Schockraum (ePub)

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Irgendetwas stimmt nicht im Leben von Notfallsanitäter Kim. Er fühlt sich wie betäubt, ist ängstlich und macht Fehler, die seine Patienten gefährden. Auch seine Beziehung zu Marie geht in die Brüche. Was Kim nicht wahrhaben will: Er leidet unter einer...
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Kommentare zu "Schockraum"
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  • 5 Sterne

    13 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina W., 03.09.2020

    Es ist ein Roman, das musste ich immer wieder im Hinterkopf behalten.
    Ich habe viel gelernt und erfahren über den Bereich der Notfallmedizin, was ich vorher nicht wusste – und worüber ich mir aber auch vorher einfach keine Gedanken gemacht habe. Schon allein dafür hat es sich gelohnt, dieses Buch zu lesen. Die Arbeitsbelastung, sowohl physisch wie psychisch ist enorm – und gerade letztere stecken wohl auch nicht alle langjährigen Profis weg. Dafür wird in dem Bereich (wie in vielen anderen auch) zu schlecht bezahlt.
    Die private Geschichte dient zur Illustration der psychischen Strapaze, hätte ich ganz persönlich nicht unbedingt gebraucht, das Buch wäre auch so spannend genug und interessant genug gewesen.
    Man merkt, dass Tobias Schlegl weiß, wovon er schreibt.
    Unbedingte Leseempfehlung - wir kommen alle mal in die Situation, den Rettungsdienst wirklich zu benötigen für uns oder unsere Lieben!

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  • 5 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 08.09.2020

    Nachdem seine steile Karriere in der Werbebranche zwar zu viel Spaß und Einkommen führte, sich irgendwann aber die Sinnfrage immer drängender stellte, entschied sich Kim zu einem radikalen Schritt: er machte eine Ausbildung als Notfallsanitäter. Nun, vier Jahre im Job, kämpft er jedoch mit sich und den Arbeitsbedingungen: zu wenig Leute, zu hoher Zeitdruck, die Arbeit wird zunehmend durch Gaffer und Störer behindert, das Gehalt reicht kaum aus, um eine Familie zu ernähren und irgendwie kommt er auch nicht dazu, die Erlebnisse zwischen Leben und Tod zu verarbeiten. Als ihn auch noch seine Freundin verlässt, er sich nur noch schwer fokussieren kann und die Alpträume zunehmen, flüchtet er mit seinem Freund für ein paar Tage nach Texel, die Auszeit tut ihm gut, ändert jedoch auch nicht grundlegend etwas. Er muss sich endlich ernsthaft seinen Problemen stellen.

    Ich war zugegebenermaßen sehr überrascht, als ich vor einigen Tagen in der Zeitung eine Besprechung des Romans gelesen habe. Mir war Tobias Schlegl nur als Viva-Moderator der 90er Jahre bekannt, seine Karriere hatte ich nicht weiter verfolgt und dass er 2016 gänzlich aus dem Show-Business ausgestiegen war, ist entsprechend auch an mir vorbeigegangen. Er verarbeitet in „Schockraum“ seine eigenen Erfahrungen, die er während der Arbeit als Sanitäter gesammelt hat. Entstanden ist zwar eine fiktive Geschichte um den End-30er Kim, aber neben den Episoden, die Einsätze schildern, wird vor allem der Alltag und die Belastung in diesem Beruf thematisiert. Es ist keine Abrechnung, aber am Beispiel des Protagonisten wird gezeigt, wie Menschen, die eigentlich helfen wollen und sich in den Dienst der Gesellschaft stellen, systematisch verschlissen werden. Dies trifft nicht nur für die Mitarbeiter*innen im RTW zu, sondern gleichermaßen für Pfleger*innen in Kliniken und Altenheimen oder auch die Feuerwehr.

    Natürlich befriedigt der Roman ein Stück weit die Sensationslust: was erlebt Kim bei seinen Einsätzen, wann kämpft er um das Leben von Verletzten, welche spektakulären Situationen hat er erlebt? Man kann leicht nachvollziehen, weshalb Sanitäter keine Lust mehr auf die Frage danach, ob bzw. wie viele Tote sie schon gesehen haben, zu antworten. Ebenso kann man die Wut verstehen, wenn sie wegen Lappalien gerufen werden oder auch ihre Machtlosigkeit, wenn Patienten nicht kooperieren. Es ist eine bunte Mischung von Einsätzen, die die Bandbreite des Arbeitsalltags sichtbar machen. Die schönen Seiten kommen ebenso zu Wort wie die furchtbaren.

