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  • 5 Sterne

    Lisa, 21.01.2023

    Intensiver und tiefgründiger Roman, welcher nachdenklich stimmt

    „Café Leben“ von Jo Leevers überzeugte mich durch seine herzergreifende Geschichte. Leichte Kost ist der Roman gerade deshalb allerdings nicht. Mir persönlich gingen die Schicksale der Protagonist:innen sehr nahe und das Buch hat mich emotional wirklich sehr berührt. Die Idee hinter dem Café Leben ist zunächst einmal wirklich toll. Über so ein Lebensbuch würden sich denke ich sehr viele Hinterbliebene freuen. Aber nicht nur die grundsätzliche Idee der Geschichte ist großartig, auch die Charaktere überzeugen durch individuelle Noten und authentisches Verhalten. Dabei gefiel es mir gut das die Kapitel sich mit den jeweiligen Perspektiven abwechseln. So bekommt man sowohl Einblick in die Gedanken der todkranken Annie, als auch in die von Henrietta, welche die Lebensgeschichten aufzeichnet. Obwohl mich die Geschichte absolut ansprach muss ich allerdings zugeben, dass ich mit der Lektüre nicht so schnell vorankam wie gewohnt. Der Schreibstil las sich nicht ganz so flüssig und auch aufgrund der gedrückten Stimmung musste ich das Buch immer mal wieder zur Seite legen. Dennoch ist dieser Roman absolut lesenswert und eine große Bereicherung. Im Gesamten vergebe ich dafür 4 ½ Sterne (welche ich auf 5 aufrunde) und eine klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Martina W., 17.11.2022

    Dieses Buch hat mich sehr neugierig gemacht, da ich so unterschiedliche Meinungen darüber gelesen habe, wie zu kaum einem anderen.
    Ich reihe mich nun in die Gruppe der positiven Stimmen ein: das Buch hat einen interessanten Plot, eigenwillige - nicht durchgehend sympathische Charaktere, einen geradlinigen Schreibstil ohne viel Schnörkel und vielleicht regt es den einen oder anderen zum Nachdenken an oder geht manchem Leser sogar ein wenig unter die Haut.

    Henriette schreibt Bücher und zwar anstelle von anderen; Menschen die nicht mehr lange zu leben haben und ihr Leben chronologisch geordnet zwischen zwei Buchdeckel wissen wollen, für die HInterbliebenen oder einfach nur um mit sich ins Reine zu kommen.

    Annie ist eine von diesen Menschen, es bleibt ihr nicht mehr allzu viel Lebenszeit und so vertraut sie sich Henriette an... vor allem um ihr Herz und ihren Kopf zu befreien.

    Die beiden sehr unterschiedlichen Frauen kommen sich unerwarteterweise näher und es entwickelt sich eine eigentümliche aber aufrichtige Freundschaft - und beide haben Einiges an Altlasten zu verarbeiten.

    Ein wunderbares Buch über die Kürze des Lebens, über verpasste Chancen, Hoffnung und Freundschaften, übersetzt von Maria Hochsieder.

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  • 5 Sterne

    liesmal, 25.11.2022

    Sehr gern lese ich Debüt-Romane, weil ich dadurch schon so manchen Bücherschatz entdeckt habe. Das „Café Leben“ von Jo Leevers war für mich wieder mal so ein Glücksgriff.
    Im Hospiz wird eine Stelle angeboten zum „Projekt Lebensbuch“. Dahinter verbirgt sich die Idee, todkranken Menschen die Möglichkeit zu geben, über ihr Leben zu sprechen, die Gespräche aufschreiben und in einem Buch zusammenfassen zu lassen.
    Jo Leevers gelingt es, mich mit der Geschichte total zu fesseln. Zum einen wegen der 32-jährigen Henrietta, die den Job bekommt, und der doppelt so alten Annie, deren Lebensbuch entstehen soll. Die beiden Frauen haben zunächst Probleme sich anzunähern, aber vielleicht liegt es daran, dass sie mehr gemeinsam haben, als sie denken?
    Besonders fasziniert bin ich von der Feinfühligkeit, mit der die Autorin Szenen auf dem letzten Lebensweg eines Menschen beschreibt, die in mir Erinnerungen an eine Zeit in meinem eigenen Leben geweckt und mir einfach gute Gefühle geschenkt haben.
    Am Ende des Buches gibt es ein Interview mit der Autorin. Daraus konnte ich entnehmen, dass viel Persönliches in das Buch und die Geschichte eingeflossen ist. Diese Herzenswärme wird spürbar beim Lesen.

