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An der Westküste Kanadas befindet sich ein luxuriöses Hotel, abgeschieden von der Zivilisation, erreichbar nur mit dem Boot, errichtet für Gäste, die die Natur und das weite Meer suchen, aber im geschützten Bereich bleiben wollen. So können sie die Inseln und die Vegetation ruhig durch die weitläufige Glasscheibe betrachten und dabei einen kühlen Cocktail genießen. Für die raffinierten Getränke ist Vincent zuständig, bald arbeitet auch ihr Halbbruder Paul in diesem schicken Resort.
Mit kurzen, verwirrenden Absätzen und Textfragmenten beginnt diese sehr ungewöhnliche Geschichte. Realität und Erinnerung verschwimmen, Heute und Damals, lebendig und tot. Alles fließt ineinander, der Leser ist verwirrt, stolpert von Vincents Leben in das von Paul, spürt das Delirium vom Drogenrausch, der dessen Studentenzeit schneller beendet als sie beginnt. Vincents Begegnung mit dem Hotelbesitzer Alkaitis soll ihr Leben drastisch verändern: sie tritt als Frau des um mehr als dreißig Jahre älteren Mannes auf. Ihr Bruder Paul verlässt das Hotel ebenfalls, nachdem ein makabrer Text in die prächtige Scheibe geritzt worden ist.
Was folgt, sind Splitter aus verschiedenen Lebensabschnitten der vorgestellten Personen, verwoben mit Zeitsprüngen und verschiedenen Beziehungskontexten. Leider kommen dem Leser die Figuren nicht nahe, stets hat man das Gefühl, alles durch eine unüberwindbare Glasscheibe zu beobachten, nicht durchdringen zu können zu den individuellen Menschen, die doch nur Schein sind, trügerische Fassade. Das ganze Leben ist ein Spiel, Leben, Gegenleben, Flucht vor der Vergangenheit, Flucht vor der Wirklichkeit. Alles dreht sich, bis das Ende den Anfang trifft, der mit dem Ende beginnt.
Bestimmt ambitioniert und wohl überlegt hat Mandel diesen Roman komponiert, jedoch kommen bei mir nur einzelne Töne an, setzen sich die wirren Fragmente nicht zu einer stimmungsvollen Melodie zusammen. Über weite Strecken fühle ich Ratlosigkeit und kann das langatmige Durcheinander der Textcollage nicht als Lesevergnügen verbuchen.
Leider gibt es für das Glashotel keine Leseempfehlung, obwohl Titelbild und Klappentext sehr ansprechend sind.
Leider nicht meins
Von der Leseprobe war ich noch sehr fasziniert. Allerdings neutralisierte sich diese Faszination sehr schnell wieder, desto länger ich in dem Buch gelesen habe.
Um bei den positiven Sachen zu beginnen:
Die Orte in dem Buch sind allesamt sehr schön beschrieben, sodass ich sie mir alle sehr gut vorstellen konnte und die Charaktere passten sehr gut zu diesen Orten. Die Charaktere selber sind ebenfalls sehr gut beschrieben, sodass es eigentlich Spaß machen würde, diesen Charakteren auf ihrem Weg in der Geschichte beizustehen.
Doch genau hier ist das Problem dieses Buches. Denn die Charaktere zu begleiten ist fast unmöglich, da in jedem Kapitel der Erzähler wechselt. Und das leider nicht nur zwischen zwei Charakteren, sondern es ist gefühlt immer ein anderer. Noch dazu ist nie klar, welcher Charakter gerade spricht und welche anderen Charaktere gerade bei ihm sind. Die Namen werden nie wirklich klar kommuniziert.
Alles in allem eine Geschichte, die für mich irgendwie keinen Sinn macht.
