kann man vergnügliche Zusammenhänge entdecken.

    Die Sprache des Buches, der Wortwitz, das Tempo: alles stimmt auf den Punkt. Hier wird, mit einem enormen Kraftaufwand an Recherche, ein Stück Geschichte serviert, das mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert hat. Ich hoffe inständig, dass die Autorin eine Fortsetzung mit Fokus auf die Jahre zwischen 1932 und dem Kriegsanfang schreiben wird. „Radio Girls“ ist eines meiner Lesehighlights 2020 und ich empfehle es mit Nachdruck!

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  • 4 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 20.03.2020

    Als Buch bewertet

    Moderne Mädchen

    „Sie würde niemals hübsch oder schick sein, doch so, wie sie war, sah sie zumindest verlässlich und vernünftig aus.“ (S. 15)
    London 1926: Maisie ist 23 und wurde schon in der Kindheit als graue Maus beschimpft. Ihr fehlen weibliche Kurven, ihre Haare haben eine nichtssagende Farbe und ihre Kleidung ist abgetragen. Sie ist zu unauffällig, still und rücksichtsvoll, hat keinerlei Selbstvertrauen. Als sie einen Job als Sekretärin bei der BBC ergattert, wähnt sie sich am Ziel ihrer Träume – endlich verdient sie Geld und vielleicht lernt sie auch einen Mann kennen, der sie heiratet. Doch schon bald wird ihr klar, dass sie an einem Ort ist, wo die Zukunft passiert. Das Radio steckt noch in den Kinderschuhen, beeinflusst aber schon jetzt viele Menschen. Und im Gegensatz zu den Zeitungen: „… spielt es keine Rolle, ob die Leute Analphabeten sind, du kannst sie trotzdem mit nützlichen Informationen versorgen und ihren Verstand schärfen.“ (S. 322)
    Ihre Chefin Hilda Matheson, die Vortragsdirektorin, spornt sie an, Fragen zu stellen, wann immer sie etwas nicht weiß oder versteht, und selber Nachforschungen anzustellen. Maisie lernt bei jeder Sendung etwas dazu, bringt bald eigene Ideen ein und arbeitet sich langsam hoch. Doch dann entdeckt sie etwas, was die BBC und das Land erschüttern könnte …

    In „Radio Girls“ erzählt Sarah-Jane Stratford auf der Basis historischer Personen von den Anfängen der BBC in London. Damals brachte das Radio keine Musik, Wetter und Nachrichten, sondern sollte die Zuhörer unterhalten und bilden. Es gab z.B. Buchrezensionen, politische Streitgespräche oder Vorträge zur ersten Hilfe bei Haushaltunfällen. Die Gäste waren prominente Künstler oder Politiker, oft umstrittene Persönlichkeiten.

    Maisie steht für eine neue Generation Frauen, die lieber arbeiten gehen als sich um Mann, Haus und Kinder zu kümmern. Sie dürfen wählen und können für sich selbst entscheiden. Ich fand es spannend und sehr interessant, Maisies Entwicklung von der ungebildeten grauen Maus zur taffen Karrierefrau zu verfolgen. „Jede Sekunde dort ist ein Abenteuer.“ (S. 278), auch wenn ich ausgehend vom Klappentext eher eine Spionagegeschichte erwartet hatte. Stattdessen geht die Autorin auf das Tagesgeschäft beim BBC ein, wie schwer es für Frauen war, sich in dieser Männerwelt zu behaupten, sich zu emanzipieren. Die Beiträge des Senders waren eng an die sich stets ändernde politische Situation gebunden, sie mussten oft mit ihren Chefs und den Sprechern bzw. deren Themen regelrecht jonglieren.

    Mein Fazit: Ein interessanter biographischer Roman über die Anfänge des BBC-Radios, der etwas mehr Spannung vertragen hätte.

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