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  • 5 Sterne

    liesmal, 25.11.2022

    Sehr gern lese ich Debüt-Romane, weil ich dadurch schon so manchen Bücherschatz entdeckt habe. Das „Café Leben“ von Jo Leevers war für mich wieder mal so ein Glücksgriff.
    Im Hospiz wird eine Stelle angeboten zum „Projekt Lebensbuch“. Dahinter verbirgt sich die Idee, todkranken Menschen die Möglichkeit zu geben, über ihr Leben zu sprechen, die Gespräche aufschreiben und in einem Buch zusammenfassen zu lassen.
    Jo Leevers gelingt es, mich mit der Geschichte total zu fesseln. Zum einen wegen der 32-jährigen Henrietta, die den Job bekommt, und der doppelt so alten Annie, deren Lebensbuch entstehen soll. Die beiden Frauen haben zunächst Probleme sich anzunähern, aber vielleicht liegt es daran, dass sie mehr gemeinsam haben, als sie denken?
    Besonders fasziniert bin ich von der Feinfühligkeit, mit der die Autorin Szenen auf dem letzten Lebensweg eines Menschen beschreibt, die in mir Erinnerungen an eine Zeit in meinem eigenen Leben geweckt und mir einfach gute Gefühle geschenkt haben.
    Am Ende des Buches gibt es ein Interview mit der Autorin. Daraus konnte ich entnehmen, dass viel Persönliches in das Buch und die Geschichte eingeflossen ist. Diese Herzenswärme wird spürbar beim Lesen.

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  • 5 Sterne

    Ursula P., 30.01.2023

    Henrietta, eine junge zurückgezogen lebende Frau, findet einen neuen Job in einer Krebsambulanz, wo sie im Café die Lebensgeschichten todkranker Patienten aufzeichnen und zu einem Buch verarbeiten soll. Hierbei trifft sie auf die ältere Annie, die ihre Geschichte erzählt. Schnell wird klar, dass beide Frauen Altlasten aus ihrer Vergangenheit mit sich tragen.
    Dieser tiefgründige mit dem nicht einfachen Thema Sterben befasste Roman hat mich sehr berührt. Sind die beiden Protagonistinnen nicht nur im Umgang miteinander sondern auch dem Leser gegenüber zunächst eher distanziert und unnahbar, so habe ich im Verlauf der Geschichte doch große Sympathien für beide entwickeln können, je weiter die Hintergründe der jeweils nicht einfachen Leben beider ans Tageslicht kamen. Der für mich eher nüchterne Schreibstil passte dabei gut in die Thematik.
    Die Themen Vergangenheitsbewältigung, soziale Abgrenzung aber auch Freundschaft spielen hier eine große Rolle, gerne sollte man sich auf dieses ungewöhnliche Buch einlassen. Mich hat es sehr nachdenklich gemacht, ich habe es sehr gerne gelesen.

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  • 4 Sterne

    Lena, 02.11.2022

    Die ehemalige Bibliothekarin Henrietta Lockwood ist Anfang 30 und führt ein einsames, zurückgezogenes Leben in London. Durch einen neuen Job in einer Beratungsambulanz, bei dem sie die Lebensgeschichten von todkranken Menschen aufzeichnen soll, lernt sie die Krebspatientin Annie Doyle kennen, die mit Mitte 60 nur noch wenige Wochen zu leben hat. Jeden Samstag treffen sie sich im Café Leben, wo Henrietta von erschütternden Ereignissen aus Annies Leben erfährt, die ihren Vorsatz in Wanken bringen, rein bei den Fakten zu bleiben und Emotionen in Kontakt mit den Patienten auszublenden. Doch als Annie enthüllt, dass ihre Schwester kurz vor Weihnachten im Jahr 1974 unter mysteriösen Umständen verschwunden ist und später als tot erklärt wurde, muss Henrietta einfach herausfinden, was mit Kathleen geschehen ist, um Annies Geschichte zu vervollständigen.

    Auch wenn Annie nur wenige Wochen bleiben, um ihre Geschichte zu erzählen, damit noch etwas von ihr zurückbleibt, handelt der Roman nicht von Tod, Krankheit und Trauer, sondern vom Leben, von prägenden Ereignissen und verpassten Chancen.
    Beiden Hauptfiguren ist gemeinsam, dass sie von einem strengen Vater erzogen wurden, in der Kindheit bzw. Jugend ein Trauma erlebt haben und deshalb ein Leben mit nur wenig sozialen Kontakten pflegen, um sich vor weiteren Verletzungen zu schützen. Während Henrietta stoisch wirkt und und fest routinierte Tagesabläufe hat, die ihrem Leben Halt geben, tritt Annie selbstbewusster und zugänglicher auf und fällt durch extravagante Kleidung auf.

    Da sich Annies Leben dem Ende neigt, ist sie bereit, sich mit ihren düsteren Erinnerungen auseinanderzusetzen, die sie bisher erfolgreich verdrängt hatte. Henrietta, die eigentlich nur einen vorgefertigten Fragebogen abarbeiten wollte, um das Leben einer Todgeweihten zu skizzieren, ist von Annies Erzählung über ihre tote Schwester, die eine Seelenverwandte für sie war, so getriggert, dass sie nicht umhin kann, Nachforschungen anzustellen, die weit über ihren Job hinausgehen.

