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  • 5 Sterne

    10 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dreamer, 28.10.2018

    Dennis Lehane überzeugt mich wieder einmal

    Dennis Lehane war mir bereits als Autor von Shutter Island bekannt. Dieser Thriller ist einer meiner absoluten Lieblingsthriller. Spannend, mit Wendungen, die absolut überraschen. Die Messlatte für „Der Abrgund in dir“ lag also dementsprechend hoch.

    Nach dem das neue Buch damit beginnt, dass man erfährt, dass Rachel ihren Ehemann erschossen hat, flacht der Spannungsbogen danach zugegebenermaßen ab. Dennis Lehane nimmt seine Leser mit in Rachels Vergangenheit, bis hin zu ihrer Kindheit. Man erfährt über ihre schwierige Beziehung zu ihrer Mutter, über die Suche nach ihrem Vater bis hin zu den psychischen Problemen, die Rachel im Laufe ihres Lebens entwickelt. Ab einem gewissen Punkt war ich dann schon beinahe davon überzeugt, das Drama eines Lebens/Familienlebens vor mir zu haben, das zwar durchaus interessant, aber nicht unbedingt spannend im Sinne meiner Erwartungen an einen Thriller von Dennis Lehane war.

    Und wieder einmal wurde ich eines besseren belehrt. Ab dem ersten Drittel nimmt die Handlung an Fahrt auf – es lohnt sich also definitiv, durchzuhalten! Von da an zeigt Lehane wieder einmal, dass er ein besonderes Talent für die unerwarteten Wendungen hat. Ich habe dies Entwicklung der Geschichte ehrlich gesagt so nicht kommen sehen. Ich könnte mir auch bei „Der Abgrund in dir“ gut vorstellen, dass sich die Buchvorlage genau wie Shutter Island sehr gut als Filmvorlage eignet.

    Von mir erhält der Thriller daher 5 Sterne!

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  • 3 Sterne

    10 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 29.08.2018 bei bewertet

    Gemischte Gefühle

    Inhalt:
    Elizabeth Childs hat ihrer Tochter Rachel nie den Namen ihres Vaters verraten. Als Elizabeth stirbt, heuert Rachel einen Privatdetektiv an, um ihren Vater zu finden. Doch die Informationen, die sie über ihn hat, sind dürftig.

    Rachel macht sich einen Namen als Reporterin. Nach einem traumatischen Erlebnis auf Haiti ist sie psychisch am Ende. Da tritt nach vielen Jahren ein alter Bekannter wieder in ihr Leben und krempelt es von Grund auf um …

    Meine Meinung:
    Ich war mir nicht sicher, was ich bei diesem Roman erwarten durfte. Sollte es ein biografischer Roman sein, eine Liebesgeschichte oder ein Thriller?

    Auf den ersten ca. 300 Seiten lernen wir Rachel kennen, in aller Tiefe und von allen Seiten. Das ist ganz interessant, aber leider nicht besonders spannend. Man hätte hier gut 200 Seiten kürzen können, ohne dass wesentliche Teile fehlen würden. Allein der tolle Schreibstil Dennis Lehanes hat mich zum Weiterlesen animiert. Und der erste Satz, der noch eine spannende Handlung verheißen hatte:

    „An einem Dienstag im Mai, im Alter von sechsunddreißig Jahren, erschoss Rachel ihren Mann.“ (S. 7)

    Nach über der Hälfte des Buches ist es dann endlich so weit und es kommt Schwung in die Handlung. Rachel macht eine Entdeckung, die ihr Leben komplett auf den Kopf stellt und in deren Folge sie ihren Mann erschießt. Warum und wieso, will ich hier nicht verraten. Die Spannung steigt nun kontinuierlich an. Die Handlung wird actionreich und rasant. Eine Wendung folgt der anderen, sodass man bald nicht mehr weiß, wem man noch vertrauen kann und wem besser nicht.

    Vieles, was anfangs über Rachels Psyche geschrieben wurde, ist nur schmückendes Beiwerk, einiges spielt nun im Thrillerteil eine Rolle. Etliche ihrer Handlungsweisen konnte ich aber trotzdem nicht nachvollziehen.

    Fazit:
    Insgesamt war mir dieser Roman zu gespalten bzw. beinhaltete zu viele Längen gerade in der ersten Hälfte. Der Teil, den man wirklich als Psychothriller bezeichnen kann, hat mir recht gut gefallen, da er unheimlich spannend und immer wieder überraschend ist.

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  • 5 Sterne

    7 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hardy K., 29.08.2018 bei bewertet

    Ich gebe zu, dass ich Lehane nur von seinen Verfilmungen wie Mystic River, Shutter island oder die Mitarbeit an Serien wie The wire kannte. Gelesen habe ich den Meister des Verwirrspiel allerdings noch nicht. Dies werde ich nachholen! Denn in seinem neuesten Thriller beweist der Autor höchstes Geschick darin, die Charaktere und die Leser in scheinbarer Sicherheit zu wiegen, um sie dann durch neue raffinierte Wendungen und Entwicklungen auf eine Achterbahnfahrt der Möglichkeiten mitzunehmen. Trotz der oft vielfältigen Fährten und falschen Spuren verirrt sich der Leser nicht, da es Lehane gelingt, erzählgewaltig und glaubwürdig das Netz zu entwirren, in die der gutgläubige Leser oder auch die Protagonisten (in diesem Falle Rachel) gelockt worden sind. Rachel wächst ohne Vater auf, die alles überragende Mutter hütet das Geheimnis auf geradezu boshafte Weise. Nach dem Tod der Mutter scheint der Vater für immer unerreichbar. Doch immer wieder tauchen winzige Hoffnungsschimmer auf, die Rachel weitersuchen lassen. Aber die geradezu manische Suche fordert ihren Tribut. Schleichend entwickelt Rachel Phobien, wird im Laufe der Geschichte sogar an ihr Haus gefesselt sein. Doch bis dahin wird sie verheiratet sein, ihre Karriere als Reporterin an die Wand fahren und dann doch endlich die große Liebe treffen. Ihr zweiter Mann Brian liebt Rachel scheinbar abgöttisch, hilft ihr beim Überwinden ihrer Ängste, bis Rachel eines Tages eine Beobachtung macht, die ihr Leben verändern wird. Wer ist Brian wirklich? Ist er zu perfekt um wahr zu sein? Bald geht es für Rachel um viel mehr., als ihre Liebe oder ihr Seelenheil.

