5€¹ Rabatt bei Bestellungen per App

 
 
Merken
Merken
 
 
Jetzt vorbestellen
versandkostenfrei

Bestellnummer: 148249054

Buch (Kartoniert) 14.40
Jetzt vorbestellen
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    tintenteufelchen, 08.08.2023

    Die demente Olga feiert mit ihrer Tochter Erna, Enkeln und Urenkeln ihren 90.Geburtatag. Aktuelle Ereignisse bleiben nicht mehr in ihrem Gedächtnis, doch sie erinnert sich noch genau an ihre Kindheit und die schlimmen Ereignisse in Blumental. Besonders die Zeit um 1924 ist ihr noch lebendig im Gedächtnis geblieben:
    Olga, ihre Geschwister und Eltern sind Deutschstämmige und Kulaken, die 1914 im zaristischen Russland einer ethnischen Minderheit angehören. Sie leben im sibirischen Dorf Blumental. Dort bewirtschaftet die Familie mit einigen Angestellten eine kleine Landwirtschaft und lebt ein wohlhabendes Leben, das mit harter Arbeit verbunden ist, bei der alle Kinder mit eingebunden werden. Als die sogenannte Kulakenoperation 1937 mit Beginn des Roten Terrors startet, wird durch die Zwangskollektivierung das ganze Leben der Familie zerstört. Ihnen werden alle Tiere, Lebensmittel, Möbel und Kleidung weggenommen und sie werden Opfer von vielen Anfeindungen. Olga und ihre Familie leben jetzt in bitterer Armut und müssen in einer Kolchose harte Arbeiten verrichten. Als Olga zur Feldarbeit weit weg von zu Hause herangezogen wird, verliebt sie sich dort in einen jungen Traktoristen, ihren zukünftigen Ehemann.
    Die Erinnerung an ihre Kindheit und Jugend hat Olga an ihrem 90. Geburtstag geholfen, wieder in Jetzt zurückzufinden und sie erkennt plötzlich wieder ihre Tochter, Enkel und Urenkel.
    Der mitreißend geschriebene Roman basiert auf einer wahren Geschichte (Victoria Bolles angeheiratete Familie) und hat mich von Anfang bis Ende sehr berührt. Die bedrückenden Schicksale der Familienmitglieder werden sehr bildhaft und nachvollziehbar beschrieben. Sehr gut gefallen haben mir auch die Einschübe im Dialekt der Russlanddeutschen, die den Roman so authentisch machen. Mein Kopfkino setzte sich sofort in Gang und ich fühlte mich direkt nach Blumental versetzt. Der berührende Roman hat mich sehr beeindruckt und zum Nachdenken gebracht, denn er behandelt viele wichtige Themen: Familienzusammenhalt, die politische Situation, Ausgrenzungen, Erhalt von alten Traditionen und vor allen Dingen Hoffnung. Ich möchte unbedingt wissen, wie die Geschichte von Olga und ihrer Familie weitergeht und freue mich schon sehr auf den Nachfolgeband.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth U., 23.07.2023

