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Taschenbuch 10.30
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  • 5 Sterne

    12 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Furbaby_Mom, 31.03.2019

    Dramatisch, spannend, emotional – ein wundervoller historischer Roman!
    Dieses war mein erstes Buch von Helga Glaesener – und es hat mich restlos begeistert!

    Es ist das Jahr 1920 und die junge Medizinstudentin Frida kehrt anlässlich der Beerdigung ihres Großvaters in ihre Heimat zurück. Auf Amrum ticken die Uhren noch anders, vor allem im Kirschbaum’schen Elternhaus, das von außen wie eine mondäne Villa anmutet, innen jedoch mit Gefühlskälte durchzogen ist und einem Eispalast gleicht. Umso mehr freuen sich Fridas jüngere Geschwister über deren Ankunft, denn bei Mutter Rosa und (Stief-)Vater Rudolf gibt es wenig zu lachen – stets dreht sich alles nur um Finanzen und darum, die Töchter möglichst vorteilhaft zu verheiraten. Zu Fridas Entsetzen will die Familie das vom Großpapa gestiftete Seehospital schließen und in ein exklusives Kurhotel umwandeln – ein indirektes Todesurteil für die erkrankten Waisenkinder, denen auf dem Festland kaum Unterstützung winkt. Noch ahnt Frida (für die es nicht infrage kommt, die kleinen Patienten jetzt im Stich zu lassen) nicht, welche Auswirkungen ihr Handeln haben wird…

    Bezüglich des Inhalts möchte ich ergänzen, dass dies kein reiner Krankenhaus-Roman ist, der sich ausschließlich in den Räumlichkeiten einer Pflegeanstalt abspielt. Dennoch hat das Seehospital, wo lungenkranke Waisenkinder betreut werden, eine tragende Rolle und der Kampf um dessen Erhalt wird ebenso in die Handlung eingebunden wie die Lebensumstände derer, die es verwalten: Familie Kirschbaum.

    Von der ersten Seite an hat mich der fesselnde, angenehme Schreibstil derart in den Bann gezogen, dass ich einfach nicht aufhören konnte zu lesen. Die intensiven, bildhaften Beschreibungen ließen mich komplett eintauchen in die Handlung und weckten in mir die Sehnsucht, selbst einmal wieder ans Meer zu reisen. Man spürt förmlich das Salz auf den Lippen, den Wind in den Haaren, den Sand unter den Füßen und hört das Kreischen der Möwen. Doch auch der Esprit der norddeutschen Metropole Hamburg wird gekonnt eingefangen und beleuchtet das damalige Leben in der Großstadt - mit all seinen Facetten. Der Krieg mag zwar vorbei sein, doch es herrscht bittere Armut und Hunger. Gegen das beschauliche, idyllische Amrum, wo die Menschen einander kennen und seit jeher zusammenhalten wirkt Hamburg wie ein Mosaik bunt durcheinandergewürfelter Schicksale – jeder kämpft für sich. Allerdings gibt es auch Menschen, die sich der Wohlfahrt verschrieben haben und Erfüllung darin finden, den Kriegsinvaliden und Prostituierten, die abseits der elitären Viertel ein Schattendasein fristen, zu helfen. Eine dieser beeindruckenden Persönlichkeiten ist Jenny Hopf.

    Alle Figuren, sowohl Hauptfiguren wie auch Nebenakteure, sind herausragend ausgearbeitet worden und wirken in ihrem Wesen ungemein tiefgründig und überaus vielseitig. Die authentischen Dialoge tragen ihren Teil dazu bei. Frida, die älteste der Kirschbaum-Schwestern, ist jemand, mit dem ich zu gerne befreundet wäre und die mir von allen Charakteren am vertrautesten geworden ist. Sie hat das Herz am rechten Fleck und ich kann ihre Gedankengänge, ihre Emotionen zu jedem Zeitpunkt nachvollziehen. Frida erkennt ganz genau, was um sie herum passiert, lässt sich weder einschüchtern noch einlullen und steht für ihre Wünsche und Ideale ein – selbst wenn das bedeutet, sich gegen gewisse Mitglieder ihrer Familie stellen zu müssen. Auch Louise und Emily, die zwei jüngeren Mädchen der Familie, habe ich – jede auf ihre eigene Art und Weise – ins Herz schließen können. Nicht alle ihrer Handlungen konnte ich gutheißen, allerdings fiel es mir leicht, mich in ihre Situation hineinzuversetzen – jeder Mensch reagiert individuell auf (unerwünschte) Neuerungen im Leben. Christian war mir mit Abstand der verhassteste Charakter. Jetzt fragt man sich vielleicht: was kann an einem pubertären Jungen denn so furchtbar sein? Nun, an seinem Beispiel zeigt die Autorin, dass man bei Menschen keine Kategorisierung in "nur gut" oder "nur böse" vornehmen kann. Trotzdem war mir selten eine Figur (die hier glücklicherweise nur eine Nebenrolle spielt und den Gesamteindruck keineswegs trübt, sondern lediglich die Handlung vorantreibt) so zuwider.

    Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, die jeweils in eigene Kapitel unterteilt sind und dem Werk somit eine stimmige Struktur geben. Zudem wird die Spannung kontinuierlich erhöht und man muss einfach immer weiterlesen, so mitreißend ist die Entwicklung der Geschichte. Es gibt keine großen Zeitsprünge oder sonstige Ungereimtheiten, dafür eine Vielzahl zusätzlicher Einblicke und mehr als nur eine unerwartete Wendung. Auch wenn hier und da ein düsteres Thema angesprochen wird, überwiegt ein positiver Eindruck.

    Fazit: Dieses Werk hat alles, was ich mir von einem historischen Roman wünsche: eine interessante Familiengeschichte voller Geheimnisse, wunderschöne Landschaftsbeschreibungen, eine starke Frau als Hauptfigur, Zeitgeist und Lokalkolorit und jede Menge Gefühl.