    Klingt spannend? Ist es! Verworren, durchtrieben, romantisch, psychologisch durchdacht und jede Seite ein Lesegenuss. Lehane ist ein großartiger Erzähler, raffinierter Ränkeschmied, kurz , ein absoluter Meister seines literarischen Faches. Wer klug konstruierte Psychothriller und Krimis liebt, kommt hier mehr als auf seine Kosten. Er wird Lehane verfallen. Versprochen!

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  • 3 Sterne

    9 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 29.08.2018

    Gemischte Gefühle

    Inhalt:
    Elizabeth Childs hat ihrer Tochter Rachel nie den Namen ihres Vaters verraten. Als Elizabeth stirbt, heuert Rachel einen Privatdetektiv an, um ihren Vater zu finden. Doch die Informationen, die sie über ihn hat, sind dürftig.

    Rachel macht sich einen Namen als Reporterin. Nach einem traumatischen Erlebnis auf Haiti ist sie psychisch am Ende. Da tritt nach vielen Jahren ein alter Bekannter wieder in ihr Leben und krempelt es von Grund auf um …

    Meine Meinung:
    Ich war mir nicht sicher, was ich bei diesem Roman erwarten durfte. Sollte es ein biografischer Roman sein, eine Liebesgeschichte oder ein Thriller?

    Auf den ersten ca. 300 Seiten lernen wir Rachel kennen, in aller Tiefe und von allen Seiten. Das ist ganz interessant, aber leider nicht besonders spannend. Man hätte hier gut 200 Seiten kürzen können, ohne dass wesentliche Teile fehlen würden. Allein der tolle Schreibstil Dennis Lehanes hat mich zum Weiterlesen animiert. Und der erste Satz, der noch eine spannende Handlung verheißen hatte:

    „An einem Dienstag im Mai, im Alter von sechsunddreißig Jahren, erschoss Rachel ihren Mann.“ (S. 7)

    Nach über der Hälfte des Buches ist es dann endlich so weit und es kommt Schwung in die Handlung. Rachel macht eine Entdeckung, die ihr Leben komplett auf den Kopf stellt und in deren Folge sie ihren Mann erschießt. Warum und wieso, will ich hier nicht verraten. Die Spannung steigt nun kontinuierlich an. Die Handlung wird actionreich und rasant. Eine Wendung folgt der anderen, sodass man bald nicht mehr weiß, wem man noch vertrauen kann und wem besser nicht.

    Vieles, was anfangs über Rachels Psyche geschrieben wurde, ist nur schmückendes Beiwerk, einiges spielt nun im Thrillerteil eine Rolle. Etliche ihrer Handlungsweisen konnte ich aber trotzdem nicht nachvollziehen.

    Fazit:
    Insgesamt war mir dieser Roman zu gespalten bzw. beinhaltete zu viele Längen gerade in der ersten Hälfte. Der Teil, den man wirklich als Psychothriller bezeichnen kann, hat mir recht gut gefallen, da er unheimlich spannend und immer wieder überraschend ist.

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  • 5 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mundolibris, 30.08.2018 bei bewertet

    Zunächst fiel es mir nicht leicht in die Story hineinzukommen. Doch je weiter die Geschichte voranging desto leichter ließ es sich lesen. Die eine oder andere Länge hätte mich gestört wenn es so relativ zäh weitergegangen wäre wie auf den ersten Seiten. Doch mit Fortdauer der Story nahm das Buch an Fahrt auf und so störte das nicht mehr.
    Interessante Figuren und Dialoge, die überhaupt dem Buch die notwendige Würze geben.
    Irgendwann war dann der Point of no Return erreicht und dann war es kaum möglich das Buch aus den Händen zu legen.
    Was zunächst mehr oder weniger als Lovestory begann, kippt irgendwann in Richtung eines tollen Thrillers.
    Es sind genau genommen mehrere Stories in einer, zunächst beginnt es mit der Suche nach dem Vater, es folgt eine Lovestory und geht dann in einen spannenden Thriller über oder vielleicht passender ein Psychothriller. Es ist eine Story die weniger von exakt wiedergegebenen Taten lebt sondern vielmehr durch das was sich dann im Kopf des Lesers abspielt.
    Ganz ehrlich, damit habe ich in der Form nicht gerechnet.
    Interessante Dialoge, ebenso wie spannende Aktion geben dem Buch die notwendige Würze.
    Das Buch könnte ich persönlich mir sehr gut auf der großen Leinwand vorstellen. Aber wer weiß, vielleicht können wir die Story irgendwann im Kino sehen.
    Mich konnte Dennis Lehane mit seinem Buch aufs allerbeste unterhalten und so sind das für mich 5 von 5 Sternen. Und der Autor hat es geschafft mich neugierig zu machen auf weitere seiner Werke.

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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tamaru, 01.09.2018 bei bewertet

    Psychothriller vom Feinsten


    Als Rachel ihren Mann Brian heiratet, scheint ihr Leben endlich an Stabilität zu gewinnen. Aufgewachsen ist sie mit einer kontrollsüchtigen Mutter, die ihr zeitlebens nie den Namen ihres Vaters verraten hat. Die Ehe mit ihrem ersten Mann scheitert, als sie nach einer Panikattacke vor laufender Kamera zusammenbricht. Auch ihren Beruf als erfolgreiche Journalistin verliert sie dadurch. Und dann tritt Brian in ihr Leben und fängt sie auf und hilft ihr die Panikattacken und Angstzustände durchzustehen. Alles scheint perfekt, bis sie eher zufällig entdeckt, dass Brian ein Geheimnis vor ihr hat. Sie beginnt ihn heimlich zu verfolgen, denn sie vermutet eine Affäre mit einer anderen Frau. Was sie dann aber entdeckt ist so unfassbar, dass es sie in den Abgrund zu reißen droht. Rachel muss sich entscheiden, kämpfen oder untergehen.