    Auch wenn Henrietta emotionslos und abgestumpft wirkt, berühren beide Geschichten, denn sowohl Henrietta als auch Annie sind unschuldig in Situationen geraten, die sie daran hinderten, ein freies und erfülltes Leben zu führen. Während Annies Leben fast vorbei ist und sie sich in ihren letzten Wochen ein wenig Exzentrik gönnt, hat Henrietta dagegen ihr Leben noch vor sich.
    So hofft man einerseits, dass sich Annie ihre Pein von der Seele reden kann sowie Gewissheit um den Tod ihrer Schwester erfährt, um am Ende beruhigter sterben zu können und dass Henrietta durch Annies Erzählungen selbst beginnt, ihr Trauma zu überwinden, um mehr Leichtigkeit und Glück in ihr Leben zu lassen.

    "Café Leben" ist ein Buch über bedrückende Lebensgeschichten, über Verlust, Angst, seelische Gewalt und verpasste Chancen, der durch das Geheimnis um Kathleens Verschwinden eine ungeahnte Spannung entwickelt. Trotz viel Traurigkeit und Melancholie ist der Roman bittersüß und nicht deprimierend, denn es ist hoffnungsvoll zu sehen, wie sich beide Frauen nach und nach öffnen und am Ende mehr als nur eine geschäftliche Beziehung miteinander pflegen.

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  • 5 Sterne

    Carola F., 23.10.2022

    Café Leben, der Debütroman von Jo Leevers ist eine sehr berührende Lektüre.
    Das Buchcover ist gut gewählt, entspricht aber nicht meinem Geschmack. In der Buchhandlung wäre ich wohl daran vorbeigegangen.
    Die Erzählweise aus Sicht der beiden Protagonistinnen finde ich sehr gelungen und man möchte das Buch gar nicht aus der Handlegen.
    Henrietta, die zurückgezogen lebt, bewirbt sich um einen neuen Job in einem Hospiz. Sie soll die Lebensgeschichten todkranker Menschen aufschreiben, damit deren Angehörige eine Erinnerung haben. Sie trifft Annie, deren Lebensgeschichte vom Verschwinden der Schwester, dem gewalttätigen Vater, dem niederträchtigen Ehemann und ihrer eigenen Hoffnungslosigkeit geprägt ist.
    Im Buch werden beide Frauen sehr gut beschrieben und auch, wie sie sich voreinander öffnen.
    Ich fand das Projekt Lebensbuch eine sehr schöne Idee, die im Buch gut umgesetzt wurde, auch wenn das Thema Sterben keine leichte Lektüre ist.
    Von mir eine klare Leseempfehlung, für alle, die ein anspruchsvolles Buch zu schätzen wissen.

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  • 5 Sterne

    wusl, 28.10.2022

    Ich wusste gleich, dass diese Geschichte etwas für mich sein wird. Denn es geht um das Sterben und darum, den Angehörigen ein Tagebuch der anderen Art zu rückzulassen.

    Die todkranke Annie erzählt der jungen Henrietta ihr Lebensgeschichte und über dem Erzählen werden nicht nur die beiden so unterschiedlichen Frauen Freundinnen und kommen sich sehr nahe, sondern die ältere Frau kann sich etwas mehr mit dem nahen Ende arrangieren und die Jüngere findet durch das Aufschreiben von Annies Erlebnissen selbst Antworten auf ihr eigenes Leben.

    Schön finde ich, dass beide Frauen ihre Ecken und Kanten haben und nicht durchweg liebenswürdig sind. Und beide manchen eine Entwicklung durch, die der Leser spüren kann. Obwohl das Thema kein leichtes ist und die Handlung oft eine Schwere und Trauer hat, die einem die Kehle zuschnürt, so ist es doch eine positive Story, die einem am Ende zufrieden zurücklässt. Auch, weil sie die ein odere andere überraschende Wendung bereithält.

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  • 5 Sterne

    Kathrin B., 19.10.2022

    Das Cover sticht einem ins Auge, aber richtig gefallen tut es mir leider nicht.

    Das Thema des Buches ist schön umgesetzt. Wir müssen alle sterben und es wäre schön zu wissen, wenn etwas von uns Bleibt, das die Hinterbliebenen zur Erinnerung immer wieder anschauen können.
    So fängt Henrietta Lookwoods Geschichte mit einem neuen Job an. Das Projekt
    Lebensbuch.
    Henrietta, eine durch ein Kindheitstrauma sehr einsame und verschlossene Frau soll die Geschichten von Totkranken aufnehmen und in ein Buch übertragen.
    Sie lernt die krebskranke Annie kennen, die ihre Geschichte erzählt. Eine Geschichte von Verlust, Gewalt und Hoffnungslosigkeit. Aber auch die Geschichte von zwei Schwestern die unterschiedlicher nicht sein können und doch ihr ganzes Leben verbunden sind. Auch nach Kathrines Verschwinden.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist schön erzählt und war keine Minute langweilig. Ein gelungener Debütroman.