    Mich hat dieses Buch tief beeindruckt und ich habe es in einem Zug gelesen, kenne ich doch persönlich eine Rußland/Deutsche Familie, die vor Jahren nach Deutschland gekommen sind. Das Buch beschreibt eine wahre Geschichte, die Schwiegervorfahren der Autorin wurden hier zum Vorbild genommen. Es ist Sommer 2004 und Olga feiert zusammen mit ihrer großen Familie ihren 90. Geburtstag. Sie leidet an Demenz und erkennt ihre Familie kaum mehr. Sie nimmt ihre alte Bibel zur Hand und träumt sich in ihre Kindheit in Blumental zurück. Sie wächst mit fünf Geschwistern auf, ein weitere Geschwisterkind ist verstorben. Ihre Familie gehört zu den besser gestellten, doch müssen dafür alle hart arbeiten, auch die Kinder. Gerne würde sie eine Schule besuchen, aber das erlaubt ihr der Vater nicht. Das Leben ist gut, es werden die Feste gefeiert, man geht in die Kirche und ist sehr gläubig und die Deutschstämmigen haben ihre eigenen Dialekt. Dann doch dann kommen die Rotarmisten langsam an die Macht, Stalins Regime greift über. Die Bauern müssen immer höhere Abgaben leisten, ihnen bleibt so gut wie nichts mehr und sie müssen mehr und mehr an Hunger leiden. Ihnen werden Vieh und Grundstücke genommen, man möchte es den reichen Kulaken zeigen, alles gehört allen. Olgas Vater wehrt sich und wird angeschossen, ihr Bruder wird verhaftet und der älteste der Söhne muß zum zweitenmal zum Militär. Dann kommt Olga zum Arbeitsdienst auf eine Kolchose und lernt dort ihren späteren Ehemann kennen. Das Buch führt uns in eine ganz andere Welt. Entgegen der herrschenden Meinung, dass es in Sibirien nur Eis und Schnee gibt, werden uns hier die blühendem Mohnfelder beschrieben, Felder voller goldenen Weizens, die Bäume voller Obst und die Kinder badeten im Fluß. Die Bevölkerung versteht es, große Hochzeiten zu feiern, Weihnachten und Neujahr sind ganz besondere Feste, es wird gebacken und geschmort. Und dann erfahren wir einiges über die russische Revolution und wie die Deutschstämmigen darunter zu leiden hatten, ihnen wurde sogar die eigene Sprache verboten. Die Geschichte beginnt und endet mit dem 90. Geburtstag der Ahnin und man merkt auch heute noch den guten Zusammenhalt der Familie. Der sprachliche Stil geht gut und schnell zu lesen, die Autorin schreibt so bunt, lebhaft und wirklichkeitsnah, dass man meint, mit am Tisch der Familie Suppes zu sitzen. In einem weiteren Band erfahren wir, wie es mit Olga weitergeht. Das Cover zeigt die Rückenansicht einer jungen Frau und im Hintergrund ist zeichnerisch ein Haus mit Bäumen dargestellt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Jeanette Lube, 23.07.2023

    Dieses Buch erschien 2023 im Kampenwand Verlag und beinhaltet 293 Seiten.
    „Die wahre Geschichte einer deutschen Familie zur Zeit der russischen Revolution“
    Olga und ihre Familie leben als freie und wohlhabende Bauern. Doch dann stellt Stalins Regime ihre Welt auf den Kopf. Sie werden von der Roten Armee als Kulaken und Deutsche verfolgt, enteignet und zur Arbeit im Kolchos gezwungen. Doch Olga gibt auf keinen Fall auf. Sie kämpft inmitten von Hunger, Willkür und Leid ums Überleben und muss dabei ihre tiefsten Überzeugungen aufgeben. Das Buch erzählt von Mut, Zusammenhalt und dem unerschütterlichen Willen, trotz allem weiterzumachen und Hoffnung zu finden.
    Gerade, weil es sich hier um eine wahre Geschichte handelt, geht sie so sehr an die Nieren. Der Schreibstil der Autorin Viktoria Bolle gefällt mir sehr. Anfangs lernen wir Olga kennen, deren 90. Geburtstag gefeiert wird. Olga kann sich nicht so ganz an die vergangenen Tage erinnern. Aber an ihre Kindheit erinnert sie sich genau. Und so lässt sie uns mit dieser Geschichte daran teilhaben. Wir gehen gemeinsam mit Olga ins Jahr 1924 nach Blumental und es beginnt ein wirklicher Leidensweg, den ich so erlebe, als würde ich mich an Olgas Seite befinden. Oftmals musste ich ganz schön schlucken, so sehr hat mich ihre Geschichte bewegt. So viele Menschen mussten so viel Leid erleben und ehrlich, ich hätte nicht gedacht, dass es wirklich so schlimm gewesen ist. In der Schule wurde mir damals über die Kolchose usw. ganz andere Dinge erzählt… Ich finde es toll, dass die Autorin Viktoria Bolle hier die Lebensgeschichte ihrer Schwiegergroßmutter Olga aufgegriffen hat und sie so eine Geschichte erzählt, die niemals vergessen werden darf. Ich habe mit Olga gelitten, geweint und konnte manchmal nicht glauben, was sie alles Schlimmes erlebt hat. Mir kullerten des Öfteren die Tränen und ich habe so für Olga gehofft. Dies ist der erste Band, das heisst: es geht weiter und ich bin schon jetzt gespannt. Am Ende gibt es sogar eine Begriffserläuterung und verschiedene Rezepte. Ein tolles Buch! Ich empfehle es sehr gern weiter. Mich hat die Autorin Viktoria Bolle begeistert, fasziniert und komplett überzeugt. Eine bewegende Geschichte über eine beeindruckende Frau!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Bärbel K., 18.07.2023

