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  • 4 Sterne

    Anne M., 08.07.2018 bei bewertet

    Feministinnen
    Im Mittelpunkt von Meg Wolitzers neuem Roman “Das Weibliche Prinzip“ steht Greer Kadetzky, die nach dem Schulabschluss ein Studium an der fiktiven Ryland Universität beginnt, während ihr langjähriger Freund Cory nach Princeton geht. Eigentlich war sie in Yale angenommen worden. Daraus wird jedoch nichts, weil ihre trinkenden und kiffenden Hippieeltern die Unterlagen für das Stipendium nicht korrekt bearbeiten. Bald findet die schüchterne Greer in der selbstbewussten Zee Eisenstat eine treue Freundin. Dann passieren zwei Dinge: Greer wird bei einer Party in einem Verbindungshaus Opfer eines sexuellen Übergriffs und trifft bei einem Vortrag die 63jährige Faith Frank, die Ikone der Frauenbewegung. Greer ist schwer beeindruckt von der charismatischen Frau. Nach Abschluss ihres Studiums wird sie sich erfolgreich bei der von Faith geleiteten Non Profit-Organisation bewerben. Greer macht dort einen guten Job, indem sie Frauen in Not eine Stimme verleiht und ihnen zusammen mit der Stiftung hilft. Sie ist glücklich mit ihrem Job und bewundert ihr Idol. Nach einem viel beachteten öffentlichen Auftritt erfährt Greer, dass sie manipuliert worden und genauso wie Faith unwissentlich in einen schändlichen Betrug verwickelt worden ist. Greer muss erkennen, dass niemand unfehlbar ist, auch sie selbst nicht, und orientiert sich neu.
    Der Roman beschreibt die Wachablösung der älteren Frauenrechtlerinnen durch eine kämpferische junge Generation von Feministinnen, wie die aktuelle MeToo-Bewegung zeigt. Als Leser hat man den Eindruck, dass wie so oft die Realität die Fiktion bei weitem übertrifft, hat sich doch die Protagonistin als erfolgreiche Bestsellerautorin mit Anfang 30 ziemlich gemütlich in einem bürgerlichen Leben eingerichtet und wirkt so gar nicht militant.
    Im Roman geht es jedoch nicht nur um Frauenrechte und den langen Weg zu ihrer Verwirklichung, sondern auch um eine Vielzahl anderer Themen. Es gibt eine Liebesgeschichte, und es geht um Freundschaft und Verrat, berufliche Ambitionen, Kritik an Kapitalismus und allgegenwärtigem Materialismus. Jede Frau – jeder Mensch – muss die Ideale finden, nach denen er oder sie leben will. Wir müssen selbst herausfinden, welche Art Mensch wir sein wollen.
    Ich habe dieses gehaltvolle, sprachlich anspruchsvolle Buch gern gelesen – nicht zuletzt wegen seiner unübersehbaren Aktualität - und bin nach “The Wife“ und “Die Stellung“ noch mehr überzeugt, dass Meg Wolitzer eine wichtige Stimme in der amerikanischen Gegenwartsliteratur ist.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike R., 23.07.2018

    Die Studentin Greer Kadetsky lernt in ihrem ersten Collegejahr die charismatische Frauenrechtlerin Faith Frank kennen. Von da an bemüht sich Greer mit Faith in Kontakt zu bleiben und letztlich sogar eine Job unter deren Führung zu erlangen.
    Die Hauptfigur Greer ist eine liebe junge Frau, unendlich bemüht einerseits sich von den alternativen unverantwortlichen Eltern zu distanzieren, andererseits bloß nicht allzu bieder zu werden. Ihre Beflissenheit und Verehrung macht sie kurzsichtig. „Ich habe sogar ihr Fleisch gegessen!“, gesteht die Vegetarierin letztlich nach großer Enttäuschung.
    Greers Jugendfreund Cory, der eigentliche Feminist in der Geschichte, wenn man Greers Mutter folgt, ist ein überaus intelligenter, strebsamer junger Mann. Doch sein Lebensplan wird durch eine Tragödie umgelenkt, verpflichtet zu einem Leben das er sich so nicht zu führen vorgestellt hat. Eigentlich ein zutiefst weibliches Schicksal. Ich mochte Cory und seine Geschichte sehr. Genauso wie ich Greers Studienkollegin und Freundin Zee Eisenstat als sehr erfrischenden, eigenständigen und gut herausgearbeiteten Kontrapunkt zu Greer empfand.
    Schließlich ist da noch Faith Frank, die alternde Feministin, deren Ideale durch finanzielle Abhängigkeit zu einem zweifelhaften Geldgeber gebeugt werden. Die Retrospektive ihres Lebens liest sich spannend. Ernüchternd ist jedoch die Wandlung von der Frauenrechtlerin zur Veranstalterin von Upper Class Frauen Häppchenevents.
    „Ich bin keine Feministin, aber..“, so fällt Faith Frank bei ihrem Vortrag mit der Tür ins Haus, ein so bekannter immer und immer wieder gehörter Satz, den die Frauenrechtlerin zerpflückt. Das ließ hoffen, dass Das Weibliche Prinzip, im Original The Female Persuasion, also Überzeugung, ein großartiger feministischer Roman werden könnte. Davon habe ich mich bald verabschiedet. „Seid laut, macht auf euch aufmerksam“, all das habe ich knackiger, stärker pointiert und gehaltvoller bei Mary Beard, Chimamanda Ngozi Adichie, Rebecca Solnit, Karen Duve etc gelesen. Was bleibt ist ein unterhaltsamer, leichtfüßig geschriebener, sehr amerikanischer Roman über das Erwachsenwerden, dem Verfolgen von Träumen und Lebensplänen, dem Finden und Loslassen von Idealen und Idolen. Happy End inklusive.