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  • 5 Sterne

    Antje K., 02.11.2022

    Das gezeichnete Cover ist bereits ein Hingucker und schon während der ersten Seiten hat mich das Buch in seinen Bann gezogen und ich konnte es nicht weglegen

    Insgesamt ein sehr berührendes Buch, das einen gewohnte Strukturen und Denkweisen überdenken lässt und das Fazit hat, jeden Tag zu genießen, weil alles so schnell vorbei sein kann. Man sollte versuchen, an seinen eigenen Wünschen festzuhalten.


    Ich bin restlos begeistert von dieser Geschichte, die mit ihrer Ernsthaftigkeit und allertiefsten Emotionen punktet. Die Geschichte wird abwechselnd von Annie und Henrietta erzählt. Das Seelenleben der beiden wird zögerlich offenbart.

    Ein sehr berührendes Werk und ein Highlight für mich und ich vergebe eine klare Kauf- und Leseempfehlung! Auch die Fünf-Jahres-Regel möchte ich unbedingt anwenden, um meinen Alltag bewusster zu leben.

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  • 4 Sterne

    Cynthia M., 28.11.2022

    Ich liebe ja Bücher über ungewöhnliche Freundschaften und nie hätte ich damit gerechnet mit „Café Leben“ ein solches in den Händen zu halten. Die Geschichte hat mir richtig gut gefallen, weil sie einerseits nachdenklich stimmt, was nach dem Tod uns bleibt und gleichzeitig ein spannendes Familiengeheimnis lüftet:

    Zum Inhalt: Henrietta ist arbeitslos und, sieht man einmal von ihrem Hund Dave ab, ziemlich einsam. Da kommt der Job im Café Leben gerade wie gerufen. Krebskranken Menschen soll dort die Gelegenheit gegeben werden, ihre Geschichte zu erzählen und ihren Angehörigen etwas zu entlassen. Als Henrietta auf Annie trifft, wird aus dem Job eine Aufgabe. Henrietta begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit.

    Henrietta ist schon ein eher eigenwilliger Charakter mit dem ich besonders am Anfang ein paar Schwierigkeiten hatte. Ich hatte das Gefühl, sie hält sich für zu gut für den Job, hat auch nicht richtig eingesehen, wieso sie ihren letzten Job verloren hat und hat besonders am Anfang eine sehr unsentimentale Art, sich in Annies Leben einzumischen. Ich glaube, würde ich ihr im echten Leben begegnen, würde ich eher einen Bogen um sie machen. Aber natürlich ist trotzdem irgendwo der ideale Charakter für diese Geschichte. Denn sie ist hartnäckig und gut im Recherchieren. Ihr gelingt es, herauszufinden, was vor all den Jahren mit Annies Schwester passiert ist.

    Diese Suche nach der Wahrheit ist dem Buch eine spannende Komponente, die mich als Leser ans Buch gefesselt hat. Dann der Rest der Geschichte ist vom Tenor her eher traurig. Nicht nur Annies Krebserkrankung, sondern auch, was sie über Lesen berichtet, hat beim Lesen ganz schön die Stimmung gedrückt. Was natürlich bei so einem Buch wichtig ist, das soll keine Kritik sein, viel eher tat mir die Aussicht leid, dass das jetzt Annies Leben gewesen sein soll und sie vermutlich stirbt, bevor sie Antworten bekommt.

    Das Buch hat mir tatsächlich letztendlich richtig gut gefallen, es war eine gute Mischung aus Familiengeschichte und Detektivarbeit. Durch ihre Verbissenheit in den Fall lernt der Leser auch viel über das Leben von Henrietta, die ebenfalls vom Leben enttäuscht, wenn auch auf eine andere Art. Es die die Geschichte zweier sehr ungleicher Frauen, die eine gemeinsame Sache eint und die von einander lernen können. Das Buch wirft einen schönen Blick darauf, was im Leben zählt und dass man keine Sekunde verschwenden sollte.

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  • 5 Sterne

    Karola D., 21.11.2022

    Ein sehr ernstes Thema liebevoll und spannend verpackt.
    Die Hauptdarstellerinnen sind in ihrer eigenwilligen Art zunehmend sympathisch. Die doch schwere, emotional sehr belastende Thematik des Sterbens wird in einem angenehmen, überzeugend taktvollen Schreibstil präsentiert. Wie sich zunehmend Vertrauen bildet bis zur Freundschaft zwischen den zwei Frauen aus verschiedenen Generationen und sozialem Hintergrund ist für mich realistisch beschrieben. Dass Henriette eigenwillig und ohne bewusste Einwilligung in Annies Vergangenheit recherchiert hat, wirkt etwas befremdlich in Zeiten des strengen Datenschutzes. Insgesamt gefällt mir die Idee der Lebensbücher sehr gut. Auch das Cover mit dem offenen, ruhigen Blick der jungen Frau ist einladend, entgegenkommend. Ein berührender Roman!