Zum Inhalt:
Die junge Vincent treibt es von Ort zu Ort. Das Luxushotel in Kanada, in dem sie als Barkeeperin arbeitet, ist für sie ein Ort schmerzhafter Erinnerungen. Als eine erschütternde Botschaft an die Scheibe der Lobby geschmiert wird, ergreift sie die Gelegenheit und geht fort. Doch der Mann, den sie begleitet, ist ein Betrüger. Wird er sie mit in den Abgrund reißen?
Meine Meinung:
Das Cover fand ich nicht sonderlich ansprechend, den Klappentext eigentlich schon. Das Buch hat mich dann eher ratlos hinterlassen. Ich hatte teilweise das Gefühl, dass ich ein Buch lese, dass nichts mit dem Klappentext zu tun hatte. Mir fehlte auch der rote Faden in der Geschichte. Irgendwie konnte ich mit der Geschichte so gar nichts anfangen. Der Schreibstil an sich war ganz gut, aber das alleine macht noch kein gutes Buch.
Fazit:
Konnte mich nicht begeistern
Die Leseprobe hatte mich angesprochen, doch war das Buch so ganz anders als erwartet; mich hat es beim Lesen eher verwirrt als gut unterhalten und häufig konnte ich dem Erzählten nicht so recht folgen. Mir fehlte ein Spannungsaufbau oder so etwas wie ein roter Faden. Beim Lesen der aneinandergereihten Fetzen aus verschiedenen Leben und Zeiten, einfach irgendwie durcheinandergemischt, ohne dass man unbedingt immer erkennen konnte, von wem die Rede war, blieb ich oft ratlos zurück. Auch wenn sich zum Schluss ein Kreis schließt, macht die Geschichte für mich weitaus weniger Sinn als ich mir erhofft hatte. Mich hatten die vielen sehr hochschätzenden Bewertungen da eindeutig mehr erwarten lassen. Es ist halt Geschmackssache, zum Glück; ich sehe wohl, dass es anderen Lesern besser als mir gefiel. Weiterempfehlen würde ich es nicht.
Der Beginn und auch der erste Abschnitt über Paul hat mich ehrlich gesagt kaum gefesselt, sondern sogar mehr verwirrt. Ich hatte keinen richtigen Zugang und auch, wenn es sehr gut geschrieben war, hat es so wenig Spaß gemacht.
Aber dann kam Vincent. Vincent ist nicht alleine nur deshalb interessant, weil sie eine Frau ist (im Laufe des Romans kam ich nicht umhin, Vincent für einen recht schönen Mädchennamen zu halten – wenngleich ich meine Tochter niemals so nennen würde). Sie wirkt stark und zäh, doch im Laufe der Erzählung sieht man, dass sie auch verletzlich und fast schon kindlich sein kann. Ihr permanentes Wandeln zwischen den Welten wirkt wie ein Drahtseilakt.
Auch Jonathan Alkaitis birgt eine gewisse Faszination, wobei diese immer mehr verblasst, wie der Charakter an sich. Vermutlich ist das so gewollt und auch gekonnt umgesetzt. Der Verlauf, den diese Figur nimmt, ist tragisch, faszinierend und düster zugleich. Man erlebt dies, als wäre man eine Art Voyeur, der in die intimen, bitteren Bereiche einer gescheiterten Persönlichkeit.
Man lernt auch eine Fülle an Nebencharakteren kennen. Die einen spielen eine wichtigere Rolle als andere. Die einen sind Sympathieträger, die anderen nicht und wieder andere wechseln diese beiden Schubladen. Sie halten die Geschichte zusätzlich lebendig und erheitern die ein oder andere düstere Atmosphäre oder tun genau das Gegenteil davon. Emily St. John Mandel weiß diese Figuren ganz genau einzusetzen.
Tatsächlich hatte ich mir mehr Abschnitte über das imposante Glashotel gewünscht, aber wenn man dieses Gebäude als Sinnbild, als Konstrukt der Welt des Seins und Scheins sieht, passt es dennoch sehr gut.