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  • 4 Sterne

    Tany B., 04.07.2018 bei bewertet

    Greer Kadetsky ist eine ehrgeizige junge Frau, ganz im Gegensatz zu ihren Eltern, die einfach in den Tag hinein leben. Auf dem College schließt sie Freundschaft mit Zee, die schon auf der Highschool als Aktivistin tätig war. Zee nimmt sie mit zu einem Vortrag von Faith Frank, einer bekannten Feministin. Diese Begegnung wird Geers Leben verändern, denn auch sie wird sich ab diesem Zeitpunkt dem Feminismus verschreiben.
    Der Leser begleitet nicht nur Greer, wie sie wichtige Weichen in ihrem Leben stellt, sondern auch ihren Freund Cory und ihre Freundin Zee. Auch von Faith erfährt man viel in Rückblenden. Und es wird deutlich: Selbst wenn man sich dem Feminismus mit Haut und Haaren verschrieben hat, ist man doch immer noch ein Mensch und nicht frei von Fehlern. Interessant sind auch die ganzen moralischen Fragen, die im Buch aufgeworfen werden. Zum Beispiel in Bezug darauf, wie Feminismus überhaupt finanziert werden kann. Ist Feminismus, der von einer großen Investment-Firma finanziert wird, guter Feminismus?
    Besonders beeindruckt hat mich die Figur von Faith Frank, obwohl sie mir gar nicht so sehr sympathisch ist. Was ich gut an ihr finde ist die Art, wie sie anderen Frauen und jungen Mädchen den Glauben an sich selbst gibt und diese unterstützt. Da braucht es oft weniger als man glaubt, ein paar Worte können ein ganzes Leben verändern.
    Insgesamt ein gutes Buch, das sich sehr angenehm liest. (Bis auf eine Stelle. Da hat die Autorin leider mein Herz gebrochen. Ich weiß nicht, ob ich ihr das verzeihen kann.) Aber irgendwie hat mir etwas gefehlt zum „sehr gut“. Vielleicht liegt es daran, dass „Die Interessanten“ eines meiner absoluten Lieblingsbücher der letzten Jahre ist und ich es im Kopf natürlich verglichen habe mit „Das weibliche Prinzip“. Und manchmal waren mir da zu viele Parallelen, Greer und ihre Beziehung zu Cory haben mich an Jules und Dennis erinnert. Die Figuren und ihre Beziehungen zueinander sind aber bei weitem nicht so faszinierend wie in „Die Interessanten“.
    Fazit: Ich habe das „Das weibliche Prinzip“ sehr gerne gelesen und empfehle es weiter, aber im Vergleich zu „Die Interessanten“ ist es doch schwächer, deswegen geben ich 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tany B., 04.07.2018

    Greer Kadetsky ist eine ehrgeizige junge Frau, ganz im Gegensatz zu ihren Eltern, die einfach in den Tag hinein leben. Auf dem College schließt sie Freundschaft mit Zee, die schon auf der Highschool als Aktivistin tätig war. Zee nimmt sie mit zu einem Vortrag von Faith Frank, einer bekannten Feministin. Diese Begegnung wird Geers Leben verändern, denn auch sie wird sich ab diesem Zeitpunkt dem Feminismus verschreiben.
    Der Leser begleitet nicht nur Greer, wie sie wichtige Weichen in ihrem Leben stellt, sondern auch ihren Freund Cory und ihre Freundin Zee. Auch von Faith erfährt man viel in Rückblenden. Und es wird deutlich: Selbst wenn man sich dem Feminismus mit Haut und Haaren verschrieben hat, ist man doch immer noch ein Mensch und nicht frei von Fehlern. Interessant sind auch die ganzen moralischen Fragen, die im Buch aufgeworfen werden. Zum Beispiel in Bezug darauf, wie Feminismus überhaupt finanziert werden kann. Ist Feminismus, der von einer großen Investment-Firma finanziert wird, guter Feminismus?
    Besonders beeindruckt hat mich die Figur von Faith Frank, obwohl sie mir gar nicht so sehr sympathisch ist. Was ich gut an ihr finde ist die Art, wie sie anderen Frauen und jungen Mädchen den Glauben an sich selbst gibt und diese unterstützt. Da braucht es oft weniger als man glaubt, ein paar Worte können ein ganzes Leben verändern.
    Insgesamt ein gutes Buch, das sich sehr angenehm liest. (Bis auf eine Stelle. Da hat die Autorin leider mein Herz gebrochen. Ich weiß nicht, ob ich ihr das verzeihen kann.) Aber irgendwie hat mir etwas gefehlt zum „sehr gut“. Vielleicht liegt es daran, dass „Die Interessanten“ eines meiner absoluten Lieblingsbücher der letzten Jahre ist und ich es im Kopf natürlich verglichen habe mit „Das weibliche Prinzip“. Und manchmal waren mir da zu viele Parallelen, Greer und ihre Beziehung zu Cory haben mich an Jules und Dennis erinnert. Die Figuren und ihre Beziehungen zueinander sind aber bei weitem nicht so faszinierend wie in „Die Interessanten“.
    Fazit: Ich habe das „Das weibliche Prinzip“ sehr gerne gelesen und empfehle es weiter, aber im Vergleich zu „Die Interessanten“ ist es doch schwächer, deswegen geben ich 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 10.10.2018

    Ein lesenswertes Buch

    Als Greer Kadetsky an ihren ersten Collegetagen Faith Frank trifft, verändert das ihr Leben: Diese gilt seit Jahrzehnten als Schlüsselfigur der Frauenbewegung, und ihr charismatisches Wesen berührt die junge Studentin bis ins Innerste. Jahre später trifft Greer erneut auf Faith Frank, und ihr Traum geht in Erfüllung, sie wird mit Faith eng zusammenarbeiten. Gleichzeitig ist sie immer auch auf der Suche nach sich selbst…

    Meg Wolitzers hochgelobtes Werk über die charismatische Feministin Faith Frank hat auch mich neugierig gemacht. Gespannt habe ich Greers Geschichte gelesen, die so eng mit der von Faith Frank verbunden ist. Die Autorin schafft es sehr schnell, Sympathie zu wecken für ihre beiden Protagonistinnen, ja überhaupt für die Frauenbewegung an sich wie auch für die weiteren Personen der Geschichte. Etwas schwer getan habe ich mich dabei mit den Zeitsprüngen, die nicht immer sofort einzuordnen waren, und mit vielen Details, die mir ein bisschen zu sehr von der Geschichte selbst abgewichen sind.

