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  • 4 Sterne

    Elke S., 07.07.2021

    Als Buch bewertet

    Was uns zu dem macht, wie wir sind

    „Als Eltern greifen sie wie zwei Zahnräder ineinander und bilden das gut funktionierende Familiengetriebe, auf das sich die Kinder stets verlassen können. Doch wehe, Rahel schäumt über. Wehe, das allzu Lebendige bricht sich Bahn. Dann zieht er sich wie eine Schnecke in sein Haus zurück.“ Das beschreibt die Ehe zwischen Rahel und Peter recht gut und da sie sich gemeinsam so einsam fühlt, er sie aus seiner Welt ausgrenzt, soll nun ein gemeinsamer Urlaub eine Antwort auf die Frage geben, „Willst du eigentlich noch mit mir zusammensein?

    Als Leser lernt man Rahel kennen, erlebt, wie sehr sie darunter leidet, dass Peter sie so auf Distanz hält, sie scheinbar so überhaupt nicht mehr begehrt. Dazu fährt man mit dem Ehepaar gemeinsam, statt in die Ferienwohnung, die abgebrannt ist, für drei Wochen in die Uckermark, um den Gnadenhof von Ruth und Viktor, da der Onkel einen Schlaganfall hatte und die Tante ihn zur Reha begleiten will, zu verfolgen. Weit ab vom Schuss kann man nun, zwischen flügellahmem Storchfüttern, altersschwachem Pferd Spazierenführen und Gartenarbeit verfolgen, was aus der Ehe wird. Das wird natürlich verraten, nur so viel es gilt nicht nur die Ursachen zu ergründen, warum die beiden an dem Punkt ihrer Ehe stehen und darum zu hoffen, dass sie wieder zueinanderfinden, denn es gilt, „Ich will mich nicht von dir trennen, Rahel, aber auf die Weise, wie du sie brauchst, kann ich derzeit nicht mit dir leben.[…] Auf die vollumfängliche.“, sondern auch um viele andere Themen, wie Mutterrollen, sei es die ihrer Mutter, oder auch ihre eigene, samt dem Verhältnis zu ihren eigenen Kindern, ihrem Leiden, weil sie ihren Vater nicht kennt, oder auch Überlegungen, ob man zu den „Die Ewig-Gestrigen“ zählt, wenn einen Transgender-Diskussionen überfordern, oder man kein Verständnis für moderne Erziehungsmethoden und in der ehemaligen DDR gelebt, kein Drang zu übermäßigem Konsum oder auch Wohneigentum hat. Durch Sohn Simon wird auch das Thema Soldatsein aufs Tapet gebracht.

    Die Autorin erzählt ihre unaufgeregte Geschichte aus Sicht von Rahel, was einen ihr am nächsten sein lässt. Ich konnte mich sehr gut hinein fühlen. Da die Autorin sich gekonnt, gewählt auszudrücken vermag, habe ich so z.B. mit Rahel die Eiseskälte, die Enttäuschung deutlich gespürt, wenn Peter einkaufen fahren will, sie beschließt mitzukommen und er dann doch lieber zuhause bleibt, sie sich nach Zärtlichkeit sehnt und er sie ihr so gänzlich verwehrt. Die Geschichte plätschert ein wenig vor sich hin, dafür bekommt man aber durchaus eine äußerst eindrückliche Charakterstudie von Rahel geliefert. Interessanter gemacht werden die 280 Seiten Roman, bei denen am Ende herauskommen soll, was aus der Ehe wird, dadurch, dass man erst nach und nach erfährt, wie es dazu kam, dass er sie so zurückweist, durch kleine Annäherungen, die dann nicht nur durch Besuche von Tochter Selma und deren zwei kleinen Söhnen wieder jäh ausgebremst werden bzw. Rückschläge zu verbuchen haben, und einige andere kleine Nebenschauplätze, die Rahel prägen.

    Wie schon erwähnt, von Rahel bekommt man hier eine wirklich eindrückliche Charakterstudie geboten, die sie echt, authentisch und wie mitten aus dem Leben gegriffen darstellt. Peter, mit seinen Eigenheiten, seinen Problemen wird nach und nach gezeichnet, bei weitem nicht so tief wie Rahel, aber dennoch sehr gelungen. Besonders gut getroffen fand ich auch Tochter Selma, bei der man sich zunächst fragt, warum sie wohl immer mehr Aufmerksamkeit und Liebe wie alle andern braucht. Sohn Simon hat nur eine kurze Stippvisite, fällt daher gegenüber allen anderen deutlich ab.

    Alles in allem ein unaufgeregter Roman, der eine Ehe am Scheidepunkt samt Rahel und deren Prägung analysiert und dies in gewählter Sprache darstellt, sodass man durchaus gute Unterhaltung bekommt. Für fünf Sterne reicht es bei mir nicht ganz, aber gute vier sind ja auch nicht zu verachten.