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  • 5 Sterne

    9 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth U., 17.03.2019 bei bewertet

    Amrum 1920. Die Familie Kirschbaum lebt in einer alten Villa. Die Mutter Rosa hat aus erster Ehe drei Töchter. In zweiter Ehe ist sie mit Rudolf von Möhring verheiratet, mit dem sie einen gemeinsam Sohn hat. Die älteste Tochter Frida studiert in Hamburg Medizin. Seither hat ihr der Großvater jegliche Unterstützung gestrichen, da es sich für eine Frau nicht gehört. Er selbst hat auf Amrum ein kleines Hospital für kranke Kinder errichtet, das er unterstützt und fördert. Nachdem der alte Mann gestorben ist, verschlechtert ich die Situation der Familie Kirschbaum/von Möhring, denn das Erbe fällt klein aus. Sie suchen eine Möglichkeit, um aus diesem Dilemma herauszukommen und möchten deswegen ihre Töchter reich verheirate. Lou flieht deswegen nach Hamburg und auch mit Emily nimmt alles kein gute Ende. Auch kann das Hospital wegen Geldmangels nicht mehr fortgeführt werden. Und dann bricht die Katastrophe mit aller Wucht über die Familie herein. Die Autorin schreibt hier so beeindruckend über das Leben kurz nach dem ersten Weltkrieg, überall herrscht die Not, die Sommerfrischler bleiben der Insel fern, in Hamburg herrscht noch viel größere Not. Eindeutig wird über die Verarmung der besseren Gesellschaft berichtet, die trotz allem ihre Vornehmheit aufrecht erhalten will. Ganz besonders wird über die medizinische Versorgung in dieser Zeit berichtet und wir bekommen auch noch Einblick in das Nachtleben. Das Buch ist derart spannend und interessant geschrieben, dass man es nicht mehr aus der Hand legen kann und die 460 Seiten sind im Nu gelesen. Ein wahrlich in jeder Hinsicht gelungener Einblick in das Leben der damaligen Zeit. Dies ist genau der Stil und das Genre, in dem historische Romane geschrieben werden sollen.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 19.02.2019

    Frida studiert 1920 gegen den Willen ihrer Familie in Hamburg Medizin. Ihr Großvater, das Familienoberhaupt, hat ihr deswegen sogar den Geldhahn zugedreht. Als er stirbt fährt Frida zur Beerdigung nach Hause nach Amrum – obwohl sie die Enge, Einschränkungen und Konventionen auf der Insel hasst. Eigentlich will sie schnell zurück nach Hamburg, aber dann erklären ihre Mutter und ihr Stiefvater, dass das Erbe ihres Großvater viel kleiner ausfällt als erwartet – sie müssten das Inselhospital schließen, welches ihr Großvater für lungenkranke Waisenkinder errichtet hat. Das wollen Frida und ihre Schwestern Louise und Emily vermeiden, denn in Hamburg herrschen schlimme Zustände, die Kinder kamen halb verhungert aus dem Waisenhaus bei ihnen an. Da das Personal bereits entlassen wurde, kümmern sich die drei jungen Frauen um die Kinder, bis ihnen hoffentlich eine bessere Lösung einfällt. Frida pausiert sogar mit ihrem Studium.

    Frida, Louise und Emily sind sehr verschieden. Frida wirkt oft kühl und diszipliniert, aber sie brennt für die Medizin und will unbedingt Ärztin werden. Alles Neue, wie z.B. die Röntgenuntersuchungen, fasziniert sie. Sie will den Menschen helfen und scheut sich nicht, auch andere um Hilfe zu bitten.
    Die kecke Louise hat noch keinen Plan für ihr Leben, liebt aber Amrum und will auf jeden Fall hierbleiben. „... spürst Du nicht auch die Freiheit? Ein Blick übers Meer und Du kommst zur Ruhe.“ (S. 68) Sie träumt von einer Ehe aus Liebe. Als ihre Mutter ihr vorschlägt, einen 50jährigen Jagdfreund ihres Vaters zu heiraten, verschwindet sie. Hat sie sich etwas angetan?
    Emily träumt vom eigenen Fotoatelier in Hamburg oder Berlin, ordnet sich aber dem Willen ihrer Mutter und ihres Stiefvaters unter – schließlich geht nichts über die Familie. Nicht einmal das eigene Glück? „Einer muss doch dafür sorgen, dass alles weiterläuft.“ (S. 253)
    Christian, der Halbbruder der Schwestern, ist erst 13, sehr verzogen und wird permanent bevorzugt. Er war mir extrem unsympathisch, weil er eine widernatürliche Freude daran hatte, hilflose Tiere und schwächere bzw. kleinere Kinder zu quälen. Ihm hätte ich mehrfach gern „den Hosenboden stramm gezogen“.
    Luises Mutter ordnet sich ihrem Mann komplett unter – was er sagt ist Gesetz und wird nicht hinterfragt. Auch das Wohl ihrer Töchter scheint ihr leider nicht wirklich am Herzen zu liegen. Hauptsache, der schöne Schein wird gewahrt. Ich konnte ihre Beweggründe nicht immer verstehen, aber sie war als Figur trotzdem in sich stimmig.
    Rudolf, der Stiefvater, tut nach außen so, als würde ihm die Familie über alles gehen, dabei will er nur nicht seinen Lebensstil aufrechterhalten. Er war mittellos und ist erst durch die Hochzeit zu Geld gekommen ...

    Das Setting ist in sich stimmig. Die Autorin beschreibt die gegensätzlichen Lebensweisen auf der rauen Insel und der vom Krieg in Mitleidenschaft gezogenen Großstadt, von arm und reich sehr bildlich. Sie geht auch auf die Zustände in den Hospitälern und Waisenhäusern ein, die zum Teil erschreckenden Behandlungs- und Forschungsmethoden, das Elend in den Gängevierteln und die sich verbreitenden Heroinsucht so kurz nach dem 1. WK.

    „Das Seehospital“ hat mir sehr gut gefallen. Helga Glaesener beweist wieder einmal, dass sie eine ganz große Könnerin ihres Fachs ist. Ihr Buch hebt sich positiv von der Masse der „Insel-Arzt-Romane“ ab. Sie verwendet keine stereotypen Charaktere, die Personen und deren Handlungen passen genau in die damalige Zeit. Sie erspart ihren Lesern vorhersehbare Liebesgeschichten und unnötige Happy Ends. Es muss nicht alles gut ausgehen, das tut es im wirklichen Leben doch auch nicht.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra S., 08.03.2019

    Bei „ Das Seehospital“ von Helga Glaesener handelt es sich um einen Roman.

