The Father (DVD)
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Die Oscar®-Preisträger Anthony Hopkins (DAS SCHWEIGERN DER LÄMMER, NIXON, DIE ZWEI PÄPSTE) und Olivia Colman (THE FAVOURITE, THE CROWN) zeigen in Florian Zellers meisterhaft inszeniertem Regiedebüt THE FATHER ein Schauspiel von beeindruckender Echtheit, das den Zuschauer unvermittelt in das Leben mit Demenz versetzt. Das emotionale Filmdrama entstand nach Zellers gleichnamigem Theaterstück, das 2012 in Paris uraufgeführt wurde. Vielfach ausgezeichnet, begeisterte es seitdem überall auf der Welt das Theaterpublikum vom Londoner West End über den Broadway bis hin zu deutschen Theaterbühnen. Das Drehbuch verfasste Zeller gemeinsam mit Christopher Hampton (GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN). Mark Gatiss (THE FAVOURITE, SHERLOCK), Imogen Poots (GREEN ROOM, A LONG WAY DOWN), Rufus Sewell (JUDY, THE MAN IN THE HIGH CASTLE) und Olivia Williams (VICTORIA & ABDUL, AN EDUCATION) komplettieren die Besetzung dieser ergreifenden Verfilmung, die noch lange nachwirkt.
lebenserfahrener stolzer Mann, lehnt er trotz seines hohen Alters jede Unterstützung durch
eine Pflegekraft ab und weigert sich standhaft, seine komfortable Londoner Wohnung zu
verlassen. Obwohl ihn sein Gedächtnis immer häufiger im Stich lässt, ist er davon
überzeugt, auch weiterhin allein zurechtzukommen. Doch als Anne ihm plötzlich eröffnet,
dass sie zu ihrem neuen Freund nach Paris ziehen wird, ist er verwirrt. Wer ist dann dieser
Fremde in seinem Wohnzimmer, der vorgibt, seit über zehn Jahren mit Anne verheiratet zu
sein? Und warum behauptet dieser Mann, dass Anthony als Gast in ihrer Wohnung lebt und
gar nicht in seinem eigenen Apartment? Anthony versucht, die sich permanent
verändernden Umstände zu begreifen und beginnt mehr und mehr zu zweifeln: an seinen
Liebsten, an seinem Verstand und schließlich auch an seiner eigenen Wahrnehmung
Darsteller: | Olivia Colman, Anthony Hopkins , Mark Gatiss, Imogen Poots, Rufus Sewell , Olivia Williams |
Drehbuchautoren: | Christopher Hampton, Florian Zeller |
Regisseur: | Florian Zeller |
Label: | Tobis |
Verleih: | Tobis |
Vertrieb: | Leonine |
Jahr: | 2021 |
- Autor: Florian Zeller
- DVD
- farbig, Spieldauer: 94 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch, Englisch
- Untertitel: Deutsch
- EAN: 4061229160407
- Erscheinungsdatum: 03.12.2021
Etwa die Hälfte der Laufzeit von "The Father" ist vergangen. Anthony Hopkins lauscht auf Kopfhörer einer seiner Klassik-CDs. Unvermittelt bleibt die CD hängen und man hört diese ewige leiernde Wiederholung, als würde der Tonträger leer drehen, ein Echo ohne Ende. Es ist ein denkbar kurzer, für die Handlung unbedeutender Moment. Und doch hält er punktgenau fest, was im Kopf des Protagonisten vorgeht, ein von Demenz befallener Mann Mitte 80 namens Anthony, der am selben Tag geboren ist wie sein Darsteller, am 31. Dezember 1937: Er dreht leer, hört ein Echo ohne Ende. Aber das Regiedebüt des gefeierten französischen Schriftstellers und Dramatikers Florian Zeller, der sein eigenes Erfolgsstück von 2012 adaptiert (mit Hilfe von Oscargewinner Christopher Hampton) und inszeniert hat, ist keine Krankenakte, keine Chronik des Siechtums, sondern ein Kopfthriller - weniger "Iris", mehr Hanekes "Liebe" in einem Labyrinth mit unentwegten neuen Abzweigungen.
Es ist der Film, der sich im Kopf der Hauptfigur abspielt: Jede neue Szene negiert die vorherige, stellt in Frage, was wir bisher gesehen haben und was wir gerade sehen. Gesetzt ist nur, dass sich Tochter Anne liebevoll um den Mann kümmert, mit dem der Zuschauer gerade zusammen seinen Verstand verliert. Dass ihr sein unberechenbarer Geisteszustand mehr und mehr zusetzt. Dass es eine zweite Tochter gibt, die vor Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Alles andere ist Verhandlungssache: Mal ist die Tochter gespielt von Olivia Colman, dann wieder von Olivia Williams. Es gibt einen Mann im Leben von Anne. Aber ob er Rufus Sewell ist oder Mark Gatiss, das lässt sich schon weniger genau festhalten. Eine potenzielle neue Pflegerin stellt sich vor, die Anne entlasten soll. Vielleicht aber
Und mittendrin eben Anthony, der sich einen Reim zu machen versucht auf ein Leben, mit dem er sich auf Kriegsfuß befindet. "Ich fühle mich, als würde ich meine Blätter verlieren", klagt er irgendwann. Als Zuschauer befindet man sich auf dem Deck eines schwankenden Schiffs: Es gibt nichts, woran man sich festhalten könnte. Ständig wird einem der Boden unter den Füßen weggezogen. Unentwegt muss man sich neu orientieren, das bereits Abgespeicherte hinterfragen. Wie die Hauptfigur. Findet das Gesehene wirklich statt? Wann findet es statt? Hintereinander, vermischt, gleichzeitig? Wer ist wer, was ist was? Am Ende wird fast alles beantwortet, auf eine höchst zufriedenstellende Weise. Und dabei werden neue Fragen aufgeworfen. Florian Zellers Film ist ein Escher-Gemälde, das sich in sich selbst verschraubt. Eine brillante Anmutung, wie es sich wohl anfühlen mag, wenn sich die eigene Existenz im Kopf aufzulösen beginnt. Aber auch eine kluge, gewitzte Betrachtung über das Wesen des Geschichtenerzählens, wie eine handfestere Variante von Kiarostamis "Die Liebesfälscher", ein weniger unerbittlicher "Caché". Und ein Fest für alle beteiligten Schauspieler: Anthony Hopkins und Olivia Colman haben ihre Oscarnominierungen mehr als verdient. Der Film auch. Das Theaterstück nannte die Times eines der besten des letzten Jahrzehnts. Jetzt ist der Film einer der besten zumindest dieses Jahres.
Thomas Schultze.
4 von 5 Sternen
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