Männertreu (DVD)
Der konservative Meinungsmacher Georg Sahl ist gerade auf dem Weg, Bundespräsident zu werden. Leider ist ihm sein Triebleben dazwischengekommen, denn er vögelt alles, was ihm vor den stets tadellos geknöpften Anzug kommt. Seine kluge,...
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Produktinformationen zu „Männertreu (DVD)“
Der konservative Meinungsmacher Georg Sahl ist gerade auf dem Weg, Bundespräsident zu werden. Leider ist ihm sein Triebleben dazwischengekommen, denn er vögelt alles, was ihm vor den stets tadellos geknöpften Anzug kommt. Seine kluge, liebende Frau Franziska kümmert sich um Schadensbegrenzung...
Georg Sahl (Matthias Brandt), einer der letzten großen Zeitungsverleger mit liberal-konservativem Qualitätsanspruch, bekommt über die Frankfurter Oberbürgermeisterin (Margarita Broich) das Angebot unterbreitet, Bundespräsident zu werden. Seine Ehefrau Franziska (Suzanne von Borsody), eine erfolgreiche Scheidungsanwältin, ist zunächst nicht sehr glücklich darüber, bald nur noch als „First Lady" zu repräsentieren. Als auch noch Georgs junge Geliebte Nina (Peri Baumeister), nach einem Streit schwer verletzt wird ist nicht nur seine Karriere in Gefahr
Georg Sahl (Matthias Brandt), einer der letzten großen Zeitungsverleger mit liberal-konservativem Qualitätsanspruch, bekommt über die Frankfurter Oberbürgermeisterin (Margarita Broich) das Angebot unterbreitet, Bundespräsident zu werden. Seine Ehefrau Franziska (Suzanne von Borsody), eine erfolgreiche Scheidungsanwältin, ist zunächst nicht sehr glücklich darüber, bald nur noch als „First Lady" zu repräsentieren. Als auch noch Georgs junge Geliebte Nina (Peri Baumeister), nach einem Streit schwer verletzt wird ist nicht nur seine Karriere in Gefahr
Weitere Produktinformationen zu „Männertreu (DVD)“
'Georg Sahl (Matthias Brandt), einer der letzten großen Zeitungsverleger mit liberal-konservativem Qualitätsanspruch, bekommt über die Frankfurter Oberbürgermeisterin (Margarita Broich) das Angebot unterbreitet, Bundespräsident zu werden. Seine Ehefrau Franziska (Suzanne von Borsody), eine erfolgreiche Frankfurter Scheidungsanwältin, ist zunächst nicht sehr glücklich darüber, bald als "First Lady" nur noch zu repräsentieren. Und auch Georgs junge Geliebte Nina (Peri Baumeister), Volontärin bei seiner Zeitung, den "Frankfurter Nachrichten", wird mit einem Mal klar, dass sich nun einiges ändern wird.Als Georg in eine TV-Talkshow nach Hamburg eingeladen wird, reist ihm Nina bis ins Hotel hinterher - wild entschlossen, Georg an sich zu binden. Nach einem heftigen Streit im Hotelzimmer rennt Nina auf die Straße, wird von einem Auto erfasst und schwer verletzt. Aufgelöst und vollkommen überfordert mit dieser Situation ruft Georg seine Frau an: Sie macht sich sofort auf den Weg, um zu retten, was noch zu retten ist.
Trotzdem wird am nächsten Morgen in den Onlineausgaben der Tageszeitungen ein Zusammenhang hergestellt zwischen Georgs Anwesenheit in dem Hamburger Hotel und Ninas Unfall davor. Von nun an ist Georgs Karriere mit einem großen Fragezeichen versehen."
Mitwirkende zu „Männertreu (DVD)“
Darsteller: | Matthias Brandt (Georg Sahl) , Suzanne Borsody (Franziska Sahl) , Maxim Mehmet (Thomas Sahl) , Lisa Hagmeister (Judith Sahl), Peri Baumeister (Nina) , Claudia Michelsen (Helen Martin) , Margarita Broich (Hildegard Becker) , Ronald Kukulies (Loebmann), Philipp Hochmair (Rebensburg), Nico Holonics (Stein), Bohdan Artur Swiderski (Gärtner Heinrich) |
Drehbuchautor: | Thea Dorn |
Kamera: | Sebastian Edschmid |
Kostüm: | Sabine Böbbis |
Musik: | Biber Gullatz, Andreas Schäfer |
Regisseur: | Hermine Huntgeburth |
Verleih: | EURO-VIDEO |
Vertrieb: | EURO-VIDEO |
Label: | ARD VIDEO |
Land / Jahr: | Deutschland / 2015 |
Bibliographische Angaben
- Autor: Thea Dorn
- DVD
- farbig, Spieldauer: 90 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch, Englisch
- EAN: 4009750211052
- Erscheinungsdatum: 26.02.2015
Rezension zu „Männertreu (DVD)“
Natürlich ist die Geschichte vom selbstverliebten Zeitungsmacher, der bei Frauen nicht nein sagen kann, kein Film über Frank Schirrmacher. Nach dem plötzlichen Tod des FAZ-Herausgebers sieht man "Männertreu" trotzdem mit anderen Augen.Auch der ungemein eloquente und von Matthias Brandt kongenial verkörperte Georg Sahl ist Herausgeber einer Frankfurter Zeitung mit überregionaler Bedeutung, und das ist beileibe nicht die einzige Parallele zwischen der als Homme de lettres sowie "letztem großen bürgerlichen Liberalen" gepriesenen Filmfigur und dem verstorbenen Publizisten. Über Sahl wird gesagt, er wolle das geistige Klima des Landes prägen; ein Vorsatz, den Buchautor Schirrmacher stets beherzigt hat.
