Broadchurch - Staffel 3 (DVD)

„Broadchurch Staffel 3“ bildet den Abschluss dieser britischen Serie nach einer Idee von Chris Chibnall, die u.a. vom ZDF finanziert wurde. Sie besteht aus 8 Folgen à ca. 46 Minuten.

3 Jahre nach dem Mord am 11-jährigen Danny Latimer erschüttert die Vergewaltigung der 49 Jahre alten Trish Winterman (Julie Hesmondhalgh) die Bewohner des Küstenstädtchens Broadchurch.

Das kontrastreiche Ermittlerduo, das von der freundlichen und gern gesehenen, weil empathischen Einheimischen Ellie Miller (Olivia Colman) als Detective Sergeant und ihrem allseits unbeliebten, weil forschen, ungeduldigen, aber zielstrebigen und effektiven Vorgesetzten Detective Inspector Alec Hardy (David Tennant) gebildet wird, übernimmt die Ermittlungen, welche sich kompliziert gestalten, weil die Tat während einer Geburtstagsfeier mit vielen Gästen geschah und dadurch der Kreis der Verdächtigen zunächst immer größer wird.

Die aus den Staffeln 1 und 2 bewährte atmosphärische Erzählweise in angenehm ruhigem Tempo, mit langsamen Kameraschwenks über die dramatische Landschaft und spannungsvoll unterlegter Musik sowie vielen überraschenden Entwicklungen und verstörenden Wendungen wurde beibehalten. Zu bereits bekannten Gesichtern gesellen sich neue. Drei Erzählstränge, die Ermittlungen zum aktuellen Vergewaltigungsfall Trish Winterman, die Verarbeitung des Mordfalls Danny Latimer durch seine Eltern Beth (Jodie Whittaker) und Mark (Andrew Buchan) und die Dorfgemeinschaft sowie das Privatleben der Ermittler, insbesondere als alleinerziehende Elternteile, werden geschickt und anspruchsvoll ineinander verschlungen.

Die Kenntnis der Vorgängerstaffeln ist nützlich, aber nicht zwingend für das Verständnis der dritten, da die Geschehnisse in der Vergangenheit auf elegante Art auf- und eingearbeitet und damit nachvollziehbar werden.

Wieder stehen die Psyche der Figuren und ihr sich daraus ergebendes Verhalten oder Unterlassen, ihr Welt- und Menschenbild, ihre Untiefen im erzählerischen Zentrum und wieder entwickelt sich nach und nach der Kosmos dieser besonderen, überaus menschlichen, aber auch durchaus unheimlichen Dorfgemeinschaft.

Das Drehbuch ist dicht gearbeitet, die überwiegend tragischen Geschichten sind stimmig und spannend bis zum Schluss, die schauspielerischen Leistungen durchweg stark. Dass der Zuschauer bei dieser hochklassigen Serie aufpassen muss und mitdenken sowie mitfühlen darf, stellt meiner Meinung nach eine große Stärke dar.

Dieser weitere deprimierende Blick in die dunklen Seelen der Bewohner von Broadchurch stellt einen würdigen Abschluss der Serie dar. Und doch: Es wäre nicht einmal ausgeschlossen, irgendwann wieder einmal anzuknüpfen und sie fortzuführen…

PS: David Tennant gewann 2013, 2015 und 2017 und damit für alle drei Staffeln den „TV Choice Award“ als „Bester Schauspieler“ für seine Rolle als Alec Hardy: völlig verdient, wie ich finde.

Die Serie als solche wurde 2013 als „Bestes neues Drama“, 2015 und 2017 jeweils in der Kategorie „Bestes Drama“ mit dem „TV Choice Award“ ausgezeichnet.

Drehorte waren u.a. Clevedon in der Region Somerset und West Bay in Dorset (beides in Südwestengland).