    Ein packender Psychothriller der einen nicht mehr losläßt. Es dauert lange bis man weiß wo die Reise hingeht. Das Ende ist nicht vorhersehbar und hat mir gut gefallen.

    Brian und Rachel sind absolut überzeugend dargestellt, vor allem Rachel mit ihren Ängsten und ihrer Verzweiflung.
    Absolut lesenswert.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 22.08.2018

    Facettenreicher Thriller

    „Der Abgrund in Dir“ ist ein facettenreicher und tiefgründiger Thriller von dem Autor Dennis Lehane.

    Es geht um Rachel Childs, die von außen betrachtet ein angenehmes und sorgenfreies Leben führt. Allerdings wurde sie von einer sehr dominanten Mutter großgezogen, die ihr deutlich machte, dass Männer nicht notwendig sind und die als Rachel keine drei Jahre alt war von ihrem Mann verlassen wurde. Nach dem Tod der Mutter versucht Rachel mit Hilfe eines Privatdetektives ihren Vater zu finden. Nach einer gescheiterten Ehe und einer zu Beginn erfolgreichen Karriere, die durch einen psychischen Zusammenbruch dazu führt, dass sie sich komplett zurückzieht, heiratet sie erneut. Alles scheint perfekt zu sein, bis Rachel dahinterkommt, dass ihr Mann sie belügt….

    Das Buch beginnt mit der Beschreibung von Rachels Leben und hat mich durch den flüssigen Schreibstil direkt gefesselt. Spannend und tiefgründig erzählt der Autor über das Leben einer erfolgreichen Reporterin, die durch heftige Erlebnisse in ihrem Leben vollkommen aus der Bahn gerät. Bei dem Versuch wieder ins Leben zurückzufinden, deckt sie die Lügen ihres Mannes auf.

    Rachels Verhalten und ihre Gedanken sind nachvollziehbar, sie wirkt authentisch, man leidet mit ihr und erlebt ihre Höhen und Tiefen.
    Das Buch besteht aus sehr unterschiedlichen Teilen, die wenig Zusammenhang haben und bei denen ich bis zum Ende auf mehr Zusammenhang gewartet hatte. Aber mich konnte das Buch bis zum Ende überraschen und ich habe gerätselt wie es ausgeht.

    Von mir gibt es für diesen spannenden Thriller eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabi W., 05.09.2018

    Fesselnder Verrat

    Rachel Childs hat alles, was man sich erträumt: ein Leben ohne finanzielle Sorgen, einen gutaussehenden, liebevollen Ehemann. Doch im Bruchteil einer Sekunde macht ausgerechnet dieser Mann ihr Leben zu einer Farce aus Betrug, Verrat und Gefahr. Nichts ist mehr, wie es scheint, und Rachel muss sich entscheiden: Wird sie kämpfen für das, was sie liebt, oder im Strudel einer unglaublichen Verschwörung untergehen? (Amazon.de) 

    Das Cover ist nicht so mein Fall, da ich im Allgemeinen die Cover von Diogenes nicht so ansprechend finde. 

    Am Anfang fand ich den Schreibstil anstrengend, aber nach einer gewissen Zeit, habe ich mich daran gewöhnt. Der Beginn des Buches lässt vieles offen, man frag sich zunächst was geschehen ist, dass Rachel in dieser Weise handelt. Man fängt auch zu spekulieren, was als nächstes passieren mag und wie Rachel sich wieder aus dieser Situation befreien kann. 

    Die ersten 100 Seiten waren nicht wirklich Thriller-mäßig. Am Anfang lernt man Rachels Vergangenheit kennen. Aber da diese Seiten so intensiv und überzeugend waren, sind die Seiten nur an mir vorbei gezischt. Als der Thriller dann dazu kam, konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. 

    Ich gebe dem Buch 5 Sterne und bin glücklich darüber, dieses Buch gefunden zu haben.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heinz-Dieter B., 11.09.2018

    Buchmeinung zu Dennis Lehane – Der Abgrund in dir

    „Der Abgrund in dir“ ist ein Roman von Dennis Lehane, der 2018 bei Diogenes in der Übersetzung von Steffen Jacobs und Peter Torberg erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „Since we fell“ und ist 2017 erschienen.

    Zum Autor:
    Dennis Lehane, irischer Abstammung, geboren 1965 in Dorchester, Massachusetts, schrieb für ›The Wire‹ und war Creative Consultant und Produzent bei ›Boardwalk Empire‹. Seine erfolgreich verfilmten Bücher ›Mystic River‹ und ›Shutter Island‹ sind Weltbestseller. Dennis Lehane lebt in Los Angeles und Boston.

    Klappentext:
    Rachel Childs hat alles, was man sich erträumt: ein Leben ohne finanzielle Sorgen, einen gutaussehenden, liebevollen Ehemann. Doch im Bruchteil einer Sekunde macht ausgerechnet dieser Mann ihr Leben zu einer Farce aus Betrug, Verrat und Gefahr. Nichts ist mehr, wie es scheint, und Rachel muss sich entscheiden: Wird sie kämpfen für das, was sie liebt, oder im Strudel einer unglaublichen Verschwörung untergehen?