    Sehr spannend ist der Bezug der Autorin zur feministischen Szene in Amerika. Faith Frank und Greer Kadetsky entspringen der Fantasie der Autorin, doch ist es ihre Idee, den Gedanken der Feminismusbewegung in verschiedenen Generationen darzustellen. Um dieses Thema herum gruppiert sie die Erzählung, wobei manche Erzählstränge etwas ins Hintertreffen geraten, die ich wichtig gefunden hätte. So sind mir manche Figuren letztendlich ein bisschen zu blass geblieben, ihre Intentionen konnte ich nicht immer nachvollziehen.

    Trotz aller Kritik regt das Buch zum Nachdenken an, jede Frau wird sicherlich während der Lektüre zumindest kurz ihren eigenen Lebensweg reflektieren. Mich hat das Buch nicht so ganz überzeugt wie ich es zunächst gedacht hatte. Dennoch ist es ein lesenswertes Buch, auch wenn ich den Hype dazu nicht ganz verstehen kann.

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 03.07.2018 bei bewertet

    Meg Wolitzer hat sich in dem Buch "Das weibliche Prinzip" mit Feminismus beschäftigt. Auch wenn Frauen heutzutage frei entscheiden dürfen und gleichberechtigt sind, so es noch gar nicht so lange her, dass für die Emanzipation gekämpft wurde und auch jetzt noch gibt es immer noch Benachteiligungen.
    Ihre Eltern sind schuld, dass Greer Kadetsky ein anderes College besuchen muss als ihr Freund Cory. Greer erfährt während des Studium, dass es schwer ist, sich in einer männerdominierten Welt zur Wehr zu setzen. Durch ihre beste Freundin Zee begegnet sie während ihrer Studienzeit einer Frau, die ihr Leben verändern wird: Faith Frank. Frank ist eine selbstbewusste und kämpferische Frau und die schüchterne Greer wünscht sich, sie wäre so wie die dreiundsechzigjährige Faith Frank. Die Begegnung löst etwas in ihr aus, auch wenn sie anfangs noch nicht genau weiß was. Aber sie beginnt zu hinterfragen. Nach dem Abschluss des Studiums Erhält sie die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch in New York und damit beginnt sich für sie alles zu verändern. Wir erleben, wie Greer ihre Reise zu sich selbst antritt.
    Aber auch Faith, Cory und Zee lernen wir besser kennen während der Geschichte. Alle Charaktere sind authentisch und sehr realistisch gezeichnet und ich konnte gut mit ihnen fühlen. Auch Corys leben verläuft anders als erwartet.
    Das Leben fordert immer wieder Entscheidungen und die Protagonistinnen treffen sie, auch wenn sie manchmal ein wenig fragwürdig sind. Aber sie stecken ihre ganze Kraft in die Sache, die ihnen wichtig ist, selbst wenn ihr privates Leben darunter leidet.
    Dies war mein erstes Buch der Autorin und es hat mit gut gefallen. Es ist unterhaltsam und stimmt nachdenklich zugleich. Alles könnte sich im wirklichen Leben so zugetragen haben.

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  • 4 Sterne

    yellowdog, 18.06.2018 bei bewertet

    Roman über Frauen, Freundschaft, Idole und Entwicklung

    Das weibliche Prinzip ist ein Roman mit interessanten Themen, anfangs angesiedelt im College-Milieu und später bei der Arbeit bei einer feministischen Nonprofit-Organisation.

    Aufgrund des Anfangs des Romans, bei dem eine junge Studentin Greer von einem Kommilitonen belästigt wird, denkt man sofort an die Me-Too-Diskussion.
    Greer sagt zwar gegen ihren Belästiger aus, der aber fast unbestraft davonkommt, doch ihre Entwicklung zu einer selbstbewussteren Frau beginnt erst mit der Begegnung mit Faith Frank, die als feministische Aktivistin berühmt und erfolgreich wurde. Greer beginnt nach dem College für Faith zu arbeiten.

    Meg Wolitzer schreibt sehr amerikanisch, was mir persönlich zusagt und es gelingt ihr, ihre Figuren dem Leser nahezubringen. Zunächst konzentriert sie sich auf Greer, zeigt ihre Entwicklung, auch ihre Beziehung zu ihrem Jugendfreund Cory, mit dem sie eine Fernbeziehung führt. Ihre Zweifel und Bedenken werden nicht ausgespart.

    Später wird auch Greers Freundin Zee mehr betrachtet, schließlich wird in die Vergangenheit zurückgegangen und auch Faith Franks Lebensweg gezeigt. Der Mittelteil zieht sich etwas.
    Spannend wird es wieder, als auch Konflikte zwischen den Protagonisten ausbrechen. Greer ist nicht mehr überzeugt von ihrer Mentorin, auch zwischen Greer und Zee führt ein lange zurückliegender Verrat zur Entzweiung.

    Ein gutes Buch, das sicher länger im Gedächtnis bleiben wird!