Auch Paul rückt am Ende wieder mehr in den Fokus und dieses Mal ist er nicht mehr so mysteriös, sondern ein vom Leben gezeichneter Mensch. Obwohl ich am Anfang nur wenig Sympathie für ihn übrig hatte, kam ich am Ende nicht umhin, ein wenig Mitleid für ihn zu empfinden.
Nach der anfänglichen Schwierigkeit habe ich in den Lesefluss gefunden und wollte stellenweise das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es ist ein bisschen wie das Leben: Licht und Schatten wechseln sich ab. Doch zwei Botschaften habe ich am deutlichsten herausgelesen: Lebe im Hier und Jetzt, aber vertraue niemandem blind, ohne dir eine eigene Meinung gebildet zu haben.
Das Cover hat mir auch sehr gut gefallen. Etwas verträumt, etwas düster. Genau die richtige Atmosphäre für dieses Buch. Ein bisschen gestunken hat der Einband, aber das ist schnell verflogen und wenn man das Buch aus dem Laden holt, wird man davon sicherlich nichts mehr merken.
Mir hat der Grundgedanke sehr gut gefallen. Vincent arbeitet in einem Luxushotel als Barkeeperin und lernt dort Jonathan Alkaitis kennen. Sie lässt sich auf den viel älteren Mann ein und geht mit ihm weg und genießt ein Leben in Luxus. Doch dann kommt raus, dass Jonathan alle betrogen hat und er wird verhaftet. Ich bin davon ausgegangen, dass die Geschichte von Vincent erzählt wird. Doch die Autorin lässt so viele Charaktere zu Wort kommen und springt dazu auch noch wild in Vergangenheit und Gegenwart hin und her, dass man kaum noch durchblickt. Das hat mir ziemlich die Lesefreude genommen. Immer wenn es gerade interessant und spannend wurde, wechselt die Perspektive und man muss sich mit einer ganz anderen Sichtweise auseinander setzen. Gut dargestellt wurde jedoch, was der Betrug Alkaitis mit den vielen betrogenen Anlegern gemacht hat und in welche verzweifelten Lagen er sie gebracht hat. Die Autorin hat eine tolle Atmosphäre geschaffen, die auch spannungsgeladen war. Mich hat leider der Aufbau des Buches etwas gestört und verwirrt, daher war das Buch nicht ganz so meins.
Das Glashotel ist ein Roman mit ca. 400 Seiten. Das Cover finde ich sehr gut gelungen und ansprechend. Es ist zwar simpel, aber die Farben sind sehr schön. Der Roman an sich hat mich nicht gänzlich überzeugt. Die Wortwahl gefiel mir gut, sie ist ansprechend und trotzdem leicht verständlich. Das Thema finde ich auch sehr gut gewählt und interessant.
Für mich fehlte in dem Buch aber die Spannung. Ich kam mit dem lesen nur sehr schleppend voran weil der Inhalt mich nicht fesseln konnte. Es kam für mich einfach nicht der Moment wo ich unbedingt weiter lesen wollte, um zu wissen was passiert. Die Charaktere waren ganz nett, aber auch da war niemand dabei der mich umgehauen hat.
Im Endeffekt bin ich ein bisschen enttäuscht, weil das Buch ja sehr gehyped wurde. Ich denke für Leute die große Fans von Gesellschaftsromane sind könnte das Buch trotzdem etwas sein.
Bewertungen zu Das Glashotel
Bestellnummer: 138142138
4 von 5 Sternen
5 Sterne 15Schreiben Sie einen Kommentar zu "Das Glashotel".
Kommentar verfassenclematis, 11.09.2021
Als eBook bewertetGlassplitter
An der Westküste Kanadas befindet sich ein luxuriöses Hotel, abgeschieden von der Zivilisation, erreichbar nur mit dem Boot, errichtet für Gäste, die die Natur und das weite Meer suchen, aber im geschützten Bereich bleiben wollen. So können sie die Inseln und die Vegetation ruhig durch die weitläufige Glasscheibe betrachten und dabei einen kühlen Cocktail genießen. Für die raffinierten Getränke ist Vincent zuständig, bald arbeitet auch ihr Halbbruder Paul in diesem schicken Resort.
