Verunsichernde Orte (PDF)
Selbstverständnis und Weiterbildung in der Gedenkstättenpädagogik
Zwei Generationen nach dem Ende des Nationalsozialismus ist die Gedenkstättenpädagogik ein Arbeitsfeld, das sich etabliert hat. Die Professionalisierung und der Abschied von den Zeitzeug(inn)en lenken die Aufmerksamkeit auf die vielfältigen pädagogischen...
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Produktinformationen zu „Verunsichernde Orte (PDF)“
Zwei Generationen nach dem Ende des Nationalsozialismus ist die Gedenkstättenpädagogik ein Arbeitsfeld, das sich etabliert hat. Die Professionalisierung und der Abschied von den Zeitzeug(inn)en lenken die Aufmerksamkeit auf die vielfältigen pädagogischen und psychologischen Fragen, die die Mitarbeiter(innen) bei ihrer Arbeit zu berücksichtigen haben und die bisher nicht zusammengefasst worden sind.
Da das Wissen, das durch NS-Gedenkstätten vermittelt wird, tief verunsichernd ist, braucht pädagogische Vermittlung an diesen Orten Orientierung - für Besucher(innen) und Mitarbeiter(innen) von Gedenkstätten gleichermaßen. Um den verschiedenen Funktionen von Gedenkstätten im Spannungsfeld zwischen Wissensvermittlung und Gedenken gerecht zu werden, ist eine Neuverständigung über realistische Ziele und zeitgemäße Methoden nötig.
Im Rahmen des Bundesmodellprojekts "Gedenkstättenpädagogik und Gegenwartsbezug - Selbstverständigung und Konzeptentwicklung" haben Pädagog(inn)en aus 12 Gedenkstätten in Deutschland, Österreich und Polen ein Berufsbild Gedenkstättenpädagogik entwickelt. Ein Praxisteil mit Übungen zur Selbstreflexion zeigt auf, wie Qualifizierung und Weiterbildung in diesem Arbeitsfeld aussehen kann.
Da das Wissen, das durch NS-Gedenkstätten vermittelt wird, tief verunsichernd ist, braucht pädagogische Vermittlung an diesen Orten Orientierung - für Besucher(innen) und Mitarbeiter(innen) von Gedenkstätten gleichermaßen. Um den verschiedenen Funktionen von Gedenkstätten im Spannungsfeld zwischen Wissensvermittlung und Gedenken gerecht zu werden, ist eine Neuverständigung über realistische Ziele und zeitgemäße Methoden nötig.
Im Rahmen des Bundesmodellprojekts "Gedenkstättenpädagogik und Gegenwartsbezug - Selbstverständigung und Konzeptentwicklung" haben Pädagog(inn)en aus 12 Gedenkstätten in Deutschland, Österreich und Polen ein Berufsbild Gedenkstättenpädagogik entwickelt. Ein Praxisteil mit Übungen zur Selbstreflexion zeigt auf, wie Qualifizierung und Weiterbildung in diesem Arbeitsfeld aussehen kann.
Lese-Probe zu „Verunsichernde Orte (PDF)“
Barbara Thimm/Gottfried Kößler/Susanne Ulrich Einführung Allein das Wissen zu den Orten der nationalsozialistischen Massenverbrechen ist tief verunsichernd, umso mehr braucht pädagogische Vermittlung an diesen Orten Orientierung - für Mitarbeiter(innen) und Besucher(innen) gleichermaßen. Diese Orientierung sollte aber immer wieder in Frage gestellt werden, um noch zeitgemäß und realistisch zu sein. Das vorliegende Buch will beides: verunsichern und (neu) orientieren. Die Reflexionen und Übungen in diesem Buch sind Ergebnis eines Diskussionsprozesses mit Kolleg(inn)en von KZ- und Euthanasie-Gedenkstätten sowie Jugendbildungsstätten mit gedenkstättenpädagogischem Schwerpunkt in Deutschland, Österreich und Polen im Rahmen des Modellprojektes "Gedenkstättenpädagogik und Gegenwartsbezug - Selbstverständigung und Konzeptentwicklung" (2007-2010). Sie entstammen somit einem sehr spezifischen Arbeitskontext und wurden in erster Linie für Mitarbeiter(innen) an Gedenkstätten entwickelt, die der Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus gewidmet sind. Die theoretischen Beiträge, das "Berufsbild Gedenkstättenpädagogik" und die Mehrzahl der Übungen behandeln jedoch Themen, die ebenso an anderen Gedenkstätten (auch zur Erinnerung an andere Verbrechenskomplexe), Einrichtungen der historisch-politischen Bildung sowie an Schulen relevant sind, an denen pädagogische Fragen zu Gedenkorten zu bedenken und zu entscheiden sind. Verunsicherung Der zeitliche Abstand zum Nationalsozialismus ist inzwischen so groß, dass nur noch wenige Jugendliche jemanden persönlich kennenlernen können, die oder der die Zeit des Nationalsozialismus erlebt hat. Die Veränderung der europäischen Gesellschaften zu Migrationsgesellschaften hat den Blick auf das 20. Jahrhundert zudem modifiziert. Zugleich hat sich der Stellenwert von Gedenkstätten in Europa gewandelt: Ein breiter gesellschaftlicher Konsens trägt sie inzwischen, auch wenn diese Errungenschaft in Zukunft sicher immer wieder neu
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eingefordert werden muss. Vielerorts werden Gedenkstätten institutionalisiert, was auch spezifische Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter(innen) hat. Die Erwartungen an gedenkstättenpädagogische Arbeit waren immer von einem erzieherischen Anspruch geprägt, dies hat sich seit 1989 noch verstärkt und in der Regel werden Demokratieförderung und Menschenrechtsbildung - häufig unhinterfragt - als vorrangige Ziele von Gedenkstätten und ihrer pädagogischen Arbeit beschrieben. All diese Entwicklungen befördern den Eindruck, dass eine (Neu-)Verständigung über realistische Ziele und zeitgemäße Methoden überfällig ist.