Darüber hinaus ist Brandt wie nur wenige Schauspieler selbst seiner Klasse in der Lage, Charaktere derart facettenreich zu verkörpern, dass sie Protagonist und Antagonist in einer Person sind. Für den Kratzer in der ansonsten makellosen Fassade sorgt weniger Sahls ausschweifendes Liebesleben als vielmehr sein Umgang damit, als es nach einem Unglücksfall öffentlich wird. All dies wäre schon Handlung genug für eine fesselnde Geschichte, doch zur Tragödie wird das Drama, weil Schriftstellerin Thea Dorn in ihrem überhaupt erst dritten Drehbuch nach zwei "Tatort"-Krimis die Handlung um zwei wesentliche Aspekte ergänzt: Sahl soll Bundespräsident werden; und ausgerechnet sein Sohn (Maxim Mehmet) bringt mit einer gefälschten Mail eine Lawine ins Rollen, die am Ende fast alle Beteiligten unter sich begräbt.
Der Hessische Rundfunk bleibt mit diesem Film seiner Linie treu, den Mittwochstermin im "Ersten" um ausgefallene Stoffe zu bereichern. Inhaltlich besteht der besondere Reiz der Eigenproduktion in der Verquickung des Familiendramas mit den Handlungsbereichen Medien und Politik, denn selbstredend sind Sahls Seitensprünge ein gefundenes Fressen für Fernsehen und Presse. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Moderatorin (Claudia Michelsen) einer populären Talkshow, die die
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Doppelmoral einiger Journalisten personifiziert: Erst lässt sie sich willig von Sahl vernaschen, dann widmet sie ihre nächste Sendung der Diskrepanz zwischen seiner sexuellen Umtriebigkeit und den Anforderungen des höchsten Staatsamts.
Man mag einwänden, dass die Welt der wohlhabenden Sahls gerade auch durch Hermine Huntgeburths Inszenierung allzu einseitig ausgefallen sei, zumal die in distanziertem Graublau gehaltenen Bilder (Sebastian Edschmid) ausgesprochen kühl sind. Sahls Gattin (Suzanne von Borsody) erträgt die Seitensprünge bis zur Selbstverleugnung und tut alles für eine intakte Fassade, doch in der Realität gibt es genügend prominente Beispiele für selbstbewusste Dulderinnen an der Seite prominenter Politiker. Die junge Geliebte Sahls ist Volontärin der Zeitung, und natürlich ist es kein Zufall, dass auch mal die Bezeichnung "Praktikantin" fällt. Peri Baumeister versieht die verliebte Nina, die nach einem Streit mit Sahl blind vor Zorn vor ein Auto läuft, mit genau der richtigen Hingabe. Zweite tragische Figur der Geschichte ist Sahl junior, den der Fluch einer gutgemeinten bösen Tat trifft: Er unterschreibt eine vermeintlich falsch adressierte Mail, die er Nina vom Rechner seines Vaters schickt, mit dem Namen seiner Frau, was prompt eine weitere Lawine auslöst.
Aus dem Rahmen der ansonsten überzeugenden Figuren fällt allein der von Ronald Kukulies als leicht schmieriger Spin-Doctor verkörperte Pressesprecher, der Sahls Ansehen nach dem Skandal retten soll. Davon abgesehen zeichnet sich der Film nicht allein durch inhaltliche, sondern gerade auch durch darstellerische Komplexität aus; dennoch ragt Matthias Brandt aus dem guten Ensemble noch heraus. Auf Dauer nervig sind allein die ruckartigen Zooms, die keinerlei dramaturgische Bewandnis haben und daher völlig unmotiviert wirken. tpg.
Man mag einwänden, dass die Welt der wohlhabenden Sahls gerade auch durch Hermine Huntgeburths Inszenierung allzu einseitig ausgefallen sei, zumal die in distanziertem Graublau gehaltenen Bilder (Sebastian Edschmid) ausgesprochen kühl sind. Sahls Gattin (Suzanne von Borsody) erträgt die Seitensprünge bis zur Selbstverleugnung und tut alles für eine intakte Fassade, doch in der Realität gibt es genügend prominente Beispiele für selbstbewusste Dulderinnen an der Seite prominenter Politiker. Die junge Geliebte Sahls ist Volontärin der Zeitung, und natürlich ist es kein Zufall, dass auch mal die Bezeichnung "Praktikantin" fällt. Peri Baumeister versieht die verliebte Nina, die nach einem Streit mit Sahl blind vor Zorn vor ein Auto läuft, mit genau der richtigen Hingabe. Zweite tragische Figur der Geschichte ist Sahl junior, den der Fluch einer gutgemeinten bösen Tat trifft: Er unterschreibt eine vermeintlich falsch adressierte Mail, die er Nina vom Rechner seines Vaters schickt, mit dem Namen seiner Frau, was prompt eine weitere Lawine auslöst.
Aus dem Rahmen der ansonsten überzeugenden Figuren fällt allein der von Ronald Kukulies als leicht schmieriger Spin-Doctor verkörperte Pressesprecher, der Sahls Ansehen nach dem Skandal retten soll. Davon abgesehen zeichnet sich der Film nicht allein durch inhaltliche, sondern gerade auch durch darstellerische Komplexität aus; dennoch ragt Matthias Brandt aus dem guten Ensemble noch heraus. Auf Dauer nervig sind allein die ruckartigen Zooms, die keinerlei dramaturgische Bewandnis haben und daher völlig unmotiviert wirken. tpg.
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