    Meine Meinung:
    Nach etwa 150 Seiten war ich nahe dran, dieses aus der Sicht Rachels geschriebene Buch abzubrechen. Es passierte eigentlich nichts und Rachels Suche nach ihrem Vater und ihr journalistischer Alptraum haben mich nicht umgehauen. Dann nimmt das Buch auf einmal Fahrt auf. Brian hilft Rachel bei der Bewältigung ihrer großen psychischen Probleme und heiratet sie dann. Rachel ist noch recht labil und Brian ist öfter auf Geschäftsreisen. Dann glaubt sie, ihn während einer dieser Reisen in der Stadt gesehen zu haben. Und dann beginnt für sie ein neues Leben – Rachel beginnt wieder zu handeln. Ab hier steigt die Spannung gewaltig und hält sich auf hohem Niveau. Rachels ruhiges Leben und ihre gesamte Welt zerfällt in kürzester Zeit in Stücke. Rachel entwickelt ungeahnte Fähigkeiten und auch ihre Liebe zu Brian wird erschüttert. Der Autor hält eine Überraschung nach der anderen für den Leser bereit und nichts ist so wie es auf den ersten Blick scheint. Die Spannung wird von drei Motiven getragen, zum einen der Gefahr, in der Rachels Leben schwebt, der Frage, wie Rachels Psyche mit den Problemen zurecht kommt und dann natürlich der Klärung all dieser verwirrenden Situationen. Hier zeigt Dennis Lehane seine Meisterschaft im Plotten komplexer Abläufe. Auch die Nebenfiguren sind vielschichtig gestaltet und haben mir gefallen. Rachel ist ein angegriffener Charakter, der vieles einstecken musste und zur Unselbständigkeit erzogen wurde. Trotzdem empfand ich eher Mitleid als Sympathie für sie. Sympathisch war mir Brian, der scheinbar selbstlos Rachel unterstützte. Im grandiosen zweiten Teil erweist sich Rachel als Kämpferin und auch anhand ihrer Gedanken wird deutlich, wie schwer es für sie ist. Auch die Sicht auf Brian ändert sich und nicht nur Rachel quälen Fragen. Kann man Brian vertrauen oder ist er ein fieser Bösewicht? Hat er Rachel geholfen oder hat er sie manipuliert?
    Der Abschluss ist gelungen und es passt zur Geschichte, dass es vielleicht doch nicht zu Ende ist.

    Fazit:
    Nach einem ermüdenden Vorspiel erlebt der Leser einen grandiosen Thriller mit vielschichtigen Figuren und komplexen und überraschenden Wendungen. Auch die psychologische Seite hat mich überzeugt. Und doch hätte ich das Buch beinahe abgebrochen. So vergebe ich vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    buchverrückt, 29.08.2018

    Der Roman „Der Abgrund in dir“ von Dennis Lehane handelt von Rachel, die alles hat, was man sich vom Leben erträumt: einen netten Mann, einen tollen Job als Journalistin, ein tolles Haus uns ein finanziell sorgenfreies Leben. Dennoch ist Rachels Mutter tot und ihren Vater kennt sie nicht. Auf der Suche nach ihrem leiblichen Vater verliert sie immer mehr die Kontrolle über ihr Leben und rutscht immer tiefer in ihren eigenen Abgrund.
    Bereits der erste Satz des Buches beginnt mit einem vermeintlichen Todesopfer und dann handelt es sich auch noch um Rachels eigenen Mann. Die Protagonistin Rachel lernt man zu Beginn über die Erzählungen ihrer Mutter und ihrer Kindheit kennen. Auf den ersten Seiten schockiert das Buch, belustigt, packt den Leser und weckt Neugier. Besser kann ein Buch nicht beginnen.
    Rachel und ihre Mutter wurden früh vom Vater verlassen, als Rachel 21 Jahre alt war stirbt auch noch ihre Mutter und nimmt das Geheimnis um Rachels leiblichen Vater mit ins Grab. Rachels spannender Suche nach ihrem Vater, bei der sie auch mehr über sich und ihre Mutter erfährt wirkt im ersten Moment wie das zentrale Thema des Buches. Man kann durch diese Geschichte zwar Rückschlüsse auf Rachels Verhalten ziehen, aber am Anfang ahnt der Leser noch nicht, dass dieser Handlungsstrang nur ein kleines Puzzleteil in dieser durchdachten Handlung ist.
    Die Charaktere im Buch sind sehr gut durchdacht und vielschichtig. Die Persönlichkeit, die Eigenarten, das Verhalten; alles ergibt ein stimmiges Bild. Wie unfassbar passend die Charaktere sind lässt sich zu Beginn des Buches erahnen, wirklich bewusst wird es dem Leser erst nach der Lektüre des Buches.
    Rachels Leben läuft vermeintlich perfekt, man wartet mit Spannung auf den großen Wendepunkt, der nicht lange auf sich warten lässt und den Leser mit einer Wucht trifft, die wohl niemand so vermutet hat. Generell spürt man die unterschwellige Spannung die ganze Zeit, die Fassade bröckelt sehr langsam und in sehr kleinen Teilen.
    Der Roman ist vielschichtig. Lehane spricht verschiedene Themen wie Rachels Suche nach ihrem leiblichen Vater, das Erdbeben in Port-au-Prince und das Leben mit Panikattacken an. Das macht die Handlung spannend und abwechslungsreich ohne deplatziert oder lückenfüllend zu wirken. Im Hintergrund taucht immer wieder Brian auf, der die Handlung ebenfalls belebt. Der Autor schafft es auch hier das Gefühl zu erwecken, dass etwas mit Brian nicht stimmt und der Leser fragt sich die gesamte Zeit, was dieses Gefühl zu bedeuten hat.
    Rachels Leben nimmt so schnell eine Wendung, von der gefeierten Journalistin zur ängstlichen Frau mit Panikattacken. Trotzdem ist sie immer noch eine taffe Frau und das macht sie als Hauptfigur so authentisch. Man fiebert beim Buch mit, hofft das Brian kein dunkles Geheimnis hat, freut sich aber insgeheim doch, wenn etwas Schreckliches passiert.
    Zusammenfassend ist es bemerkenswert, wie Dennis Lehane es schafft die gesamte Zeit unterschwellig das Gefühl zu vermitteln, dass etwas nicht stimmt. Man verschlingt Seite für Seite und wartet auf den großen Wendepunkt. Und als dieser kommt merkt man, dass die Handlung erst richtig beginnt und das nur die Spitze des Eisbergs war. Ich habe an jeder Zeile gehangen, konnte das Buch kaum weglegen. Die Handlung ist an keiner Stelle vorhersehbar.
    Ganz große Erzählkunst mit vielschichtigen Charakteren!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    skandinavischbook, 18.09.2018

    Meine Meinung :
    Dieses Buch ist ein absoluter Top-Tipp für alle Leser von anspruchsvoller Literatur, von einem Drama, welches sich zu einem facettenreichen und vielschichtigen Thriller, auf ganz hoher Ebene entwickelt. 
    Wie vom autor bereits aus einigen seiner Bücher bekannt, ist der Schreibstil, stilistisch literarisch sehr hoch gewählt, verliert aber dennoch nie die Leichtigkeit, um den Pot spielerisch und flüssig rüberzubringen. Der Plot entwickelt sich im Laufe der Seiten, zu einem richtigen Pageturner mit wahren Suchtfaktor und einer Story, die vom Alltagsgeschehen und dem möglichen, überhaupt nicht weit entfernt ist uns genau hier liegt die Krux verborgen, die Charaktere und der Plot sind so realistisch gewählt, dass sich jeder von uns wiederzuerkennen glaubt und von der erste Seite an, miträtselt und mitfühlen kann. 

