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  • 5 Sterne

    20 von 34 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 11.04.2015

    „...Die Jungen um ihn herum kamen Werner wie berauscht vor. Als füllten sie ihre Gläser nicht mit dem kalten Wasser Schulpfortas, sondern mit einem Geist, der sie benommen machte und blendete...."

    Es ist der 7. August 1944. Sirenen heulen über Saint-Malo. In einem Haus steht die 16jährige blinde Marie-Laure LeBlanc vor dem Modell der Stadt, das ihr der Vater gebaut hat. Wenige Meter entfernt sitzt der Soldat Werner Hausner im Keller des Hotel des Abeilles und überprüft die Batterie seines Funkgerätes. Dann fallen Bomben auf die Stadt.
    Der Autor hat einen berührenden Roman geschrieben. Schon die ersten Seiten haben mich in ihren Bann gezogen.
    Im Mittelpunkt des Buches stehen zwei junge Menschen: die Französin Marie-Laure und der Deutsche Werner Hausner. Im Buch gebt es demzufolge drei Erzählstränge. Ich als Leser darf zum einen das Leben von Marie-Laure, beginnend mit ihrer Erblindung im Alter von sechs Jahren, zum anderen díe Entwicklung des Waisenjungen Werner, dessen Vater tödlich in einem Schacht verunglückt ist, verfolgen. Neben diesen beiden Handlungssträngen in der Vergangenheit gibt es einen dritten im Jahre 1944.
    Das Buch hat einen hohen Spannungsbogen. Der entsteht durch die vielschichtige Handlung, durch die komplexe Entwicklung der Protagonisten und durch die historischen Gegebenheiten, in die die Geschichte eingebettet ist.
    Das Buch besticht durch einen ausgefeilten Schriftstil. Die bildhafte Sprache voller treffender Metapher, die gekonnte Wiedergabe von Emotionen und die Verwendung immer wiederkehrenden Symbole macht das Lesen zu einem Erlebnis. Zwei der Symbole sind ist das Licht und der Schlüssel, dass wie ein roter Faden an entscheidenden Stellen der Handlung ins Spiel kommen. Ab und an ist es die Musik, die plötzlich Erinnerungen wachruft, die das Handeln hinterfragen. Die kurzen Kapitel wirken wie Momentaufnahmen des Lebens. Andererseits werden bestimmte Situationen fast detailgenau wiedergegeben. Und immer sind Worte und Sätze so gewählt, dass eine Entwicklung spürbar ist. Deutlich wird das in Schulpforta, einer Eliteschule. Jeder neue Jahrgang beugt sich den grausamen und menschenfeindlichen Devisen schneller und bereitwilliger. Widerstand ist lebensgefährlich. Obiges Zitat stammt von dort.
    Ein liebevoller Vater, eine Erzieherin, der die Kinder am Herzen liegen, und eine engagierte Haushälter stehen einer immer brutaler werdenden Welt gegenüber.
    Das Buch vereint in sich nicht nur zwei Lebensgeschichten. Das Leben all diejenigen, die mit Marie-Laure und Werner in Berührung kommen, erzählt im Buch seine eigene Geschichte. Dabei ist es dem Autor gelungen, oft durch wenige Worte oder eine kurze Szene die psychologischen Tiefen der Handelnden auszuloten und wiederzugeben. Briefe aus der Ferne beziehen die Abwesenden mit ein. Sie zeugen von Zuneigung und Liebe.
    Das glitzernde Cover in verschiedenen Blautönen mit der Stadt am Meer wirkt edel.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Auf beeindruckende und emotional tief berührende Weise wurde anhand von Einzelschicksalen gezeigt, wie im Krieg die Talente und Gaben der Menschen für die Zwecke der Herrschenden ausgenutzt werden. Dem gegenüber stehen Menschlichkeit und Liebe, die wie ein Licht in dunkler Zeit wirken.

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  • 5 Sterne

    18 von 33 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Goldtime, 06.04.2015

    "Licht fühlen, Lächeln spüren"

    Paris, 1934/ 1944:
    Die blinde Marie-Laure verlebt eine Kindheit, die trotz ihrer Behinderung behütet und glücklich ist – dank ihres Vaters, der sie nach dem Tod ihrer Mutter alleine aufzieht. Er schnitzt kleine Holzmodelle ihres Stadtviertels, die sie befühlen kann, damit sie sich in ihrer Umgebung zurechtfindet.
    Die Tage verbringt Marie-Laure im Naturhistorischen Museum, in dem ihr Vater als Schlosser und Modellbauer arbeitet. Sie lernt alles über Biologie, und insbesondere über Muscheln und Schnecken. Sie ist fasziniert von den Exponaten, von wertvollen Edelsteinen und deren Geschichte. Der wertvollste Stein wird das „Meer der Flammen“ genannt – um ihn rankt sich ein Mythos: wer ihn besitzt, ist unverwundbar, doch alle Angehörigen werden vernichtet.
    Doch 1944, als sie 16 Jahre alt ist, muss ihr Vater plötzlich aus der Stadt fliehen: die deutschen Truppen marschieren ein. Marie-Laure und ihr Vater fliehen nach Saint-Malo, der geheimnisumwitterten uralten Festungsstadt am Nordatlantik. Mit im Gepäck ist ein kleines Holzhäuschen, darin ein funkelnder Stein… doch ist es das echte „Meer der Flammen“, oder nur ein Imitat?