    Olga ist seit zwei Jahren dement. An ihrem 90. Geburtstag ist die Familie um sie versammelt. Doch sie kann sich kaum bis gar nicht an deren Namen erinnern. Viel präsenter sind dagegen ihre Erinnerungen an Blumental. Dort in der Kulunda-Steppe Sibiriens hat sie ihre Kindheit und Jugend verbracht. Es war eine arbeitsreiche Kindheit, deren Tag bereits um 4 Uhr morgens begann. Gerne hätte Olga, die alle nur liebevoll Lüschna nennen, länger geschlafen, doch auf dem elterlichen Bauernhof müssen alle hart mit anpacken. Die Mädchen dürfen nicht einmal die Schule besuchen. Es gelingt der Autorin sehr eindringlich dieses harte Landleben zu vermitteln. Dabei geht es der Familie Suppes als Großbauern vergleichsweise gut. Doch das ändert sich, als Stalin beginnt diese deutschen Aussiedler immer mehr auszubeuten. Die Steuern und Abgaben werden drastisch erhöht, Missernten kommen noch dazu, so dass Hunger zum Dauergast wird. Die Zeit des Holodomor beginnt und der Leser kann an Olgas Erinnerungen dazu hautnah teilnehmen. Mir ist das sehr unter die Haut gegangen, wie hier Willkür waltet und die Menschen bei der Suche nach Nahrung sehr erfindungsreich sein müssen und es trotzdem zu so großen Verlusten kommt. Zu allem Übel wird Lüschna dann auch noch als Hilfsarbeiterin in eine weit entfernte Ortschaft geschickt. Fern der Familie. Wie sie hier in Samarka unter Heimweh leidet, mit Anfeindungen umgehen muss und worin sie Trost findet, das ist sehr ergreifend. Für mich ist das ein sehr authentisch geschilderter Schicksalsroman, der das Leben dieser Russlanddeutschen sehr gut wiedergibt. Ich habe mich ganz wunderbar damit unterhalten gefühlt und freue mich auf die Fortsetzung der Geschichte. Von mir gibt’s 5 Lee-Sterne eine 100%ige Leseempfehlung eingeschlossen. Die drei Rezepte am Ende des Buchs finde ich eine super Idee.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Shilo, 06.07.2023

    Eine tief ergreifende Lebensgeschichte
    An ihrem 90. Geburtstag blickt Olga im Kreis ihrer großen Familie auf ihre Vergangenheit zurück. Es ist ein Leben geprägt von Arbeit in den ehemals deutschen Kolonien Russlands. Die Sommer sind heiß und die langen Wintermonate bitterkalt. Als selbstständige und freie Bauern geht es der Familie gut, bis sich nach der Oktoberrevolution das Blatt wendet. Olgas Familie wird nach und nach enteignet, bis sie nur noch das besitzen, was sie am Körper tragen. Rigoros muss die gesamte Ernte abgegeben werden und sie werden gezwungen, im Kolchos zu arbeiten. Die Menschen leiden unter dem Holodomor, viele verhungern. Doch trotz allem Leid gibt Olga nicht auf, sondern kämpft ums Überleben.
    Dieses Buch, das auf wahren Begebenheiten beruht, ist erschütternd und hat mich tief ergriffen. Es erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die in den schlimmsten Jahren die Hoffnung nicht aufgibt.
    Dieser erste Teil des Zweiteilers ist fesselnd, ergreifend und die Geschehen für mich kaum vorstellbar. Dank des flüssigen und leichten Schreibstils flogen die Seiten nur so dahin. Und so fragte ich mich mehr als einmal, wie es eine so junge Frau schaffen kann, den Mut nicht zu verlieren. Die historischen Begebenheiten hat Viktoria Bolle penibel recherchiert und gekonnt in die Geschichte eingeflochten.
    Diese Lebensgeschichte der Schwiegergroßmutter (1914-2007) der Autorin ist unbedingt zu empfehlen. Und so vergebe ich voll Überzeugung 5 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    lesenaturelfe, 09.08.2023