    Drei Schwestern, drei Schicksale – ein Ort der Menschlichkeit
    Amrum, 1920:

    Da der alte Kapitän Kirschbaum zuletzt kein gutes Wort für Frida übrig hatte, kehrte sie nur widerwillig zur Beerdigung ihres Großvaters, auf die nordfriesische Heimatinsel, zurück.

    Ihr Großvater hielt ihren Traum in Hamburg Medizin zu studieren für Weiberflausen und drehte ihr kurzerhand den Geldhahn zu. Dabei hätte Frida ihm bei seinem für lungenkranke Kinder gestifteten Hospital helfen können. Wegen Geldmangels droht dem Hospital jetzt nach Großvaters Tod die Schließung. Aber was wird dann aus den kleinen Patienten?

    Fridas Mutter möchte aus der Strandvilla lieber ein exklusives Kurhotel machen und auch von ihren beiden Schwestern kann Frida keine Hilfe erwarten. Frida nimmt den Kampf auf und ahnt nicht, wie hoch der Preis für sie und ihre Familie sein wird.



    Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen, Auch wenn ich unter dem Titel eine etwas andere Geschichte erwartet habe.

    Hier wird am Anfang die Sorgen um das Bestehen des Seehospitals beschrieben,dann driftet die Geschichte vom Titel ab und über Seiten wird über Lous neues Leben in Hamburg erzählt. Das Hospital spielt eher eine Nebenrolle. Erst gegen Ende der Geschichte findet das Geschehen wieder auf Amrum statt.

    Bei Seehospital handelt es sich nicht um einen Arzt- Krankenhausroman. Vielmehr um eine wirklich sehr spannende und interessante Familiengeschichte, die sich immer mehr zuspitzt mit einem sehr überraschenden und spannenden Ende. Diesen Verlauf der Geschichte habe ich überhaupt nicht erwartet- hat mich aber positiv überrascht.

    Der Aufbau der Geschichte hat mir sehr gefallen. Die Autorin beschreibt die Charaktere sehr gut und ausführlich.

    Über jedem Kapitel steht der Name, des Hauptprotagonisten, sodass man als Leser immer gleich weiß mit welchem Erzählstrang es weiter geht und man kann sich darauf einlassen.

    Sehr interessant fand ich wie die drei Schwestern und ihr Halbbruder ihre Wege gehen. Dabei erlebt jede der Frauen eine andere Geschichte.

    Sehr gut wird das Flair der damaligen Zeit beschrieben. Die Gedanken, die medizinische Fortschritte und die Angst vor Armut.

    Ich empfehle dieses Buch weiter.

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  • 5 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kunde, 26.02.2019 bei bewertet

    Frida Kirschbaum gehört im Jahr 1920 zu den wenigen Frauen, die in Hamburg Medizin studieren. Als ihr Großvater stirbt, muß sie ihr Studium unterbrechen um zur Beerdigung nach Amrum zu fahren. Der alte Mann hat auf der Nordseeinsel ein kleines Hospital für lungenkranke Waisenkinder gegründet. Jetzt soll das Haus geschlossen werden, denn Fridas Mutter will ein Hotel daraus machen. Verzweifelt kämpft die junge Frau für den Erhalt des Hospitals, denn für die Kinder würde eine Rücksendung in ein Hamburger Waisenhaus den sicheren Tod bedeuten. Fridas Schwestern sind ihr keine Hilfe, aber der englische Arzt James Tylor steht ihr immer zur Seite, wenn sie Hilfe braucht - und Hilfe braucht sie jetzt dringend!


    Ich habe schon lange nicht mehr so ein ehrliches Buch gelesen. Hier wird nichts geschönt und "die gute alte Zeit" verklärt. Alles kommt ans Tageslicht. Die Menschen verhungern und die Kirche sieht weg. Da spricht der Pfarrer beim Anblick der verhungernden Waisenkinder von der Gnade Gottes. Der Arzt sieht in den Menschen nur noch "Forschungsmaterial" für die Wissenschaft. Am schlimmsten aber ist die Mutter, die ihre Töchter an reiche alte Männer verkuppelt, damit sie ihr Luxusleben weiterführen kann. All diese Personen - und auch die anderen Charaktere - sind so klar dargestellt, daß man beim Lesen nicht nur dabei ist, sondern mitten unter ihnen lebt. Und das geht wirklich unter die Haut und seelisch sehr nah. Man möchte die Bedauernswerten in den Arm nehmen und haßt die Üblen. Genau so möchte ich es haben, wenn ich ein Buch lese. Optimal ist es, wenn ich am Schluß noch eine Weile innehalte, um über das Geschehen nachzudenken und dies zu verarbeiten. 

    All diese Ansprüche an ein richtig gutes Buch sind hier erfüllt. Helga Glaesener hat mich mit ihrem Werk begeistert!

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    liesmal, 30.03.2019 bei bewertet

    Frida kämpft für die Familie
    Mit „Das Seehospital“ erzählt Helga Glaesener eine Familiengeschichte, die im Jahr 1920 auf der Insel Amrum beginnt.
    Nachdem ihr Großvater gestorben ist, kehrt Frida nach Amrum zurück, unterbricht ihr Medizinstudium und kämpft für das Vermächtnis des Großvaters, nämlich das Seehospital, das er für lungenkranke Kinder gestiftet hat, vor der Schließung zu bewahren. Fridas Schwestern Louise und Emily haben eher andere Interessen, ihr Halbbruder Christian ist noch ein Kind und Mutter und Stiefvater möchten aus der Strandvilla lieber ein Kurhotel machen. Sie verlangen ihren Töchtern einiges ab, um an Geld für ihre Pläne zu kommen, aber weder Louise noch Emily sind bereit, sich darauf einzulassen. Damit nimmt das Schicksal seinen Lauf und die Familie scheint daran zu zerbrechen.
    Die Kapitel sind überschrieben mit Namen, meistens mit einem der vier Kinder, aus deren Perspektive erzählt wird. Schauplätze sind Amrum und Hamburg.
    Ich fühle mich von Anfang an gut mit hineingenommen in die Geschichte, kann mich entrüsten über die ungeheuerlichen Geschehnisse, kann mich freuen über die angenehmen und schönen Dinge und mitleiden, wenn Trauriges oder Schreckliches geschieht. Dabei werden die Probleme der Nachkriegszeit und auch die grausamen Folgen des Krieges sehr gut wiedergegeben.
    Der lebendige bildhafte Schreibstil garantiert eine ständig steigende Spannung, die nicht abreißt. Dadurch mochte ich das Buch nur ungern mal aus der Hand legen.
    Gern hätte ich von verschiedenen Szenen berichtet, die mich besonders berührt haben, aber das kann ich bei diesem Buch nicht ohne zu spoilern. Darum kann ich nur empfehlen, dieses wunderbare Buch selbst zu lesen.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sontho, 24.03.2019