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  • 4 Sterne

    Regina K., 02.11.2022

    Der 32-jährigen Henriette Lockwood fehlt etwas die Beständigkeit in ihrem Leben. So endete so manche Anstellung, ehe sie richtig begonnen hatte. Sie führte ein eher langweiliges Leben mit ihrem etwas verhaltensgestörten Terriermischling Dave. So bewirbt sich bei der Rosendale-Beratungsambulanz. Dort soll sie sich von todkranken Menschen ihre Lebensgeschichte erzählen lassen, die dann später in einer Art Lebensbuch für die Hinterbliebenen zusammengefasst werden.
    „Alle nennen es Café Leben, auch wenn es hier oft um das Sterben geht.“
    Die 66-jährige Anni Doyle, Pankreaskrebs im Endstadium, will endlich Frieden mit sich machen, ihre Geschichte erzählen, obwohl ihr Henriette nicht sympathisch ist, mit ihrem verständnislosen Blick. Auch bringen die Erinnerungen für dieses Buch keine guten Gedanken zurück, lange versucht zu ignorieren, aber tief verwurzelt saßen sie in ihr fest.

    Die Thematik des Buches sprach mich sofort an. Man sollte bestimmte Erinnerungen an eine Person festhalten, sie so für sich lebendig erhalten. Ich selbst habe für meine Tochter zwei Bücher über das Leben ihrer Großmütter verfasst, eine Generation, die viel Leid erfahren musste.

    Das Cover zeigt eine nachdenkliche junge Frau, in Gedanken versunken. Dieses Bild hatte ich stets vor Augen, als Henriette in ihrer Ecke im Café Leben saß, und auf ihre Auftraggeber wartete. Besonders die zerbrechliche Anni hatte es ihr angetan. Ihre Geschichte brachte in ihr einst verschlossene Erinnerungen, eine Schuld hervor.
    Mich rührte die Lebensgeschichte von Anni sehr, und war mir schnell ans Herz gewachsen. Auch die manchmal etwas schroffe Henriette zeigte eine Vielzahl von Wandlungen während der Handlung. Eigentlich zeigten ihrer beide Leben kleine Parallelen auf. Dazu noch einzelne Personen, die als Randfiguren für Lockerung sorgten. Jo Leevers entwickelte die richtige Sprache, um den Leser zu fesseln, den verschiedensten Emotionen freien Lauf zu lassen, ohne theatralisch zu wirken.
    Für mich eine gelungene Debütgeschichte, die einen aber auch nachdenklich zurückließ, sich Gedanken darüber zu machen, wie wohl das Buch über die eigene Lebensgeschichte aussehen würde.

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  • 4 Sterne

    buchmachtkluch, 21.10.2022

    Faszinierende Idee
    Jetzt ist er tot, Terry Vickerson – zugegeben, ein ziemlich unschöner Tod. Aber für seine Witwe Annie die Gelegenheit, etwas Neues zu beginnen und Versäumtes nachzuholen, die jahrzehntelange Ehe mit einem unberechenbar-tyrannischen Mann hinter sich zu lassen. Und dann das: Pankreaskrebs im Endstadium! Neben Annie bringt die Autorin Jo Leevers mit Henrietta nicht nur ihre zweite Protagonistin ins Spiel, sondern auch ihre faszinierende Lebensbuch-Idee. Die verschlossene Henrietta lebt allein mit ihrem Hund Dave in ihrer Komfortzone, die sie eher widerwillig verlässt. Sie hat einen ungewöhnlichen Job angenommen, trifft sich mit Menschen, deren Lebenszeit absehbar sehr begrenzt ist, im Café Leben und zeichnet ihre persönlichen Geschichten auf. Für die Zurückbleibenden, die Trauernden, zur Erinnerung. Annie und Henrietta, zwei gegensätzliche Charaktere, die erst einmal zueinander finden müssen. Jo Leevers gelingt es trefflich (von wenigen entbehrlichen Längen abgesehen), die Leser:innen an der wechselvollen Biografie der beiden teilhaben zu lassen. Durch geschickt eingefügte Rückblenden und chronologisch erzählte Gegenwartsereignisse entsteht das Bild zweier letztlich starker Frauen, aber auch ihrer verpassten Chancen. Mit einem besonderen Kniff greift die Autorin einen roten Faden auf, der sich durch ihren gesamten Debütroman zieht und die Handlung vorantreibt. Annies geliebte Schwester Kathleen ist vor Jahrzehnten spurlos verschwunden, alles deutet auf ihren Tod hin. Henrietta macht es sich zur Aufgabe, Licht in das Dunkel zu bringen, den ungeklärten Fall noch zu Annies Lebzeiten zu lösen. Das bringt manche überraschende Wendung, immer nachvollziehbar, durchaus stringent und nicht, wie man befürchten könnte, an den Haaren herbeigezogen. So ist eine Mischung entstanden aus berührenden, traurigen, beeindruckenden Schicksalen und einem obskuren Vermisstenfall. So viel sei verraten: Henriettas Beharrlichkeit führt zum Ziel, aber überraschend anders, als man vermutet hätte. Ein lesenswertes Buch für kommende Herbstabende, das Cover ein echter Hingucker!