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  • 4 Sterne

    Isaopera, 09.07.2018 bei bewertet

    „Das weibliche Prinzip“ verrät bereits im Titel, dass hier Frauen im Vordergrund stehen. Gut so? Absolut! Meg Wolitzer beschreibt spannende, diverse und sehr unterschiedliche Frauenfiguren, die ihren Weg suchen und spannt dabei eine Zeitspanne über mehrere Jahre. Protagonistin Greer ist dabei immer sehr authentisch, menschlich und ich habe ihre Geschichte sehr gerne gelesen. Der Kontakt mit zwei sehr überzeugenden Persönlichkeiten, zunächst ihrer College-Kommilitonin Zee, und später der Feministin Faith Frank, lässt sie aufblühen, aber auch kritisch reflektieren, was sie nicht möchte. Greers langjähriger Partner Cory, der in der Leseprobe noch eher schlecht wegkam, ist für mich dabei eine sehr wichtige und sympathische Figur geworden, denn ich finde, er hat die Geschichte unheimlich bereichert. Hier fand ich manche Zeitraffer fast schade, denn ich hätte über die beiden gerade gegen Ende gerne noch mehr erfahren – ebenso wurde der Konflikt zwischen Greer und ihren Eltern für mich nicht ausreichend thematisiert. Dass der fünfte Stern fehlt, hat aber vor allem mit dem fehlenden „i-Tüpfelchen“ zu tun. Es ist ein toll geschriebener Roman, der mich gefesselt hat. Gerade die feministische Perspektive ist am Anfang deutlich, verliert sich aber über die Zeit etwas. Im letzten Drittel verliert der Roman für mich etwas an Profil und bleibt sehr gut, aber kein Knüller. Daher vier Sterne und eine Lessempfehlung!

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  • 3 Sterne

    Jenny V., 08.07.2018 bei bewertet

    „Wenn sie für das kämpfen, was ihnen wichtig ist, werden sie auf Widerstände stoßen, und das kann nicht nur verstörend sein, sondern auch dafür sorgen, dass sie aus der Bahn geworfen werden. Die Wahrheit lautet, dass sie nicht nur Zustimmung ernten werden.“


    Inhalt


    Die junge Studentin Greer Kadetzky, die selbst ihren Weg im Leben sucht, da ihre Eltern für sie keine Vorbildfunktion haben, begegnet der charismatischen Feministin Faith Frank, die eine Vorreiterin der Frauenbewegung ist und mit Herzblut für die Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechts kämpft. Tatsächlich gelingt es Greer mit der im Rahmenlicht stehenden Faith Kontakt zu knüpfen und kurze Zeit später erhält sie sogar die absolut fantastische Möglichkeit, für ihr Idol zu arbeiten. Faith Frank arbeitet nun für eine Stiftung, die Frauen aus ihrer sexuellen Abhängigkeit holt und ihnen zeigt, wie man mit ganz normaler Arbeit auf eigenen Beinen stehen kann. Greer schreibt Reden und hält diese auch selbst, voller Freude und Engagement ist sie bei der Sache, bis sie einen heißen Tipp bekommt, dass die Finanzierung des Projektes Unregelmäßigkeiten aufweist und längst nicht mehr die ausgebeuteten Frauen im Fokus stehen, sondern nur der Profit. Desillusioniert und betreten trifft Greer eine eigene Entscheidung und stellt dabei fest, dass auch große Vorbilder keinen Heiligenschein tragen.


    Meinung


    Dieser aktuelle Roman aus der Feder der amerikanischen Schriftstellerin Meg Wolitzer ist mein erstes Buch von ihr. Bereits die Vorgängerromane haben mein Interesse geweckt und ich wollte nun endlich einmal herausfinden, welche Art der zeitgenössischen Belletristik mich erwartet. Doch zugegeben, „Das weibliche Prinzip“ hat meinen Lesegeschmack nicht ganz getroffen. Die Geschichte an sich klingt sehr vielversprechend, allein weil es faszinierend ist, jungen Menschen beim Finden ihrer eigenen Überzeugung zuzuschauen, auch weil es spannend ist, sie durchs Leben zu begleiten und ihre Entscheidungen wahrzunehmen – doch die Umsetzung hier, brachte mir zu wenig Dynamik, eine nur geringe innere Beteiligung und streckenweise sehr langatmige Passagen, die mich dazu verleitet haben, das Buch immer wieder beiseite zu legen und andere Schmöker vorzuziehen. Der Funke ist bis zuletzt nicht übergesprungen und es ist mehr dem vielschichtigen, erzählendem Schreibstil zu verdanken, dass ich drangeblieben bin, als der Erzählung an sich.


    Der Ansatz von Meg Wolitzer konzentriert sich auf das Menschsein in der reinsten Form. Deshalb ist es auch nicht Greer allein, die hier als Hauptprotagonistin auftritt, sondern auch Faith und darüber hinaus noch Greers Freund Cory und ihre Kommilitonin Zee. Jeder hat gute und weniger gute Charakterzüge, alle handeln gleichbleibend menschlich und treffen weise aber auch falsche Entscheidungen. Es gelingt ihnen, sich im Leben zurechtzufinden und mit mehr oder weniger Einsatz, ihren Platz zu behaupten. Dazu nutzt die Autorin viele kleine Nebenhandlungen, die sich mit den jeweiligen Personen beschäftigen, die aber auf mich einen zerfaserten, unsteten und unbestimmten Eindruck hinterlassen. Cory trifft ein persönlicher Schicksalsschlag, Zee wird sich ihrer Homosexualität bewusst, Faith kämpft mit dem fortschreitenden Alter und Greer sieht ihre einstigen Wunschvorstellungen und Überzeugungen davondriften. Was nach Unzufriedenheit klingt, ist nichts anderes als der Lauf des Lebens, den alle erfahren und mit dem sie unterschiedlich umgehen.


    Der Autorin gelingt es, mit einprägsamen Sätzen und einer guten Übersichtsstruktur die verschiedenen Charaktere in diversen Lebensphasen zu zeichnen, alles wirkt überaus realistisch und nachvollziehbar, doch leider empfinde ich beim Lesen kaum emotionale Beteiligung, die Banalität der Handlung und die vielen Hochs und Tiefs wirken so mühsam und langatmig auf mich, dass ich mir hin und wieder ein kleines Highlight gewünscht habe, doch vergebens. Greer Kadetzky und ihre ganz persönliche Entwicklung konnte mich einfach nicht fesseln.