    Fazit: 
    Ein großartiges Buch, welches kaum in ein einziges Genre einzuordnen ist, doch eines ist es auf jeden Fall, spannend und lesenswert!

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  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauchnix, 12.09.2018 bei bewertet

    Auf das neue Buch von Dennis Lehane muss man sich einlassen, denn die erste Hälfte des Buches war ich ständig auf der Suche nach dem Thrill, der immer in Lehanes Büchern steckt. Aber der Autor nimmt sich erst mal sehr viel Zeit dafür, uns Rachels verkorkstes Leben zu erzählen und warum sie mit noch nicht mal 30 Jahren schon schwere Angstzustände bekommt. Erst Brian, ihr zweiter Mann, kann sie da rausholen und kurze Zeit scheint ihr Leben besser zulaufen. Bis das Ganze kippt, weil sie erkennt, dass Brian wohl etwas vor ihr verbirgt.

    Im zweiten Teil nimmt die Geschichte Fahrt auf und jetzt ist es ein typischer Lehane - erinnert stimmungsmäßig ein wenig an Shutter Island. Wer ist hier der Bösewicht, worum geht es eigentlich, was ist das Geheimnis, dass Brian verbirgt? Oder täuscht sich Rachel und es ist alles ganz anders, es gibt eine einfache Erklärung?

    Ich mag Lehane und auch wenn dieses Buch nicht so spannend beginnt, wie ich es von ihm gewohnt bin, so hat mich doch der Erzählstil bei der Stange gehalten und das Buch ist immer noch eine Leseempfehlung wert. Vor allem, für die letzten 50 Seiten.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hundeliebhaber, 27.08.2018 bei bewertet

    Rachel Childs hat es in den Augen vieler geschafft: Sie hat einen guten Karrierestart hingelegt und steigt die Karriereleiter immer weiter rauf, ist finanziell unabhängig und hat von ihrer Mutter die Einstellung mitbekommen, dass Frauen es auch ohne Männer sehr weit bringen können. Alles scheint gut zu sein, bis Rachel hinter ein großes Geheimnis ihres Ehemannes Brian kommt.

    Dennis Lehane schafft mit Rachel eine facettenreiche Protagonistin. Beginnend mit den Worten, dass Rachel ihren Ehemann erschießen wird, folgen Schilderungen aus ihrer Kindheit, Beschreibungen ihrer dominanten und Männerabweisenden Mutter, die verzweifelte Suche nach Rachels Vater, dessen Name ihre Mutter ihr bis zu deren Tod nicht verraten hat, und das Eheleben.
    Die Figuren, allen voran Rachel, erlangen eine große Tiefe, weil der Autor weit in der Vergangenheit beginnt und prägende Erfahrungen bildlich beschreibt und in die Charakterentwicklung einbindet. Es ist erstaunlich zu verfolgen, wie schnell sich Rachel von einer selbstbewussten Karrierefrau bis hin zu einer Person mit Angststörung entwickelt, die den nötigen Halt in ihrem Ehemann findet.

    Dennis Lehane hat mich mit seiner Handung überrascht. Der Klappentext und die ersten Kapitel ließen vermuten, dass es sich um einen Roman handelt, der vor allem die Suche nach Rachels Vater und die damit einhergehenden Hürden thematisiert. Doch das ist eine von mehreren kleinen Nebengeschichten. Die Entwicklungen sind komplex, gehen in verschiedene Richtungen und enden in einem verworrenen und raffiniert gesponnenen Thriller, der sämtliche Figurenkonstellationen überdenken lässt und von Grund auf erneuert.
    Ein sehr gelungener und komplexer Roman mit einem angenehmen Schreibstil, der den Leser einzunehmen weiß!

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Adelheid S., 20.08.2018

    Rachel Childs war einst eine gefeierte Journalistin, dann kam der Absturz. Sie erfängt sich als sie mit ihrem Mann Brian glückliche Zeiten verbringt. Ihre Panikattacken verschwinden. Doch dann erweckt etwas ihr Misstrauen.

    Das Cover des Buches ist nicht sehr ansprechend, es erinnert mehr an ein Buch zum Film, ist aber passend für den Verlag Diogenes.

    Die Titelwahl gefiel mir im Original (Since we fell) um einiges besser und passender, denn der deutsche Titel.

    Das Buch wird am Cover als Roman angegeben - auf der Rückseite allerdings als Mischung aus Psychothriller und Liebesgeschichte.

    Der Prolog war gut gemacht und ließ mich an einen Psychothriller denken. Danach war allerdings bis über die Hälfte vom Buch nichts, was man dem Genre auch nur annähernd zuschreiben könnte. Es war einfach eine Biografie von Rachel, die in Teilen (Stichwort Vater) etwas Spannung hatte, diese aber schnell wieder abflachen ließ. Kurz nach der Hälfte des Buches wurde dann der Psychothriller aber ausgepackt, eine gute Handlung begann. Allerdings wurde diese immer wieder ohne Grund unterbrochen. Wenn in einem Thriller über eine Seite Vasokonstriktion und Vasodilatation erklärt werden, ist das nicht notwendig und nimmt die Spannung. Dadurch benötigte ich für dieses Buch, wohl fast eine Woche, was ich sonst kaum für ein Buch benötige.