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  • 4 Sterne

    Michael B., 31.01.2023

    Nicht immer leichte Kost. Mit ihrem neuen Roman "Café Leben" ist die britische Autorin Jo Leevers ein echtes Wagnis eingegangen - sie erzählt von der Begegnung grundverschiedener Menschen, die sich gegenseitig ihr Leben offenbaren; und wo es an der Oberfläche nicht gegensätzlicher sein könnte, stellen sich doch im Verlaufe der Geschichte Ähnlichkeiten ein - eine dunkle Stelle in der Vergangenheit. Als Leser frage ich mich natürlich immer, ob die Story der Autorin vom ersten Satz an bereits einigermaßen komplett im Kopf war, oder ob sie lediglich die Figuren mit ihren Charaktereigenschaften und eine grobe Rahmenhandlung erfunden hat, um dann die Protagonistinnen einfach miteinander in Beziehung treten zu lassen und zu schauen, was passiert. Will sagen: Die 32-jährige Henrietta Lockwood übernimmt einen Job in einem Hospiz; im Rahmen eines Projektes geht es um das das Eruieren und Verschriftlichen von Lebensgeschichten todkranker Menschen. Dabei trifft die eher kühl-kontrollierte, fast schon zwanghafte Henriette auf die eher emotionale Annie, eine alte Frau, die noch Lust am Leben verspürt; und es ergeben sich nicht etwa einseitige Interviews, sondern die beiden Frauen erzählen sich gegenseitig Ausschnitte ihres Lebens - und entdecken Tragisches. Natürlich geht es nicht gut aus, schließlich erwartet Annie den Tod; doch ist es am Ende für beide Frauen ein Gewinn. Das Schöne an dem Buch: Es macht uns bewusst, wie wichtig es ist, einander Fragen zu stellen, einander zuzuhören, Interesse für die Geschichte des anderen zu zeigen, in einen Dialog einzutreten... und über den anderen und sein Zuhören uns selbst zu entdecken (sorry, hört sich jetzt etwas abgehoben an... also:Lesen!)

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  • 4 Sterne

    hundeliebhaberin, 01.02.2023

    Nachdem Henrietta Lockwoods letzte Arbeitsstelle ein abruptes Ende nahm, macht sie sich auf die Suche nach einem neuen Job. Empathie ist nicht gerade ihre Stärke, aber da sie gern schreibt, bewirbt sie sich dennoch für das Projekt "Lebensbuch". Ihre Aufgabe ist, die Lebensgeschichten der krebskranken Patient*innen, denen der Tod kurz bevorsteht zu hören und in einem Buch zu verarbeiten. Ihre erste Patientin ist die 66-jährige Annie Doyle, die eine ganz eigene Vorstellung davon hat, welche Lebensgeschichte sie Henrietta erzählt. Die möchte jedoch die ganze Wahrheit hören und geht auf eigener Faust der Frage nach, was damals mit Annies Schwester - die ertrunken sein soll - tatsächlich passiert ist. Und um Annies gesamte Lebensgeschichte zu erfahren gibt es nur eine Möglichkeit: Sie muss über ihren Schatten springen, sich selbst Annie gegenüber öffnen und ihre eigene Geschichte erzählen, die Tragisches beinhaltet.

    Ausgehend vom Klappentext wusste ich nicht, ob es sich um eine sehr ernste, tragische oder auch humorvolle und schöne Geschichte handelt. Ich würde sagen, es enthält alle Aspekte. Annie Doyle hatte kein leichtes Leben und auch Henrietta musste einiges durchmachen, was beide verbindet. Sie holen alte Erinnerungen hervor, verarbeiten sie und kommen sich dadurch näher.
    Mich haben sowohl Annies als auch Henriettas Geschichte bewegt. Dabei mag ich sowohl den Schreibstil von Jo Leevers sowie die wechselnden Erzählperspektiven sehr gern. So erfahren wir abwechselnd immer mehr über die beiden Frauen und ihre Lebensweisen und Vergangenheiten.

    Ein berührender Roman über den Tod, das Aufspüren von negativen Erinnerungen und das Reflektieren über das Leben.

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  • 4 Sterne

    petra w., 13.10.2022

    Schicksalsgemeinschaft
    Henrietta hat ein Kindheitstrauma, dadurch hat sei eine Mauer um sich gezogen. Sie lässt keine Menschen oder Gefühle an sich heran. Daher ist sie für ihre neue Aufgabe prädestiniert. Sie soll todkranken Menschen helfen ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben, damit Kinder und Enkel etwas über Oma und Opa erfahren wenn sie nicht mehr sind. Ein Gedanke den ich anders fand, ich bin der Meinung Erinnerungen müssen lebendig erzählt werden. Aber in diesem besonderen Fall ist es wichtig. Denn Annie hat keine Familie, ihre einzige Schwester ist früh gestorben. Ihr hilft das Sortieren vielleicht und lenkt sie ab von ihrer Krebserkrankung. Annie erzählt sehr lückenhaft und nur dann wenn Henrietta auch etwas von sich preis gibt. Es entsteht eine Beziehung in der sich jede um die andere bemüht.
    Der Roman ging mir an die Substanz, fatale Beziehungen, falsche Entscheidungen, Eltern die ihre Kinder vernachlässigen und Schlimmeres. Gleichzeitig wird von einer ungewöhnlichen Kontaktaufnahme die zu einer Freundschaft führt erzählt. Beide Frauen versuchen die Geschichte der anderen in die richtigen Relationen zu setzen. Das geht so weit das Henrietta in Annies Vergangenheit forscht und Überraschendes zu tage bringt.
    Dadurch entsteht ein versöhnliches Ende.
    Der Roman war nicht einfach zu lesen, weil er mich stellenweise emotional berührt hat. Im Ganzen war er aber schön.

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  • 4 Sterne

    bücher_schnecke, 21.11.2022

    Ein emotionaler Roman

    Als die 30-jährige Henrietta einen neuen Job annimmt, ahnt sie noch nicht, wie sehr dieser ihr Leben beeinflussen wird. In der Beratungsambulanz "Café Leben" soll sie die Lebensgeschichte von Menschen aufschreiben, die aufgrund unheilbarer Erkrankungen bald sterben werden. Eigentlich ein einfacher Job, denkt sich Henrietta, denn emotional ist sie nicht - überhaupt geht sie nicht gerne Kontakte zu anderen Menschen ein. Als sie auf Annie trifft, die in wenigen Wochen sterben wird, entdeckt Henrietta eine ganz neue Seite an sich.
    Obwohl die beiden Frauen äußerlich nicht unterschiedlicher sein können, verbergen beide ein dunkles Geheimnis aus ihrer Vergangenheit. Die Autorin hat hier ein tolles Debüt geschaffen. In sich abwechselnder Perspektive je Kapitel, liest man entweder aus Henriettas oder aus Annies Sicht. Der Verlauf der Handlung war größtenteils vorhersehbar, allerdings gab es auch mehrere unerwartete Wendungen. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen: ruhig, beinahe unaufgeregt und trotzdem emotional, ohne zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken. Dass es in diesem Roman um das Thema Sterben geht, kommt beinahe zu kurz. Vielmehr geht es um das Leben und das, was man daraus macht. Denn wenn man am Ende seines Lebens zurückblickt, muss diese Geschichte nur einer Person gefallen: einem selbst.

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  • 3 Sterne

    Jacqueline W., 21.11.2022

    „Café Leben“ von Jo Leevers. Ich wollte dieses Buch wirklich mögen, ich habe es WIRKLICH versucht. Leider ist es mir für dieses ernste Thema nicht tiefgründig genug gewesen. Die Geschichte an sich hat ein unheimliches Potential geboten, leider wurde das meiner Meinung nach nicht richtig ausgeschöpft.

    Im Café Leben wird Geschichte geschrieben. Oder besser gesagt gleich mehrere Geschichten, Lebensgeschichten. Die Lebensgeschichten todkranker Menschen, die ihren Angehörigen, Freunden und Bekannten noch etwas von sich mit auf den Weg geben wollen. Oder vielleicht auch einfach nur um mit sich im Reinen abzuschließen. Die Idee der Lebensbücher findet auf jeden Fall bei einigen Menschen Anklang und so stolpert Henrietta auf der Suche nach einem neuen Job in das Café Leben und möchte gemeinsam mit den Patienten ihre Lebensgeschichte aufschreiben. Wichtig für diesen Job ist in erster Linie, dass man Abstand zu den kranken Patienten hält. Man darf deren Krankheiten und die Geschichte dahinter nicht zu nah an sich heranlassen. Henrietta ist auch eigentlich eine Person, die diesen emotionalen Abstand gut waren kann. Denn seit sie in ihrer Kindheit mit einem schrecklichen Unfall konfrontiert wurde, versucht sie so wenig wie möglich zu fühlen und an sich heranzulassen. Bei einer ihrer Schützlinge für das Lebensbuch will ihr das aber so gar nicht gelingen… Annie, 66 Jahre alt, Krebs im Endstadium. Annie möchte sich so einiges von der Seele reden, bevor sie dazu nicht mehr die Möglichkeit hat. Deshalb möchte auch sie ein Lebensbuch im Hospiz erstellen lassen und spricht daher mit Henrietta über ihre Vergangenheit. Diese war auch alles andere als rosig. Ein gewaltsamer und manipulativer Ehemann, dessen schreckliches Ableben, Eltern, die sie nach dem Tod ihrer Schwester nur noch als Bedienstete angesehen haben und dann natürlich der unaufgeklärte Tod ihrer jüngeren Schwester vor so vielen Jahren. Bei dem rätselhaften Tod von Annies Schwester wird Henrietta hellhörig. Gleicht sich dieses Ereignis doch so sehr mit dem, mit welchem sie in ihrer Kindheit konfrontiert war. Schnell ist ihr klar, dass sie Annie noch eine letzte Gewissheit geben und den Tod ihrer Schwester aufklären möchte. Sie wühlt sich durch sämtliche Akten von vor 46 Jahren und fährt sogar an die Orte des Geschehens. Annie soll nicht aus dieser Welt scheiden, bevor sie nicht weiß, was ihrer Schwester damals kurz vor Weihnachten zugestoßen ist. Wird Henrietta es schaffen dieses Rätsel zu lösen? Was ist damals passiert und wer war daran beteiligt? Gibt es vielleicht doch noch Hoffnung auf eine Familienzusammenführung? Eine Leiche wurde schließlich nie gefunden…

    Wie oben bereits erwähnt wollte ich dieses Buch wirklich mögen. Ich habe es versucht, da dieses ernste Thema eben auch so wichtig ist. Auch den Grundgedanken mit den Lebensbüchern für die Hinterbliebenen finde ich wirklich großartig. Allerdings merkt man in diesem Buch sehr deutlich, dass es bei dieser Aktion nur darum geht den Schein zu wahren. Man möchte etwas Positives für sterbende Menschen und deren Angehörige tun, aber bitte nicht mehr als das, was der Leitfaden vorschreibt. Für mich ein absoluter Aufreger! Henrietta hat da schon etwas über den Tellerrand hinausgeschaut und das fand ich klasse. Sie hat sich nicht in einen Leidfaden pressen lassen, denn man kann die einzelnen Menschen mit deren Leben nicht auf so einen Leidfaden mit seinen Fragen reduzieren. Hier haben wir jetzt allerdings auch den Knackpunkt, der die Geschichte für mich so schwierig machte. Ist Henrietta überhaupt in der Position Nachforschungen anzustellen über eine Frau, die sie gar nicht kennt? Rein durch Annies Erzählungen und um ihren eigenen Seelenfrieden zu machen, stürzt sie sich kopflos in die Recherche. Was Annie dabei fühlen könnte, ist hier an erster Stelle völlig egal. Sie greift damit in deren Privatsphäre (finde ich zumindest). Am Ende kommt (vielleicht, hier möchte ich nicht spoilern ;)) etwas Gutes dabei raus, aber ich fand diese Vorgehensweise schon fragwürdig. Generell finde ich man hätte hier mehr Emotionen aufbauen können. Geschrieben wurde hier übrigens abwechselnd aus der Sicht von Annie und der von Henrietta. So bekam man von beiden Seiten genug an Daten mit und wurde auch über die Gefühle der Protagonisten gut informiert. Das Thema ist ernst und heikel, bei mir kam aber leider nicht so viel Gefühl rüber, wie ich es mir gerne gewünscht hätte. Die Story an sich finde ich klasse, etwas anders umgesetzt hätte sie mir allerdings besser gefallen.

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  • 4 Sterne

    Simone G., 28.11.2022

    Henriette Lockwood bekommt den Job in einem Krebszentrum. Sie soll die Lebensgeschichte von den totkranken Menschen in ein Buch verfassen, welches die Angehörigen bekommen. An ihrem ersten Arbeitstag macht sie Bekanntschaft mit der 66jährigen Annie. Annie erzählt aus ihrem Leben und kommt dann zu einem Punkt, der Henriette aufhorchen läst. Annie hatte eine jüngere Schwester und sie kommt nur schwer mit ihrem Tod klar. Henriette beginnt auf eingene Faust Nachforschungen und entdeckt an sich selbst eine längst verborgene Seite. Die beiden Frauen sind sich näher, als sie glauben und Annie hilft Henriette ihre Vergangeheit aus einer anderen Sicht zu sehen. Aber auch Henriette entdeckt in der Vergangenheit von Annie ein Geheimnis, welches sie der Freundin allerdings nicht mehr offenbaren kann.

    Ein Buch, welches bei mir noch lange Eindruck hinterlassen wird. Die Familiengeschichten der beiden Protagonistinen haben eines gemeinsam, beide haben einen lieben Menschen verloren und können nur schwer damit lebenen Weiter wird das Thema Krebs behandelt, welches immer mehr als Volkskrankheit Nummer eins auftritt. Der Schreibstil ist nicht ganz einfach, aber die Handlung entschädigt dafür. Für mich 4,5 Sterne und eine glatte Weiterempfehlung wert.

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