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  • 5 Sterne

    Isabell, 29.08.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    In dem Roman geht es um das Ehepaar Rahel und Peter, welches fast 30 Jahre verheiratet ist. Mit den Jahren haben sie sich auseinandergelebt, das Eheleben ist in Kommunikation und körperliche Nähe eingeschlafen. Der geplante Urlaub kann wegen eines Brandes nicht stattfinden, doch eine alte Freundin bittet sie um Hilfe. Sie sollen ihr Haus samt Tieren "sitten" und dort kommen dann sämtlche Probleme ihrer Ehe zum Vorschein nebst den Beziehungen zu ihren gemeinsamen Kindern bzw. Enkelkindern.
    Daniela Krien lässt mich in die Welt des Paares eintauchen. Ihr Schreibstil lässt mich die Atmosphäre an jeder Stelle spüren, manchmal stockt mir der Atem aufgrund der verbalen Beleidigungen, die ausgestoßen werden und die nur der "Empfänger" so wahrnimmt. Nach und nach werden alle Schwachstellen enttarnt, wobei ich als Leser sie gefühlt manchmal vor den Figuren wahrnehme.
    Im krassen Kontrast zu den direkten und indirekten Auseinandersetzungen, den unschönen Ereignissen stehen die Landschaft und die Tiere, die in mir schöne Gefühle wachrufen.
    Genauso wie die Figuren in der Geschichte nachdenklich werden und sich verändern, so komme auch ich ins Grübeln.
    Fünf Sterne

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  • 5 Sterne

    Isabell, 29.08.2021

    Als Buch bewertet

    In dem Roman geht es um das Ehepaar Rahel und Peter, welches fast 30 Jahre verheiratet ist. Mit den Jahren haben sie sich auseinandergelebt, das Eheleben ist in Kommunikation und körperliche Nähe eingeschlafen. Der geplante Urlaub kann wegen eines Brandes nicht stattfinden, doch eine alte Freundin bittet sie um Hilfe. Sie sollen ihr Haus samt Tieren "sitten" und dort kommen dann sämtlche Probleme ihrer Ehe zum Vorschein nebst den Beziehungen zu ihren gemeinsamen Kindern bzw. Enkelkindern.
    Daniela Krien lässt mich in die Welt des Paares eintauchen. Ihr Schreibstil lässt mich die Atmosphäre an jeder Stelle spüren, manchmal stockt mir der Atem aufgrund der verbalen Beleidigungen, die ausgestoßen werden und die nur der "Empfänger" so wahrnimmt. Nach und nach werden alle Schwachstellen enttarnt, wobei ich als Leser sie gefühlt manchmal vor den Figuren wahrnehme.
    Im krassen Kontrast zu den direkten und indirekten Auseinandersetzungen, den unschönen Ereignissen stehen die Landschaft und die Tiere, die in mir schöne Gefühle wachrufen.
    Genauso wie die Figuren in der Geschichte nachdenklich werden und sich verändern, so komme auch ich ins Grübeln.
    Fünf Sterne

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  • 5 Sterne

    Renate D., 14.07.2021

    Als Buch bewertet

    30 Jahre und dann?
    DER Brand von DANIELA KRIEN ist mein erstes, aber mit Sicherheit nicht mein letztes Buch der Autorin. Ihr Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Überhaupt war das ganze Buch ruhig und vielsagend.
    Die Psychotherapeutin Rahel ist nun schon seit fast 30 Jahren mit dem Literaturprofessor Peter verheiratet. Die beiden haben 2 erwachsene Kinder und auch schon 2 Enkelkinder. Sind sie am Ende ihrer Ehe angekommen? Hat die Zeit die Leidenschaft, Erotik und Liebe mitgenommen? Rahel denkt viel darüber nach.
    Die beiden wollten eigentlich Urlaub in einem urigen Ferienhaus machen, aber es ist kurz bevor es losgehen soll Opfer von Flammen geworden. Just in dem Moment ruft die alte Freundin Ruth an und bittet die beiden sich um ihr großes Haus und eine Horde Tiere zu kümmern, da sie ihren sehr schwer kranken Mann in die Reha begleiten möchte.
    Auf ca 270 Seiten erzählt die Autorin von der Entwicklung, die die Liebe von Rahel und Peter in fast 3 Wochen macht.
    Mich persönlich hat dieses Buch sehr interessiert, da ich nun auch fast 30 Jahre verheiratet bin und in etwa die gleichen Probleme habe.
    Von mir bekommt das Buch gute 5 Sterne

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  • 5 Sterne

    Tintenherz, 09.10.2021

    Als Buch bewertet

    Das farbenfrohe Cover spiegelt mit dem Feuer und den Pferden die Handlung perfekt wider.

    Der Schreibstil liest sich leicht verständlich und angenehm flüssig.

    Ein Ehepaar in den besten Jahren lebt ihr Leben ohne große Überraschungen, seit dem die Kinder aus dem Haus sind. Peter, Literaturprofessor und Rahel, Psychotherapeutin, sind angekommen, doch ihre Beziehung gerät immer weiter in Schieflage. Unbemerkt hat sich jeder in sich zurückgezogen. Bis eines Tages ein Hilferuf einer Freundin sie aufschreckt.

    Leise und eindringlich wird die Rettung dieser Liebe erzählt. Schuldzuweisungen, Versagungsängste und veränderte Gefühle der beiden Charaktere werden detailliert beschrieben.
    Das eigene Dasein wird als Last empfungen und auf den Gegenpart projeziert. Jeder erwartet Verständnis von dem anderen. Zuversicht und kollektive Verbundenheit scheinen verloren zu sein.