    Fazit


    Ich vergebe 3,5 Lesesterne (die ich dennoch eher auf 3 reduziere) für einen Roman, der sich vielschichtig mit wichtigen Lebensfragen auseinandersetzt. Thematisch findet man emanzipierte Frauen, hohe Idealvorstellungen, bittere Enttäuschungen und einiges an Lebensweisheit, die sich mit den entsprechenden Erfahrungen manifestiert. Dennoch, dieses Buch war vielleicht nicht das richtige Stück Literatur zur richtigen Zeit für mich. Der Handlung hätte ich mehr Entwicklungspotential, mehr Emotionalität und eine striktere, bissigere Erzählweise gewünscht. So blieb das Buch ein durchschnittliches Leseerlebnis. Dennoch werde ich gerne noch mindestens ein anderes Werk von Meg Wolitzer zur Hand nehmen, weil es doch die Erzählung selbst war, die mich nicht überzeugt hat, weniger die Erzählstimme.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Angelika T., 06.07.2018

    Greer Kadetzky, jung, schüchtern und neu an der Uni, erlebt auf einer Party den erschreckenden und abstoßenden Übergriff eines älteren Studenten. Der Grapsch-Angriff weckt in ihr und ihrer Freundin den Mut, sich künftig zu wehren und selbstbestimmt aktiv zu werden.
    Ein kleiner Auslöser mit großer Wirkung, denn er bestimmt den Grundton in Meg Wolitzer’s Buch “Das weibliche Prinzip”. Greers Leben und ihre weitere Entwicklung werden stets bestimmt von Emanzipation und Eigeninitiative, aber auch von Schicksalsschlägen und Enttäuschungen. Sehr fesselnd und spannend erzählt Meg Wolitzer, wie Greer Faith Frank, eine Frauenrechtlerin kennenlernt und schließlich sogar in ihrer Stiftung Arbeit findet. Sie verehrt Faith, muss aber letztlich erkennen, das auch sie nur ein Mensch ist…
    Ein berührendes Buch, das zum Nachdenken anregt. Es hält uns vor Augen, das man gerade als Frau vieles selbst in der Hand hat, aber nie vor Schicksalsschlägen sicher ist und sich auch äußeren Einflüssen nicht immer entziehen kann. Und es macht Mut, an seinen Träumen und Zielen festzuhalten und sie nie aus den Augen zu verlieren. Ein sehr einfühlsames Buch, das für mich etwas plötzlich und zu schnell zu Ende war!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Calendula13, 02.10.2018

    Im Buch das "Weibliche Prinzip" von Meg Wolitzer geht es- wie hätte man es anderes erwartet - vor allem um das Leben von Frauen - von drei sehr unterschiedlichen Frauen, die dann aber am Ende doch nicht so verschieden sind, wie man oder sie selbst am Anfang gedacht haben.
    Ich will gar nicht viel vom Inhalt vor weg, es ist durchgehend spannend mit vielen kleineren Dramen und "Auf und Abs".
    Was mich aber wirklich gefesselt hat ist der außergewöhnlich gute Schreibstil der Autorin. Sie schafft es so zu schreiben, dass es ohne Frage literarisch anspruchsvoll ist ohne dabei das Gefühl "des leichten Lesens" zu schmälern oder gar hochtrabend rüber zu kommen. Und doch hat sie so eine wunderbare Art Szenen zu beschreiben, wie ich es sehr lange nicht mehr gelesen habe.
    Schon allein dafür lohnt es sich das Buch zu lesen, egal ob man gern feministische Romane liest oder nicht. Wobei mich dieses Buch auch gelehrt hat, dass wir eigentlich alle Feministinnen sein sollten!
    Das Buch gibt einen interessanten und unterhaltsamen Einblick in den Feminismus, sehr zu empfehlen für Leser, die sich so wie ich, noch nicht so viel damit beschäftigt haben.

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  • 4 Sterne

    Inge H., 21.06.2018 bei bewertet

    Fesselnd
    Meg Wolitzer schreibt über Feminismus, Macht, und Liebe.
    Im „Das weibliche Prinzip“ fängt es mit der Studentin Greer Kadetzky an.

    Sie und einige andere werden von einem Komulitonen am College sexuel belästigt, sie meldet es, aber der Täter wird nur verwarnt. Über das amerikanische System muss ich mich manchmal wundern. Greer befreundet sich mit Zee und lernt die Faith Frank kennen, die als Schlüsselfigur in der Frauenbewegung gilt. Greer schreibt Reden für die Stiftung, die Faith leitet.

    Interessant ist der Teil, als Zee Eisenstat an einer Schule in Chicago, versucht, unterprevilegierten Kinder gut zu unterrichten. Ein schwieriges Unterfangen.

    Dann wird auch noch Faiths Vergangenheit und ihr Bestreben erzählt.

    Meg Wolitzer hat einen guten, ausdrucksstarken, fesselnden Schreibstil. Sie geht auf die Probleme der Frauen ein. Auf ihren Roman musste ich mich ziemlich konzentrieren, Er liest sich gut aber nicht so einfach weg. Das Thema zwingt mich zum Nachdenken und er wird mir länger im Gedächtnis bleiben..
    Ein guter empfehlenswerter Roman.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Minangel, 23.07.2018

    Inhalt: Die schüchterne Greer Kadetsky ist noch nicht lange auf dem College, als sie der Frau begegnet, die ihr Leben für immer verändern soll: Faith Frank. Die charismatische Dreiundsechzigjährige gilt seit Jahrzehnten als Schlüsselfigur der Frauenbewegung, und sie ist das, was Greer gerne wäre: unerschrocken, schlagfertig, kämpferisch. So sehr Greer ihren Freund Cory liebt und sich auf die gemeinsame Zukunft freut, wird sie doch von einer Sehnsucht umgetrieben, die sie selbst kaum benennen kann. Durch die Begegnung mit Faith Frank bricht etwas in der jungen Frau auf, und sie stellt sich die entscheidenden Fragen: Wer bin ich, und wer will ich sein?