    Wie es weiter geht .....
    Auf der Insel Amrum lebt die Familie Kirschbaum auf ihrem eigenen Anwesen. Zur Familie gehören neben dem Großvater und den Eltern, drei Schwestern und der Halbbruder Christian. Der Vater der Mädchen starb bei einer Seenotrettung. Die Mutter heiratete wieder.

    Sie blieb mit dem neuen Partner im Haus und führte es weiter.
    Der Unfall seines Sohnes hatte den Großvater bewogen, auf dem Grundstück ein kleines Seehospital zu Ehren seines Sohnes zu gründen.
    Der Roman führt uns ins Jahr 1920. Der Großvater stirbt unerwartet. Das führt auch die älteste Tochter, die inzwischen in Hamburg das Medizinstudium aufgenommen hatte zurück auf die Insel. Nach dem Tod des Großvaters zeigt sich bald, dass Alle eigene Pläne mit dem Grundstück verfolgen.
    Frau Glaesener beschreibt in ihrem Roman in erster Linie das Schicksal der drei jungen Protagonistinnen. Dabei kommen einerseits die Wünsche und Träume der jungen Frauen zum Ausdruck. Andererseits wird der Druck der Nachkriegszeit und der Konventionen sehr deutlich. Oft entwickelt sich ein massives Spannungsfeld an dem auch Menschen zerbrechen.
    Leider sagt der Titel des Buches wenig über den wirklichen Inhalt aus. Die drei recht unterschiedlichen Lebensgeschichten der Frauen werden aus den verschiedenen Perspektiven erzählt. Im Lauf des Romans kommt der Sohn noch dazu. Die Kapitel sind mit den Namen überschrieben, was die Zuordnung erleichtert..
    Dabei besticht der Roman durch eine gute historische Recherche sowie ein Recherche des Lebens im Korsett der damaligen Zeit.
    Die Situation im Seehospital und wie es hier weiter geht, kommt leider zu kurz. Sicher wäre es dem Buch zuträglich gewesen, wenn mehr vom Seehospital und weniger aus der Stadt berichtet worden wäre.
    Insgesamt handelt es sich um eine spannende Geschichte, die in einem angenehmen, lesenswerten Stil verfasst wurde.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mannomania, 26.03.2019

    Das Seehospital von Helga Glaesner
    Ein Roman mit 460 Seiten und 36 Kapiteln aus dem rororo-Verlag

    Wir schreiben das Jahr 1920, und Frida ist eine der wenigen Frauen, die in Hamburg Medizin studieren.
    Als ihr Großvater auf Amrum stirbt, kehrt sie zurück auf ihre Heimatinsel - nicht ahnend, daß dieser Besuch ihr Leben verändern wird.

    Fazit:
    Die Autorin beschreibt im Aufbau ihres historischen Romans die Charaktere der Protagonisten sehr ausführlich.
    Die drei Schwestern und der Halbbruder, ein jeder von ihnen hatte seine eigene Geschichte.
    Nach dem Tod des Großvaters geht es zunächst um Erbe und das Weiterbestehen des Seehospitals auf der Nordseeinsel Amrum.
    Aber, sehr bald spielt das Hospital eine Nebenrolle...

    Die Einteilung der Kapital mit dem jeweiligen Namen der Protagonisten hat mir als Leser gut gefallen. So konnte man besser nachvollziehen, wie jeder seine (eigene) Geschichte erlebte.
    Das Buch ist spannend und interessant geschrieben.

    Ich emfand das Erleben der damaligen Zeit kennenzulernen und darin einzutauchen als sehr bereichernd und kann dieses historische Buch als unbedingt lesenswert wirklich guten Gewissens weiterempfehlen!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    neling, 26.04.2019

    Familientragödie auf Amrum

    Kurzbewertung: Ergreifender Roman über 3 Schwestern und ein kleines Kinderkurheim auf Amrum zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Empfehlenswert!

    Inhaltsangabe: Amrum, 1920 Nach dem Tod des Großvaters scheint auch der Niedergang des kleinen Inselhospitals, seines Lebenswerkes unvermeidlich. Frida, die inzwischen Medizin in Hamburg studiert, kehrt nur widerwillig auf die Insel zurück. Wo wird ihr Platz im Leben sein und was wird aus ihren beiden Schwestern? Darüber erzählt dieser Roman in packender und berührender Weise.

    Cover und Buch: Das Buch ist ein Rowohlt-Taschenbuch, hat 461 Seiten und das Cover ist in echt noch viel schöner als auf dem Foto. Diese schönen Aquarellfarben, der Blick ins Weite , die kleine Landkarte von Amrum und die erhabene schön geschwungene Schrift- wirklich sehr gelungen. Besonders schön sind auch die gestalteten Innenseiten des Buchdeckels mit Fotos. Und das Buch ist solide gearbeitet für ein Paperback, denn es sieht nach einmal lesen noch tadellos aus.

    Über die Autorin: Helga Glaesener (geb. 1955) ist eine bekannte und sehr erfolgreiche Schriftstellerin. Ihr erster historischer Roman, der 1989 veröffentlicht wurde war die Safranhändlerin, danach folgten 14 Bücher, die z.T. historische, z.T. auch Fantasyromane waren, sowohl die Thannhäuser- und die Toskanatrilogie. Unter den Namen Tomke Schriever und Klara Holm schreibt sie Regionalkrimis, letztere von Rügen, die ich gerne las. Auch einige historische Romane von ihr habe ich schon vor etwas längerer Zeit gelesen. Da mir das Seehospital sehr gut gefiel, werde ich sicher in der nächsten Zeit noch mehr von ihr lesen.