    Die Rettungsversuche des Ehepaares sind gut nachvollziehbar und es ist bewegend zu lesen, wie sie sich um ihre sterbende Liebe zueinander bemühen.

    Fazit:

    Eine tiefgründige Lektüre über eine alltägliche Beziehung!

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  • 5 Sterne

    gst, 02.07.2021

    Als Buch bewertet

    Aus dem Leben gegriffen

    Ein Brand hat das ursprünglich anvisierte Feriendomizil eines in die Jahre gekommenen Ehepaares zerstört. Stattdessen fahren sie in die Uckermark, um für drei Wochen das Haus und die Tiere einer Freundin zu hüten.
    Rahel und Peter machen in ihrer Ehe gerade eine schwierige Zeit durch. Die Kinder sind aus dem Haus und die Gemeinsamkeiten des Literaturprofessors und der Psychologin sind weniger geworden; die Partner fühlen sich vom jeweils anderen nicht mehr richtig wahrgenommen. Der Urlaub soll nun zeigen, wie es weitergehen kann.
    Daniela Krien beschreibt akribisch jeden einzelnen Tag dieser drei Wochen. Dabei beobachtet sie genau und erweckt ihre Protagonisten und deren Verhalten zum Leben. Sie flicht Gedanken übers Älterwerden ein und hat einen Roman geschaffen, der geprägt ist von Rücksicht, Vertrauen, Trauer um Verlorenes und Hoffnung auf die Zukunft.
    Dieser Roman voller reifer Gedanken war nach „Die Liebe im Ernstfall“ mein zweites Buch von Daniela Krien. Es hat mich überzeugt und ich freue mich schon auf weiteren Lesestoff dieser Autorin.

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  • 5 Sterne

    Milagro, 28.07.2021

    Als Buch bewertet

    Seit fast 30 Jahren sind Rahel und Peter zusammen, „Der Brand“ von Daniela Kriem zeigt offen und ehrlich, was diese Beziehung beinhaltet. Der Alltag steht im Vordergrund der beiden, sie haben ihre Kinder großgezogen und leben ihr Leben. Sie müssen umplanen, als das Haus in den Bergen für die Ferien nicht zur Verfügung steht, sie fahren auf's Land. Abgeschiedenheit trifft dabei auf Fragen zur Familie, zur Beziehung, zur Wahrheit. Die Autorin schreibt sachlich, mit besonderem Augenmerk für ihre Protagonisten, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Ich habe jede einzelne Seite genossen, die Geschichte schien sich mit mir selbst als stiller Beobachterin ganz real abzuspielen. Ich hatte von den ersten Zeilen an das Gefühl, dabei zu sein, direkt neben Rahel zu stehen. Es ist eine schonungslose Geschichte, sie zeigt die Personen ehrlich und offen. Die Beziehung ist nicht mehr unbeschwert wie in früheren Jahren, die beiden haben ihre Sorgen, Pläne und insbesondere ihre Gefühle, die hinterfragt werden. Das macht die Geschichte sehr interessant und lesenswert.

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  • 5 Sterne

    wusl, 05.07.2021

    Als Buch bewertet

    Daniela Krien erzählt wie immer in ihren Büchern über zwischenmenschliche Beziehungen. Diesmal eine Ehe, die bereits 30 Jahre währt. Und wie nicht anders zu erwarten hat sich nach so langer Zeit einiges abgeschliffen und eines eingeschliffen. Als ein Brand das ausgewählte Urlaubsdomizil vernichtet, reist das Ehepaar Rahel und Peter statt dessen zum Hof-Sitting in die Uckermark. Das einfache und reduzierte Leben wirft die beiden auf sich selbst und auf ihre komplizierte Beziehung zurück und beide beginnen unterschiedlich darüber zu reflektieren. Dem Alter geschuldet stellen sie sich fragen nach dem Ist-Zustand ihrer Liebe aber auch nach der Zukunft und welche Veränderungen ihre etwas eingeschlafenen Gefühle wieder wecken können.


    Ich mochte die klare Sprache der Autorin. Völlig ohne Kitsch und oder übergroße Metaphern. Man fühlte sich berührt und durchaus auch an eigene Erfahrungen erinnert. Das Buch regt zum Nachdenken und Nachspüren an.

    Das Einzige, was mir gar nicht gefallen hat, war diesmal das Cover. Es war mir zu nichtssagend.

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  • 5 Sterne

    raschke64, 05.07.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Rachel und Peter wollen auf einer Hütte in Bayern Urlaub machen. Doch diese brennt ab und so nehmen sie das Angebot an, in der Uckermark ein einsames Haus mit Grundstück zu hüten. Der Sommerurlaub soll nicht nur der Erholung dienen, sondern auch klären, ob ihre Ehe weiterhin Bestand haben wird und vor allem wie.

    Das Buch ist sehr gut lesbar und zeigt ohne größere Schnörkel eine Ehe, die am Scheideweg steht. Das Paar lebt 30 Jahre zusammen, hat zwei Kinder großgezogen, hat nach der Wende in guten Berufen Aufstiegschancen und keine materiellen Probleme. Doch irgendwie haben sie das Gefühl, dass sie einander nicht mehr genug lieben. Aber gleichzeitig auch keine Trennung wollen. Das alles ist sehr geradlinig beschrieben und als Leser kann man es völlig nachvollziehen und bekommt direkt und indirekt Lösungsvorschläge und gedankliche Ansätze, die auch für das eigene Leben gültig sein können. Die Autorin ist sehr gut darin, Menschen mit ihren verschiedenen Facetten zu beschreiben. Ihre Bücher zu lesen, ist für mich immer ein Genuss.