Mit kurzen, verwirrenden Absätzen und Textfragmenten beginnt diese sehr ungewöhnliche Geschichte. Realität und Erinnerung verschwimmen, Heute und Damals, lebendig und tot. Alles fließt ineinander, der Leser ist verwirrt, stolpert von Vincents Leben in das von Paul, spürt das Delirium vom Drogenrausch, der dessen Studentenzeit schneller beendet als sie beginnt. Vincents Begegnung mit dem Hotelbesitzer Alkaitis soll ihr Leben drastisch verändern: sie tritt als Frau des um mehr als dreißig Jahre älteren Mannes auf. Ihr Bruder Paul verlässt das Hotel ebenfalls, nachdem ein makabrer Text in die prächtige Scheibe geritzt worden ist.
Was folgt, sind Splitter aus verschiedenen Lebensabschnitten der vorgestellten Personen, verwoben mit Zeitsprüngen und verschiedenen Beziehungskontexten. Leider kommen dem Leser die Figuren nicht nahe, stets hat man das Gefühl, alles durch eine unüberwindbare Glasscheibe zu beobachten, nicht durchdringen zu können zu den individuellen Menschen, die doch nur Schein sind, trügerische Fassade. Das ganze Leben ist ein Spiel, Leben, Gegenleben, Flucht vor der Vergangenheit, Flucht vor der Wirklichkeit. Alles dreht sich, bis das Ende den Anfang trifft, der mit dem Ende beginnt.
Bestimmt ambitioniert und wohl überlegt hat Mandel diesen Roman komponiert, jedoch kommen bei mir nur einzelne Töne an, setzen sich die wirren Fragmente nicht zu einer stimmungsvollen Melodie zusammen. Über weite Strecken fühle ich Ratlosigkeit und kann das langatmige Durcheinander der Textcollage nicht als Lesevergnügen verbuchen.
Leider gibt es für das Glashotel keine Leseempfehlung, obwohl Titelbild und Klappentext sehr ansprechend sind.
Titel Das Glashotel
Autor Emily St. John Mandel
ISBN 978-3-550-20182-0
Sprache Deutsch
Ausgabe Fester Einband, 400 Seiten
ebenfalls erhältlich als ebook
Erscheinungsdatum 30. August 2021
Verlag Ullstein
Originaltitel The Glass Hotel
Übersetzer Bernhard Robben
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ja neinblubb97, 17.10.2021
Als Buch bewertetLeider nicht meins
Von der Leseprobe war ich noch sehr fasziniert. Allerdings neutralisierte sich diese Faszination sehr schnell wieder, desto länger ich in dem Buch gelesen habe.
Um bei den positiven Sachen zu beginnen:
Die Orte in dem Buch sind allesamt sehr schön beschrieben, sodass ich sie mir alle sehr gut vorstellen konnte und die Charaktere passten sehr gut zu diesen Orten. Die Charaktere selber sind ebenfalls sehr gut beschrieben, sodass es eigentlich Spaß machen würde, diesen Charakteren auf ihrem Weg in der Geschichte beizustehen.
Doch genau hier ist das Problem dieses Buches. Denn die Charaktere zu begleiten ist fast unmöglich, da in jedem Kapitel der Erzähler wechselt. Und das leider nicht nur zwischen zwei Charakteren, sondern es ist gefühlt immer ein anderer. Noch dazu ist nie klar, welcher Charakter gerade spricht und welche anderen Charaktere gerade bei ihm sind. Die Namen werden nie wirklich klar kommuniziert.
Alles in allem eine Geschichte, die für mich irgendwie keinen Sinn macht.