    Das Ende des Buches ist ein weiterer Minuspunkt. Denn es hat keinen. Es endet einfach. Man wartet auf ein Abschlusskapitel oder zumindest einen Epilog, aber der kommt nicht.

    Fazit: Als Roman noch einigermaßen lesbar, als Psychothriller ein Verhau. Dazu ein nicht vorhandenes Ende. 3 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 29.08.2018 bei bewertet

    Rachel Childs wächst mit ihrer Mutter auf, die mit Ratgebern ein Vermögen gemacht hat. Ein Vater fehlt ihr nicht wirklich, dennoch würde sie gerne wissen, wer sie Erzeugt hat. Die Mutter verspricht das Geheimnis zu lüften, schiebt dies jedoch immer weiter hinaus, bis sie schließlich bei einem Unfall. Rachel engagiert den Privatdetektiv Brian Delacroix, der auch den einen oder anderen potenziellen Kandidaten auftut, die sich jedoch alle als falsche Spur herausstellen. Nachdem ihre Karriere als Journalistin ein jähes Ende nimmt und ihre Ehe mit Sebastian geschieden wird, trifft sie nach Jahren wieder auf Brian und die beiden verlieben sich. Er scheint der Mann ihres Lebens zu sein und steht Rachel in ihren schwersten Stunden, in denen sie von Panikattacken überfallen wird, bei. Doch irgendetwas kommt ihr komisch vor, ein unbestimmtes Gefühl nagt an ihr und bald schon mehren sich die Zeichen, die darauf hindeuten, dass Brian nicht der Mann ist, den sie glaubt geheiratet zu haben.

    Dennis Lehane, international ausgezeichneter Autor, der seit rund 25 Jahren eine feste Größe im Krimigenre ist. zahlreiche seiner Romane wurden verfilmt und er selbst hat auch mehrere Drehbücher für die Serie „The Wire“ geschrieben. „Der Abgrund in dir“ unterstreicht einmal mehr seinen Platz unter den ganz Großen, denn wenn dem Roman eine Sache gelingt, dann ist es immer wieder zu überraschen und Fahrt in eine völlig neue Richtung aufzunehmen.

    Langsam und gemächlich beginnt die Geschichte um Rachel und ihre Suche nach dem Vater. Dies scheint das zentrale Element des Romans zu sein und mit jedem vermeintlichen Kandidaten, der sich wieder als der nicht Richtige herausstellt, steigt die Spannung auf den echten. Doch dann steht plötzlich Rachels Karriere als Journalistin und erfolgreiche Reporterin im Zentrum der Handlung. Was wird sie in dem völlig zerstörten Haiti aufdecken, in welche Gefahr begibt sie sich? Nun ja, hier endet auch schon dieses Kapitel und ihr Privatleben rückt in den Fokus. Vor allem ihre Ängste, die sie ans Haus fesseln, bestimmen wesentlich den weiteren Fortgang. Glücklicherweise findet sie in ihrem zweiten Ehemann Brian einen zugewandten und verständnisvollen Partner. Als man denkt, dass alle Kämpfe entschieden sind und Rachels Leben sich auf die Befreiung der Dämonen, die sie in Ketten legen, konzentrieren wird, packt Lehane erst richtig aus und der Roman verwandelt sich zu einem regelrechten Psychothriller, mit einem Tempo, das einem den Atem stocken lässt.

    Erst wenn man den Roman ausgelesen hat, wird deutlich, wie clever dieser konstruiert ist und wie die einzelnen Teile ineinandergreifen, die zuvor mehr lose und episodenhaft nebeneinanderstanden. Vor allem Rachels Charakter und psychisches Befinden wird maßgeblich durch die Ereignisse beeinflusst und hier zeigt sie Lehanes professioneller Hintergrund als Therapeut. Man merkt auch, dass er beim Schreiben schon den Film vor Augen sieht, stark sind die Bilder, die er hervorruft und es fällt einem nicht schwer, die Handlung zu visualisieren. Eine entschlossene Frauenfigur, die auch schwach sein kann, sich immer wieder aufrafft, selbst am Schopf packt und weitergeht – nur wohin, ist noch die Frage.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 31.08.2018

    Zwischen Krimi und Tragödie. Wie weit darf man gehen, um Menschen zu helfen? Und wie lange kann von Hilfe die Rede sein? Rachel Childs wurde im Pioneer Valley in West-Massachusetts geboren. Die Gegend war bekannt als die Region der fünf Colleges – Amherst, Hampshire, Mount Holyoke, Smith und die Universität Massachusetts – , und sie beschäftigte zweitausend Lehrkräfte, um fünfundzwanzigtausend Studenten zu unterrichten. Rachel wuchs in einer Welt der Cafés, Frühstückspensionen, weitläufigen öffentlichen Grünanlagen und altmodischen Holzschindelhäuser auf – Häuser mit umlaufenden Veranden und modrig riechenden Dachböden. Sie war eine erfolgreiche Fernsehjournalistin, hatte alles, was man sich erträumt: ein Leben ohne finanzielle Sorgen, einen gutaussehenden, liebevollen Ehemann, doch im Bruchteil einer Sekunde macht ausgerechnet dieser Mann ihr Leben zu einer Farce aus Betrug, Verrat und Gefahr. Und ein Zusammenbruch vor der Kamera setzt ihrer Karriere und ihrem bisherigen Leben ein Ende. Zermürbt von Panikattacken, verlässt sie kaum noch das Haus. Es ist Brian, der sie aus diesem Alptraum befreit, und es ist Brian, der ihr zweites Leben zu einer Farce aus Betrug, Verrat und Gefahr macht. Nichts ist mehr, wie es scheint, und Rachel muss sich entscheiden: Wird sie kämpfen für das, was sie liebt, oder im Strudel einer unglaublichen Verschwörung untergehen? Dennis Lehane schafft es, seine Charaktere zum Leben zu erwecken und seine Erzählungen in Kopfkino zu verwandeln. Jedenfalls glaube ich, lesenswert ist der Roman vor allem durch das interessante Setting und einen recht lockeren Schreibstil, was unterm Strich eine gelungene Urlaubslektüre ergibt. Raffiniert und unvorhersehbar zieht diese Geschichte in ihren Bann, regt zum Nachdenken an und lässt einen so schnell nicht mehr los! Durchgehend bewegt man sich an der Grenze von Wahnsinn und Realität, bis diese beginnt zu verschwimmen. Mit diesem Buch ist Dennis Lehane ein Meisterwerk gelungen! Ein Sozialdrama, ein Kriminalroman, eine Gesellschaftsstudie, ein genaues Psychogramm der Figuren. Spannender Krimi, toller Plot und eine einzigartige präzise Sprache, raffiniert komponierte düstere Noir-Atmosphäre, mit Verschwörungs-Sonate um Wahn und Angst. Man muss nicht nur ein Faible für sehr schräge Literatur haben, sondern auch für Psychothriller mit Emotion und Gefühl. Fulminant, überraschend, bösartig und faszinierend! Überragender Thriller!