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  • 4 Sterne

    Anna625, 01.09.2021

    Als Buch bewertet

    30 Jahre nach ihrer Hochzeit müssen sich Rahel und Peter der Frage stellen, ob sie sich noch immer lieben. Die Gelegenheit dazu erhalten sie, als ihr geplanter Urlaub in den Bergen kurzfristig abgesagt wird und sie stattdessen einige Wochen im Haus einer guten Bekannten verbringen, die ihren kranken Ehemann zur Reha begleitet. Während sich Rahel und Peter um den kleinen Hof und die Tiere kümmern, versuchen sie zwischen hektischen Besuchen ihrer beiden Kinder und der entspannenden Zeit in der Natur zu ergründen, was sie heute noch füreinander empfinden und ob diese Gefühle stark genug sind, ihrer Ehe eine Zukunft zu schenken.

    Aus der Innensicht Rahels wird der dreiwöchige Aufenthalt auf dem Hof beschrieben. Peter verbringt viel Zeit mit den Tieren, sucht Ruhe in der Natur und fühlt sich mit der Zeit immer wohler hier in dem Haus auf dem Land, wo es so ganz anders ist als in ihrer gemeinsamen Wohnung in Dresden. In Rahel dagegen drängt alles danach, in Erfahrung zu bringen, wie es nach dem Urlaub weitergehen soll - sind ihre und Peters Vorstellungen noch miteinander vereinbar? Als dann Tochter Selma mit ihren beiden kleinen Söhnen zu Besuch kommt und die Ruhe und das vorsichtige Gleichgewicht zerstört, das zu finden sich das Ehepaar gerade bemüht, wird dieses Thema für sie immer wichtiger. Und wie nebenbei beginnt sie sich zu fragen: wie viel haben sie selbst und Selma, die gerade das Zusammenleben mit dem Vater ihrer beiden Kinder anzweifelt, mit ihrer Mutter gemeinsam, die sich nie fest an einen Mann binden konnte?

    Nach und nach bemüht Rahel sich, der Probleme ihrer Tochter mehr Beachtung zu schenken, und wird sich dabei auch immer mehr über ihre eigenen Gefühle für Peter klar.

    Der Roman setzt nicht darauf, mit sympathischen Protagonisten zu überzeugen. Sowohl Peters und Rahels als auch insbesondere Selmas Verhalten ist nicht immer so, wie man es sich vielleicht wünschen würde - das muss es aber auch gar nicht, denn auf diese Weise gelingt es der Autorin, sehr authentisch wirkende Protagonisten zu schaffen. Und da ist es vollkommen in Ordnung, auch mal in einigen Szenen nur genervt oder ungläubig den Kopf schüttel zu können. Umso mehr haben mich beim Lesen der bildgewaltige, unaufgeregte Schreibstil und die feinfühligen Beschreibungen einer in die Jahre gekommenen Ehe für den Roman eingenommen. Die Hoffnungen und Ängste der Figuren, der Widerstreit der noch immer tiefen Gefühle füreinander einserseits und das Bedürfnis nach Überwindung eines jahrzehntelang einstudierten Alltags andererseits, all das wird in diesem Roman spürbar. Die Atmosphäre balanciert dabei gekonnt zwischen entspanntem Sommerurlaub am See und der bedrückenden Frage danach, ob die Liebe weiterhin Bestand haben kann im Leben von Rahel und Peter.

    Mir hat der Roman sehr gut gefallen; ich mochte die Ruhe darin und die Nachdenklichkeit des Schreibstils, der doch auch eines gewissen Humors nicht entbehrt. Das Buch wird mir sicher noch eine Weile im Gedächtnis bleiben.