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja neinbrauneye29, 10.09.2021
Als eBook bewertetZum Inhalt:
Die junge Vincent treibt es von Ort zu Ort. Das Luxushotel in Kanada, in dem sie als Barkeeperin arbeitet, ist für sie ein Ort schmerzhafter Erinnerungen. Als eine erschütternde Botschaft an die Scheibe der Lobby geschmiert wird, ergreift sie die Gelegenheit und geht fort. Doch der Mann, den sie begleitet, ist ein Betrüger. Wird er sie mit in den Abgrund reißen?
Meine Meinung:
Das Cover fand ich nicht sonderlich ansprechend, den Klappentext eigentlich schon. Das Buch hat mich dann eher ratlos hinterlassen. Ich hatte teilweise das Gefühl, dass ich ein Buch lese, dass nichts mit dem Klappentext zu tun hatte. Mir fehlte auch der rote Faden in der Geschichte. Irgendwie konnte ich mit der Geschichte so gar nichts anfangen. Der Schreibstil an sich war ganz gut, aber das alleine macht noch kein gutes Buch.
Fazit:
Konnte mich nicht begeistern
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ja neinBrigitte B., 08.11.2021
Als Buch bewertetfetzenweise verwirrend
Die Leseprobe hatte mich angesprochen, doch war das Buch so ganz anders als erwartet; mich hat es beim Lesen eher verwirrt als gut unterhalten und häufig konnte ich dem Erzählten nicht so recht folgen. Mir fehlte ein Spannungsaufbau oder so etwas wie ein roter Faden. Beim Lesen der aneinandergereihten Fetzen aus verschiedenen Leben und Zeiten, einfach irgendwie durcheinandergemischt, ohne dass man unbedingt immer erkennen konnte, von wem die Rede war, blieb ich oft ratlos zurück. Auch wenn sich zum Schluss ein Kreis schließt, macht die Geschichte für mich weitaus weniger Sinn als ich mir erhofft hatte. Mich hatten die vielen sehr hochschätzenden Bewertungen da eindeutig mehr erwarten lassen. Es ist halt Geschmackssache, zum Glück; ich sehe wohl, dass es anderen Lesern besser als mir gefiel. Weiterempfehlen würde ich es nicht.
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ja nein0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Jessica S., 20.10.2021
Als Buch bewertetDie (un)schöne Welt des S(ch)eins
Der Beginn und auch der erste Abschnitt über Paul hat mich ehrlich gesagt kaum gefesselt, sondern sogar mehr verwirrt. Ich hatte keinen richtigen Zugang und auch, wenn es sehr gut geschrieben war, hat es so wenig Spaß gemacht.
Aber dann kam Vincent. Vincent ist nicht alleine nur deshalb interessant, weil sie eine Frau ist (im Laufe des Romans kam ich nicht umhin, Vincent für einen recht schönen Mädchennamen zu halten – wenngleich ich meine Tochter niemals so nennen würde). Sie wirkt stark und zäh, doch im Laufe der Erzählung sieht man, dass sie auch verletzlich und fast schon kindlich sein kann. Ihr permanentes Wandeln zwischen den Welten wirkt wie ein Drahtseilakt.
Auch Jonathan Alkaitis birgt eine gewisse Faszination, wobei diese immer mehr verblasst, wie der Charakter an sich. Vermutlich ist das so gewollt und auch gekonnt umgesetzt. Der Verlauf, den diese Figur nimmt, ist tragisch, faszinierend und düster zugleich. Man erlebt dies, als wäre man eine Art Voyeur, der in die intimen, bitteren Bereiche einer gescheiterten Persönlichkeit.
Man lernt auch eine Fülle an Nebencharakteren kennen. Die einen spielen eine wichtigere Rolle als andere. Die einen sind Sympathieträger, die anderen nicht und wieder andere wechseln diese beiden Schubladen. Sie halten die Geschichte zusätzlich lebendig und erheitern die ein oder andere düstere Atmosphäre oder tun genau das Gegenteil davon. Emily St. John Mandel weiß diese Figuren ganz genau einzusetzen.