    „Diese Unsicherheit ist reizvoll, aber auch belastend. Rettungsdienst – das ist ein ständiges Öffnen verschlossener Türen. Und niemand weiß vorher, was einen dahinter erwartet. (...) Welcher Abgrund tut sich diesmal auf?“

    Der nicht gesunde Umgang mit den Erlebnissen ist es letztlich, der Kim in eine psychische Ausnahmesituation bringt. An vielen kleinen Punkten wird klar, wie er seine Arbeit nicht mehr kompetent bewältigt und dadurch zu einer realen Gefahr wird. Aber es dauert, bis er sich das eingestehen kann. Die Schilderung seines Belastungssyndroms ist der eigentliche Punkt des Romans.

    Vielleicht hilft dieser Roman mit der Prominenz des Autors eine Debatte anzustoßen bzw. fortzuführen, was im Frühjahr eigentlich Dank Corona schon einmal ins öffentliche Bewusstsein gerückt war. Die Frage, wie wir als Gesellschaft mit den systemrelevanten, unterbezahlten und belastungsintensiven Jobs umgehen wollen, ist nämlich noch lange nicht geklärt.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hapedah, 06.11.2020

    Kim ist Notfallsanitäter, sein Dienstalltag spielt sich zwischen kollegialem Geplänkel auf der Wache und täglichen Einsätzen im Rettungswagen ab. Um etwas gesellschaftlich Wertvolles zu tun, hatte er einst seinen gut bezahlten Job in der Werbebranche an den Nagel gehängt, doch in letzter Zeit ist Kim immer öfter unkonzentriert und müde, ein wiederkehrender Albtraum lässt ihm keine Ruhe. Ein Trip ans Meer mit seinem besten Freund Benny ist erst der Anfang seines Weges zum Erkennen des Problems.

    "Schockraum" von Tobias Schlegl ist ein fesselnder Roman, der schonungslos aus dem harten Alltag eines Notfallsanitäters berichtet. Dabei thematisiert der Autor den Frust, wenn der RTW wegen sinnloser Lappalien gerufen wird, genau so deutlich, wie die wirklich harten Einsätze, in denen es um Leben und Tod geht. Damit hat mich Tobias Schlegl, der selbst als Notfallsanitäter arbeitet und den ich, wie viele Andere, bisher "nur" als VIVA-Moderator auf dem Schirm hatte, nachhaltig beeindruckt und zum Grübeln angeregt.

    Protagonist Kim erkennt erst spät seine posttraumatische Belastungsstörung, lange Zeit hat er einfach weiter funktioniert und sein Problem lieber verdrängt, anstatt ihm auf den Grund zu gehen - woran letztendlich auch die Beziehung zu Marie gescheitert ist. Obwohl die spannend erzählte Handlung des Buches fiktiv ist, hat der Autor seine eigenen Erfahrungen im harten Berufsalltag in die Geschichte eingebracht. In einem Zeitungsinterview berichtet Schlegl davon, dass er während seiner Ausbildung zeitweise von einem Kriseninterventionsteam betreut wurde - eine Hilfe die sein Protagonist, aber auch viele Ersthelfer in der Realität, nicht erhalten.

    Damit regt er - hoffentlich - seine Leser an, darüber nachzudenken, wie in unserer Gesellschaft mit Menschen umgegangen wird, die jeden Tag im Einsatz sind und die jeder von uns möglicherweise einmal brauchen wird. Mich hat dieses Buch nicht wieder los gelassen, gemeinsam mit Kim konnte ich beim Lesen erst nach und nach heraus finden, was die Ursache seiner Störung ist. Die Geschichte wirkt authentisch und rückt den harten Alltag im Rettungsdienst in den Focus der Öffentlichkeit, für dieses eindringliche Buch gebe ich eine unbedingte Leseempfehlung!

    Fazit: Anhand der fiktiven Geschichte des Notfallsanitäters Kim zeigt Tobias Schlegl den Alltag und auch die Missstände im Rettungswesen. Das Buch ist spannend geschrieben und lässt den Leser nachdenklich zurück, ich empfehle jedem, es zu lesen.

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