    Blumental: Leeres Land

    Von Viktoria Bolle

    Am anfangs lernen wir Olga kennen, deren 90. Geburtstag gefeiert wird. Olga ist dement. Gestern vergisst sie. Aber an ihre Kindheit erinnert sie sich genau. Es wird gut beschrieben, warum es Familien gab die von Deutschland nach Russland auswanderterten. Die Geschichte geht von 1924 - kurz vor dem 2. Weltkrieg zuerst war Blumental ein schönes Dorf wo viele Russlanddeutsche lebten. Olga und ihrer grosse Familie ging es gut und sie waren zufrieden mit ihrem Leben, wo von den Jahreszeiten und der Landwirtschaft geprägt waren. Der Alltag wird sehr realistisch beschrieben.

    Aber dan machte die Russische Revolution auch vor Blumental nicht halt. Sie werden enteignet und müssen immer höhere Abgaben zahlen. Schlussendlich bleibt ihnen nicht mehr genug zum Leben und der Hunger hält Einzug. Auch Blumental heisst jetzt anders. Stalins Regime greift um sich. Wer sich wehrt , wird verhaftet und kommt meist nicht zurück oder wird direkt hingerichtet.

    Olga wird zur Feldarbeit in einer entfernten Region gehen. Sie leider unter Heimweh. Auch unter den Arbeiterinnen herrscht Eifersucht vor alem als sie grosse Liebe kennen lernt.

    Am Schluss geht es wieder in die Gegenwart und Olga pustet ihre Geburtstagskerzen aus und wünscht sich etwas.

    Eine sehr Interessante Geschichte vom Leben der Russlanddeutschen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anne S., 16.07.2023

    Der Titel hat mich sofort neugierig auf die Geschichte gemacht, das Cover finde ich wirklich toll gestaltet und lässt viel Freiraum für die eigenen Gedanken. In diesem ersten Band der Familiensaga lernt man Olga kennen, an ihrem 90. Geburtstag lässt sie ihre Erinnerungen nochmal Revue passieren und erzählt ihre Geschichte. Dies ist eine Geschichte über eine deutsche Familie, die zur Zeit der russischen Revolution spielt, Olga und ihre Familie leben in Russland. Sie sind wohlhabende Bauern, als dann jedoch die Revolution beginnt werden sie enteignet und müssen unter menschenunwürdigen Bedienungen arbeiten. Hunger, Kälte und Angst sind die ständigen Begleiter. Olga und ihre Geschwister müssen mit ansehen, wie das Anwesen der Eltern enteignet wird. Doch Olga gibt nicht auf, sie möchte leben und versucht zu überlegen.

    Die Autorin Viktoria Bolle hat es geschafft durch ihren detaillierten und interessanten Schreibstil eine wirklich emotionale Geschichte zu verfassen, die auf einer wahren Geschichte beruht. Olga als Charakter war facettenreich und interessant beschrieben, die Entwicklung war deutlich zu erkennen. Die Ortsbeschreibungen haben mir auch sehr gut gefallen, die Dialoge der Charaktere waren sehr bildlich und authentisch. Eine berührende Geschichte, ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Kerstin B., 05.07.2023

    Sehr unterhaltsam und informativ ist dieses Buch über das Leben der Russlanddeutschen vor dem Zweiten Weltkrieg.

    Erzählt wird vorrangig von Olga, einer jungen Frau, Jahrgang 1914, und ihrer Familie.