    Meine Meinung: Ein Buch, welches einen Lebensabschnitt von der jungen Studentin Greer Kadetsky und die Menschen ihrer Umgebung begleitet. Mittelpunkt ist ihre Verehrung von Faith, einer älteren sehr bekannten Feministin und wie sie versucht, ihren Weg im Leben zu finden.
    Langatmig war für mich das Buch und leider hat es die Autorin nicht vollends geschafft mich zu fesseln. Die Protagonisten bleiben oberflächlich, es fehlt an Emotion und Tiefe, obwohl wir sie durch verschiedene Lebensabschnitte und Schicksalsschläge begleiten. Genauer durchleuchtet werden Greers Freund, Faith, ihr Idol, ihre Eltern, ihre Freundin und auch ein Gönner von Faith. Doch auch hier wird eher berichtet, als dass wir in die Gefühle und Emotionen eintauchen. Verwirrend war für mich, dass sie einerseits hochbezahlt in einer Firma arbeiten mit Penthouse und 1.Klasse Flug, im nächsten Moment putzen sie Häuser oder verkaufen Pizzen. Das amerikanische Lebenssystem hat sich mir nicht erschlossen und ich fand ihre Art Feminismus auszuleben nicht unbedingt prickelnd.

    Fazit: für mich zu oberflächlich, „amerikanisch“, das eigentliche Thema Feminismus wird mir zu wenig emotional und zeitnah behandelt und mir fehlte etwas Gefühl. Daher von mir gute 3,5 Sterne.

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  • 3 Sterne

    Minangel, 23.07.2018 bei bewertet

    Inhalt: Die schüchterne Greer Kadetsky ist noch nicht lange auf dem College, als sie der Frau begegnet, die ihr Leben für immer verändern soll: Faith Frank. Die charismatische Dreiundsechzigjährige gilt seit Jahrzehnten als Schlüsselfigur der Frauenbewegung, und sie ist das, was Greer gerne wäre: unerschrocken, schlagfertig, kämpferisch. So sehr Greer ihren Freund Cory liebt und sich auf die gemeinsame Zukunft freut, wird sie doch von einer Sehnsucht umgetrieben, die sie selbst kaum benennen kann. Durch die Begegnung mit Faith Frank bricht etwas in der jungen Frau auf, und sie stellt sich die entscheidenden Fragen: Wer bin ich, und wer will ich sein?

    Meine Meinung: Ein Buch, welches einen Lebensabschnitt von der jungen Studentin Greer Kadetsky und die Menschen ihrer Umgebung begleitet. Mittelpunkt ist ihre Verehrung von Faith, einer älteren sehr bekannten Feministin und wie sie versucht, ihren Weg im Leben zu finden.
    Langatmig war für mich das Buch und leider hat es die Autorin nicht vollends geschafft mich zu fesseln. Die Protagonisten bleiben oberflächlich, es fehlt an Emotion und Tiefe, obwohl wir sie durch verschiedene Lebensabschnitte und Schicksalsschläge begleiten. Genauer durchleuchtet werden Greers Freund, Faith, ihr Idol, ihre Eltern, ihre Freundin und auch ein Gönner von Faith. Doch auch hier wird eher berichtet, als dass wir in die Gefühle und Emotionen eintauchen. Verwirrend war für mich, dass sie einerseits hochbezahlt in einer Firma arbeiten mit Penthouse und 1.Klasse Flug, im nächsten Moment putzen sie Häuser oder verkaufen Pizzen. Das amerikanische Lebenssystem hat sich mir nicht erschlossen und ich fand ihre Art Feminismus auszuleben nicht unbedingt prickelnd.

    Fazit: für mich zu oberflächlich, „amerikanisch“, das eigentliche Thema Feminismus wird mir zu wenig emotional und zeitnah behandelt und mir fehlte etwas Gefühl. Daher von mir gute 3,5 Sterne.

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  • 3 Sterne

    Julia L., 15.10.2018 bei bewertet

    Überzeugt nicht ganz

    Unter diesem Buch habe ich mir, vor allem dank der vielen positiven Meinungen, ein Leuchtfeuer des Feminismus vorgestellt. Daran war natürlich nicht zuletzt auch der Titel schuld.

    Meg Wolitzer erzählt die Geschichte Greers, die in ihrer Kindheit von ihren Eltern vernachlässigt wurde und sich später dank einer Begegnung mit mit Faith Frank zu einer Feministin entwickelt.

    Dabei stellt sich mir vor allem die Frage, was eine Feministin eigentlich ausmacht? Diese klärt das Buch irgendwie nicht so ganz.

    Vielmehr verstrickt sich die Autorin in unzähligen Schilderungen und Rückblicken nicht nur in Greers Kindheit, sondern auch in die von Cory und Zee, ihren langjährigen Wegbegleitern.

    Nicht immer hat sich mir die Bedeutung dieser Exkurse erschlossen, auch wenn die unterschiedlichen Blickwinkel die Geschichte etwas aufgelockert haben. Trotzdem konnten sie nicht verhindern, dass mir das ganze ziemlich langatmig erschien.

    Fazit:
    Es ist mit Sicherheit eine lesenwerte Geschichte, aber nichts, was mir länger im Gedächtnis bleiben wird.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tamara Angelina P., 29.07.2018

    Das Buch "Das weibliche Prinzip", welches von Meg Wolitzer geschrieben wurde, handelt von Greer Kadetsky. Diese ist sehr schüchtern und begegnet am Anfang ihrer College Zeit einer Frau names Faith Frank. Diese verändert das Leben von Greer von Grund auf, indem sie ihr in einer Rede den Feminismus näher bring und somit ihr großer Vorbild wird. In der weitern Story folgen wir Greer wie sie ihren Weg bestreitet und dabei versucht ihren Werten treu zu bleiben.

    Was mir an dem Buch sehr gut gefallen hat ist, dass die Autorin viele problematische, aber sehr wichtig Themen angesprochen hat. Was mir allerdings gefehlt hat, war eine richtige Verbindung zu den Charakteren. Dies liegt meiner Meinung nach an dem Erzählstil, da dabei ein Augenmerk auf die Anzahl der Ereignisse gelegt wird, anstatt auf einzelne Ereignisse genauer einzugehen.

