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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kaffeeelse, 01.07.2018

    Ein sehr schönes Buch, geschrieben mit einer großen Kraft, die begeistert/mitreißt, geschrieben in schönen Wörtern/einer klangvollen Sprache, die starke Bilder im Kopf erzeugen/erzeugt, ein Buch was zum Nachdenken über das Leben und seine Umstände einlädt, aber das, was die Wolitzer am besten kann, ist glaubhafte, interessante Charaktere erschaffen. Diese wirken ungemein real, sind wie du und ich, haben Stärken und Schwächen, begeistern und stoßen ab durch ihre Taten. Sie sind weder schwarz oder weiß, weder gut noch böse, es sind Charaktere wie im realen Leben, haben gute und schlechte Seiten. Und sie wachsen einem ans Herz, mit ihren guten, wie auch schlechten Seiten. Es sind Frauen und auch Männer, deren Leben hier in einer wunderbaren Tiefe erzählt wird. Ja, trotz des Titels, geht es als Hauptpersonen um Frauen und Männer, und auch trotz des Titels, werden beide Gruppen sehr real gezeichnet, ohne geschlechtsspezifische Wertungen, einfach als Menschen. Was mir sehr gefallen hat. Es geht um die Selbstfindungsprozesse, die in jedem von uns toben, wie jeder Charakter zu dem Menschen wird, der er/sie ist, was jeden von uns zu dem macht, der er/sie ist. Ein Buch zum Sinnieren. Es geht um den amerikanischen Feminismus/die amerikanische Frauenbewegung, aus der Sicht von verschiedenen Menschen erzählt; die unterschiedlichen Altersgruppen angehören, unterschiedlichen sozialen Gruppen entstammen, unterschiedlichen Rassen angehören, beiden Geschlechtern angehören; es werden ihre unterschiedlichen Lebensläufe und ihre Lebenseinstellungen erzählt. Und damit auch etwas die neuere amerikanische Geschichte geschildert. Und es wird auch über das Thema gesprochen, was macht Männer und Frauen aus, was macht Frauen weiblich und was macht Männer männlich ?!? Und auch dabei zeichnet sich die Autorin durch einen sehr wachen und realen Blick auf die Menschen aus. Was mir wiederum auch sehr gefallen hat. Und es geht auch um Generationenkonflikte. Es ist ein insgesamt sehr gelungenes Buch, was mich sehr fesseln konnte, einen großen Sog besitzt und mich sehr neugierig auf die Autorin macht.


    Tolles Buch !

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    orfe1975, 31.07.2018

    Feministische Entwicklungen

    Cover:
    ------------------
    Das Cover gefiel mir nicht, es sieht irgendwie psychedelisch aus und wirkt von den Farben her wie 1970er Jahren. Ich finde es eher nichtssagend und hätte es mir im Laden nicht angesehen. Dafür wirkt das Hardcover mit Schutzumschlag sehr hochwertig und das Lesebändchen rundet die Qualität perfekt ab.

    Inhalt:
    ------------------
    Die Studentin Greer ist eher ein introvertiertes, schüchternes Mädchen mit viel Gerechtigkeitssinn und dem Willen, Karriere zu machen. Am College sieht sie sich erstmals dem Thema sexueller Belästigung ausgesetzt, ihre Proteste sind leise und führen letztendlich zu keiner Verbannung des Übeltäters. In dieser Situation trifft sie Faith Frank, eine berühmte Feministin. Diese Begegnung verändert Greers Leben grundlegend.

    Mein Eindruck:
    ------------------

    "»Du gibst diesen Frauen eine Stimme«, hatte Faith kürzlich gesagt. »Wir haben darüber geredet, wie schwer es dir manchmal fällt, den Mund aufzumachen. Aber vielleicht konntest du das ausgleichen, denn du bist eine blendende Zuhörerin, das muss ich schon sagen. Und das ist genauso wichtig wie das Reden. Hör weiter zu, Greer. Sei eine ... Seismologin, die ihr Stethoskop auf die Erde drückt. Achte auf die Vibrationen.«" (S. 187)

    Der Anfang des Buches gefiel mir gut: Greer ist eine sympathische Protagonistin, in die sich jede introvertierte Leseratte gut einfühlen kann. Der Sprachstil begeisterte mich von Anfang an: leise, unaufgeregt und mit einer Prise Humor. Ich tauchte sofort ein in die Geschichte und freute mich darauf, Greers Entwicklung mitzuerleben.