    Meine Meinung:
    Ich war sofort gefesselt von der Geschichte. Die Landschaft, Stimmung...war sofort da, das war wie ein Urlaub auf Amrum.
    Die Autorin hat sehr schön geschildert, wie die Gegend dort ist.
    Allerdings wurden sowohl der Handlungsschwerpunkt, als auch die Hauptfigur verlagert, was mir nicht so gefiel. Denn ich wollte vor allem über das Seehospital, Amrum und auch Krankenpflege lesen. Wie die Schwester Lou dann auf Abwege geriet, interessierte mich weniger. Das nahm für mich einen etwas zu breiten Raum ein und der Titel war ein klein wenig irreführend. Vielleicht wäre etwas weniger an Handlung insgesamt mehr gewesen, mit dem Inhalt des Buches ließen sich eigentlich viele Bände füllen, stellenweise hat sich das ein wenig verzettelt. Allerdings wurden die Fäden am Schluss gut zusammengeführt und es endet dann auch wieder auf Amrum.
    Gut gefielen mir die Perspektivwechsel, so lernt man die Figuren jeweils von einer anderen Seite kennen und kann die Situationen besser verstehen. .
    Die Charaktere waren gut entwickelt und sehr verschieden. Hier hatte ich mehrere Lieblingsfiguren und auch Figuren, die ich überhaupt nicht mochte. Das trug zu einem hohen Lesevergnügen bei. Ich habe mich mit den Figuren stark identifiziert, das Buch hat es geschafft mich zu berühren, zu fesseln.
    Darum kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen, es hat mich wirklich gut unterhalten und ich bewerte es mit sehr guten 4 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rebecca K., 01.09.2019

    Frida kehrt zur Beerdigung ihres Großvaters auf ihre Heimatinsel Amrum zurück. Leider sind Frida und ihr Großvater nicht im Guten auseinandergegangen bei ihrem letzten Besuch und dies hängt ihr noch sehr nach.
    Aber nun ist alles anders und Frida unterbricht das Studium damit sie sich um das Vermächtnis ihres Großvaters dem kleinen Hospital für Kinder zu kümmern.
    Ihre Mutter ist dies gar nicht Recht und auch auf ihre zwei Schwestern kann sie nicht zählen und so nimmt sie den Kampf zum Erhalt der Klinik alleine auf, aber auch bei ihrer Familie liegt einiges im argen wie Frida erkennen muss.

    Ich habe schon einige Romane von der Autorin Helga Glaesener gelesen und nachdem der Roman hier auf Amrum spielt war ich umso neugieriger auf das Buch.
    Da ich vor kurzem schon zwei Romane gelesen habe die in etwa zu dieser Zeit ebenfalls auf Amrum angesiedelt waren, war die Neugier umso größer und ich habe voller Freude mit dem Lesen begonnen.
    Der Einstieg in den Roman ist mir wirklich sehr leicht gefallen und ich bin auch so in die Geschichte eingetaucht, so dass ich das Buch innerhalb von zwei Tagen gelesen hatte.
    Insgesamt war der Roman auf fünf Handlungsstränge aufgebaut wobei aber der Hauptteil des Romans aus der Sicht von Frida und ihrer Schwestern Louise erzählt war.
    Beide Hauptfiguren haben bzw. hatten es nicht einfach und ja man kann sagen wo die Eine sich aufopfert stürzt die andere ab und der Weg zurück ist nicht einfach.
    Etwas verwirrend empfand ich wie hier andere Namen in der Handlung aufgetaucht sind gerade bei Figuren die verbrieft für die Zeit auf Amrum sind, hier habe ich etwas gebraucht bis ich mich daran gewöhnt hatte.
    Dem Handlungsverlauf der verschiedenen Handlungsstränge konnte man immer sehr gut folgen und auch wenn ich nicht alle getroffenen Entscheidungen gut heiße so konnte ich sie doch verstehen und nachvollziehen.
    Auch der Spannungsbogen war immer sehr straff gespannt, so dass man immer wieder gespannt war wie es wohl weitergehen wird.
    Im großen und ganzen Empfand ich die Handlungsorte gut beschrieben, wobei aber die Handlungsorte auf Amrum ruhig mehr Farbe hätten vertragen können damit sie noch bildlicher vor dem inneren Auge hätten entstehen können beim Lesen.
    Auch die verschiedenen Figuren des Romans waren mit viel Liebe zum Detail beschrieben und so konnte man sich alle während des Lesens sehr gut vorstellen.
    Frida hatte ich recht schnell in mein Leserherz geschlossen, mit Louise wurde ich dagegen bis zum Schluss nicht richtig warm. Satansbraten Christian hätte ich gerne mal übers Knie gelegt was wohl jeder verstehen wird der das Buch gelesen hat oder noch lesen wird.
    Alles in allem habe ich mit dem Roman unterhaltsame Lesestunden verbracht, nur leider konnte mich das Buch nicht zu 100% überzeugen da mir der Schluss einfach zu schnell abgehandelt war was ich echt Schade fand.
    Für den Roman vergebe ich nachdem ich länger darüber nachgedacht habe vier von fünf Sternen.

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nicole P., 07.04.2019

    „Das Seehospital“ von Helga Glaesener ist ein Roman der um 1920 auf Amrum und in Hamburg spielt. Die Hauptprotagonistin ist Frida. Sie studiert Medizin in Hamburg aber ihre Familie lebt auf Amrum.
    Als ihr Großvater überraschend stirbt kehrt sie zurück auf die Insel. Dort hat ihr Großvater ein Haus gekauft, das er für kranke Kinder als Seehospital eingerichtet hat. Leider will Fridas Mutter alles verkaufen. Das gefällt Frida gar nicht und sie bleibt vorübergehend auf der Insel um das zu verhindern. Leider führt ihre Entscheidung dazu, dass ihr Leben dadurch vollkommen auf den Kopf gestellt wird und zwar nicht unbedingt in positiver Sicht.