    Parallel dazu verbringt der deutsche Waisenjunge Werner eine Kindheit im Ruhrgebiet, die von Mangel und Erfindungsreichtum geprägt ist. Auf einem Schrotthaufen findet er eines Tages ein kaputtes Radio, das er wieder zum Laufen bringt – und damit das Tor zu einer neuen Welt öffnet. Doch als der Krieg beginnt, wird der hochbegabte und sensible Junge eingezogen. Seine außergewöhnliche technische Begabung wird zu Kriegszwecken gefördert. Nach einigen Einsätzen in Russland wird er kurz vor Kriegsende ins „letzte deutsche Bollwerk“, ins "Fort National" nach Saint-Malo, geschickt, um per Funk Mitstreiter der Résistance aufzustöbern…

    Anthony Doerr, geb. 1973, gilt in seiner Heimat, den USA, und im gesamten englischsprachigen Raum bereits als literarischer Superstar. Sein Roman „All the lights we cannot see“ wurde preisgekrönt, millionenfach verkauft und wird von der 20th Century Fox demnächst verfilmt. Bisher veröffentlichte er zwei Kurzgeschichtenbände und einen Roman. Seine immer wiederkehrenden Motive sind das Meer, seine Bewohner – und bewegende menschliche Schicksale.

    Da ich den Autor nicht kannte, war ich beim Lesen völlig unvoreingenommen – und spürte von der ersten Seite an, dass es sich um ein ganz besonderes Buch handelt. Die Personen, Orte und Handlungen werden in wenigen, meist knappen, manchmal sachlichen, manchmal poetischen Sätzen wunderbar treffend beschrieben. Doerr verwendet viele starke Bilder: für Marie-Laure aus dem Bereich des Meeres, für Werner aus dem Bereich der Luft. Die Figuren sind vielschichtig, es werden keine üblichen Klischees bedient. Mehrere Handlungsstränge werden geschickt miteinander verwoben, ohne dass der Leser den Überblick verliert.
    Der politische Fanatismus, die Brutalität und Menschenverachtung der NS-Ideologie werden durch die bewegende Handlung deutlich - aber auch Mitmenschlichkeit und Widerstand auf Seiten der französischen Résistance, und einzelner deutscher Andersdenkender. Die Faszination der Wissenschaften, die geheimnisvolle Welt der Sinne, der Gefühle und der Intuition, der Kampf ums Überleben und der Drang nach Glück und Liebe – all das sind die Themen dieses vielschichtigen Romans.

    Ich kann die Begeisterung nur teilen und dieses wunderschöne, bewegende Buch nur weiterempfehlen! Für mich 5 von 5 Sternen – schade, dass es keine 5 Zusatzsterne gibt!

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Barbara F., 26.03.2017

    Mir persönlich ist das Buch zu gesucht, zu intellektuell, zu hochgestochen und mühsam zu lesen geschrieben. Ich will, wenn ich lese, mich unterhalten und nicht Probleme erfahren, Schicksale "miterleben". Mir passt der Stil nicht. Ich habe nicht fertig gelesen. Es wundert mich aber nicht, dass diese Geschichte verfilmt werden wird.

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  • 5 Sterne

    2 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    jutscha, 14.04.2015 bei bewertet

    Fesselnde Geschichte in der Zeit des 2. Weltkrieges über ein blindes Mädchen, das den wohl wertvollsten Schatz Frankreichs versteckt hält – absolut lesenswert.

    Marie-Laure ist im Alter von 6 Jahren erblindet und wird von ihrem Vater allein erzogen. Sie wächst praktisch im Nationalmuseum von Paris, dem Arbeitsplatz ihres Vaters, auf. Im Museum lagert seit 200 Jahren verschlossen ein sehr wertvoller Diamant, auf dem angeblich ein Fluch lasten soll. Als der Krieg ausbricht, wird der Stein hervorgeholt. Außer dem Original existieren noch 3 Fälschungen. 4 Angestellte des Museum, darunter Marie-Laures Vater, bekommen je einen Stein mit der Bitte, diesen zu verstecken, damit er den Feinden nicht in die Hände fällt. Niemand weiß, ob es sich um den echten Stein oder eine Fälschung handelt.