    Überraschenderweise wird hier jedoch nicht nur ihre Geschichte erzählt, sondern auch die der Personen, die wesentliche Rollen in der Handlung einnehmen:

    • Zee, ihrer besten Freundin, lesbisch und Tierschützerin, Vegetariern und immer irgendwie anders
    • Ihr bester Freund und späterer Partner Cory, der mit ihr die Zwillings-Rakete bildet und durch einen tragischen Schicksalsschlag in seiner Karriere zunächst zurückgeworfen wird
    • Faith Frank und ihr Weg zu einer Art feministischer Ikone
    • Emmet Shrader, Risikokapitalist und Unterstützer von Faith, weil er in ihr eine ebenbürtige Partnerin sieht im Gegensatz zu seiner Ehefrau

    Sie alle kämpfen auf ihre Art um Selbstbestimmung Selbstverwirklichung. Interessanterweise entdeckt man auch bei den Männern eine gewisse emanzipatorische Entwicklung, die nachdenklich macht. Faith, Greer und Zee sind völlig unterschiedliche Charaktere und haben oft gegensätzliche Temperamente, aber die Botschaft ist, dass jede auf ihre Art kämpft und gleichwohl die Art der anderen Frauen akzeptiert. Miteinander kämpfen statt gegeneinander ist das Motto. Die Handlung wird dabei aus den unterschiedlichen Blickwinkeln der einzelnen Protagonisten abwechselnd und teils in Rückblenden erzählt, sodass am Ende ein vollständiges Bild über ihr Leben und ihr Beziehungsgeflecht entsteht. Das ist ein geschickter Schachzug der Autorin.

    Obwohl ich die Sprache mochte, kann ich nicht unerwähnt lassen, dass sie eher altbacken wirkt. Man bekommt den Eindruck, der Roman spiele in den 1950er Jahren, obwohl die Handlungsspanne zum überwiegenden Teil von den 1990ern bis zur aktuellen Zeit reicht. Das passt leider nicht zusammen, scheint jedoch größtenteils an der Übersetzung zu liegen. Im Original wirkt die Sprache nicht so altmodisch. Die Entwicklungen der einzelnen Personen haben mir gut gefallen und die Hintergründe haben einige Überraschungen zu Tage gebracht, die ich nicht erwartet hatte. Dennoch gab es auch einige Längen und am Ende sehnte ich das Ende herbei. Mir fehlte es am Ende etwas an Spannung und der Schluss fühlte sich nicht rund an.

    Es fällt mir schwer, den Roman zu bewerten. Stellenweise fand ich ihn großartig mit vielen denkwürdigen und poetischen Zitaten, an anderen Stellen aber auch zu langatmig und ausschweifend. Ich vergebe 3,5 von 5 Punkten, die ich auf 4 aufrunde.

    Fazit:
    ------------------
    Ein vielschichtiger Roman über Feminismus und seine Bedeutung in unserer Zeit

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  • 3 Sterne

    2 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 19.07.2018 bei bewertet

    Aktuell und vielschichtig

    Inhalt:
    2006, Ryland College. Die junge und schüchterne Greer Kadetsky lernt bei einem Vortrag die charismatische Frauenrechtsaktivistin Faith Frank kennen. Sie schaut ehrfürchtig zu der älteren Frau auf und wünscht sich nichts sehnlicher, als genauso zu sein wie sie. Nach dem Collegeabschluss gelingt es ihr tatsächlich, für Faith Frank zu arbeiten. Doch muss sie schon bald erkennen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt …

    Meine Meinung:
    Dies ist mein erster Roman von Meg Wolitzer, und obwohl er mir inhaltlich recht gut gefiel, hatte ich meine Probleme beim Lesen. Zwar ist der Sprachstil sehr ansprechend und geschmeidig, doch die Darstellung war mir etwas zu trocken. Es wird sehr viel berichtet, erzählt und erklärt, was eine gewisse Distanz zwischen den Protagonisten und mir bewirkte. Ich fühlte mich einfach nicht, als wäre ich mittendrin dabei, sondern eher wie eine unbeteiligte Zuschauerin. Hier hätten viel mehr Dialoge Abhilfe schaffen und mich in die Geschichte eintauchen lassen können. So zogen sich manche Kapitel doch sehr in die Länge.

    Meg Wolitzer konnte mich mit dem Verlauf der Handlung sehr schön überraschen. Mit vielen Ereignissen hätte ich nicht gerechnet. Es werden auch sehr viele verschiedene Themen angesprochen, was den Roman sehr bunt und vielseitig macht. Auch die Charaktere empfand ich als sehr interessant. Die wichtigste Person ist sicherlich Greer, die eine außerordentliche Entwicklung durchmacht, bis sie schließlich zu sich selbst findet. Mit Faith Frank als Mentorin schafft Greer es nach und nach, aus sich herauszugehen, ihren eigenen Weg zu finden, auch wenn er zuweilen recht schmerzhaft ist. Greer muss lernen, ehrlich zu sich selbst zu sein und mit ihren Fehlern zu leben.

    Auch in Faith Franks Leben ist nicht alles so einfach und geradlinig, wie Außenstehende denken. Auch sie hat ihr Päckchen zu tragen und muss neben ihrer Arbeit für andere Frauen auch zusehen, dass sie selbst nicht auf der Strecke bleibt. Natürlich gibt das auch mal Konflikte, die sich nicht immer beheben lassen.

    Besonders sympathisch fand ich Greers Freundin Zee. Diese quirlige, loyale und selbstbewusste Frau hätte ich auch gern zur Freundin.

    Auch Greers Freund Cory macht eine interessante Wandlung durch. Er muss einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen, der in der Folge seine Lebensplanung komplett auf den Kopf stellt.

    Die Perspektive wechselt zwischen diesen Personen, wobei der größte Teil aus Greers Sicht geschrieben ist. Doch spielen auch die anderen eine große Rolle.

    Fazit:
    Meg Wolitzer greift in „Das weibliche Prinzip“ viele aktuelle Themen auf und begleitet damit die Protagonisten über einen Zeitraum von 13 Jahren, in dem man schön ihre Entwicklung beobachten kann. Inhaltlich sehr anspruchsvoll und ansprechend, nur die Erzählung war mir viel zu trocken.

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  • 5 Sterne

    7 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela E., 17.07.2018

    Greer Kadetsky – klug, ehrgeizig, eine hervorragende Schülerin – sollte eigentlich auf einem Ivy League College studieren. Doch ein Versagen ihrer Eltern hat sie schließlich an ein kleines unbedeutendes College geführt. Todunglücklich und mit ihrem Schicksal hadernd trifft sie dort die charismatische Frauenrechtlerin Faith Frank. Eine Begegnung, die ihren Weg nach dem College maßgeblich beeinflusst.

    Greers Karriere verläuft alles andere als geradlinig. Schicksalsschläge streifen sie, werfen alles über den Haufen. Aber Greer lernt auf ihre innere Stimme zu hören und geht ihren Weg. Sie wird erwachsen, bildet ihre äußere Stimme aus und versucht etwas zu bewegen. Wenn es auch nur kleine Kreise zieht.

    Meg Wollitzer erzählt uns in diesem Roman natürlich nicht nur von Greer. Wir dürfen ihre beste Freundin auf ihrem Abnabelungsprozess begleiten und erfahren, wie auch sie ihren ganz eigenen Weg finden. Wir leiden auch mit Cory, Greers Freund aus der Highschool, dessen Lebensentwurf über den Haufen geworfen wird, als sein kleiner Bruder stirbt. Und wir dürfen an Faith’s Seite einen Streifzug durch die Geschichte der Frauenbewegung machen. Die Autorin hat die feministische Bewegung spannend eingearbeitet in diesen Roman.