    Somit kann ich das Buch all jenen empfehlen, welche gerne Stoff zum nachdenken haben möchten. Wenn man jedoch ein Buch sucht in dem man sich richtig verlieren kann, ist dies vermutlich nicht die geeignete Wahl.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    -Leselust Bücherblog-, 22.08.2018

    Kurzmeinung:
    Ich fand dieses Buch toll, hätte es aber gern noch mehr gemocht! Ein gutes Buch mit einem sehr wichtigen Thema, interessanten Charakteren und einer vielschichtigen Handlung. Auf jeden Fall lesenswert!
    Ich persönlich war aber leider auch ein bisschen enttäuscht, weil ich mir einfach noch mehr von dem Roman erhofft hatte.

    Meine Meinung:
    Dieses Buch war irgendwie ganz anders, als ich es erwartet hatte, aber es hat mir dennoch gefallen. Ich hatte mir einen stärkeren Schwerpunkt auf das Thema Feminismus gewünscht, etwas mehr auch inhaltlich dazu. Doch das Thema wird weniger explizit im Roman behandelt, schwingt aber dennoch die ganze Zeit mit.

    Im Kern dieses Romans stehen Beziehungen. Die Beziehung zu unseren Eltern, Freunden, unserem Partner oder unserer Partnerin. Zu unseren Freund_innen, Kolleg_innen. Zu unseren Idolen. Beziehungen werden hier in all ihrer Bandbreite eingefangen und mit allen schönen und schwierigen Seiten dargestellt. Neben den feministischen Themen hat das einen Großteil des Reizes an diesem Buch ausgemacht.


    Der Anfang des Romans hat mir sehr gut gefallen und mich gleich sehr in die Geschichte gesogen. Dort wird sehr gut beschrieben, wie es sich für Frauen anfühlt, Sexismus ausgesetzt zu sein und Übergriffe zu erleben. Die Ohnmacht, die Scham. Das in der Gesellschaft (leider!) noch weit verbreitete Victim Blaming, wenn Frauen mutig sind und die Täter anzeigen. Das alles hat sehr gut die Erfahrungen widergespiegelt, die ich als Frau schon selbst erlebt habe und von vielen anderen Frauen gehört habe.

    >> Jungs und Männer hatten sie natürlich oft mit groben oder anzüglichen Bemerkungen bedacht, das passierte allen Mädchen, das geschah überall.

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  • 4 Sterne

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    anushka, 05.09.2018

    Aktuelles Thema, nicht ganz so spannend umgesetzt

    2006 beginnt die schüchterne Greer ihr Studium an einem College. Ein Erlebnis mit einem Jungen einer Burschenschaft weckt in ihr die Empörung darüber, wie sie als Frau behandelt wird. Kurze Zeit später hält die berühmte Feministin Faith Frank einen Vortrag am College. Entgegen aller Wahrscheinlichkeit erregt Greer Faiths Aufmerksamkeit und ist von ihr tief beeindruckt. Faith Frank wird Greers Leben nachhaltig beeindrucken, denn sie weckt in Greer die Sehnsucht, sich selbst zu verwirklichen und zu engagieren. Und so tritt Greer eine lange und nicht immer leichte Reise zu sich selbst an ...

    Die Beschreibung klingt vielleicht etwas esoterisch, aber Wolitzer gelingt es, das Normale an diesem Lebensweg hervorzuheben. Aus wechselnden Perspektiven wird hier der Lebensweg Greers von ihrer Jugend bis ca. zur Mitte ihrer 30er nachgezeichnet, einerseits anhand ihrer eigenen Geschichte und andererseits anhand der Geschichte ihres Freundes und ihrer besten Freundin. Interessant an dem Buch ist, dass Wolitzer hier nicht auf das Spektakuläre setzt, nicht auf Parolen schreiende, sitzstreikende halbe Superheldinnen, sondern den Weg aufzeigt, den ein normales junges Mädchen nimmt, das sich an einer sexuellen Belästigung stört und zunehmend die vor allem kleinen Ungerechtigkeiten im Alltag wahrnimmt. Hier geht es nicht um drastische Aktionen im Stile von Greenpeace, sondern es wird erzählt, wie der moderne Feminismus funktioniert, dass er oft aus Spendensammeln und Kompromissen besteht und nicht selten auch innerhalb der eigenen Community kritisiert wird. Gleichzeitig ist es aber auch eine Art Coming-of-Age-Roman der jungen Greer, die einerseits langsam ihre eigene Stimme findet und sich andererseits zunehmend von ihrem großen Idol löst, das lange Zeit unerreichbar für sie war und irgendwann plötzlich doch fehlbar scheint. Thematisiert wird dabei auch, wie sehr Aktivisten heutzutage auf Geldgeber angewiesen sind und wie abhängig sie sich dabei machen bzw. wie sehr sie ihre eigentlichen Ziele unterordnen müssen. "Das weibliche Prinzip" ist dementsprechend meiner Meinung nach ein moderner Gesellschaftsroman, der ein sehr wichtiges Thema bearbeitet, das eigentlich aufgrund der aktuellsten Debatten und auch Bedeutung in der Vergangenheit noch zu selten in Romanen vorkommt.

    Dennoch hat das Buch für mich ein kleines Manko und das ist der Spannungsbogen. Greers Desillusionierung in Bezug auf Faith hätte meiner Meinung nach ruhig dramatischer ausfallen können. An der ein oder anderen Stelle gibt es durchaus Dramatik und ergreifende Entwicklungen, diese bleiben jedoch bald wieder auf der Strecke. Ich hatte dahingehend mehr von dem Buch erwartet.

    Insgesamt ist das Buch aber auf jeden Fall lesenswert, wenn man sich vorab bewusst ist, dass es sich nicht um ein sehr spannungsgeladenes oder hoch emotionales Buch handelt. Stattdessen ist es ein Entwicklungs-, Gesellschafts- und Aufklärungsroman, der aufzeigt, dass man nicht hoch politisch oder schon immer engagiert gewesen sein muss, um zu einer*m Aktivist*in zu werden.