    Ein zweiter Handlungsstrang handelt von Werner, der in Deutschland zusammen mit seiner Schwester in einem Waisenhaus aufwächst. Werner ist in technischen Dingen sehr begabt und repariert Radios, was ihm zu einem Schulplatz in der Nazischule in Schulpforta verhilft. Von dort wird er nach der Ausbildung in den Krieg geschickt, um Sender der Feinde zu orten und zu finden. Der Krieg verschlägt ihn ausgerechnet nach Saint-Malo, wohin Marie-Laure und ihr Vater zu einem Verwandten geflüchtet sind.

    Hat Marie-Laures Vater den echten Stein versteckt oder handelt es sich um eine Fälschung? Was hat es mit dem Fluch auf sich? Schützt er tatsächlich diejenigen, die ihn besitzen und tötet ihre Liebsten?
    Wie ergeht es Werner im Krieg? Wird er seine Schwester jemals wieder sehen? Fragen über Fragen, die sich erst im Laufe der Geschichte nach und nach klären.

    Der Autor hat es geschafft, mich als Leserin vollkommen in den Bann der Geschichte zu ziehen. Die Sprache ist leicht verständlich, dabei aber auch absolut leicht und schwerelos, verzaubernd. Der tolle Schreibstil hat mich von Beginn an gefesselt. Auch war es mir problemlos möglich, mich in die Protagonisten hinein zu versetzen. Einzig die Zeitsprünge haben mir gegen Ende des Buches, als sie zeitlich sehr nah beieinander lagen, manchmal Probleme bereitet.

    Das Buch war für mich in diesem Jahr ein Highlight. Es hat so viele Facetten, dass ich es sicher in naher Zukunft noch einmal lesen werde. Ich bin sicher, dann noch einmal Neues darin zu entdecken. Die Zustände in Kriegszeiten, die Ängste der Menschen in allen beteiligten Ländern, die Anfeindungen der Juden und die menschenunwürdigen Behandlungen „unbeliebter“ Personen sind eindrucksvoll und authentisch beschrieben.
    Aufgrund der hohen Spannung, die sich durch das ganze Buch hält, kann ich den Roman absolut und ohne Einschränkungen weiterempfehlen. Für mich ist er 5 von 5 Sternen wert.

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  • 4 Sterne

    1 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tamara H., 14.05.2016

    Dieses Buch wurde/wird so unglaublich gehypt, dass ich mir nun doch selber ein Bild machen wollte, vor allem da mich die Thematik aus persönlichen Gründen interessiert. Wirklich erstaunlich ist ja, dass dieses Buch sowohl von den professionellen Kritikern in den Feuilletons als auch von den Lesern sehr gelobt wird. Ein doch nicht allzu häufiges Phänomen.

    Ich muss sagen, dass ich am Anfang einige Mühe mit dieser Geschichte hatte. Es finden im ganzen Buch immer wieder Zeitsprünge statt. Einige Monate vor, wieder einige Monate zurück. Ein paar Jahre zurück. Wieder einige Jahre vor. Das war am Anfang ziemlich anstrengend. Wenn man sich aber daran gewöhnt hat, klappt es ganz gut.

    Anthony Doerr schreibt sehr detailliert und voller Farben und Leben. Man kann sich alles wirklich sehr gut vorstellen und hat zu jedem Zeitpunkt des Buches das Gefühl mittendrin im Geschehen zu sein. Den Schreibstil fand ich wirklich toll. Die sehr kurzen Kapitel haben es mir wirklich leicht gemacht immer weiter zu lesen. Trotz des relativ schwierigen Themas habe ich dieses Buch ruckzuck gelesen. Man muss sich aber Zeit nehmen um über gewisse Dinge nachzudenken. Dieses Buch hat einen relativ langen Nachhall und ich denke immer noch an Marie-Laure, Jutta oder Werner.

    Obwohl es sich natürlich um eine fiktive Geschichte handelt – man kann sich vorstellen, nein, man stellt sich vor, dass diese Geschichte tatsächlich so geschehen ist, wie sie Anthony Doerr beschrieben hat. Die Geschichte ist wirklich so bildhaft geschrieben, dass man sich alles GENAU SO vorstellen kann. So etwas habe ich in einem Buch wirklich selten gesehen. Ich stelle mir vor, dass es Menschen gibt, denen genau das widerfahren ist, was in diesem Buch beschrieben wird. Und genau das ist beeindruckend und herzzerreissend das es teilweise fast schon wehtut.

    Mir war das Buch in gewissen Kapiteln, vor allem am Anfang, etwas zu langatmig, da dort einfach nicht wirklich etwas passiert ist und die Geschichte sehr viel Anlaufzeit gebraucht hat. Hält man aber die ersten hundert Seiten durch, wird man meiner Meinung nach mit einer wirklich tollen, bedeutenden, tragischen, magischen und realistischen Geschichte belohnt, die es wert ist entdeckt zu werden.

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