    Meg Wollitzer erzählt in bekannt flüssiger Manier. Sie versteht es hervorragend ihre LeserInnen zu packen und einfach mitzureißen mit ihren Geschichten. Man kann sich gut in ihre ProtagonistInnen hineinversetzen, mitleiden, mitweinen, aber auch mitlachen.

    Eine Leseempfehlung gibt es für alle Feministinnen und Feministen, die eine gute Geschichte zu schätzen wissen und sich gleichzeitig mit den Anfängen der Frauenbewegung und deren Idealen auseinandersetzen wollen!

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone H., 04.07.2018

    In diesem Buch begleiten wir das Leben von Greer und lernen sie zuerst als junge, eher schüchterne Collegestudentin kennen. Als sie auf einer Party jedoch gegen ihren Willen von einem Mitstudenten angegriffen wird und auch noch die engagierte Zee kennenlernt, beginnt Greer sich mit der Gleichbehandlung und Frauenrechten auseinander zu setzen und lernt bei einem Vortrag Faith Frank, eine bekannte Feministin und Unterstützerin der Frauenbewegung, kennen. Greer verfällt der sympathischen Faith sofort und als sich deren Wegen nach Greers Collegeabschluss wieder kreuzen, schließt sich Greer Faiths Arbeit mit Frauen an...

    Dieses Buch wird aus verschiedensten Blickwinkeln erzählt, sodass Greer selbst, deren langjähriger Freund Cory, Zee und auch Faith zu Wort kommen und ihre eigene Geschichte erzählen können. Dieser Aspekt ist sehr gut gewählt, da der Leser dadurch alle Charaktere kennenlernen kann und die verschiedenen Sichtweisen dargelegt bekommt. An sich ist der Roman in Kapitel geteilt, die anfangs etwas länger sich und zu Ende hin an Fahrt aufnehen und sich verkürzen.

    Die Story selbst ist sehr ausgereift und perfekt konstruiert. So lösen sich zum Beispiel alle Erzählstränge auf und man bleibt als Leser ohne offene Fragen zurück. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, authentisch und stammen aus dem wahren Leben. Die Sprache der Autorin ist niveauvoll, aber nicht schwer zu lesen.

    Für mich handelt es sich hierbei um ein ganz tolles Buch, dass mich - trotz des heiklen, aber wichtigem Themas des Feminismus und der Selbstreflektion - völlig in seinen Bann gezogen hat. Daher vergebe ich 5 von 5 Sternen!

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    booklover2011, 22.07.2018

    Tolles Buch mit wichtigen Botschaften und authentischen Charakteren

    Inhalt (dem Klappentext entnommen):
    Die schüchterne Greer Kadetsky ist noch nicht lange auf dem College, als sie der Frau begegnet, die ihr Leben für immer verändern soll: Faith Frank. Die charismatische Dreiundsechzigjährige gilt seit Jahrzehnten als Schlüsselfigur der Frauenbewegung, und sie ist das, was Greer gerne wäre: unerschrocken, schlagfertig, kämpferisch. So sehr Greer ihren Freund Cory liebt und sich auf die gemeinsame Zukunft freut, wird sie doch von einer Sehnsucht umgetrieben, die sie selbst kaum benennen kann. Durch die Begegnung mit Faith Frank bricht etwas in der jungen Frau auf, und sie stellt sich die entscheidenden Fragen: Wer bin ich, und wer will ich sein?
    Jahre später, Greer hat den Abschluss hinter sich, geschieht, wovon sie nie zu träumen gewagt hätte: Faith lädt sie zu einem Vorstellungsgespräch nach New York ein - und führt Greer damit auf den abenteuerlichsten Weg ihres Lebens: einen verschlungenen, manchmal steinigen Weg, letztlich den Weg zu sich selbst.