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  • 4 Sterne

    Readaholic, 09.09.2021

    Als Buch bewertet

    Die Last des guten Lebens
    Rahel und Peter sind seit 30 Jahren verheiratet. Sie haben jung geheiratet, sie war 19, er 25. Jetzt sind sie an einem Punkt in ihrer Ehe angelangt, an dem sie sich mehr und mehr entfremdet haben. Beruflich sind beide erfolgreich, sie als Psychotherapeutin, er als Universitätsprofessor. Doch auch beruflich sind sie desillusioniert. Rahel hält viele Probleme ihrer Klienten für Luxusprobleme und Peter empfindet die heutigen Studenten als zu oberflächlich. Als eine „nicht-binäre Person“ einen Shitstorm auslöst, weil Peter ihn/sie als „Frau“ anspricht, zieht er sich zurück und würde am liebsten alles hinschmeißen.
    Jetzt steht allerdings erst mal der Urlaub bevor. Auf eine einsame Berghütte wollen sie fahren, doch im letzten Moment erfahren sie, dass besagte Hütte abgebrannt ist. Kurz danach ruft Ruth, eine Freundin von Rahels verstorbener Mutter, an und bittet sie um Hilfe. Ihr Mann Viktor, ein bekannter Künstler, muss in Reha und Ruth will ihn nach dorthin begleiten. Das kann sie jedoch nur tun, wenn sich jemand um die Tiere auf ihrem Hof kümmert. Ohne Peter zu fragen, sagt Rahel spontan zu.
    Zunächst ist Peter nicht begeistert, vor allem, weil er nicht gefragt wurde. Doch dann stellt sich der Aufenthalt in der Uckermark als Glücksfall heraus. Peter kümmert sich um die Tiere und blüht auf. Doch auch dort macht jeder sein eigenes Ding. Für mich eine Schlüsselszene: als Ruth ihnen zwei Schlafzimmer zur Auswahl zeigt und jeder sich eines der Zimmer aussucht.
    Den Anfang des Buchs empfand ich als sehr deprimierend. Ein Ehepaar, das sich nichts mehr zu sagen hat in der Einsamkeit der Uckermark, drückende Hitze, nur Gespräche über Belanglosigkeiten und manchmal gehen sie sich regelrecht aus dem Weg. Als dann auch noch die Tochter der beiden mit ihren kleinen Kindern auftaucht und ihnen eröffnet, sie wolle sich von ihrem Mann trennen, scheint das Chaos perfekt. Angesichts des ungewöhnlichen Erziehungsstils ihrer Tochter sind Rahel und Peter allerdings oft einer Meinung.
    Was mich sehr gestört hat, ist, wie Rahel in Viktors Atelier, seinem „Heiligtum“, herumschnüffelt, Schubladen öffnet und untersucht. Das empfand ich als ausgesprochen übergriffig.
    Am Ende ihres Aufenthalts sind sich Peter und Rahel wieder nähergekommen, aber es ist klar, dass sie vollkommen unterschiedliche Vorstellungen von der Zukunft haben. Ob ihre Ehe Bestand haben wird, ist offen.
    Daniela Kriens Sprache hat mir sehr gut gefallen. Sie bringt in wenigen Worten Dinge genau auf den Punkt, beispielsweise, wenn Rahel die Luxusprobleme ihrer Klienten als „die Last des guten Lebens“ bezeichnet. Das Buch hat mich einerseits deprimiert und ich konnte nicht ganz nachvollziehen, wie man mit 49 und 55 schon so desillusioniert sein kann, dass man sich wie weitaus ältere Menschen verhält, andererseits hat die Autorin es geschafft, Situationen und Stimmungen so treffend zu beschreiben, dass ich das Gefühl hatte, dabei zu sein.

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  • 5 Sterne

    begine, 28.07.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Das Leben ordnen

    Von der Schriftstellerin Daniela Krien habe ich schon zwei Bücher verschlungen.
    Der neue Roman „Der Brand“ ist ein Beziehungsroman.
    Peter und Rahel sind in den Fünfzigern. Sie lieben sich noch, aber es zeigen sich verschiedene Ansichten.
    Peter ist Professor an der Uni, er hat den Umschwung ins Moderne nicht verkraftet und wird etwas depressiv.

    Rahel ist Psychologin, die selber einige seltsame Ansichten hat. Das sie so Unterschiede zwischen ihren Kindern macht kann ich überhaupt nicht verstehen.
    Rahel ist die Bestimmerin in der Familie. Wegen der Pandemie wollte sie mit Peter eine geruhsame Zeit auf einer Berghütte verbringen, aber die brennt kurz vorher ab. Als sie dann von Bekannten um Hilfe gebeten werden, deren Hof für 3 Wochen zu bewohnen, ist das ein Glück.
    Aber da entwickelt sich ein Brand der Gefühle. Es ist mal Zeit über alles gut nachzudenken.

    Die Autorin hat das sehr lebendig und realistisch erzählt. Der Roman ist lesenswert.

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  • 5 Sterne

    MonaLena, 16.08.2021

    Als Buch bewertet

    Eine Geschichte des Lebens
    Die Autorin Daniela Krien nimmt uns in ihrem Buch "Der Brand" mit in die Geschichte des Paares Peter und Rahel. Ein Paar Mitte 50, dass für 3 Wochen das Haus der Freundin von Rahels verstorbener Mutter hüten wird. Sie verbringen 3 Wochen in dem alten Haus in Brandenburg und lassen dabei ihre Ehe, das Leben allgemein und auch das Verhältnis zu Tochter und Sohn Revue passieren.
    Zu welchem Ergebnis sie dabei kommen, verrate ich hier natürlich nicht. Die Geschichte ist sehr einfühlend geschrieben. Man bekommt als Leser über fünfzig einen sehr guten Zugang zu dem Geschriebenen. Mir waren die Beiden schnell sehr vertraut und ich konnte ihre Probleme nachempfinden.
    Cover, Aufmachung und Seitenzahl sehe ich echt positiv. Die Wahl des Buchtitels kann ich so nicht ganz nachvollziehen.
    Für reifere Menschen eine unbedingte Leseempfehlung. Für Jüngere denke ich nicht so unbedingt geeignet.

