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Im Niemandsland (DVD)

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Berlin im Juni 1990: Die Mauer ist schon offen, die Währungsunion und die Deutsche Einheit sind in Vorbereitung und der Streit um den Umgang mit enteigneten Häusern ist in vollem Gange. In dieser Zeit voller Hoffnungen und Ängste erleben Katja (16) aus...
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Kommentar zu "Im Niemandsland"
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    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MaRe, 06.06.2020

    "Im Niemandsland“ (Erscheinungsjahr 2019), das Spielfilmdebüt des Regisseurs und Drehbuchautors Florian Aigner, der bislang als Dokumentarfilmer tätig war, ist eine Ost-West-Nachwendegeschichte, die bei den „Biberacher Filmfestspielen“ mit dem „Goldenen Biber“ für den „Besten Film“ ausgezeichnet wurde.

    Im Fokus steht die hinreißende Teenager-Liebesgeschichte zwischen Katja Behrendt (Emilie Neumeister, z.B. „Amokspiel“ - 2018, TV-Film, „Orangentage“ = „Uzly a pomerance“ - 2019) und Thorben Paulsen (Ludwig Simon, z.B. „Meine teuflisch gute Freundin“ - 2018, „Wir sind die Welle“ - 2019, Netflixserie, „Schneewittchen und der Zauber der Zwerge“ - 2019, Fernsehfilm), die historisch im Jahr 1990 in Berlin bzw. Kleinmachnow verortet ist und vor dem vehement geführten Konflikt zweier Familien rund um Zwangsenteignung und Rückforderungen eines Hauses spielt.

    Katjas Vater, der Bankangestellte Alexander Behrendt (Andreas Döhler), fordert vom Präsidenten der Bauakademie Erwin Paulsen (Uwe Preuss) die Rückgabe des Anwesens in Kleinmachnow, das einst seinem Vater gehörte und in dem nun Paulsen mit seiner Frau Beatrice (Judith Engel) und seinem Sohn Thorben wohnt. Um seinem Anliegen, das sich zu einer Manie steigert und seine Ehe mit Heidi (Lisa Hagmeister) gefährdet, gehörig Nachdruck zu verleihen, belagert er die Paulsens, indem er direkt vor dem Haus einen Wohnwagen platziert und sich so oft wie möglich dort aufhält. Als Katja und Thorben sich ineinander verlieben, scheint es daher für sie weder familiäres Verständnis geschweige denn eine gemeinsame Zukunft zu geben. Allein Thorbens Handballtrainer Maik (Shenja Lacher) bringt ihnen fast schon überschwängliches Verständnis entgegen…

    Florian Aigner, dessen Eltern Österreicher sind und der selbst in Berlin-Zehlendorf geboren wurde und aufwuchs, liebäugelte schon lange damit, diesen Film zu machen. Als ihm ein Zeitzeuge dann die „Wohnwagen-Anekdote“ zutrug, war der erste Schritt getan. Um Historie unmittelbar erlebbar, die Aufbruchs-, Sehnsuchtsstimmung, Hoffnungen, Erwartungen ebenso die Sorgen, Bedenken oder Ängste der Menschen in dieser Zeit fühlbar werden zu lassen, aber auch als Folie, um die Vorgänge und Entscheidungen retrospektiv kritisch zu hinterfragen, bezog er Originalbilder aus Nachrichtensendungen in seinen Spielfilm ein und wählte das 4:3-Format, sodass er einen nahtlosen optischen Übergang zwischen Dokumentar- und Spielszenen gewährleistete.

    Der Titel beschreibt daher illustrativ Katjas und Thorbens geheimen Treffpunkt im ehemaligen deutsch-deutschen Grenzgebiet ebenso wie die damals noch existente rechtliche Ungewissheit, ob und in welcher Weise ein einheitlicher deutscher Staat entstehen würde.

    Aigner komprimiert die seelische Gemengelage, die sich aus diesen komplexen äußeren Unsicherheiten in Kombination mit den inner- und interfamiliären Schwierigkeiten ergibt, in seinen Figuren, thematisiert ausgewogen die Schwarz-Weiß-Sicht sowohl der West- als auch der Ostdeutschen, welche durch schnell aufkommende bzw. bestätigte gegenseitige Vorurteile zementiert wird, das schon früh beiderseits einsetzende Umschlagen der anfänglichen Euphorie in Skepsis, Enttäuschung, Verhärtung und Verbitterung, die zur Entstehung der Begriffe „Jammerossi“ und „Besserwessi“ führten.

    Die direkten Dialoge entspringen dem Leben, selbst im Streit, und die Momente fehlender Empathie, in denen man sich ungefragt in die Belange anderer einmischt und taktlos Partei ergreift, sind gelungen und ein ums andere Mal zum Schmunzeln.

    Emilie Neumeister, die zum ersten Mal in einer Kinohauptrolle agiert, und Ludwig Simon bezaubern als Liebespaar, das Irrungen, Wirrungen und Reibungen ausgesetzt ist, und auch die anderen Schauspieler überzeugen.

    Fazit: Mich hat „Im Niemandsland“ somit insgesamt gut unterhalten und die einfallsreiche Lovestory à la „Romeo und Julia nach dem Mauerfall“ mit dem subtilen Ende sogar bezaubert.

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