    Meinung:
    Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig, bereits nach wenigen Seiten war ich so in der Geschichte gefangen, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Der Roman ist aus der Perspektive von mehreren Charakteren, Greer, Zee, Faith und Cory, geschrieben, so dass man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann.
    Wir begleiten Greer (und ihre Freunde) über mehrere Jahre und erleben gemeinsam mit ihnen, dass der geplante Lebensweg nicht immer so geradlinig verläuft wie gedacht und so manche Schicksalsschläge verarbeitet werden müssen.
    Die authentischen und sympathischen Charaktere sind mit ihren Stärken und Schwächen sowie Gefühlen sehr gut dargestellt und beschrieben worden, so dass ich nicht anders konnte, als mit ihnen mitzufühlen und mitzufiebern. Ich habe sie sehr gerne auf ihrem Lebensweg begleitet und freue mich sehr, eine neue Autorin für mich entdeckt zu haben.
    Ein sehr nachdenklich stimmendes Buch, das viele wichtige Botschaften enthält, so dass sicherlich jeder etwas für sich mitnehmen kann. Absolute Leseempfehlung und volle Punktzahl.

    Fazit:
    Ein kluges Buch mit wichtigen Botschaften, das zum Nachdenken anregt. Es war das erste Buch der Autorin, welches ich gelesen habe, aber sicherlich nicht das Letzte.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 27.09.2018 bei bewertet

    Crashtest für die Schwesternschaft. Es sind die Collegejahre, von denen US-amerikanische Romane häufig erzählen. Und damit schaffen sie nicht nur fantastischen Lesestoff, sondern soziokulturelle Referenzen. Wie die Werke von Philip Roth, John Irving, Rita Mae Brown oder Meg Wolitzer. Mit ihrer Figur Greer Kadetsky, die 2006 ihr Studium am prestigearmen Ryland-College aufnimmt, liefert Meg Wollitzer ein aufschlußreiches Psychogramm einer Generation. Ego oder Solidarität, Greer Kadetsky weiß, am College zählen neben Ehrgeiz und Intellekt auch ein politischer Standpunkt und Sinnsuche. Jedenfalls sieht es Greer so als Tochter zweier mittelloser Kiffer, die die Ambitionen der Tochter kaum würdigen. Ein Vorbild findet Greer in der Frauenrechtlerin Faith Frank, berühmt für ihr Manifest "Das weibliche Prinzip". Faith hält einen Vortrag am College; Greer schafft es, mit der Ikone einen persönlichen Draht zu knüpfen. Beide werden wenige Jahre später in New York wieder zusammentreffen, um für eine Stiftung zu arbeiten. Als Greers Studienkollegin und "Schwester" Zee Eisenstat sie bittet, ihr den beruflichen Türöffner zu Faith Frank zu machen, gerät Greers Konzept von Loyalität ins Wanken. Sie muss sich entscheiden. Toller Roman, hätte ich nicht erwartet nach dem etwas nichtsagenden Cover zu urteilen. Die Autorin hat mich vorerst durch die unglaubliche Sprache gefangen genommen. Sie ist wohltuend anders, präzise, zugleich originell und einfühlsam - passend zum Thema. Wenn alles gesagt ist, bleibt Meg Wolitzers unerschöpfliche Fähigkeit, Menschen zu erschaffen, die so real sind wie die Schrift auf dieser Seite, und ihre Liebe zu ihren Charakteren scheint heller als jede Agenda. Mal mit funkelndem Witz, mal tief berührend und stets mit großer Empathie erzählt die Autorin von Macht in all ihren Facetten, von Feminismus, Liebe und Loyalität und beweist sich als hellwache Beobachterin unserer Zeit. Sehr gut geschrieben, präzise aber auch originell. Man wird so schnell in die Geschichte eingespannt, dass man sich fast wie Protagonistin fühlt. Sprachlich ist die Geschichte dicht und intensiv. Ein ganz starkes Buch!

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