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    Isaopera, 09.07.2018

    „Das weibliche Prinzip“ verrät bereits im Titel, dass hier Frauen im Vordergrund stehen. Gut so? Absolut! Meg Wolitzer beschreibt spannende, diverse und sehr unterschiedliche Frauenfiguren, die ihren Weg suchen und spannt dabei eine Zeitspanne über mehrere Jahre. Protagonistin Greer ist dabei immer sehr authentisch, menschlich und ich habe ihre Geschichte sehr gerne gelesen. Der Kontakt mit zwei sehr überzeugenden Persönlichkeiten, zunächst ihrer College-Kommilitonin Zee, und später der Feministin Faith Frank, lässt sie aufblühen, aber auch kritisch reflektieren, was sie nicht möchte. Greers langjähriger Partner Cory, der in der Leseprobe noch eher schlecht wegkam, ist für mich dabei eine sehr wichtige und sympathische Figur geworden, denn ich finde, er hat die Geschichte unheimlich bereichert. Hier fand ich manche Zeitraffer fast schade, denn ich hätte über die beiden gerade gegen Ende gerne noch mehr erfahren – ebenso wurde der Konflikt zwischen Greer und ihren Eltern für mich nicht ausreichend thematisiert. Dass der fünfte Stern fehlt, hat aber vor allem mit dem fehlenden „i-Tüpfelchen“ zu tun. Es ist ein toll geschriebener Roman, der mich gefesselt hat. Gerade die feministische Perspektive ist am Anfang deutlich, verliert sich aber über die Zeit etwas. Im letzten Drittel verliert der Roman für mich etwas an Profil und bleibt sehr gut, aber kein Knüller. Daher vier Sterne und eine Lessempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 17.06.2018 bei bewertet

    Greer Kadetsky hätte eigentlich auf eine der Ivy-League-Universitäten gehen sollen, aber es scheiterte am Geld, da ihre Eltern die Anträge auf ein Stipendium vermasselten. Also bleibt sie zu Hause wohnen und geht auf das Ryland College in Connecticut. Dort macht sie bei einer der typischen Partys Bekanntschaft mit Darren Tinzler, der sich gleich reihenweise den jungen Studentinnen aufdrängt und sich das nimmt, was er möchte. Die Universität versucht den Skandal zu verhindern und lässt ihn trotz zahlreicher Aussagen weiblicher Studierender davonkommen. Als kurze Zeit später die charismatische Frauenrechtlerin Faith Frank einen Vortrag hält, bittet Greer sie um einen Ratschlag, was man den tun könne, um sich in einer so offenkundig Männer-dominierten Welt durchzusetzen. Diese Begegnung wird ihr weiteres Leben bestimmen, da ihr Faith nach dem Abschluss einen Job in ihrer Organisation Loci, die sich für benachteiligte Frauen einsetzt, anbietet. Voller Enthusiasmus startet Greer in ihr neues Leben in New York. Ihr Freund, den sie schon aus Schultagen kennt, verfolgt derweil gleichermaßen seine Karriere. Was so vielversprechend beginnt, bekommt jedoch bald Risse und beide müssen sich fragen, was im Leben letztlich wirklich zählt und wie ehrlich sie gegenüber sich selbst waren.

    Einmal mehr kann Meg Wolitzer restlos überzeugen. Wieder einmal, wie auch in „The Interestings“ und „Belzhar“ wählt sie junge Figuren auf dem Weg zum Erwachsenwerden als Protagonisten. Sie passen nicht wirklich in die Welt, in der sie leben, haben große Erwartungen an ihre eigene Zukunft und dank der Talente, die ihnen in die Wiege gelegt wurden, scheint es auch so, als wenn sich diese realisieren ließen. Doch das Leben verläuft nicht geradlinig und bald schon kommen Hürden, die die Figuren erst einmal überwinden müssen.

    In ihrem aktuellen Buch dominiert neben diesem typischen coming-of-age-Thema jedoch noch ein weiterer Aspekt, der im Kontext der vergangenen Monate noch eine höhere Relevanz erhält. Auch wenn die schillernde Faith Frank eine Vorreiterin der Frauenrechte ist und sich ihr Organisation dem Kampf für die unterdrückten Geschlechtsgenossinnen widmet, auch wenn Greer schon zu Beginn belästigt wird und die Studentinnen versuchen sich gegen das ungerecht milde Urteil gegen den Täter zu wehren, ist das Buch keine feministische Kampfansage.

    Faith Greer ist nur in den Augen der jungen Mitarbeiterinnen, als deren Mentorin sie viel eher fungiert denn als Chefin, die idealistische Kämpferin. Die Realität sieht anders aus und Greer wird bald schon vor einen Gewissenskonflikt gestellt. Gleichzeitig erfährt auch die Geschichte um Greers Freund Cory eine feministische Umkehr, ist dieser bereit alle maskulinen Attribute zu opfern und sein Leben nach einem Schicksalsschlag völlig neu auszurichten.

    Meg Wolitzer beginnt ihre Geschichte im Jahr 2006, am Ende sind wir 2019 und Greer hat doch noch ihre Ideale verfolgen können und ist dabei auch überaus erfolgreich. Die Autorin wurde in ihrer Heimat von den Kritikern vielfach mit dem Vorwurf kritisiert, einem Zeitgeist hinterherzurennen und sich zu sehr von dem aktuellen politischen Geschehen der USA beeinflussen zu lassen. Dies ist mir jedoch zu einfach, denn Wolitzers Frauen kommen keineswegs als die unschuldigen Opfer daher: Faith wie auch Greer haben betrogen, andere Frauen betrogen, auf deren Rücken ihre Karrieren verfolgt und damit ziemlich genau das getan, was die Feministinnen bei den Männern kritisieren. Und die Rollenmuster werden gleichermaßen in Frage gestellt. Auch liefert das Buch keine einfachen Antworten, denn die gibt es auch 2019 noch nicht, außer vielleicht Greers Erkenntnis, dass sie ihre „Outer Voice“ benutzen muss, wenn sie in dieser Welt gehört werden will.

    Ein vielschichtiger Roman, der durchaus mehr als aktuell ist, aber sicherlich auch diese Zeit überdauern wird.

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