    Dieser Roman ist sehr flüssig und fesselnd geschrieben. Mir hat der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen. Allerdings kann einem die Thematik mit den kranken Kindern und dem Familienzwist und noch einigen anderen unschönen Dingen, die in der Geschichte passieren aufs Gemüt schlagen. Der Roman bringt einem oft in eine düstere und nachdenkliche Stimmung.
    Trotzdem konnte ich mit Frieda sehr schön mitfiebern und hatte das Gefühl mitten dabei zu sein im Geschehen. Die Autorin hat es geschafft, dass ich mir alles bildlich vorstellen konnte.
    Obwohl die Geschichte alles andere als amüsant war, konnte ich den Roman nicht mehr aus der Hand legen. Der Roman hat mich von Anfang bis Ende gefesselt und es war schön Frida mit ihrem doch sehr starkem Charakter kennenzulernen.

    In dieser Familie geht es im Laufe des Romans drunter und drüber und es passieren einige unschöne Dinge. Nicht immer konnte ich die Entscheidungen der Familie nachvollziehen, aber da es ein Roman ist muss ja nicht alles wie im wirklichen Leben ablaufen. Ein paar Dinge fand ich ein wenig ungereimt. Besonders das Ende hätte für mich noch ein wenig ausführlicher sein können.

    Mir hat der Roman aber trotzdem gut gefallen und ich vergebe dafür 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Manuela B., 01.07.2019

    Mit ihrem Roman Das Seehospital entführt uns die Autorin Helga Glaesener in das Jahr 1920. Frida kehrt zur Beerdigung ihres Großvaters nach Amrum zurück und muss erkennen das dem kleinen Hospital auf der Insel das kranke Kinder aus Hamburg aufgenommen hat das Geld ausgegangen ist. Da ihr Großvater das Hospital gestiftet hat möchte sie dieses gerne erhalten und reißt damit die Familie in Ereignisse die ihre Familie verändern wird.


    Die Geschichte beginnt mit dem Kampf um das Hospital, der aber im Laufe der Geschichte immer mehr in den Hintergrund gedrängt wird durch die Einzelschicksale der Geschwister. Die Schwestern werden mit wenig Tiefe gezeichnet, da hätte ich gerne mehr erfahren um das jeweilige Verhalten einordnen zu können, auch die Mutter und der Stiefvater werden eher als Randfiguren behandelt obwohl sie großen Einfluss auf die Geschichte haben und der Halbbruder Christian wird auf verstörende Weise beschrieben. Insgesamt konnte ich mit den einzelnen Protagonisten nicht so richtig warm werden, die Geschichte wird eher distanziert erzählt und einiges wird mir zu knapp abgehandelt. Die Beschreibungen der äußeren Umstände der damaligen Zeit wirken authentisch und ordentlich recherchiert.


    Mein Fazit, ein Roman der sich gut lesen lässt aber keinen tieferen Eindruck bei mir hinterlässt. Die Geschichte des Hospitals wird in den Hintergrund gedrängt und die Inhaltsangabe gibt für mich nur einen unwesentlichen Teil der Geschichte preis.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nadine L., 10.03.2019

    Das Cover ist wunderschön stimmig zum Inhalt und macht gleich Lust auf Meer. Es erinnert einen an ein Gemälde.

    Der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Ich war sofort gefangen in der Geschichte und konnte mit den Personen mitfühlen.

    Das Buch wird aus der Sichtweise verschiedener Personen geschrieben, was ich erst ungewöhnlich fand, mich dann aber begeistert hat. So hat man als Leser viel besser Einblick auf die Gefühle und Beweggründe der einzelnen Personen gehabt.

    In dem Buch geht es um die drei Schwestern Rosenbaum und den Sohn Rosenbaum. Nach dem Tod des Großvaters geht es um das Erbe und das Seehospital.

    Am Anfang des Buchs wird noch sehr viel über das Seehospital berichtet und es ist das Hauptthema. Leider verliert sich dies aber immer mehr. Im Hintergrund geht es zwar noch um das Hospital, aber mir wurde das Thema doch zu sehr zurück gehalten. Das fand ich sehr schade, da ich gehofft hatte, dass es doch hauptsächlich um das Seehospital geht.

    Insgesamt hat mir das Buch aber wirklich gut gefallen und es war eine große Freude in das Jahr 1920 einzutauchen.

    Ich vergebe 4 Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kunde, 26.02.2019

    Frida Kirschbaum gehört im Jahr 1920 zu den wenigen Frauen, die in Hamburg Medizin studieren. Als ihr Großvater stirbt, muß sie ihr Studium unterbrechen um zur Beerdigung nach Amrum zu fahren. Der alte Mann hat auf der Nordseeinsel ein kleines Hospital für lungenkranke Waisenkinder gegründet. Jetzt soll das Haus geschlossen werden, denn Fridas Mutter will ein Hotel daraus machen. Verzweifelt kämpft die junge Frau für den Erhalt des Hospitals, denn für die Kinder würde eine Rücksendung in ein Hamburger Waisenhaus den sicheren Tod bedeuten. Fridas Schwestern sind ihr keine Hilfe, aber der englische Arzt James Tylor steht ihr immer zur Seite, wenn sie Hilfe braucht - und Hilfe braucht sie jetzt dringend!


    Ich habe schon lange nicht mehr so ein ehrliches Buch gelesen. Hier wird nichts geschönt und "die gute alte Zeit" verklärt. Alles kommt ans Tageslicht. Die Menschen verhungern und die Kirche sieht weg. Da spricht der Pfarrer beim Anblick der verhungernden Waisenkinder von der Gnade Gottes. Der Arzt sieht in den Menschen nur noch "Forschungsmaterial" für die Wissenschaft. Am schlimmsten aber ist die Mutter, die ihre Töchter an reiche alte Männer verkuppelt, damit sie ihr Luxusleben weiterführen kann. All diese Personen - und auch die anderen Charaktere - sind so klar dargestellt, daß man beim Lesen nicht nur dabei ist, sondern mitten unter ihnen lebt. Und das geht wirklich unter die Haut und seelisch sehr nah. Man möchte die Bedauernswerten in den Arm nehmen und haßt die Üblen. Genau so möchte ich es haben, wenn ich ein Buch lese. Optimal ist es, wenn ich am Schluß noch eine Weile innehalte, um über das Geschehen nachzudenken und dies zu verarbeiten. 

    All diese Ansprüche an ein richtig gutes Buch sind hier erfüllt. Helga Glaesener hat mich mit ihrem Werk begeistert!