Tatsächlich hatte ich mir mehr Abschnitte über das imposante Glashotel gewünscht, aber wenn man dieses Gebäude als Sinnbild, als Konstrukt der Welt des Seins und Scheins sieht, passt es dennoch sehr gut.
Auch Paul rückt am Ende wieder mehr in den Fokus und dieses Mal ist er nicht mehr so mysteriös, sondern ein vom Leben gezeichneter Mensch. Obwohl ich am Anfang nur wenig Sympathie für ihn übrig hatte, kam ich am Ende nicht umhin, ein wenig Mitleid für ihn zu empfinden.
Nach der anfänglichen Schwierigkeit habe ich in den Lesefluss gefunden und wollte stellenweise das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es ist ein bisschen wie das Leben: Licht und Schatten wechseln sich ab. Doch zwei Botschaften habe ich am deutlichsten herausgelesen: Lebe im Hier und Jetzt, aber vertraue niemandem blind, ohne dir eine eigene Meinung gebildet zu haben.
Das Cover hat mir auch sehr gut gefallen. Etwas verträumt, etwas düster. Genau die richtige Atmosphäre für dieses Buch. Ein bisschen gestunken hat der Einband, aber das ist schnell verflogen und wenn man das Buch aus dem Laden holt, wird man davon sicherlich nichts mehr merken.
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ja nein0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Lesemone, 05.10.2021
Als eBook bewertetMir hat der Grundgedanke sehr gut gefallen. Vincent arbeitet in einem Luxushotel als Barkeeperin und lernt dort Jonathan Alkaitis kennen. Sie lässt sich auf den viel älteren Mann ein und geht mit ihm weg und genießt ein Leben in Luxus. Doch dann kommt raus, dass Jonathan alle betrogen hat und er wird verhaftet. Ich bin davon ausgegangen, dass die Geschichte von Vincent erzählt wird. Doch die Autorin lässt so viele Charaktere zu Wort kommen und springt dazu auch noch wild in Vergangenheit und Gegenwart hin und her, dass man kaum noch durchblickt. Das hat mir ziemlich die Lesefreude genommen. Immer wenn es gerade interessant und spannend wurde, wechselt die Perspektive und man muss sich mit einer ganz anderen Sichtweise auseinander setzen. Gut dargestellt wurde jedoch, was der Betrug Alkaitis mit den vielen betrogenen Anlegern gemacht hat und in welche verzweifelten Lagen er sie gebracht hat. Die Autorin hat eine tolle Atmosphäre geschaffen, die auch spannungsgeladen war. Mich hat leider der Aufbau des Buches etwas gestört und verwirrt, daher war das Buch nicht ganz so meins.
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ja nein0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Daniela H., 08.10.2021
Als Buch bewertetDas Glashotel ist ein Roman mit ca. 400 Seiten. Das Cover finde ich sehr gut gelungen und ansprechend. Es ist zwar simpel, aber die Farben sind sehr schön. Der Roman an sich hat mich nicht gänzlich überzeugt. Die Wortwahl gefiel mir gut, sie ist ansprechend und trotzdem leicht verständlich. Das Thema finde ich auch sehr gut gewählt und interessant.
Für mich fehlte in dem Buch aber die Spannung. Ich kam mit dem lesen nur sehr schleppend voran weil der Inhalt mich nicht fesseln konnte. Es kam für mich einfach nicht der Moment wo ich unbedingt weiter lesen wollte, um zu wissen was passiert. Die Charaktere waren ganz nett, aber auch da war niemand dabei der mich umgehauen hat.
Im Endeffekt bin ich ein bisschen enttäuscht, weil das Buch ja sehr gehyped wurde. Ich denke für Leute die große Fans von Gesellschaftsromane sind könnte das Buch trotzdem etwas sein.
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