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Inhaltsverzeichnis zu „Verunsichernde Orte (PDF)“
Inhalt Barbara Thimm, Gottfried Kößler, Susanne Ulrich Einführung Projektbeteiligte Wolf Kaiser Gedenkstättenpädagogik heute Qualifizierung von Fachkräften in der historisch-politischen Bildung an Gedenkstätten und anderen Orten der Geschichte des Nationalsozialismus Berufsbild Gedenkstättenpädagogik Theorie Verena Haug Staatstragende Lernorte Zur gesellschaftlichen Rolle der NS-Gedenkstätten heute Imke Scheurich NS-Gedenkstätten als Orte kritischer historisch-politischer Bildung Gottfried Kößler Der Gegenwartsbezug gedenkstättenpädagogischer Arbeit Susanne Ulrich Mission impossible? Demokratielernen an NS-Gedenkstätten Oliver von Wrochem Geschichtsnarrative und reflexives Geschichtsbewusstsein im Bildungsprozess Monique Eckmann Identitäten, Zugehörigkeiten, Erinnerungsgemeinschaften Der Dialog zwischen "Vermittlungsposition" und "Empfangsposition" Christian Geißler Inklusive Gedenkstättenpädagogik Heterogenität und Diskriminierung als Kategorien für die Reflexion und Konzeption pädagogischen Handelns Helmut Wetzel Feeling Facts und kommunikative Praxis Bausteine einer psychologischen Architektur der Gedenkstättenpädagogik Bildteil Gedenkstätten aus der Perspektive der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Praxis Übungen Zum Selbstverständnis 1) Mein Bild vom Nationalsozialismus 2) Schlüsselerlebnisse 3) Aus gutem Grund 4) In wessen Auftrag? 5) Momentaufnahme 6) Gefühle erkunden 7) Selbstverständnis der Gedenkstätte 8) "Diversity-Check" der eigenen Institution Umgang mit Teilnehmenden und Gruppen 9) Führung inklusiv gestalten 10) Beweggründe für Vergleiche 11) Manipulation vermeiden 12) Meine Toleranzgrenze 13) Prinzip Freiwilligkeit Umgang mit Vermittlungsmedien 14) Würde versus Beweis? 15) Perspektive: Geschlechterverhältnisse 16) Filmanalyse Orientierungshilfen Susanne Ulrich Werte- und Entwicklungsquadrate Susanne Ulrich Was ist Toleranz? Begleitung und Beratung Barbara Thimm, Helmut Wetzel Professionelle Begleitung durch Supervision Uta George Kollegiale Beratung
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- ein Erfahrungsbericht Methodische Anleitung: Kollegiale Beratung Fortbildungsangebot Verunsichernde Orte - Weiterbildung Gedenkstättenpädagogik Silvia Simbeck, Florian Wenzel Wirkungen im beruflichen Alltag - Evaluationsergebnisse Autor(inn)en Beteiligte Institutionen: Stiftung Jugendgästehaus Dachau Fritz Bauer Institut Akademie Führung & Kompetenz am C.A.P. Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft"
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Autoren-Porträt von Monique Eckmann, Christian Geißler, Uta George, Verena Haug, Wolf Kaiser, Imke Scheurich, Helmut Wretzel, Oliver von Wrochem
Die Herausgeber(innen):Barbara Thimm, Kulturpädagogin, langjährig in der historisch-politischen Bildung und Gedenkstättenpädagogik tätig; Projektleitung Bundesmodellprojekt "Gedenkstättenpädagogik und Gegenwartsbezug" (2007-2010); Supervisorin (in Ausbildung)
Gottfried Kößler, Lehrer für Geschichte, Deutsch und Politik; stellvertretender Direktor des Fritz Bauer Instituts und Mitarbeiter im Pädagogischen Zentrum des Fritz Bauer Instituts und des Jüdischen Museums Frankfurt am Main
Susanne Ulrich, Leiterin der Akademie Führung & Kompetenz am Centrum für angewandte Politikforschung (Universität München). Arbeitsschwerpunkte: Toleranz- und Demokratie-Lernen, Konflikt- und Diversitymanagement, Coaching und Praxisberatung
Bibliographische Angaben
- Autoren: Monique Eckmann , Christian Geißler , Uta George , Verena Haug , Wolf Kaiser , Imke Scheurich , Helmut Wretzel , Oliver von Wrochem
- 2013, 1. Auflage, 208 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Barbara Thimm, Gottfried Kößler, Susanne Ulrich
- Verlag: Brandes + Apsel Verlag Gm
- ISBN-10: 3860999850
- ISBN-13: 9783860999851
- Erscheinungsdatum: 07.02.2013
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