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xirxe, 09.09.2018 bei bewertet

    Sollte man dieses Buch in ein Genre einordnen, wird es schwierig. Denn auf diesen mehr als 500 Seiten findet sich so gut wie alles: Familiengeschichte, die mehr einem Drama ähnelt; eine Liebesgeschichte, die zu schön ist um wahr zu sein; und nicht zuletzt ein Thriller, der sich bereits auf den ersten Seiten des Buches ankündigt, denn Rachel, die Hauptfigur und Icherzählerin, erschießt ihren geliebten Mann.
    Nach diesem furiosen Auftakt berichtet Rachel, wie es soweit kommen konnte: über ihre Kindheit mit einer (vermutlich) neurotischen Mutter und die Suche nach ihrem Vater; ihre Karriere als Journalistin und der bodenlose Absturz; ihre erste, glücklose Ehe. Doch dann trifft Rachel Brian, den sie Jahre zuvor kennengelernt hat und mit dem sie sehr lose per Mail in Kontakt geblieben ist. Er wird die Liebe ihres Lebens und ihr Glück scheint perfekt, als gewisse Unstimmigkeiten in ihrem gemeinsamen Leben auftauchen und schlussendlich zu Brians Erschießung führen.
    Für viele AutorInnen wäre hier vermutlich das Ende schon erreicht (immerhin Seite 338 und auch bis dahin bereits eine klasse Unterhaltung), aber bei Dennis Lehane beginnt nun erst der dritte (Thriller)Teil, der mindestens ebenso viele Überraschungen zu bieten hat wie die ersten beiden.
    Dieses Buch hat nicht nur eine spannende und äußerst wendungsreiche Geschichte zu bieten, sondern vermittelt zudem sehr überzeugend die Verfasstheit der Protagonistin. Wie sie über einen Parkplatz geht und überall erwartet, von Kugeln niedergestreckt zu werden - das lässt sich kaum besser schildern. Die Panikattacken, die sie in den unpassendsten Momenten überfallen - ich musste während des Lesens tief ein- und ausatmen, um sicher zu gehen, genügend Luft zu bekommen. Kein Wunder, denn Lehane, der als therapeutischer Berater geistig Behinderte und sexuell missbrauchte Kinder betreute, kennt solche Empfindungen wohl sehr genau.
    Ein rundum gelungenes Buch, bei dem kleine Unstimmigkeiten (weshalb wundern sich die Gangster nicht, dass Rachel alleine ist?) nicht weiter ins Gewicht fallen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 07.09.2018

    Rachel Childs ist allein bei ihrer exzentrischen Mutter Elizabeth aufgewachsen, die als Autorin psychologischer Ratgeber bekannt geworden ist. Trotz intensiver Nachfragen hat sie Rachel nie verraten, wer deren Vater ist. Als Elizabeth bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt und Rachel ganz allein ist, engagiert sie den Privatdetektiv Brian Delacroix, um ihren Vater ausfindig zu machen. Mit den wenigen Angaben, die sie machen kann, ist die Suche nahezu aussichtslos.

    Rachel wird Journalistin, heiratet ihren Kollegen Sebastian, den sie nicht wirklich liebt, aber der ihr Sicherheit gibt und berichtet aus dem Ausland für Kanal 6. Nach einem traumatischen Erlebnis bei der Berichterstattung über Naturkatastrophen, das Elend vor Ort und die Hilflosigkeit der Menschen, erleidet Rachel einen Nervenzusammenbruch. Seit ihrer Rückkehr aus Haiti hat sie mit Panikattacken zu kämpfen, Karriere und Ehe scheitern.
    Rachel zieht sich zurück, bis sie Brian Delacroix wiederbegegnet, der sie dabei unterstützt, ihre Panikattacken und Angst vor Menschen wieder in den Griff zu bekommen. Sie genießt seine Fürsorge und fühlt sich aufrichtig geliebt. Widersprüchliche Angaben zu seinen Geschäftsreisen und Auslandsaufenthalten führen jedoch dazu, dass Rachel misstrauisch wird und nach und nach jegliches Vertrauen zu ihrem Ehemann verliert, den sie offensichtlich gar nicht richtig kennt...

    "Der Abgrund in dir" erzählt das Leben von Rachel Childs, von ihrer Kindheit 1977 bis in die Gegenwart 2014. Zu Beginn liest sich der Roman durch die Schilderung der psychischen Probleme von Elizabeth und Rachel wie ein Drama. Als Rachel jedoch das Lügenkonstrukt ihres zweiten Ehemanns aufdeckt, aus ihrer Lethargie erwacht und notgedrungen wieder aktiv am Leben teilnimmt, um herauszufinden, was Brian zu verbergen hat, wird der Roman zunehmend spannender und entwickelt sich zu einer Kriminalgeschichte zwischen Lügen, Verrat und Wahnsinn.

    Mit Rachel hat Dennis Lehane einen sehr interessanten Charakter geschaffen, der vielschichtig und nie so ganz durchschaubar ist, auch wenn der Roman aus ihrer Sicht geschrieben ist und man sie von ihrer Kindheit an kennenlernt. Ich empfand die Vorgeschichte nicht als zu lang, lediglich den Schreibstil in diesem Abschnitt etwas nüchtern.