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  • 4 Sterne

    Magnolia, 27.06.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Das Telefon klingelt, das Ferienhaus in den Bergen ist abgebrannt. Eine Hütte in Oberbayern sollte es sein, wegen dem Virus wollten sie im Inland bleiben. Perfekt wäre es gewesen, in drei Tagen hätte es losgehen sollen. Erneut klingelt das Telefon, es ist Ruth. Viktor hatte vor drei Tagen einen Schlaganfall. Rahel sagt zu, sich für drei Wochen um ihr Haus und die Tiere zu kümmern. Peter wird nicht gefragt, das braucht es nicht. Es war schon immer so – Rahel bestimmt und er fügt sich.

    In ihrer Ehe steht es nicht zum Besten, sie spüren sich schon lange nicht mehr. Das erfährt man von Rahel, die ihr gemeinsames Leben Revue passieren lässt. In diesen drei Wochen haben sie Zeit, sich und ihre Beziehung einzuordnen. Und Rahel tut es. Ihre Gedanken, ihre Wünsche, ihre Sehnsüchte – sie lässt sich darauf ein. Spürt allem nach, erspürt sich, will Peter aus der Reserve locken.

    Unterschiedlich waren sie schon immer, sie der forsche, nach außen gewandte Teil, wohingegen Peter andere so sein lässt, wie sie nun mal sind. Mit all ihren Macken und Eigenarten. Peter, der Germanistik-Professor, findet immer weniger Erfüllung in seiner Arbeit. Als nicht binärer Mensch löst Olivia P. einen Shitstorm gegen Peter aus und er erkennt, dass dies nicht mehr seine Welt ist, zieht sich immer mehr zurück, findet Ruhe in sich selbst.

    Rahel ist das genaue Gegenteil. Als Psychologin hat sie genug zu tun, ihr bleibt keine menschliche Unzulänglichkeit fremd. Und Peter sieht immer mehr, dass sie ins Leben passt, während er gerne abwartet, nichts Falsches sagen will. Ihre Zweisamkeit ist irgendwann auf der Strecke geblieben. Und nun sind sie hier, auf diesem Hof, der am Verfallen ist – so wie ihre Ehe, ihre Liebe?

    Was so ein Brand alles auslösen kann. Man ist nicht vor Ort, wird niemals da sein und trotzdem nimmt das Leben eine ganz andere Wende. Es gleicht einem Aufarbeiten auf diesem Hof. Wie Feuer und Wasser sind die zwei. Er sanft, sie will immer mehr, ist dominant. Gegensätze – ziehen sie sich an, bleiben ein Paar? Oder kommen sie zu einem anderen Schluss?

    Ein leises Buch, das sehr viel Wahrheit in sich birgt. Den Charakteren nimmt man ihr Dilemma sofort ab, so oder ähnlich passiert genau dies ständig. Diese Sprachlosigkeit, die sich langsam einschleicht. Kommen wir nicht alle irgendwann an einen Punkt, an dem wir uns entscheiden müssen? Weiter so, es besser machen – weil man es genau so will. Oder doch einen Neuanfang wagen? Sind erst die Probleme erkannt, hat man immer eine Chance, dem Leben nochmal viel Positives abzugewinnen. Gerne empfehle ich diesen „Brand“ weiter, der mich trotz des ernsten Themas gut unterhalten hat.

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  • 4 Sterne

    Magnolia, 27.06.2021

    Als Buch bewertet

    Das Telefon klingelt, das Ferienhaus in den Bergen ist abgebrannt. Eine Hütte in Oberbayern sollte es sein, wegen dem Virus wollten sie im Inland bleiben. Perfekt wäre es gewesen, in drei Tagen hätte es losgehen sollen. Erneut klingelt das Telefon, es ist Ruth. Viktor hatte vor drei Tagen einen Schlaganfall. Rahel sagt zu, sich für drei Wochen um ihr Haus und die Tiere zu kümmern. Peter wird nicht gefragt, das braucht es nicht. Es war schon immer so – Rahel bestimmt und er fügt sich.

    In ihrer Ehe steht es nicht zum Besten, sie spüren sich schon lange nicht mehr. Das erfährt man von Rahel, die ihr gemeinsames Leben Revue passieren lässt. In diesen drei Wochen haben sie Zeit, sich und ihre Beziehung einzuordnen. Und Rahel tut es. Ihre Gedanken, ihre Wünsche, ihre Sehnsüchte – sie lässt sich darauf ein. Spürt allem nach, erspürt sich, will Peter aus der Reserve locken.

    Unterschiedlich waren sie schon immer, sie der forsche, nach außen gewandte Teil, wohingegen Peter andere so sein lässt, wie sie nun mal sind. Mit all ihren Macken und Eigenarten. Peter, der Germanistik-Professor, findet immer weniger Erfüllung in seiner Arbeit. Als nicht binärer Mensch löst Olivia P. einen Shitstorm gegen Peter aus und er erkennt, dass dies nicht mehr seine Welt ist, zieht sich immer mehr zurück, findet Ruhe in sich selbst.

    Rahel ist das genaue Gegenteil. Als Psychologin hat sie genug zu tun, ihr bleibt keine menschliche Unzulänglichkeit fremd. Und Peter sieht immer mehr, dass sie ins Leben passt, während er gerne abwartet, nichts Falsches sagen will. Ihre Zweisamkeit ist irgendwann auf der Strecke geblieben. Und nun sind sie hier, auf diesem Hof, der am Verfallen ist – so wie ihre Ehe, ihre Liebe?

    Was so ein Brand alles auslösen kann. Man ist nicht vor Ort, wird niemals da sein und trotzdem nimmt das Leben eine ganz andere Wende. Es gleicht einem Aufarbeiten auf diesem Hof. Wie Feuer und Wasser sind die zwei. Er sanft, sie will immer mehr, ist dominant. Gegensätze – ziehen sie sich an, bleiben ein Paar? Oder kommen sie zu einem anderen Schluss?

    Ein leises Buch, das sehr viel Wahrheit in sich birgt. Den Charakteren nimmt man ihr Dilemma sofort ab, so oder ähnlich passiert genau dies ständig. Diese Sprachlosigkeit, die sich langsam einschleicht. Kommen wir nicht alle irgendwann an einen Punkt, an dem wir uns entscheiden müssen? Weiter so, es besser machen – weil man es genau so will. Oder doch einen Neuanfang wagen? Sind erst die Probleme erkannt, hat man immer eine Chance, dem Leben nochmal viel Positives abzugewinnen. Gerne empfehle ich diesen „Brand“ weiter, der mich trotz des ernsten Themas gut unterhalten hat.

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  • 5 Sterne

    Julia S., 15.07.2021

    Als Buch bewertet

    Echt und lebensnah
    30 Jahre lang sind Rahel und Peter mittlerweile verheiratet. Sie haben zwei Kinder großgezogen und befinden sich in einer eingefahrenen Beziehung...oder ist sie bereits festgefahren? In einer 3-wöchigen Auszeit auf dem Land setzen sich beide mit sich und ihrer Beziehung auseinander.

    "Der Brand" von Daniela Krien beschäftigt sich mit einem Thema, das wohl viele Paaren in einer langjährigen Beziehungen früher oder später erleben werden. Wir verändern uns im Laufe der Zeit und damit verändern sich auch unsere Ansichten, Gefühle und persönlichen Bedürfnisse. Die Autorin beschreibt in einer wirklich schönen Art und Weise, wie die sympathischen Charaktere Rahel und Peter mit diesem Thema und der Situation umgehen.

    Der Roman ist gefühlvoll, beeindruckend und regt zum Nachdenken an. Eine klare Weiterempfehlung für das Buch und die Autorin Daniela Krien.

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  • 4 Sterne

    Miss.mesmerized, 28.07.2021

    Als Buch bewertet

    Viele Jahrzehnte schon gehen Rahel und Peter gemeinsame Wege, doch nachdem die Kinder erwachsen und ausgezogen sind, haben sie immer weniger gemeinsam. Rahel hofft, im Urlaub wieder zueinander zu finden. Drei Wochen werden sie auf dem Bauernhof eines befreundeten Paares verbringen und sich dort um alles kümmern, während diese in einer Reha sind. Sie schätzen und respektieren sich, aber die Liebe, die einmal da war, scheint sich verflüchtigt zu haben, in getrennten Betten liegen sie wach, sinnieren über sich, ihr Leben, ihren jeweiligen Beruf und natürlich auch darüber, was die Pandemie so verändert. Mal scheinen sie sich anzunähern, dann jedoch driften sie so weit auseinander, dass das Hand Reichen unmöglich erscheint.

    Daniela Krien greift in ihrem Roman ein schwieriges Thema auf: wie geht man nach mehreren Jahrzehnten gemeinsamem Leben mit möglichen Rissen in der Beziehung um? Kann man jenseits der Mitte des Lebens nochmal neu beginnen, allein oder zu zweit, was ist wirklich wichtig, wenn plötzlich gleich von mehreren Seiten Bedrohungen aufziehen? Rahel wie auch Peter sind reflektierte Akademiker, die sich nicht von ihren Emotionen leiten lassen, im Gegenteil, diese scheinen oftmals gar nicht zugänglich, doch nicht auf alle Fragen des Lebens gibt es rationale Antworten.

    Als Leser ist man bei Rahel, die als Psychoanalytikerin täglich ihren Klientel hilft klar zu sehen, Konflikte zu erkennen und zu lösen, in ihrer eigenen Beziehung, aber auch jener zu ihrer Tochter, ebenso hilflos dasteht, wie diejenigen, die bei ihr Hilfe suchen. Sie liebt Peter immer noch, ist sicher aber unsicher, ob er das genauso empfindet. Ihr Körper sendet Signale aus, doch sie kann sie nicht lesen und so auch kaum Antworten darauf finden, wo sie selbst steht.

    Der Alltag auf dem Bauernhof ist konkret, die Pflanzen müssen gegossen, die Tiere versorgt werden, so ganz anders als ihr theoretisches Dasein Zuhause. Aber der idyllische, einfache Hintergrund liefert auch Ablenkung und Flucht, so dass sie kaum dazu kommen das anzusprechen, was besprochen werden muss. Es ist ein zögerlicher Tanz, keiner von beiden will verletzen oder Grenzen übertreten, doch genau das Unausgesprochene verursache gleichermaßen Schmerz.

    Die Autorin fängt die widersprüchlichen Empfindungen, die feinen Wahrnehmungen und Verletzlichkeiten der Figuren überzeugend ein. Gerade die Unfähigkeit die großen Gefühle anzusprechen setzt sie so überzeugend um. Rahel wie auch Peter wirken authentisch, ebenso ihre Konflikte. Eine detailgenaue Studie menschlicher Empfindungen an einem möglichen Wendepunkt im Leben.

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  • 5 Sterne

    brauneye29, 28.07.2021

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt:
    Eigentlich sollte man meinen, wenn man fast 30 Jahre verheiratet ist, dass der Beziehung nichts mehr passieren kann. Aber mitunter kommt es anders. So geht es Rahel und Peter. Langsam hat sich die Liebe aus der Beziehung verabschiedet, ein Urlaub soll nun zeigen, was noch da ist. Können sie die Liebe noch retten?
    Meine Meinung:
    Das war ein Buch der leisen Töne, das zunächst wirklich unaufgeregt daher kommt, mit zunehmender Seitenzahl aber immer intensiver wird und einen auch zwingt, sich mit der eigenen Situation auseinanderzusetzen. Ich fand es ungeheuer interessant erzählt, zudem hat das Buch einen ungeheuer angenehmen Schreibstil, der einen förmlich durch das Buch zog. Ich kann eigentlich jedem dieses Buch ganz besonders ans Herz legen, denn es ist einfach gut und wird auch noch ein wenig länger in mir nachhallen.
    Fazit:
    Toll!

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  • 5 Sterne

    Michel P., 03.07.2021

    Als Buch bewertet

    "Der Brand" von Autorin Daniela Krien behandelt ein Thema, das vielen Paaren in langjährigen Beziehungen mehr oder weniger bekannt sein dürfte. Wie beeinflusst der Faktor Zeit unsere Beziehungen, Gefühle, Lebensphasen und alltäglichen persönlichen Bedürfnisse. Durch den detailreichen Schreibstil und der sympathischen Charaktere fliegen die Seiten nur so dahin. Man kann sich auf Anhieb in die Lage des Paares hineinversetzen. Eine grandios berührende Geschichte über das Leben, die Liebe und das gemeinsame Fortschreiten einer Beziehung. Dieser Roman ist zugleich inspirierend wie er beziehungstechnisch zum Nachdenken anregt. "Der Brand" ist ein gefühlvoller und beeindruckender Roman, der auch nach der Lektüre noch einige Zeit nachwirkt. Daher gibt es von mir für ein wieder einmal tolles Buch vonm Diogenes Verlag volle fünf Sterne.

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  • 4 Sterne

    Bookflower173, 27.08.2021

    Als Buch bewertet

    Wie stark kann eine Liebe sein?

    Inhalt:

    Rahel und Peter sind fast 30 Jahre verheiratet. Zwischen ihnen hat sich einiges verändert, vor allem die Liebe scheint nicht mehr vorhanden zu sein. Nachdem ihr ursprünglicher Urlaub ins Wasser gefallen ist, verbringen sie ihren Urlaub auf dem Bauernhof von ihren Freunden Viktor und Ruth. Ob der Urlaub hilft, um sich über ihre Ehe auszusprechen?

    Meinung:

    Das Buch liest sich sehr gut in einem Rutsch durch. Der Schreibstil ist angenehm und leicht, auf poetische Akzente wird verzichtet, was bei dieser Thematik sehr gut ist. Schließlich soll die Ehesituation zwischen Rahel und Peter nicht beschönigt werden.

    Rahel und Peter sind ganz unterschiedliche Personen. Wir erfahren nur die Sicht von Rahel. Es wird darüber gesprochen, wie es zu der Entfremdung in der Ehe gekommen ist, über Fehler und Veränderungen in der Ehe. Langsam nähert man sich der Frage, was nach all den Jahren in einer Ehe noch vorhanden sein muss und wie viele Veränderungen akzeptabel sind. Die nicht beschönigende Abhandlung der Ehekrise mochte ich sehr.

    Ihre Kinder Selma und Simon besuchen ihre Eltern auf dem Bauernhof. Gerade Selma sorgt ordentlich für Trubel. Dabei kommt auch die komplizierte Mutter-Tochter-Beziehung zur Sprache, die ich interessant fand, aber den Fokus etwas verrückt hat. Zudem gibt es noch einen überraschenden Fund auf dem Bauernhof, der Rahel beschäftigt. Ohne zu spoilern, hat mich der Handlungsstrang, der vom dem Fund ausgeht, zum Ende hin sehr berührt.

    Für mich wurden zu viele zeitgenössische Themen in den Roman gepackt. Ich hätte stattdessen mehr über die Beziehung zwischen Rahel und Peter erfahren wollen. Ihre Entwicklung wurde nicht sehr tiefgründig beschrieben. Das offene Ende ist in Ordnung, aber es wurden zu viele Dinge unbeantwortet gelassen, sodass ich etwas enttäuscht war.

    Die Figuren sind sehr authentisch gezeichnet worden. Jede Figur hat Stärken und Schwächen, positive und negative Dinge an sich. Auch wenn ich manchmal von der einen oder anderen Figur genervt war, mochte ich die realistischen Figuren sehr.



    Fazit:

    Der Roman zeigt, wie unterschiedliche Ehen sein können und wie sie sich verändern können. Die Figuren sind sehr authentisch und man kann ihre Gedanken und Handlungen größtenteils nachvollziehen. Die vielen zeitgenössischen Themen haben mir nicht so gut gefallen und ich hätte mich über ein paar Seiten mehr gefreut.

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