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Astrid und Markus stehen mit beiden Beinen fest im Leben. Astrid lebt und liebt ihren Beruf als Kabarettistin, ihr Mann und Manager Markus unterstützt sie besonnen und liebevoll. Doch als die beiden ihr zweites Kind erwarten, wird ihr Leben aus der...
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Kommentar zu "24 Wochen"
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    10 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MaRe, 03.11.2017

    Astrid Lorenz (Julia Jentsch), ihr Lebensgefährte Markus Häger (Bjarne Mädel) und die gemeinsame 9-jährige Tochter Nele (Emilia Pieske) bilden eine glückliche, intakte Familie. Astrid liebt außerdem ihren Beruf als Kabarettistin, in dem Markus sie tatkräftig unterstützt und managt. Deswegen steht Astrid selbstverständlich während ihrer erneuten Schwangerschaft weiterhin so lange wie möglich auf der Bühne und unterhält ihr Publikum mit ihren frechen, spitzen Gags und Pointen.

    Bei einer Routineuntersuchung wird festgestellt, dass der Fötus, ihr heranwachsendes Baby, Trisomie 21, das „Down-Syndrom“, aufweist. Diese Diagnose ist für die werdenden Eltern ein erster, aber überwindbar scheinender Schock. Doch als weitere Hiobsbotschaften folgen, sehen sich Astrid und Markus vor die unsagbar schwere Aufgabe gestellt, entscheiden zu müssen, ob ihr Baby auf die Welt kommen soll, ob sie die Kraft aufbringen können, mit einem schwer kranken Kind, auf das unzählige Operationen warten, und für ein behindertes Kind zu leben, oder ob es besser wäre, eine Abtreibung vornehmen zu lassen, schlimmstenfalls auch noch im oder nach dem sechsten Schwangerschaftsmonat, nach der 24 Woche.

    „24 Wochen“ ist die Abschlussarbeit von Regisseurin Anne Zohra Berrached (schon bekannt durch den Spielfilm „Zwei Mütter“ 2013) für die Filmakademie Ludwigsburg. Er stellt eine geschickt erarbeitete Mischform aus Fiktion und Realität dar, einen Spielfilm mit großen dokumentarischen Anteilen, in dem sich z.B. die Ärzte und Psychologen selbst in Ausübung ihrer täglichen Arbeit spielen und bei dem die Abläufe daher authentisch dargestellt sind. Zu der Authentizität trägt ebenfalls bei, dass das Drehbuch permanent angepasst wurde.

    Der Zuschauer nimmt in „24 Wochen“ die Position eines objektiven Beobachters ein und soll dadurch ein bisschen emotional auf Abstand gehalten werden. Zugleich bleibt die Kamera aber so nah an den Protagonisten, dass er unmittelbar mit ihnen fühlt, hautnah mitdebattiert über das Für und Wider einer Abtreibung, das Weiterleben mit den Konsequenzen, je nachdem, wie die Entscheidung ausfällt, in dieselbe moralische Zwickmühle gerät, sich über unsensible Mitmenschen, den von außen auferlegten Druck, das Getratsche, die Einmischungen, unerbetene Ratschläge, unreflektierte Besserwisserei, Gedankenlosigkeiten ärgert, in seinen Entscheidungen schwankt, zerrieben wird zwischen dem Willen, Verantwortung zu übernehmen und doch nur machtlos und unentschieden zu sein genau wie Astrid und Markus. Er leidet wirklich mit, erlebt die Spannungen in ihrer Beziehung, weil sie nicht immer der gleichen Meinung sind.

    Dem Zuschauer werden oft deutliche, mitunter in dem Erzählzusammenhang schwer zu ertragende Bilder zugemutet. Seien es die von einem Fötus im Mutterleib, die mittels einer minimalinvasiven Kamera bei vorgeburtlichen Operationen entstanden und die in dieser Qualität noch nie auf einer europäischen Filmleinwand gezeigt wurden. Oder die exakten von gynäkologischen Untersuchungen oder dem Verlauf des operativen Eingriffs.

    Bjarne Mädel agiert imponierend und Julia Jentschs schauspielerische Leistung kann man nur als herausragend bezeichnen. Auch Johanna Gastdorf als Astrids wohlmeinender und aufgeschlossener Mutter gebührt unbedingte Erwähnung.

    „24 Wochen“ ist sehr an der Realität orientiert und daher ein extrem belastendes Drama über Verunsicherung und Überforderung, für das man sich gefühlsmäßig wappnen sollte. Dass es im Showbusiness angesiedelt ist (der Film wurde u.a. innerhalb realer Shows gedreht), finde ich gut gewählt, da die Thematik dadurch nicht ins Private und Geheime verdrängt werden konnte, sondern die öffentliche Auseinandersetzung sozusagen vorprogrammiert war.

    Und eine öffentliche Diskussionen oder eine intensive Beschäftigung damit streben die Macher ja auch an. Denn 90 % der Betroffenen entscheiden sich in ähnlich gelagerten Fällen für eine Abtreibung. Die meisten sprechen danach davon, eine Fehlgeburt erlitten zu haben. Somit wollte dieses Drama die Thematik und Problematik, das Trauma, das eine solche "Wahl" für die Betroffenen in sich birgt, die Schwierigkeiten, mit der Entscheidung weiterzuleben, zu Recht aus der Familie und der Tabuzone holen.

    PS: Die beiden Hauptpersonen aus "Zwei Mütter" erhalten hier -neben Prominenten- einen Gastauftritt in der Geburtsklinik. Da haben die Filmemacher konsequent zum Thema Verschmelzung von Realität und Fiktion zu Ende gedacht.

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