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  • 5 Sterne

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    liesmal, 30.03.2019

    Frida kämpft für die Familie
    Mit „Das Seehospital“ erzählt Helga Glaesener eine Familiengeschichte, die im Jahr 1920 auf der Insel Amrum beginnt.
    Nachdem ihr Großvater gestorben ist, kehrt Frida nach Amrum zurück, unterbricht ihr Medizinstudium und kämpft für das Vermächtnis des Großvaters, nämlich das Seehospital, das er für lungenkranke Kinder gestiftet hat, vor der Schließung zu bewahren. Fridas Schwestern Louise und Emily haben eher andere Interessen, ihr Halbbruder Christian ist noch ein Kind und Mutter und Stiefvater möchten aus der Strandvilla lieber ein Kurhotel machen. Sie verlangen ihren Töchtern einiges ab, um an Geld für ihre Pläne zu kommen, aber weder Louise noch Emily sind bereit, sich darauf einzulassen. Damit nimmt das Schicksal seinen Lauf und die Familie scheint daran zu zerbrechen.
    Die Kapitel sind überschrieben mit Namen, meistens mit einem der vier Kinder, aus deren Perspektive erzählt wird. Schauplätze sind Amrum und Hamburg.
    Ich fühle mich von Anfang an gut mit hineingenommen in die Geschichte, kann mich entrüsten über die ungeheuerlichen Geschehnisse, kann mich freuen über die angenehmen und schönen Dinge und mitleiden, wenn Trauriges oder Schreckliches geschieht. Dabei werden die Probleme der Nachkriegszeit und auch die grausamen Folgen des Krieges sehr gut wiedergegeben.
    Der lebendige bildhafte Schreibstil garantiert eine ständig steigende Spannung, die nicht abreißt. Dadurch mochte ich das Buch nur ungern mal aus der Hand legen.
    Gern hätte ich von verschiedenen Szenen berichtet, die mich besonders berührt haben, aber das kann ich bei diesem Buch nicht ohne zu spoilern. Darum kann ich nur empfehlen, dieses wunderbare Buch selbst zu lesen.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela W., 18.03.2019

    Amrum 1920,der Großvater von Frida ist gestorben und sie muß auf die Insel zurück.Der Großvater fand Fridas Medizinstudium völlig absurt und hat sie in keinster Weise unterstützt.Doch nun nach seinem Tod,steht das kleine Hospital vor dem Ende.Frida möchte es trotz aller Unwägsamkeiten erhalten.Für Frida,ihre Schwestern und Halbbruder beginnt eine anstrengende Zeit…

    Die Autorin Helga Glaesener hat einen spannenden,fesselten Roman geschrieben.Es ist so geschrieben,das man das Buch nicht aus der Hand legen möchte.Mir gefällt die zielsträbige Frida sehr gut.Aber auch ihre lebenslustige Schwester Louise und die gefüllvolle Emily gefallen mir gut.Nur mit dem Halbbruder Christian hatte ich meine Probleme.Ich habe mit den Schwestern an der Seite gestanden und diese interrisannte Zeit förmlich mit erlebt.Gerne gebe ich 5 Sterne dafür.

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    Chattys Bücherblog, 19.02.2019

    Schon auf den ersten Seiten lernen wir Frida kennen. Sie arbeitet in einem Krankenhaus, möchte studieren, um Ärztin zu werden. Sie erscheint sehr zielstrebig und wissbegierig. Obwohl die Zeiten für sie gerade sehr schwierig sind, und sich auch eine neue Liebe anbahnt, zögert sie keinen Moment, um ihrer Familie beizustehen. Hier hatte ich wirklich großen Respekt vor der Entscheidung.

    Nachdem sich aber nun irgendwie alles nach Friede, Freude, Eierkuchen angehört bzw. -gelesen hatte, kam das große Erwachen. Fridas Mutter zeigte sich sehr kaltherzig und erst so nach und nach, kam heraus, weshalb ihre Gefühle so unterkühlt wirkten. Es war einfach die Angst. Angst davor, als arme Kirchenmaus dastehen zu müssen.

    Richtig spannend wurde es dann, als Lou verschwunden war. Ich muss gestehen, dass ich am Anfang dachte, dass sie ins Wasser gegangen ist, da sie auf keinen Fall der arrangierten Hochzeit zustimmen wollte. Seltsam fand ich allerdings schon, dass sich so wenig Menschen an der Suche beteiligt hatten.

    Ja und dann ging es ja auch schon im zweiten Teil weiter und schwupps schon war Lou in Hamburg. Und nun kam eigentlich die Wende im Roman, denn plötzlich drehte sich alles nur noch um Lou und ihre Geschichte in Hamburg. Was war aber zwischenzeitlich mit dem Seehospital? Die Geschichte darum, wurde völlig an die Seite gedrängt und auch nur noch selten angesprochen. Die komplette Story hatte sich nun verlagert. Ich möchte nicht sagen, dass Lous Geschichte uninteressant war - bei weitem nicht - aber dennoch war ja der Titel "DAS SEEHOSPITAL" und nicht Lou's Abnabelung oder "die Geschichte eines gefallenen Mädchens" oder ähnlichem. Ja, ich kann schon sagen, dass ich hier etwas enttäuscht wurde.

    📚 Fazit 📚

    Anfänglich wirklich ein wirklich toller, unterhaltsamer und rasanter historischer Roman bei dem viel Wert auf die Ausarbeitung der Protagonisten gelegt wurde. Nach einem spannenden Ereignis, flacht der Roman aber gänzlich ab und driftet in eine komplett andere Geschichte, was ich sehr schade fand. Wo war das Interesse am Seehospital geblieben? Wo war der Kampf ums Überleben auf den im ersten Teil soviel Wert gelegt wurde?

    Ich bleibe leider ein wenig enttäuscht zurück. Die Geschichte war zweifelsohne sehr gut, hatte aber ihren Weg verloren.