    Die Familie gilt als reich, obwohl sie selbst überaus hart arbeitet und über einen eher bescheidenen Wohlstand nicht hinausgekommen ist. Doch die neue Regierung enteignet sie, schickt sie zur Zwangsarbeit usw. Schwer ist der Überlebenskampf, aber er lohnt sich. Ganz langsam geht es nach vielen Hungerjahren wieder aufwärts.

    Flüssig geschrieben und nach wahren Begebenheiten, interessante Lektüre.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Jürg K., 14.07.2023

    Dieses Buch empfehle ich Lesern die gerne Historische Bücher mögen. Olga und ihre Familie sind freie und wohlhabende Bauern. Bis das Regime von Stalin alles auf den Kopf stellt. Als Kulaken und Deutsche werden sie enteignet und müssen im Kolchos arbeiten. Doch Olga gibt nicht auf und kämpft ums Überleben gegen Hunger und Leid. Diese wahre Geschichte habe ich verschlungen. Alles in diesem Dorf und den Protagonisten sind sehr eindrücklich und anschaulich beschrieben. Man taucht unweigerlich in die Tiefe dieser Geschichte ein. Man kann eindrücklich mitverfolgen, wie die sie ihren Alltag meistern. Die Schilderung wie die Bewohner Jahr für Jahr etwas von ihrem Besitz abgeben mussten und keinen Gegenwert erhalten war schon sehr eindrücklich zu Lesen. Beim Lesen gibt es auch einen Hoffnungsschimmer, dies war so etwas wie etwas Positives. Dieses Buch empfehle ich gerne weiter.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Christina S., 18.08.2023

    Die Autorin Victoria Bolle nimmt uns mit nach Blumental . Wir lernen Olga und ihre Familie kennen , sie leben in einem russischen Gebiet . Wo sie als deutschstämmige nicht gern gesehen sind und sie werden von der roten Armee enteignet und zur Zwangsarbeit gezwungen. Was deutlich heraus kommt ist der Hunger und die Not , aber auch das familäre Gefüge und Zusammenhalt .

    Bildhaft ist es beschrieben, aber ich tat mich mit dem Schreibstil schwer und konnte mich bis zum Schluss nicht überzeugen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nini Ste, 22.07.2023

    In ihrem Roman ,, Blumental- Leeres Land "  erzählt die Autorin die Geschichte ihrer Schwiegergroßmutter Olga , die mit ihrerr deutschstämmigen Familie in Blumental in Sibirien aufgewachsen ist. 

    Anlässlich des 90. Geburtstags von Olga gibt es ein Treffen der ganzen Familie,  um diesen besonders Tag zu feiern. Doch die Demenz hat von Olga bereits Besitz genommen,  die Kinder , Enkel und Urenkel erkennt sie kaum , wenn dann nur einzelne. Dafür sind ihre Erinnerungen sn ihre Kindheit umso präsener. 

    Dafür reist der Leser mit Olga , von der Familie liebevoll Lüschna genannt, in das Jahr 1924 nach Blumental, einem idyllisch , ruhigen Ort in Sibirien . Sie ist gerade 10 Jahre alt und lebt mit ihren Eltern und Geschwistern auf einem großen Hof mit Landwirtschaft . Wie ihre Familie stammen viele Bewohner oder ihre Vorfahren  aus deutschen Gebieten . Sie haben sich durch viel harter Arbeit einen gewissen Wohlstand aufgebaut. Trotzdem ist das Leben dort arbeitsreich und  hart. Der Sommer schön , die Winter sehr lang und kalt. 

    Nach der Revolution entsteht in Russland ein kommunistischen Staat,  dem die  ,, wohlhabenden " Deutschen ein Dorn im  Auge sind. Die Steuern und Abgaben werden immer höher,  die Eintreiber immer brutaler, bis ihnen nichts mehr als das Dach über dem Kopf bleibt.  Zudem wird eine schlechte Ernte nach der nächsten schlecht,  Dürre  ohne Regen . Der Holodomor , die Hungersnot, rafft das Vieh und viele Menschen dahin. Die Repressalien werden immer schlimmer,  die deutsche Sprache,  Religion und Tradition wie Weihnachten oder Ostern werden verboten. Wer sich wehrt , wird verhaftet und kommt meist nicht zurück oder wird direkt hingerichtet.  Auch ein Verlassen des Ortes ist nicht möglich,  alle Menschen müssen für den Staat im den Kolchosen arbeiten,  unter schlimmsten Bedingungen.  Was ist nur aus dem einst so herrlichen Ort geworden ? Der Vater wird für Widerstand angeschossen , der Bruder verhaftet.  Auch wenn es ein schweres Leben war, hat die Familie zusammen gehalten und sich gegenseitig gestützt.  Heimlich wurden Fische gefangen,  um endlich einmal einigermaßen satt zu werden. 