    Die Wendung, die der Roman dann nimmt, die Tatsache, dass Rachel ihren Ehemann erschießt (was bereits im Prolog verraten wird) und die Folgen, die sich daraus ergeben, sind faszinierend und nicht vorhersehbar. Fast jedes einzelne Kapitel endet mit einem Cliffhanger und lässt den Leser das Buch kaum aus der Hand legen. Immer wieder gibt es Wendungen, mit der die Handlung neu an Fahrt aufnimmt. Der Leser wird immer wieder hinters Licht geführt, was den Roman unterhaltsam und spannend macht. Die häufigen Twists machten die Geschichte allerdings auch unnötig komplex und ließen die Handlung phasenweise etwas konstruiert wirken.

    Der Roman ist anspruchsvoll geschrieben, da man immer wieder gezwungen ist, die Verbindung von vergangenen Ereignissen oder Figuren aus vorangegangen Kapiteln herzustellen bzw. sich in Erinnerung zu rufen und in einen neuen Handlungskomplex einordnen muss. Zeit ihres Lebens ist Rachel damit beschäftigt, Wahrheiten ans Licht zu bringen, zunächst über ihren Vater, dann beruflich als Journalistin und schließlich über ihren Ehemann.

    "Der Abgrund in dir" könnte ich mir gut als Vorlage für eine Romanverfilmung als spannender Mysterythriller vorstellen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    susanne, 24.08.2018 bei bewertet

    Bis der Tod uns scheidet

    Seit „Shutter Island“ bin ich ein großer Fan von Dennis Lehane und habe fast alle seine Bücher mit Begeisterung verschlungen. Auch „Der Abgrund in dir“ hat mich überzeugt. Der erste Satz des Buches schockiert: „An einem Dienstag im Mai, im Alter von sechsunddreißig Jahren, erschoss Rachel ihren Mann.“ Wie konnte es dazu kommen?
    Rachel Childs ist ohne Vater aufgewachsen. Angeblich hatte er die Familie verlassen, als Rachel noch ganz klein war. Mit siebzehn Jahren verliert Rachel auch noch ihre Mutter, eine berühmte Autorin, bei einem Autounfall - und damit die Chance zu erfahren, wer ihr Vater ist. Erst in einem Tagebuch findet sie Hinweise auf seine Identität.
    Auf ihrer zwanghaften Suche nach Antworten lernt Rachel den Privatdetektiv Brian Delacroix kennen. Er ist fortan immer zur Stelle, wenn sie eine Enttäuschung zu verkraften hat. Zufall? Eines Tages werden beide ein Paar, scheinbar füreinander gemacht. Doch nichts ist, wie es scheint, niemand ist, wer er zu sein scheint. Denn Brian hütet ein dunkles Geheimnis. Und wie das so ist, bleibt es nicht bei einer Lüge. Auf die erste folgt die zweite, und so weiter.
    „Der Abgrund in dir“ ist ein Slow Burner. Die Geschichte nimmt nur langsam Fahrt auf, kommt dann aber umso gewaltiger. Dennis Lehane ist ein psychologisch raffinierter Thriller gelungen. Die Geschichte wird auf mehreren Zeitebenen erzählt und punktet mit vielen unvorhersehbaren Twists & Turns, mit denen der Autor die Handlung voran und die Spannung in die Höhe treibt.
    Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Rachel ist ein komplexer Charakter. Sie ist Fernsehjournalistin, bis ein Einsatz auf Haiti zu einem Nervenzusammenbruch führt. Seitdem leidet sie unter Agoraphobie, verlässt kaum noch das Haus. Aber als sie unvermittelt an den Rand des Abgrunds getrieben wird, wächst sie über sich hinaus.

    Fazit: Fesselnd, abgründig, raffiniert - einfach meisterhaft.

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  • 5 Sterne

    Sanne, 14.08.2018

    Bis der Tod uns scheidet

    Seit „Shutter Island“ bin ich ein großer Fan von Dennis Lehane und habe fast alle seine Bücher mit Begeisterung verschlungen. Auch „Der Abgrund in dir“ hat mich überzeugt. Der erste Satz des Buches schockiert: „An einem Dienstag im Mai, im Alter von sechsunddreißig Jahren, erschoss Rachel ihren Mann.“ Wie konnte es dazu kommen?
    Rachel Childs ist ohne Vater aufgewachsen. Angeblich hatte er die Familie verlassen, als Rachel noch ganz klein war. Mit siebzehn Jahren verliert Rachel auch noch ihre Mutter, eine berühmte Autorin, bei einem Autounfall - und damit die Chance zu erfahren, wer ihr Vater ist. Erst in einem Tagebuch findet sie Hinweise auf seine Identität.
    Auf ihrer zwanghaften Suche nach Antworten lernt Rachel den Privatdetektiv Brian Delacroix kennen. Er ist fortan immer zur Stelle, wenn sie eine Enttäuschung zu verkraften hat. Zufall? Eines Tages werden beide ein Paar, scheinbar füreinander gemacht. Doch nichts ist, wie es scheint, niemand ist, wer er zu sein scheint. Denn Brian hütet ein dunkles Geheimnis. Und wie das so ist, bleibt es nicht bei einer Lüge. Auf die erste folgt die zweite, und so weiter.
    „Der Abgrund in dir“ ist ein Slow Burner. Die Geschichte nimmt nur langsam Fahrt auf, kommt dann aber umso gewaltiger. Dennis Lehane ist ein psychologisch raffinierter Thriller gelungen. Die Geschichte wird auf mehreren Zeitebenen erzählt und punktet mit vielen unvorhersehbaren Twists & Turns, mit denen der Autor die Handlung voran und die Spannung in die Höhe treibt.
    Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Rachel ist ein komplexer Charakter. Sie ist Fernsehjournalistin, bis ein Einsatz auf Haiti zu einem Nervenzusammenbruch führt. Seitdem leidet sie unter Agoraphobie, verlässt kaum noch das Haus. Aber als sie unvermittelt an den Rand des Abgrunds getrieben wird, wächst sie über sich hinaus.

    Fazit: Fesselnd, abgründig, raffiniert - einfach meisterhaft.

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