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  • 5 Sterne

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    Elisabeth U., 17.03.2019

    Amrum 1920. Die Familie Kirschbaum lebt in einer alten Villa. Die Mutter Rosa hat aus erster Ehe drei Töchter. In zweiter Ehe ist sie mit Rudolf von Möhring verheiratet, mit dem sie einen gemeinsam Sohn hat. Die älteste Tochter Frida studiert in Hamburg Medizin. Seither hat ihr der Großvater jegliche Unterstützung gestrichen, da es sich für eine Frau nicht gehört. Er selbst hat auf Amrum ein kleines Hospital für kranke Kinder errichtet, das er unterstützt und fördert. Nachdem der alte Mann gestorben ist, verschlechtert ich die Situation der Familie Kirschbaum/von Möhring, denn das Erbe fällt klein aus. Sie suchen eine Möglichkeit, um aus diesem Dilemma herauszukommen und möchten deswegen ihre Töchter reich verheirate. Lou flieht deswegen nach Hamburg und auch mit Emily nimmt alles kein gute Ende. Auch kann das Hospital wegen Geldmangels nicht mehr fortgeführt werden. Und dann bricht die Katastrophe mit aller Wucht über die Familie herein. Die Autorin schreibt hier so beeindruckend über das Leben kurz nach dem ersten Weltkrieg, überall herrscht die Not, die Sommerfrischler bleiben der Insel fern, in Hamburg herrscht noch viel größere Not. Eindeutig wird über die Verarmung der besseren Gesellschaft berichtet, die trotz allem ihre Vornehmheit aufrecht erhalten will. Ganz besonders wird über die medizinische Versorgung in dieser Zeit berichtet und wir bekommen auch noch Einblick in das Nachtleben. Das Buch ist derart spannend und interessant geschrieben, dass man es nicht mehr aus der Hand legen kann und die 460 Seiten sind im Nu gelesen. Ein wahrlich in jeder Hinsicht gelungener Einblick in das Leben der damaligen Zeit. Dies ist genau der Stil und das Genre, in dem historische Romane geschrieben werden sollen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 23.02.2019

    Nur Widerwillig kehrt Frida Kirschbaum wegen der Beerdigung ihres Großvaters nach Amrum zurück. Denn eigentlich studiert sie in Hamburg Medizin und nimmt wegen der fehlenden familiären Unterstützung starke Strapazen auf sich um ihr Studium zu finanzieren. Frida ist nicht nur strebsam, sondern auch verantwortungsbewusst, so dass ihre Rückkehr nach Hamburg in weiter unklarer Zukunft liegt….
    Ich habe mich mit diesem historischen Roman wunderbar kurzweilig unterhalten gefühlt. Die Autorin hat die damalige, von den Nachwehen des ersten Weltkrieges gezeichnete und durch Standesdünkel verklärte Sichtweise des untergehenden Adels wunderbar deutlich gemacht. So ist bei mir Fridas Mutter, mich ihrem Schein-Getue unwahrscheinlich auf Widerwillen gestoßen. Gleiches gilt für den nichts tuenden Ehemann Rudolph. Der außer seinem adligen Namen nichts zum Familienunterhalt beitrug und immer nur seine Jagd im Kopf hatte. Beim Lesen dieses Buches ist mir die Bedeutung des Wortes Mitgift erst richtig deutlich geworden – steckt doch hier das Wort Gift drin. Und Gift ist in dieser Familie sehr viel vorhanden und verteilt worden. Gift, dass die Töchter aus dem Haus und in den Tod getrieben hat. Interessant fand ich auch die Figur von Christian, dem Halbbruder der drei Schwestern. Vermutete ich zuerst noch, dass es sich bei ihm um einen heranwachsenden Psychopathen handelt, so musste ich doch im Laufe der Geschichte einsehen, dass auch er ein Opfer dieser Familie ist. Die Handlung ist einfach wunderbar unterhaltsam, nicht vorhersehbar und packend. Ich kann sie allen Liebhabers dieses Genres uneingeschränkt empfehlen. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Chattys Bücherblog, 19.02.2019 bei bewertet

    Schon auf den ersten Seiten lernen wir Frida kennen. Sie arbeitet in einem Krankenhaus, möchte studieren, um Ärztin zu werden. Sie erscheint sehr zielstrebig und wissbegierig. Obwohl die Zeiten für sie gerade sehr schwierig sind, und sich auch eine neue Liebe anbahnt, zögert sie keinen Moment, um ihrer Familie beizustehen. Hier hatte ich wirklich großen Respekt vor der Entscheidung.

    Nachdem sich aber nun irgendwie alles nach Friede, Freude, Eierkuchen angehört bzw. -gelesen hatte, kam das große Erwachen. Fridas Mutter zeigte sich sehr kaltherzig und erst so nach und nach, kam heraus, weshalb ihre Gefühle so unterkühlt wirkten. Es war einfach die Angst. Angst davor, als arme Kirchenmaus dastehen zu müssen.

    Richtig spannend wurde es dann, als Lou verschwunden war. Ich muss gestehen, dass ich am Anfang dachte, dass sie ins Wasser gegangen ist, da sie auf keinen Fall der arrangierten Hochzeit zustimmen wollte. Seltsam fand ich allerdings schon, dass sich so wenig Menschen an der Suche beteiligt hatten.

    Ja und dann ging es ja auch schon im zweiten Teil weiter und schwupps schon war Lou in Hamburg. Und nun kam eigentlich die Wende im Roman, denn plötzlich drehte sich alles nur noch um Lou und ihre Geschichte in Hamburg. Was war aber zwischenzeitlich mit dem Seehospital? Die Geschichte darum, wurde völlig an die Seite gedrängt und auch nur noch selten angesprochen. Die komplette Story hatte sich nun verlagert. Ich möchte nicht sagen, dass Lous Geschichte uninteressant war - bei weitem nicht - aber dennoch war ja der Titel "DAS SEEHOSPITAL" und nicht Lou's Abnabelung oder "die Geschichte eines gefallenen Mädchens" oder ähnlichem. Ja, ich kann schon sagen, dass ich hier etwas enttäuscht wurde.

    📚 Fazit 📚

    Anfänglich wirklich ein wirklich toller, unterhaltsamer und rasanter historischer Roman bei dem viel Wert auf die Ausarbeitung der Protagonisten gelegt wurde. Nach einem spannenden Ereignis, flacht der Roman aber gänzlich ab und driftet in eine komplett andere Geschichte, was ich sehr schade fand. Wo war das Interesse am Seehospital geblieben? Wo war der Kampf ums Überleben auf den im ersten Teil soviel Wert gelegt wurde?

    Ich bleibe leider ein wenig enttäuscht zurück. Die Geschichte war zweifelsohne sehr gut, hatte aber ihren Weg verloren.

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