    Die 3 Teile ,, Sibirische Heimat" , ,, Kalt wie der Wind" und ,, Asche und Staub  ",  ließen mich emotionsgeladen das Leben  Olgas von  1924 bis 1935 verfolgen.  So wurde aus dem Kind eine erwachsene  Frau, die viel Leid ertragen musste. 

    Die Autorin Viktoria Bolle hat mich mit ihren  bildgewaltigen und lebendigen Beschreibungen in den Ort in  Sibirien versetzt . Vor meinen Augen entstanden Bilder der Gebäude,  der Felder und der Umgebung.  Wie schön muß es dort im Sommer ausgesehen haben, ich hatte zuvor keine Vorstellung von dort. Der Schreibstil ist gut zu lesen, die Geschichte hat mich besonders ab dem zweiten Teil absolut gefesselt.  Mit Spannung habe ich die Veränderungen im Ort verfolgt,  immer mit der Sorge, was Olga und ihrer Familie wohl als nächstes widerfährt.  Die Lebensbedingungen der deutschstämmigen Bewohner , das Verhalten der regierungstreuen Kommunisten wurde so authentisch und realistisch dargestellt,  daß ich die Ängste der Menschen direkt spüren konnte. Olgas Geschichte hat mich sehr berührt und das Verhalten anderer Menschen hat mich fassungslos gemacht. 

    Viktoria Bolle hat mit diesem Buch ein wichtiges und absolut authentisches Zeugnis  vom Leben  ihrer Familie und vieler anderer in  Sibirien geschaffen.  Es wird noch einen zweiten Band geben, auf den ich mich freue, um das Leben von Olga  weiter zu verfolgen.  

    Im Nachwort gibt Viktoria Bolle  Einblick auf ihre Nachforschungen.  Außerdem befinden sich im Anhang drei Rezep der Familie, sowie ein Glossar mit verwendeten Wörtern der Sibiriendeutschen und ihre Bedeutung.  

    Sehr gerne empfehle ich dieses hervorragende Zeitzeugnis allen historisch Interessierten , die Einblick in eine bewegende Lebensgeschichte mögen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 21.07.2023

    „...Ich sehe mich in meiner Heimat Blumental, Die Einwohner der Siedlung sind deutsche Umsiedler aus dm europäischen Teil Russlands, vor allem von der Wolga. Das Dorf, das meine Heimat und die meiner Kinder wurde, liegt hier im flachen, leeren Land der Altai – Region...“

    Diese Gedanken gehen der 90jährigen Olga an ihrem Geburtstag durch den Kopf. Zwar leidet die alte Dame an Demenz, doch die Vergangenheit wird vor ihren Augen lebendig.
    Die Autorin hat einen bewegenden historischen Roman geschrieben. Die Ereignisse basieren auf wahren Begebenheiten in ihrer eigenen Familie.
    Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er ist stellenweise sehr poetisch, vor allem dann, wenn die Schönheit der Landschaft beschrieben wird. Ab und an verwendet die Autorin lokale Ausdrücke, die im Glossar erklärt werden, sich häufig aber auch aus dem Textzusammenhang ableiten lassen.
    Olgas Geschichte beginnt im Sommer 1924. Das Leben auf dem Bauernhof ist hart. Der Tag beginnt früh. Die Kinder haben alle ihre Aufgaben, die zu erfüllen sind. Olga möchte gern die Schule besuchen, doch das wird ihr verwehrt. Sie wird als Arbeitskraft gebraucht. Das Gespräch mit dem Lehrer, ebenfalls ein Russlanddeutscher, zeigt die unterschiedlichen Einstellungen.

    „...Und doch ist das Weib die erste Bildnerin der Nachwelt, die Regentin, die Gefährtin des Mannes auf den oft dornigen Pfaden des Lebens. Sie soll ungebildet bleiben?...“

    Die Familie kann es sich allerdings auch leisten, einige Russen als zusätzliche Kräfte einzustellen.
    Obwohl das Leben momentan noch ruhig verläuft, gibt es ab und an Gespräche über Auswanderer. Onkel Iwan warnt davor. Er zeigt die Stärken seiner Landsleute auf.

    „...Einzig unsere Traditionen, unser Fleiß und das Können, uns jede Wendung des Schicksals zu fügen, sichern unser Überleben. Süße Brötchen auf der Kühe Hörner gibt es in keinem Land dieser Erde...“

    Zwei Jahre später kommt der erste Schock. Egoraschka, der älteste Sohn, wid zum Kriegskommissariat bestellt. Ist es ein Abschied auf immer?
    1938 ändert sich die Situation grundlegend. Nun ist Stalin an der Macht. Die Abgaben der Bauern werden kontinuierlich erhöht. Weigerungen werden nicht akzeptiert. Anstatt einzelner Bauernhofe wird auf Kolchosen gesetzt. Da die Arbeitskräfte gebraucht werden, wird allen eine Ausreise verweigert. Der Staat bestimmt, wer wo arbeitet. Probleme in der Familie werden unter den Tisch gekehrt.

    „...Wir dürfen nicht zulassen, dass das ganze Dorf negativ über unsere Familie spricht. Das darf niemals geschehen! Man wäscht seine schmutzige Wäsche nicht in der Öffentlichkeit...“

    Man kann es auch anders formulieren: Man leidet klaglos. Gerade in dieser Zeit sorgen zusätzlich Wetterkapriolen dafür, dass es zu einer Hungernot im großen Stil kommt. Alles, was essbar ist, wird gesammelt, selbst wenn es mit Lebensgefahr verbunden ist.
    Olga wird zur Feldarbeit in einer entfernten Region herangezogen. Dort lernt sie einen jungen Mann kennen, der als Traktorist arbeitet. Haben die beiden eine Chance und eine Zukunft?
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Conny M., 17.07.2023

    Die Autorin erzählt hier eine wahre Geschichte, die sie aus den Erzählungen einer Familienangehörigen und weiteren Recherchen rekonstruiert hat. Von 1924 bis 1932 begleiten wir Olga und ihrer Familie durch eine entbehrungsreiche und absolut harte Zeit. Sie sind Bauern und das Leben mit harter Arbeit gewohnt doch nach der Enteignung wird ihr Leben mehr als hart. Sie werden unterdrückt, zur Arbeit gezwungen und kämpfen ums Überleben. Ihr größter Feind ist der Hunger.

    Im Prolog und Epilog feiern wir, 2004 in Deutschland, mit Olga ihren 90. Geburtstag. Sie ist dement und erkennt ihre Familie nicht mehr doch ihre Vergangenheit rückt wieder in den Vordergrund. Mit dem Geburtstag schließt sich der Kreis und der erste Teil hat einen sehr emotionalen Anfang und Abschluß.

    Es ist eine tragische Geschichte, die so viel Leid, Elend, Trauer und Not dieser Menschen erzählt und doch immer wieder kleine Hoffnungsschimmer durchblicken lässt. Die Zusammengehörigkeit der Familie, die Religion und der Glaube aber auch der Überlebenswille spielen eine entscheidende Rolle. Das Blumental, ein einst fruchtbares Land, stirbt wird hier schonungslos und auf tragische Weise erzählt. Der Auftaft der Familiensaga war für mich überraschend gelungen da es das Gleichgewicht halten könnt. Negatives und positives in all seinen Wirkungen und Auswirkungen haben mich fesseln können. Der Schreibstil war flüssig und anschaulich, die damalige Zeit gut in Szene gesetzt und die Geschichte des politischen russischen Regime gut und verständlich wiedergegeben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein