Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 142867944

Buch (Gebunden) 20.60
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    7 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tomatenkind, 26.10.2022

    aktualisiert am 26.10.2022

    Als Buch bewertet

    Ein interessantes Buch
    In der Geschichte geht es hauptsächlich um die etwas einsame Henriette und die totkranke Annie. Henriette hat einen neuen Job beim Café Leben angenommen und soll Annies Lebensgeschichte aufschreiben, solange diese sie noch erzählen kann.

    Anfangs war mir Henriette nicht besonders sympathisch, aber im Laufe des Buches lernt man sie gut kennen und versteht warum sie so ist, wie sie ist.
    Die Charaktere wirken sehr realistisch und man kann ihre Handlungen auch sehr gut nachvollziehen - das ist mir schon relativ wichtig.
    Die Geschichte ist sehr gefühlvoll erzählt und was mir besonders gefallen hat ist, dass es mal nicht um eine Liebesgeschichte geht, sondern um Freundschaft und Familie.
    Das Cover hat mir zwar nur so mittelgut gefallen, aber man soll ja auch ein Buch nicht nach dem Cover bewerten (unter dem Schutzumschlag ist das Buch jedenfalls superschön blau-grün) und am Schreibstil ist mir nichts negativ aufgefallen.

    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, man muss sich natürlich auf die Geschichte und die Hauptcharaktere einlassen. Besonders schön finde ich es, wie realistisch die Charaktere dargestellt sind, und dass vorallem Henriette ein ganz eigener Charakter ist, den man nicht schon aus jedem zweiten Buch kennt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lea R., 23.10.2022

    Als eBook bewertet

    Dass "Cafe Leben" ein ganz besonderes Buch ist, habe ich schon nach wenigen Seiten gemerkt, ich hätte aber auch erwartet, dass es sich in eine etwas andere Richtung entwickelt und den Fokus doch etwas mehr auf das Sterben und den Tod legt. Darum ging es aber nicht, vielmehr beschäftigte sich das Buch mit dem Leben und verpassten Chancen. Damit, wie Dinge, die uns vor vielen Jahren passiert sind, immer noch unser Leben prägen und wie wir es vielleicht schaffen können und davon loszusagen und die Dämonen der Vergangenheit hinter uns zu lassen.
    Der Roman war unerwartet spannend, ich wollte das Buch oft gar nicht mehr aus der Hand legen und konnte auch kaum vorhersehen, was als nächstes passieren würde.
    Annies Geschichte ist sehr bewegend, schockierend und auch traurig, und es war sehr interessant, wie sie sich Henrietta nach und nach öffnete und wie so immer neue Details ans Licht kamen. Ich hätte nicht erwartet wie diese Geschichte endet und war auch im Verlauf des Buches öfter einmal überrascht von dessen Wendungen.
    Aber auch Henriettas Geschichte, der sie sich nie gestellt hat, kommt durch den Kontakt zu Annie nach und nach ans Licht und es war traurig, welche Verluste die beiden Frauen erleben mussten und was es mit ihnen gemacht hat, aber gerade in Henriettas Fall war es auch toll zu sehen, welche Charakterentwicklung sie in der Geschichte durchgemacht hat und wie sie es geschafft hat, mit der Bewältigung ihrer Vergangenheit zu beginnen.
    Das Ende des Buches war bittersüß - wahnsinnig traurig und doch auch hoffnungsvoll. Das hat mir auch im Gesamten an dem Buch sehr gut gefallen. Ich finde die Geschichte gut gelungen und toll zu lesen und das das Gesamtkonstrukt mit Cover und Titel finde ich stimmig und interessant. Besonders das Cover ist einfach etwas anderes und gefällt mir sehr gut.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kathrin R., 07.11.2022

    Als Buch bewertet

    Bunter Blumenstrauß an Gefühlen

    Jo Leevers hat mich mit ihrem Buch Cafè Leben schnell in den Bann gezogen, da es mich persönlich berührt hat und gleichzeitig Mut macht, was alles möglich ist.

    Auf den ersten Blick hat mich das Cover angesprochen, da es trotz der Zeichnung sehr lebendig wirkt und gleichzeitig für mich Sehnsucht im Gesicht der Frau ausstrahlt.

    Sehr positiv fand ich gleich zu Beginn des Buches, dass mir die beiden Hauptfiguren sehr sympathisch sind, was mich sehr nahe an die Geschichte geführt hat und die persönliche Note verliehen hat.
    Gerade dadurch ging mir das Lesen oft sehr nahe und mich nicht mehr losgelassen hat.

    Das Buch liest sich sehr flüssig, auch wenn, ich mich an den Schreibstil erst einmal gewöhnen musste und teils schwierige Themen behandelt werden.
    Für mich ist das Buch ein bunter Blumenstrauß an Gefühlen, da hier von Trauer über Hoffnung bis hin zu Freude alles enthalten ist.

    Für mich ein gelungener Debütroman der Autorin, der mich sehr ergriffen hat, auch weil die Geschichte so persönlich ist und ich freue mich auf das nächste Werk.

    Daher gibt es von mir 5 von 5 Sternen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Janina O., 29.10.2022

    Als Buch bewertet

    Bevor ich zu meinem Leseeindruck von „Café Leben“ komme, muss ich noch kurz etwas von diesem wunderschönen Cover schwärmen. Hach, so schön und definitiv ein Blickfang in jeder Buchhandlung. Doch leider spiegeln das Cover und der Titel für mich nicht wirklich den Inhalt des Buches wider. Ich habe eine lebensbejahende, mitreißende und emotionale Geschichte erwartet. Habe meiner Meinung nach aber eine eher distanzierte und wenig einfühlsame Handlung vorgefunden. Das finde ich schade, hat die Story doch meiner Meinung nach so viel Potenzial, intensiv und nahbar zu sein, ohne gleich zu kitschig oder rührselig zu werden.

    Klar, das mag daran liegen, dass die beiden Hauptcharaktere durch ihre unschönen Erfahrungen ihre Gefühlswelt vor anderen verschließen, aber darüber hinaus fehlt es mir in diesem Buch auch an wirklicher Interaktion miteinander. Es wird viel geredet, aber nur wenig wirklich intensiv miteinander. Den seelischen Prozess, den die sterbenskranke Annie im Laufe der Handlung durchlebt, konnte ich noch ganz gut nachvollziehen. Henrietta, die mir auf 310 Seiten beinahe fremd geblieben ist, nahm ich allerdings den doch sehr raschen Sinneswandel mit all seinen zusätzlichen Begleiterscheinungen (z.B. ist ihr Hund nicht nur nicht mehr verhaltensgestört, sondern er stinkt plötzlich auch nicht mehr) und die plötzliche Nähe zu Annie nicht wirklich ab. Und warum gibt es am Ende keine Konfrontation mit den Eltern?

    Die Idee mit den Lebensbüchern finde ich dagegen übrigens richtig gut. Doch welche Lebensgeschichte wurde hier eigentlich wirklich in den Fokus gerückt. Tatsächlich die von Annie oder doch eher die der verschwundenen Kath?

    Für mich sind leider zu viele Dinge nicht ganz rund oder nicht nachvollziehbar, deshalb gibt es eher durchschnittliche 3 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfreundin, 01.02.2023

    Als Buch bewertet

    Henrietta ist eine junge Frau, die einen eher ungewöhnlichen neuen Job annimmt. In einem Cafe auf einer Krebsstation soll sie die Lebensgeschichte totkranker Menschen aufschreiben, die nur noch wenig Lebenszeit übrig haben. Leicht fällt ihr das nicht, da sie mit so einigen einigen Problemen und Traumatas umgehen muss.

    Doch dann lernt sie Annie kennen, die todsterbens krank ist. Allerdings kann sie nicht in Ruhe gehen, solange sie das ungeklärte Schicksal ihrer Schwester noch beschäftigt. Sie verschwand vor vielen Jahren und Annie hat nie erfahren was mit ihr geschehen ist.

    Um Annies echtes Vertrauen zu gewinnen, muss sich Henrietta auch endlich mal einem Menschen öffnen, was ihr im Alltag ebenfalls sehr schwer fällt. Doch in langen und intensiven Gesprächen kommen sich die beiden Frauen immer näher und lernen sich zu vertrauen.

    Jo Leevers legt mit "Café Leben" ihr Debütroman vor. Die Thematik fand ich ungewöhnlich aber auch interessant, aber die Umsetzung konnte mich nicht wirklich mitreissen. In unserer Gesellschaft wird die Thematik Tod allzu oft unter den Teppich gekehrt, aber er gehört zum Leben dazu und vielleicht sollte man sich vielmehr mit dieser Thematik auseinander setzen. Ich kann nicht genau beschreiben, was mir gefehlt hat oder woran es lag, aber vielleicht war es für mich persönlich einfach das flasche Buch zur falschen Zeit gewesen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. P., 24.01.2023

    Als Buch bewertet

    Entwicklung geschieht bis zum Schluss

    Der Titel des Romans, das Cover und die Kurzbeschreibung haben mich neugierig gemacht. Allerdings fiel das Lesen am Anfang ziemlich schwer. Es könnte daran liegen, dass "Café Leben" der Debütroman der Autorin Jo Leevers ist. Im Laufe der Zeit wurde es aber besser. Daher glaube ich, es könnte auch beabsichtigt sein, dass die Leserin durch den Schreibstil erst Schwierigkeiten mit den Charakteren hat, was mit der Entwicklung der Personen aber abnimmt. Die angesprochenen (Lebens-)Themen sind vielfältig, wie der Klappentext bereits erahnen ließ. Der im Prolog benannte Kriminalfall zieht sich durch den gesamten Roman und kann sogar noch gelöst werden. Manche Ereignisse lassen sich vorhersehen, andere sind einfach unglaublich, aber leider auch realistisch. Das Zusammentreffen von Henrietta und Annie ist die Grundlage für die weiteren persönlichen Entwicklungen. Ohne etwas vorwegzunehmen, aber das Aufeinandertreffen von Annie und Cerys hätte meiner Ansicht ausführlicher sein können. Alles in allem ist es ein "rundes" Werk.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    9 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sternzauber, 15.10.2022

    Als Buch bewertet

    Leben und Tod - ganz besonders, unterhaltsam, tiefsinnig und absolut empfehlenswert!

    Sterben und Tod sind im Leben der meisten Menschen leider noch immer ein Tabuthema und werden gerne verschwiegen, bzw. einfach ignoriert. Dabei gibt es nichts, was uns Menschen universeller verbindet, als Geburt und Tod, denn diese beiden entscheidenden Wegmarken begrenzen unser Leben nun mal ganz unweigerlich und unumgänglich. Deshalb finde ich es so gut und wertvoll, wenn es Ausreißer aus dem Schweigen gibt (und die gibt es zum Glück zunehmend mehr) und sich auch Autoren mit diesen Themen beschäftigen. Der Autorin Jo Leevers ist dies Auseinandersetzung mit dem Thema Sterben meiner Meinung nach in ihrem Buch „Cafe Leben“ ausgesprochen gut und auf eine ganz ungewöhnliche Weise gelungen.

    In ihrem Buch erzählt sie die Geschichte von zwei ganz besonderen Frauen, die durch das Projekt „Lebensbuch“ verbunden werden. Dieses Projekt bietet sterbenden Menschen die Möglichkeit ihre Lebensgeschichte in Buchform für ihre Hinterbliebenen festzuhalten und somit bleibende Erinnerungen zu schaffen. Henrietta, die Anfang 30 ist und ein sozial extrem zurückgezogenes Leben führt, übernimmt die Aufgabe, die Erzählungen der Menschen im Cafe Leben der Rosendale-Krebsambulanz aufzunehmen und zu verschriftlichen, wo sie auf die 66-jährige Klientin Annie trifft. Diese möchte jedoch keine Erinnerungen festhalten, sondern diese, ganz im Gegenteil, loswerden. Durch die Treffen zur Erstellung des Buches entsteht eine ganz neue Situation für beide Seiten und die zu Beginn so klare Aufgabe nimmt ganz besondere und abenteuerliche Ausmaße an.

    Jo Leevers beschreibt die Situation sterbender Menschen ohne Pathos und Kitsch, aber mit viel Einfühlungsvermögen und Innigkeit. Die Protagonistinnen sind mir, trotz oder auch wegen, ihrer „Schrulligkeiten“ und charakterlichen Besonderheiten sehr schnell ans Herz gewachsen und ich habe sehr mit ihnen mitgefiebert. Dabei ist dieses Buch keineswegs eine düstere Abschiedsstory, sondern eine Geschichte voller Leben, mit vielen Facetten und sogar kriminalistisch spannenden Verwicklungen und Verstrickungen. Mich hat die Komplexität sehr positiv überrascht und auch die Tiefe, die in den Gesprächen und Gedanken der Charaktere zu Tage tritt, überzeugt mich.

    Die sprachliche Ausdrucksweise der Autorin ist flüssig und sehr angenehm zu lesen. Außerdem mag ich den Zug, dass die einzelnen Kapitel mit den Namen der Personen überschrieben sind, aus deren Sicht die Geschichte weiter erzählt wird, denn so entsteht für mich eine angenehme Intimität mit dem Erleben und ich kann an der Handlung aus verschiedenen Blickwinkeln teilnehmen. Das Cover gefällt mir ebenfalls ausgesprochen gut und vor allem hat mich der Ausdruck der Frau darauf sofort in ihren Bann gezogen.

    Sehr berührend finde ich die Idee des Lebensbuches, die es, auf verschiedene Weise, auch im echten Leben gibt und die sicherlich vielen Menschen eine Menge bedeutet. Ein solches Projekt als Ausgangspunkt für einen Roman aufzugreifen gefällt mir sehr, zumal es damit bekannter gemacht werden kann und sicherlich manch einen Leser zu eigener Erinnerungsarbeit anregt. Was wären wir Menschen ohne das Wissen und die Erfahrungen unserer Vorgänger? Und wie wertvoll sind für uns die persönlichen Erinnerungen unserer Herzensmenschen? Aber auch die Frage nach der eigenen Endlichkeit und danach, was wir unseren Lieben hinterlassen möchten, sollte nicht ausgespart werden.

    Gerne würde ich noch mehr tolle Einzelheiten beschreiben, aber damit würde ich sicherlich zu viel verraten, deshalb kommt von mir eine ganz klare Ermunterung zum selber Lesen – es lohnt sich absolut!!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Woertergarten, 02.11.2022

    Als Buch bewertet

    Henrietta und das Lebensbuch von Annie Doyle

    Das Café Leben gehört zur Rosendale-Krebsambulanz in London. Neben Tee, Kaffee und Küchlein, die von der immer gut gelaunten Mia serviert werden, wird im Rahmen des Projektes „Lebensbuch“ dort eine besondere Dienstleistung angeboten: Aus Erzählungen und Fotos wird ein Buch zusammengestellt, das den Angehörigen als Andenken Trost spenden soll.

    Während ihrer ersten Sitzung als Mitarbeiterin des Projektes „Lebensbuch“ lernt die starre graue Maus Henrietta Lockwood die bunte und lebhafte Annie Doyle kennen, die in wenigen Wochen sterben wird. Diese erhofft sich von dem Austausch die Möglichkeit, vor ihrem Ableben mit sich selbst Frieden zu schließen. Die zurückhaltende Henrietta wird über ihren eigenen Schatten springen und Annie noch viel mehr schenken. Annie bleibt Henrietta nichts schuldig und belehrt sie eines Besseren über ihr bisheriges Leben.

    Aus dem Austausch zwischen diesen zwei aufeinander prallenden Persönlichkeiten, die nicht unterschiedlicher sein könnten, entsteht eine herzergreifende Geschichte. Einige Ereignisse haben mich wortwörtlich zu Tränen gerührt: Es ist offensichtlich (und wird im Interview am Ende des Buches bestätigt), dass Jo Leevers eine wichtige Person in ihrem Leben verloren hat und die Trauer verarbeiten musste.

    Zusätzlich zur Trauer beschäftigt sich die Autorin in ihrem ersten Roman mit weiteren schwierigen Themen, wie Verlust, Schuldgefühl, Verantwortung und Verpflichtung, und animiert ihre Hauptfiguren, aber auch den Leser, dazu, über das eigene Leben zu reflektieren. Man sollte das Leben nicht nur verbringen. Trotz Stolpersteinen auf dem Weg verdient das Leben, gelebt zu werden.

    Der ungewöhnliche, manchmal geschäftsmäßig klingende Schreibstil der Autorin könnte für einige Leser gewöhnungsbedürftig sein. Jedoch passt er hervorragend zu Henrietta, die vor dreiundzwanzig Jahren, ähnlich wie die Annie der Vergangenheit, aufgehört hat, zu fühlen und zu lieben. Dennoch beweist Jo Leevers durch Einblicke in ihren Leben außerhalb der Ambulanz und in ihren Vergangenheiten, dass Henrietta und Annie vielleicht eigenartig sind, aber auch lebendig.

    Das Cover mag ziemlich unscheinbar aussehen. Dennoch eignet es sich sehr gut für dieses Buch: Wie eine Neonbeleuchtung erinnert der Titel „Café Leben“ an die lebhafte Annie der Siebzigerjahre und bringt eine neue Henrietta ans Licht.

    Neben der Geschichte hat mir das Projekt „Lebensbuch“ sehr gut gefallen. Es ist eine tolle Initiative, wenn man als Betroffener sie in Anspruch nehmen kann. Es lässt die Trauer der Angehörigen zwar nicht verschwinden. Aber, es fördert die Beschwichtigung durch die (positiven) Erinnerungen.

    Passend dazu, ein Zitat, das mir lange in Erinnerung bleiben wird: „Lebensgeschichten - denn jeder Mensch hat eine.“ Auch Jo Leevers Wörter am Ende des Buches und in ihrem Interview haben mich besonders gerührt. Sie ermutigen einen dazu, aktiv die Seiten seines persönlichen Lebensbuch zu füllen und seine eigene Lebensgeschichte zu schreiben, anstatt passiv das Leben zu beobachten.

    Fazit: Jo Leevers erster Roman: Ein herzergreifendes Wunderwerk aus Großbritannien… Hoffentlich wird es noch mehr davon geben!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfreundin, 14.10.2022

    Als Buch bewertet

    Berührende Lebensgeschichten
    Der Droemer Verlag hat "Café Leben", den Debütroman der englischen Autorin Jo Leevers, veröffentlicht. Das wunderschön gezeichnete Cover erregte meine Aufmerksamkeit, und der Klappentext versprach eine interessante Lektüre. Ich bin nicht enttäuscht worden.

    Im Mittelpunkt der Geschichte steht die 32jährige Henrietta Lockwood. Sie ist alleinstehend und lebt sehr zurückgezogen, ihr einziger und bester Freund ist ihr Hund Dave. Eigentlich ist Henrietta Bibliothekarin, aber bisher hat sie ihren Platz in der Berufswelt noch nicht gefunden. In einer Zeitschrift entdeckt sie eine interessante Stellenanzeige und bewirbt sich für das Projekt Lebensbuch bei der Beratungsambulanz eines Londoner Krankenhauses. Zu ihrer Freude erhält sie den Job, und fortan ist es ihre Aufgabe, im Café des Krankenhauses Gespräche mit todgeweihten Patienten zu führen und ihnen dabei behilflich zu sein, ihre Lebensgeschichte schriftlich festzuhalten.

    Die erste Patientin, mit der Henrietta sich unterhält, ist die krebskranke Annie Doyle. Annie ist 66 Jahre alt und beginnt, aus ihrem Leben zu erzählen. Ihre Ehe mit Terry, den sie mit 19 Jahren kurz nach dem Tod ihrer Schwester heiratete, blieb kinderlos. Erst vor zwei Jahren hat sie ihren Mann durch einen tragischen Unfall verloren. Ihre 18 jährige Schwester Kathleen ist 1974 "mutmaßlich ertrunken", wie Annie es ausdrückt. Henrietta hakt nach, möchte mehr erfahren, aber Annie braucht noch Zeit, um sich zu öffnen, Zeit, die ihr vielleicht fehlt .....

    Die Autorin schildert in schönem Sprachstil und auf einfühlsame Weise die Begegnungen der beiden Frauen, die unter schweren Traumata leiden und sich mit zunehmender Vertrautheit und Zuneigung ihre Lebensgeschichten erzählen. Im Wechsel begleiten wir Henrietta und Annie, erleben ihren Alltag, ihre Gedankenwelt und ihre Erinnerungen, aber auch die Auseinandersetzung mit ihrer Kindheit.
    Jo Leevers rollt die Ereignisse der Vergangenheit und die Erinnerungen von Henrietta und Annie ganz behutsam und langsam auf. Nach und nach erfahren wir, welches schmerzliche Erlebnis aus Henrietta diese sehr spezielle und verschlossene Frau machte. Auch Annies Leben blättert sich langsam auf, von der engen Verbundenheit mit ihrer Schwester Kath bis hin zu derem Verschwinden und ihrer langjährigen Ehe mit Terry. 

    Das ruhig und sensibel erzählte Buch hat mich von Beginn an sehr berührt und in seinen Bann gezogen, ich tauchte ein in die Lebensgeschichten der beiden ungleichen Frauen bis hin zu dem für mich überraschenden, aber stimmigen Ende. 
    Die Protagonistinnen waren mir sehr sympathisch, ich konnte mich sehr gut in die Charaktere einfühlen und habe die Geschichte trotz des ernsten Themas an keiner Stelle als rührselig oder gar kitschig empfunden. 
    Nicht unerwähnt lassen möchte ich das schöne und berührende Nachwort sowie das Gespräch mit Jo Leevers am Ende des Buches. 

    Der Roman wird mich noch lange beschäftigen - klare Leseempfehlung von mir und 5 Sterne!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    sommerlese, 13.11.2022

    Als Buch bewertet

    Wenn das Leben ein ganzes Buch fülltHenrietta Lockwood ist 32 Jahre alt. introvertiert und lebt zurückgezogen mit ihrem Hund Dave. Doch dann nimmt sie in einer onkologischen Ambulanz eine neue Aufgabe an und arbeitet dort für das Projekt "Lebensbuch" . Sie soll die Lebensgeschichtefür todkranker Menschen für ihre Hinterbliebenen in Buchform verfassen. Ganz nach dem Motto: "Jeder Mensch hat eine Geschichte, die es lohnt, erzählt zu werden." Dabei lernt sie die 66 jährige Krebspatientin Annie kennen, die trotz ihrer Krankheit noch lebensbejahend wirkt, aber ein schreckliches Erlebnis in ihrer Vergangenheit erzählen und damit verarbeiten will.

    Wenn wir sterben, wer erinnert sich dann noch an uns? Werden diese Menschen unsere ganze Lebensgeschichte kennen oder wird unser Leben einfach für immer vergessen sein? Das Leben als Buch ist eine schöne Idee, um nicht in Vergessenheit zu geraten. Jo Leevers hat einen wunderbaren Debütroman geschrieben, der mich gefesselt hat und auch berührt.

    Die Story beginnt mit einem Gespräch zwischen Annie und Herneitta, es hat anfangs noch Interviewcharakter, entwickelt sich aber schnell zu einer Freundschaft. Denn beide Frauen sind zwar aufgeschlossen, haben sich aber in ihre eigene Welt zurückgezogen. Das gemeinsame Projekt lässt immer mehr Offenheit zwischen den beiden Frauen zu.

    Schuldgefühle und Einsamkeit sind die Probleme, die auf den Tisch kommen haben. Es wird gezeigt, dass die Vergangenheitsbewältigung Menschen häufig sehr belastet und sie besser damit umgehen können, wenn sie darüber sprechen dürfen. Anfangs blockt Annie ab, sie möchte nicht zuviel von sich preisgeben, aber mit der Zeit öffnet sie sich gegenüber Henrietta, die recht sachlich und nüchtern die Faktien notiert. Die Geschichte offenbahrt auch den tragischen Verlust von Annies Schwester Kath. Henrietta interessiert diese verschwundene Frau und möchte mehr darüber wissen. Sie begibt sich auf Spurensuche und dadurch nimmt die Handlung sogar etwas Krimiatmosphäre an.

    Henrietta und Annie waren mir erst sehr fremd, aber beide haben eine eindrucksvolle Geschichte über ihr Leben, über Trauer und erlittenes Schicksals zu erzählen. Für mich passte der recht sachlich erzählende Schreibstil der Autorin hervorragend zum Buch. Denn so kann man sich den Figuren besser annähern und spürt zwischen den Zeilen ihre unterdrückten Emotionen. Der nüchterne Erzählstil bringt die tragischen Erlebnisse umso klarer ans Licht und lässt die Leser:innen hinter die Fassade der Menschen schauen und über den Sinn von Schicksalen nachdenken und über verlorenes Glück und den Wert von wahrer Liebe.


    Dieser Roman hat mich inhaltlich positiv überrascht, er hat mich aufgewühlt und sehr berührt. Denn hinter jedem Menschenleben stecken etliche Erlebnisse, die den Seelenzustand der Personen maßgeblich prägen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Azyria Sun, 18.12.2022

    Als Buch bewertet

    Eine berührende Geschichte

    Worum geht’s?
    Henrietta hat sich vom Leben abgekapselt. Da erscheint ihr der neue Job, die Lebensgeschichte todkranker Menschen aufzuschreiben, perfekt, da sie sich selbst für unsentimental und emotionslos hält. Doch die Geschichte von Annie bringt Henrietta dazu, sich selbst zu öffnen und in ihre Vergangenheit zurückzukehren.

    Meine Meinung:
    Jo Leevers „Café Leben“ ist ein wunderbarer Roman über Schicksale und Hoffnungen, über Ängste und Träume, über Verlust und Gewinn. Ein Roman, der realistisch ist, aber auch zu Herzen geht. Und ein Buch, das das Leben zeigt, wie es ist und nichts beschönigt. Mir hat der Schreibstil gefallen und ich habe mit der Geschichte von Henrietta und Annie nach langer Zeit mal wieder in Buch in Händen gehabt, das ich an einem Tag durchgesuchtet habe.

    Womit wir auch bei den Hauptprotagonisten wären: Zum einen haben wir die 66-jährige Annie, die todkrank ist und ihre Geschichte erzählen möchte. Und zum anderen Henrietta, die sich selbst für kalt, emotionslos und sachlich hält, sich von ihrer Umwelt abgeschottet hat und ein einsames Leben führt. Henrietta ist es auch, die in ihrem neuen Job mit Annie ihren ersten Auftrag bekommt, ein sogenanntes Lebensbuch zu schreiben. Und mit diesem Auftrag fängt alles an.

    Es ist wunderbar die Entwicklung der beiden Frauen mitzuerleben. Wie sich Annie aufgrund Henriettas nüchterner Art mehr öffnet, als sie zu Beginn vorhatte und wie Henrietta in Annie eine Freundin findet, die ihr den Mut gibt, zu Leben. Dann die Rückblicke in die Vergangenheit, in Annies Geschichte. Wieviel Schicksal ein Leben doch manchmal ertragen muss und wie stark die Menschen sind. Mich hat diese Geschichte wirklich berührt und ich hätte zu gerne noch mehr über die beiden erfahren. Und auch wenn das Buch ein Buch über Schmerz, Krankheit und Verlust ist, so ist es doch auch ein Buch, das ehrlich ist, kleine Lichtmomente im Leben erstrahlen lässt. Ein Buch, das man einfach gelesen haben muss!

    Fazit:
    Mit seinem Roman „Café Leben“ schreibt Jo Leevers einen wunderbaren Roman über ein schreckliches Schicksal. Über Krankheit und Tod und über das Nachdenken über das Leben sowie über Rückblicke. Mir ging die Geschichte sehr zu Herzen, ich mochte die Protagonisten und ich hätte noch ewig weiterlesen können und hätte zu gerne noch viel mehr erfahren. Über die Vergangenheit, die Gegenwart und über die Zukunft. Das Buch ist wunderbar geschrieben, beschönigt nichts und ist einfach nur ehrlich und herzlich und wunderbar.

    5 Sterne von mir für die Geschichte von Annie und Henrietta!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Angelique M., 29.11.2022

    Als Buch bewertet

    Henrietta lebt mit ihrem Hund Dave bisher zurückgezogen in einer Wohnung in London. Soziale Kontakte sind eher nicht ihr Ding und Freunde hat sie auch keine. Auch bei der Jobauswahl scheint es so, als würde alles nicht so wirklich zu ihr passen. Sie stößt auf das Jobangebot von der Rosendale-Krebsambulanz und landet somit im Café Leben. Dort ist sie in ihrem neuen Job für das Projekt Lebensbuch zuständig. Ihre Aufgabe ist es bei diesem Projekt, mit todkranken Patienten innerhalb von 7 Sitzungen die Lebensgeschichte der Patienten zu erfassen und dieses in ein Lebensbuch zu verwandeln. Henrietta bekommt für die Datenerfassung bestimmte Formulare von ihrer Chefin Audrey ausgehändigt und versucht sich daran entlang zuhangeln. Jedoch fällt bereits bei der ersten Patientin auf, dass das keine gute Idee ist. Es handelt sich bei ihrer ersten Patientin um Annie, 66 Jahre und verwitwet. Sie hat eine ganz eigene Art und Weise ihre Geschichte zu erzählen und von diesen Formularen hält sie gar nichts. Für das Leben gibt es schließlich auch kein konkretes Schema. Zwischen Annie und Henrietta entsteht bei ihren Terminen etwas ganz Besonderes. Nicht nur Annie öffnet sich und möchte schlimme Dinge aus ihrem Leben loswerden, um sich gedanklich endlich davon losreißen zu können. Auch Henrietta trägt ein dunkles Geheimnis mit sich, womit auch sie seit Kindheitstagen zu kämpfen hat.

    Das Buchcover gefällt mir sehr gut. Ich mag es mir sehr gerne immer wieder ansehen. Die Geschichte hat mich von Anfang an sehr fasziniert. Der Schreibstil gefällt mir gut und ich konnte gut durch die Seiten fliegen. Die beiden Hauptcharaktere sind zwei Frauen, die in ihrem Leben schon einiges durchstehen musste. Sie sind unheimlich stark. Auf den ersten Blick mögen sie für den ein oder anderen sehr komisch wirken, passen aber wunderbar zusammen. Beide könnten von der Art nicht unterschiedlicher sein. Bei Annie bewundere ich besonders, dass sie all das Leid so lange ausgehalten hat. Es hätte alles so leicht sein können, wäre da nur eine bestimmte Person nicht in das Leben der Doyles getreten. Alles was man in diesem Buch auf den hinteren Seiten herausfindet, erschreckt einen zutiefst. Zwischenzeitlich war es spannend wie ein Krimi, aber dennoch sehr emotional geschrieben. Die beiden Frauen öffnen sich und können sich von der Vergangenheit befreien. Sie werden zu guten Freundinnen. Als klar wird, dass Annie es nicht länger schaffen wird, gibt es trotz des schweren Abschiedes durch Henrietta ein versöhnliches Ende.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Niko, 14.01.2023

    Als Buch bewertet

    ein sehr guter Roman über Menschen und Gefühle

    „Jeder hat sein Päckchen zu tragen“, sagt ein Sprichwort. Auch Henrietta und Annie.
    Henrietta Lockwood, eine ehemalige Bibliothekarin, ist Anfang 30 und lebt zurückgezogen, alleine mit ihrem Hund Dave. Sowohl Dave als auch Henrietta haben keine Freunde. Henrietta bekommt eine neue Arbeitsstelle in Café Leben. Dort trifft sie totkranke Menschen und hilft ihnen ihren Lebensgeschichte zu schreiben. Ihre erste Klientin ist die 60jährige Annie Doyle, die nur noch wenige Wochen zum leben hat und ihre Geschichte schreiben möchte.
    Die zwei Frauen haben unterschiedliche Vorstellungen, wie die Zusammenarbeit laufen kann. Henrietta ist mit Formulare "bewaffnet", Annie hat zum Teil die Geschichte ihres Lebens selber notiert, die nicht in starre Formulare eingepackt werden kann.
    Während des Buches erfährt man nicht nur Annies Geschichte, sondern die Geschichte von Henrietta auch. Sowohl Henrietta, als auch Annie, haben Trauma erlebt, Geschwister früh verloren und die Väter waren hart mit ihnen und beide kämpfen mit Schuldgefühle. Das Buch war von Anfang an sehr spannend. Die Charaktere sind am Begin verschlossen, vor allem Henrietta, aber ist sehr schön zu sehen, wie die Protagonistinnen während des Buches sich weiterentwickeln. Sogar Dave wird ein anderer (freundlicher) Hund. Weil die Zeit kurz ist, versucht Henrietta herauszufinden, was Annie selber nicht weiß. Dadurch bekommt das Buch ein Hauch Krimiroman.
    Der Schreibstil ist leicht zu lesen und scheint am Anfang etwa sachlich. Das Buch ist nicht aus der "ich"-Perspektive geschrieben und man kann sich nicht so gut mit den Protagonistinnen identifizieren. Ich finde das sehr passend gewählt, weil die Themen hart sind, krebskranke Menschen, Unfälle, die das Leben der Überlebenden stark beeinflussen, Tod, Verlust, strenge Väter, Gewalt, usw. Nachdem man mehr über Henrittas und Annies Vergangenheit erfährt, versteht man sie immer mehr und das Buch wird sehr emotional und berührend. Das Buch insgesamt ist bedrückend, hinterlässt aber auch ein Gefühl von Optimismus.

    Fazit:
    Jo Leevers Debütroman "Café Leben" ist ein sehr guter Roman über Menschen und Gefühle und ich empfehle ihn sehr gerne weiter.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine, 02.10.2022

    Als eBook bewertet

    Das Cover ist eigentlich unspektakulär, hat mich aber sofort angezogen. Eine junge Frau, nachdenklich schauend. Aber nicht nur das Cover, sondern auch der Titel hat mich neugierig gemacht, genauso wie der Klappentext.
    Das Buch hält, was der Klappentext und die Leseprobe verspricht.
    Noch gefangen im Buch versuche ich meine Eindrücke in Worte zu fassen.
    Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und auch "unaufgeregt". Die Kapitel wechseln zwischen den beiden Hauptfiguren. Zwei Menschen, die eigentlich unterschiedlicher nicht sein könnten, begegnen sich und jede "muss" eine Aufgabe erfüllen.
    Jede hat ihr Päckchen zu tragen, auf die ein oder andere Weise.
    Die Autorin hat es nicht nur geschafft mich sofort in das Buch zu ziehen, sondern das gesamte Buch über "gefangen" zu halten.
    Die beiden Hauptfiguren sind jede auf ihre Art besonders. Henrietta hat etwas von einer Autistin, alles sollte nach Plan laufen, geradlinig, möglichst in einen Fragenkatalog "eingefasst". Sie ist verschlossen, ohne große soziale Kontakte, ohne soziale Kompetenzen.
    Annie fällt es schwer sich zu öffnen, ähnlich geht es Henrietta.
    Annie hat kein leichtes Leben, schon als Kind/Jugendliche stand sie sozusagen nur in der zweiten Reihe und auch als Erwachsene hat sich ihr Leben nicht wirklich verbessert.
    Die schlimmsten Erfahrungen/Ereignisse hat sie "weggeschlossen".
    Zwei Menschen, deren Weg sich scheinbar zufällig kreuzt. Eigentlich sollte die eine die "Erzählerin" sein und die andere die "Zuhörerin". Bleiben die Grenzen klar oder verschwimmen sie? Wird die Lebensgeschichte erzählt oder bleibt sie unvollständig? Wesen Geschichte wird es letztendlich sein?
    Direkt zu Beginn des Buches bekommt man ein traumatische Geschehen "serviert".
    Da die Kapitel zwischen den beiden Hauptfiguren wechseln, "sieht" man auf die Ereignisse aus zwei Blickwinkel. Dadurch wird man noch tiefer ins Geschehen gezogen und man bleibt bis zum Schluss in der Geschichte.
    Das Buch hat mich tief bewegt und berührt. Ich habe so manches Mal schlucken müssen, was mitten in der Geschichte.
    Gerne gebe ich eine Leseempfehlung und fünf Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Katharina G., 02.11.2022

    Als Buch bewertet

    CN: Tod, Trauer, Gewalt, Missbrauch, Alkoholismus, Krankheit, Trauma)

    "Wenn du auf dein Leben zurückschaust, dann hat es keine geordnete Form. Es sind eher Schnappschüsse, wie in einem Fotoalbum." S. 50 Kapitel 7, Henrietta

    Dieser Roman hat mich mitten ins Herz getroffen. Die Geschichte dreht sich um Henrietta die für das "Projekt Lebensbuch" in einem Hospitz arbeitet.

    Sie soll Erinnerungsbücher schreiben, für die Hinterbliebenen als Trost. So erfährt sie viele Lebensgeschichten. Besonders die Geschichte die ihr Annie erzählt lässt sie nicht mehr los. Sie hat das Gefühl das sie ihr vieles verschweigt und ihren Fragen immer wieder ausweicht. Nach und nach beginnt sie allerdings zu erzählen und Henrietta ist zutiefst betroffen von der Geschichte. Annie hat in jungen Jahren ihre Schwester verloren, sie sei ertrunken heißt es. Danach hat Annie um einem gewaltätigen Vater zu entfliehen einen Mann geheiratet der sie durchgehend erniedrigte und schlecht behandelte und der ein tragisches Ende nahm. Henrietta, die sich in Gefühlsdingen versucht abzuschotten, da auch sie eine große Bürde trägt und einen schweren Verlust verkraften musste, versucht den Dingen auf den Grund zu gehen und stößt dabei etwas an was sie nie für möglich gehalten hätte.
    Und plötzlich ist alles anders. So lernen die beiden Protagonistinnen einander zu vertrauen, sich gegenseitig ihre größten Wunden zu offenbaren und sich gegenseitig zu helfen und zu unterstützen und sind nach sehr langer Zeit nicht mehr alleine.

    Jo Leevers hat es geschaft mich mit ihrer Geschichte von der ersten Seite an zu fesseln und mich bis zum letzten Satz nicht mehr loszulassen. Der Roman berührt tief und kann mit einigen überraschenden Wendungen aufwarten die eine unglaubliche Spannung aufbauen. Für mich ein durch und durch gelungenes Buch das meine Erwartungen übertroffen und mich total überrascht hat.

    Auch die Idee mit dem Interview am Ende des Romans fand ich wirklich wunderbar. Das hat das Buch für mich nochmal etwas mehr abgerundet und ihm noch eine andere, noch tiefere Dimension gegeben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Readaholic, 16.10.2022

    Als Buch bewertet

    Denn jeder Mensch hat eine Geschichte...
    Im Gegensatz zu anderen Rezensentinnen fand ich die Covergestaltung ganz und gar nicht ansprechend und unter dem Titel habe ich eine kitschige Geschichte vermutet. Glücklicherweise habe ich dann doch die Leseprobe gelesen, die mein Interesse für „Café Leben“ weckte, ansonsten wäre mir ein wirklich wunderschönes, warmherziges Buch entgangen!
    Das Buch handelt von zwei Frauen, der – nach eigenen Worten - gescheiterten Bibliothekarin Henrietta, Anfang 30, und der schwer krebskranken Annie, Ende 60. Henrietta hat sich um einen Job beworben, bei dem sie krebskranken Menschen, die nicht mehr lange zu leben haben, dabei helfen soll, ihre Lebensgeschichte zu Papier zu bringen. Die leicht autistisch anmutende Henrietta bekommt den Job, denn es ist aus Sicht ihrer Vorgesetzten durchaus von Vorteil, wenn sie sich nicht allzu sehr emotional einbringt. Unter ihren Klienten ist auch Annie, die ein hartes Leben hinter sich hat, das vor allem durch das ungeklärte Verschwinden ihrer jüngeren Schwester Kath bestimmt wurde. Kath ist vor vielen Jahren kurz vor Weihnachten spurlos verschwunden, mutmaßlich ertrunken. Eine Leiche wurde jedoch nie gefunden. Kath erwähnt das Trauma zunächst nur in einem Nebensatz, doch so leicht lässt sich die pflichtbewusste Henrietta nicht abspeisen. Das Lebensbuch soll schließlich die wichtigsten Ereignisse in Annies Leben beinhalten! Sie beginnt, beharrlich auf eigene Faust Nachforschungen in dem mehr als 40 Jahre zurückliegenden Fall anzustellen.
    Die beiden Frauen kommen sich durch die miteinander verbrachte Zeit näher. Nicht nur Annie beginnt, sich den Geistern ihrer Vergangenheit zu stellen, sondern auch Henrietta. Wie bei Annie gibt es auch in ihrer Vergangenheit ein Trauma, das sie geprägt und das sie bisher verdrängt hat.
    Dieses spannende und berührende Erstlingswerk der britischen Autorin Jo Leevers ist ein gleichermaßen humorvolles wie tragisches, aber nie kitschiges Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte. Von mir 5 Sterne und Leseempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Monalisa13, 21.11.2022

    Als Buch bewertet

    Sehr emotional - Leben, Freundschaft, Tod
    Jo Leevers Debütroman Café Leben erzählt die Geschichte von Henrietta Lockwood, die ihre neue Arbeitsstelle in der Beratungsambulanz des Rosendale Krebszentrums antritt, um die Lebensgeschichten todkranker Patienten aufzuschreiben. Henrietta ist weder emotional noch ist sie auf Interaktionen mit ihren Mitmenschen aus, dies prädestiniert sie für den neuen Job. Ihr erster Termin ist die 66-jährige Annie, die ihre ganz eigene Erwartung an ihre Lebensgeschichte hat, denn sie möchte vergessen. Henrietta scheint es, dass Annies Geschichte unvollständig ist und so fängt sie entgegen ihrer Gemütsart an, Nachforschungen anzustellen. Während der Sitzungen nähern sich die beiden ungleichen Frauen an und so kann auch Henrietta Annie ihr Geheimnis offenbaren, dass sie seit frühester Kindheit belastet.

    Die Autorin erzählt auf eindrückliche Weise von dem Leben zweier Frauen, die ihre ganz eigene Strategie für ihr Leben entwickelt haben und für die in Annies letzter Lebensphase eine ganz spezielle Freundschaft entsteht. Es ist schön zu lesen, wie diese beiden Frauen Vertrauen zueinander finden und sich gegenseitig ihre Geheimnisse und schlimmsten Erfahrungen anvertrauen können. Wie Henrietta daran wächst und auch wieder lernt, Emotionen zuzulassen. In unserer Gesellschaft wird Sterben und Tod immer noch viel zu selten thematisiert und die Autorin schafft es in ihrem Roman, dem eine ganz eigene spannende Geschichte zweier Frauen zu geben. Die Protagonistinnen sind eigenwillig, doch auf ihre Art authentisch und werden im Laufe der Handlung zunehmend sympathischer. Auch Dave, Henriettas Hund hat eine charakterliche Entwicklung durchgemacht, sehr charmant. Das Cover hätte für diesen Roman nicht besser gewählt werden können. Bei einer Tasse Kaffee von Angesicht zu Angesicht lässt es sich am besten über Lebensgeschichten sprechen. Richtig gut gelungen. Der Schreibstil, die Thematik und die emotionale Handlung haben für mich das Buch zu einer ganz besonderen Lektüre gemacht.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Silvia J., 27.11.2022

    Als eBook bewertet

    Das Cover passt perfekt. Der Schreibstil ist flüssig. Das ist sehr angenehm, da ist das Lesen ein Genuss. Man kann das Buch einfach nicht aus der Hand legen.
    In diesem Buch geht es um Henrietta Lockwood, Annie Doyle und ihre für tot gehaltene Schwester Kathleen. Henrietta fängt im Cafe Leben an, die Geschichten der Krebskranken Menschen aufzuschreiben, denn diese Menschen haben nicht mehr viel Zeit. Henrietta wird Weihnachten vermutlich nicht mehr erleben. Sie erzählt ihre Geschichte so, wie es ihr einfällt und nicht wie Henrietta geglaubt hat mit Fragebogen. Als Annie ihr erzählt, dass ihre Schwester kurz vor Weihnachten verschwunden ist und dann für Tot erklärt wurde, muss Henrietta unbedingt herausfinden was wirklich mit Kathleen passiert ist.
    Wenn ihr das Wissen wollt, dann solltet ihr das Buch lesen. Es ist kein Buch, dass nur von Trauer und Tod erzählt. In diesem Buch geht es um das Leben. Jeder von uns möchte der Welt etwas von sich hinterlassen, denn irgendwann gibt es keinen mehr, der dich kannte und dann gibt es dieses Buch. Da beide von einem strengen Vater erzogen wurden und beide ein Trauma erlebt haben, können sie sich gegenseitig öffnen und erzählen. Café Leben ist ein Buch über bedrückende Lebensgeschichten, über Verlust, Angst, seelische Gewalt und verpasste Chancen, der durch das Geheimnis um Kathleens Verschwinden eine ungeahnte Spannung entwickelt hat. Denn trotz viel Traurigkeit und Melancholie ist der Roman bittersüß und nicht deprimierend, und es ist hoffnungsvoll zu sehen, wie sich beide Frauen nach und nach öffnen und am Ende mehr als nur eine geschäftliche Beziehung miteinander haben. Ich brauchte manchmal starke Nerven um die Dramas die die drei Frauen erlebt hatten und die Sterbeszenen aushalten zu können. Es ist aber trotz allem ein wunderschönes Buch. Holt euch das Buch und urteilt selbst darüber. Volle Kauf und Leseempfehlung bekommt das Buch von mir.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Celina S., 15.10.2022

    Als Buch bewertet

    r e z e n s i o n:

    h a n d l u n g/ k l a p p e n t e x t:
    Zwei Frauen, zwei Schicksale – eine bewegende Botschaft

    »Café Leben« ist ein außergewöhnlicher Roman über zwei Frauen aus zwei Generationen, die einander ihre Lebensgeschichte erzählen: kraftvoll, eindringlich und voller Hoffnung.

    Die 32-jährige Henrietta Lockwood führt in London ein zurückgezogenes Leben mit ihrem Hund Dave. Schon früh hat sie eine Mauer zwischen sich und der Welt errichtet. Das verhilft ihr schließlich zu einem besonderen Job im Hospiz, bei dem man besser nicht ständig in Tränen ausbricht: Henrietta soll todkranken Menschen dabei helfen, die Geschichte ihres Lebens für die Nachwelt aufzuschreiben.

    Schon bei den ersten Gesprächen mit ihrer Klientin Annie merkt Henrietta, dass die 66-jährige Krebspatientin schlimmen Erinnerungen ausweicht. Ohne die wird ihre Geschichte jedoch nie vollständig sein, und das kann Henrietta nicht hinnehmen. Sie versucht auf eigene Faust herauszufinden, was Annies Schwester vor 46 Jahren zugestoßen ist.

    Doch um Annie dazu zu bringen, alle Puzzleteile offenzulegen, muss Henrietta etwas tun, was sie noch nie zuvor getan hat: ihre eigene Geschichte erzählen.

    Ergreifend, ohne rührselig zu werden, schreibt die britische Autorin Jo Leevers über Leben und Tod, über das Erinnern und das Erzählen, das die Macht hat, alte Wunden zu heilen. Ein besonderer Roman, der noch lange nachhallt.

    m e i n u n g:
    Dieses Buch zeigt wahrlich, wie Frauen zueinanderhalten. Henrietta ist in meinen Augen eine tolle Person, die ihre Päckchen zu tragen hat. (hat eigentlich jeder)
    Eine echt sehr tolle Geschichte um Frauen. Ich habe es geliebt.

    f a z i t:
    Frauen müssen zusammenhalten. Dieses Buch verdient 5 von 5 Sternen. 🖤

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Sibylle K., 10.11.2022

    Als Buch bewertet

    Henrietta lebt mit ihrem Hund Dave unter einem Dach, eher zurück gezogen, die ehemalige Bibliothekarin braucht dringend einen neuen Job. Ihr Lebenslauf weißt einige Lücken auf, die Auswahl auf dem Arbeitsmarkt ist sehr begrenzt. Eine Stellenanzeige scheint ein Glückstreffer zu sein. Sie soll in einem Hospiz von unheilbaren Menschen, deren Lebensgeschichten niederschreiben. Das Café Leben ist der Ort, wo sie ihre Klienten trifft, unter anderem auch die 66 jährige Annie.
    In sechs Sitzungen soll sie ihre Lebensgeschichte erzählen. Und holla die Waldfee,eine Geschichte die unter die Haut geht, sehr geheimnisvoll, traurig, rührend und ergreifend.
    So richtig möchte Annie ihre Geschichte offenbaren, was ist mit Annis Schwester vor vielen Jahren zugestoßen? Also setzt Henrietta alles daran, die Puzzleteile zusammen zusetzen. Recherche ist alles. Aber auch Henrietta hat ihre Geschichte.
    Mir hat die Geschichte von Henrietta und Annie gefallen, nicht alles ist im Leben immer schön, viele unschöne Dinge musste Annie erleben.
    >Zwei Schicksalsschläge, zwei Frauen und eine bewegende Botschaft<
    Eine Freundschaft die man nie vergisst.
    Eine Lebensgeschichte oder zwei haben mir so manche Träne entlockt, ein berührender Debütroman von der Autorin Jo Leevers, das ich gerne weiterempfehle.
    Und wie schön ist bitte dieses Cover, mein absolutes Lieblingscover im Moment.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein