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  • 5 Sterne

    Daggy, 12.12.2023

    Madina, die aus einem Land in dem Krieg herrschte geflohen ist, fühlt sich inzwischen in der geräumigen schönen Wohnung wohl. Sie hat mit Laura, der Tochter der Vermieterin eine gute Freundin gefunden, die sie sehr unterstützt. Madina empfindet nach den Strapazen der Flucht und der Ablehnung der Nachbarn, endlich sowas wie frei-sein. Ein Therapeutin und ihre frühere Klassenlehrerin machen ihr immer wieder Mut.
    Doch dann ist der Krieg aus und ihre Tante möchte zurück in das Land, in dem Madinas Vater vermisst wird. Madina macht sich mit der Tante auf den Weg in das Land ihrer Vorfahren, indem ihnen Misstrauen und Ablehnung entgegengebracht wird.
    Der Leser erfährt nicht um welches Land es sich da handelt, aber es hat noch sehr altmodische Strukturen und auch damit tut sich die inzwischen Jeans tragende Madina schwer. Ein wenig erinnert mich das an meine Jugend in den 1960er Jahren. Auch da war der Mann noch „der Herr im Haus“ und hatte das Sagen. Aber viele Mütter hatten sich im Krieg emanzipiert und wollten nicht wieder gehorchen. Auch hier wurden die Gesetzte erst in den 1970er Jahren geändert.
    Madina erinnert sich an die Gerüche, ich habe da auch oft Verbindungen, auch meine Erinnerungen werden häufig durch einen Geruch hervorgerufen.
    Madina muss ich entscheiden, bleibt sie hier oder geht sie in ihr altes Land zurück? Würde sie damit nicht auch ihre Freiheit aufgeben?
    Die Erzählung resultiert aus Madinas Tagebuch, aber es gibt keine Daten, nur 3 Teile und 24 Kapitel. Madina erzählt uns diesen Teil ihres Lebens in wunderschönen Worten und poetischen Vergleichen. Mir gefiel es sehr gut diese schönen Sätze zu lesen.
    Ein Buch über Flucht, Ankommen, Fremdsein und Zurückblicken, dass vieles nur anreißt und doch wissen wir, worum es geht.

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  • 4 Sterne

    Cattie, 12.11.2023

    Als dritter Band in der Reihe um Madina konzipiert soll "Der Geruch von Ruß und Rosen" auch losgelöst von den Vorgängerbänden "Dazwischen, Ich" und "Dazwischen, Wir" von Julya Rabinowich gelesen werden können, der Madina auch wieder zurück in ihr Heimatland führt. Während sich der Vorgängerband eher mit der gesellschaftlichen Reaktion auf Flüchtlinge konzentrierte, thematisiert dieser Band das generationenübergreifende Trauma von Flucht und Migration.

    Die beiden Vorgängerbände haben mir gut gefallen und mir war die Welt um Madina und ihre Familie während des Lesens gleich wieder sehr präsent. Ich glaube jedoch, dass es teilweise schwierig ist, in die Geschichte reinzukommen und einzelne Plotstränge nachzuvollziehen, ohne die Vorgänger zu kennen. Wenn der Band für sich stehen sollte, hätte es hier meiner Meinung nach noch einige zusätzliche Erklärungen oder eine voranstehende Zusammenfassung der vorherigen Ereignisse gebraucht. Gerade kleinere Anspielungen und Anmerkungen sind so sicherlich für neue Lesende schwer einzuordnen. Daher würde ich vor der Lektüre empfehlen, auch die beiden Vorgängerbände zu lesen.

    Auch "Der Geruch von Ruß und Rosen" liest sich sehr flüssig, die Sprache ist relativ einfach gehalten, passend zur Erzählperspektive Madinas, und bietet sich daher trotz der Thematik auch für eine jüngere Leserschaft an. Auf allzu graphische Beschreibungen wird größtenteils verzichtet, in meinem Kopf spielte sich jedoch schon gleich ein ganzer Film ab, der für die Bildhaftigkeit des Romans spricht.

    Inhaltlich Madina warten auf Madina in diesem Buch einige weitere Schicksalsschläge, aber sie wächst auch über sich hinaus und zeigt, dass sie sich immer mehr zu einer emanzipierten, eigenständigen Frau entwickelt. Insbesondere ihre Mutter zeigt in diesem Band, wie weit sie sich seit der Ankunft der Familie in Deutschland entwickelt hat und wie viel Stärke sie gewonnen hat - sie habe ich in diesem Buch noch einmal sehr zu schätzen wissen gelernt. Angemessen fand ich die Thematisierung von Madinas Liebesleben, jedoch möchte ich hier nicht spoilern.

    In Bezug auf den dargestellten Raum spielt ein kurzer Teil des Romans in Madinas Heimatland, jedoch fand ich diesen Teil etwas zu kurz geraten. Hier hätte gerne noch ein wenig verweilt werden können, um der Leserschaft die Umstände und Zustände vor Ort noch näherzubringen. Da Madinas Heimatland explizit nicht namentlich gekennzeichnet wird, hätten genauere Beschreibungen vielleicht doch zu konkreten Assoziationen geführt, doch hätte ich mir gewünscht, in diesen Szenen vor Ort auch ein wenig mehr über Madinas früheres Leben zu erfahren, gerade auch um die Schwierigkeit der Anpassung an das neue Leben in Deutschland besser zu verdeutlichen.

    Auch wenn Madinas Weg viele Hindernisse im Weg stehen, werden diese oft sehr schnell aus dem Weg geräumt. Dies passiert oftmals insbesondere in Form von Laura und ihrer Familie, die immer mit Geld zur Stelle sind, wenn dieses benötigt wird. Zwar ist dies für Madina und ihre Familie hilfreich, auf einer literarischen Ebene empfinde ich diese Lösungen allerdings als zu einfach und konstruiert; sie wirken für mich weniger realistisch, mit denen sich viele Menschen in Madinas Situation sicher nicht identifizieren können.

    Alles in allem hat mir der Roman trotzdem gut gefallen und sollte ein weiterer Band erscheinen, würde ich mich sehr freuen.

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  • 4 Sterne

    Ercan A., 09.11.2023

    Julya Rabinowich schickt den Leser auf eine Reise in den Schicksaal Medinas, des Mädchens, welches in jungen Jahren schnell erwachsen werden muss. Die Einblicke in die Gedanken und Sorgen Madinas um ihre mitgereisten Familienmitglieder beschreibt die Autorin sehr ruhig und empathisch, ohne falsches Mitleid zu vermitteln.

    Nach meiner Rezension habe ich bei anderen Rezensenten gelesen, dass Julya Rabinowich zwei vorgänger Romane geschrieben hat. Trotz ohne die Kenntnis über den Inhalt der ersten zwei Bände war es für mich kein Problem, hier Anschluss zu finden und mit zu kommen.

    Der Roman zeichnet sich durch seine angenehme Sprache und flüssigem Schreibstil aus. Die Gefühlswelt der jungen Madina wird sehr genau beschrieben und verleiht dem Leser eine sehr bildliche Darstellung in ihre kriegsgebeutelte Vergangenheit und "friedlichen" Gegenwart. Madina versucht als geflüchtete in einem fremden Land Fuß zu fassen und muss sich zugleich gegen vielen Vorurteilen und Widerstand behaupten. In der Story wird der Spagat des Mädchens zwischen der eigenen Kultur/ Tradition und der modernen neuen Welt sehr gut beschrieben.

    Spannend und mitreisend finde ich den Teil, als Madina in ihre Heimat zurückkehrt, um ihrem Vater zu suchen. Hier muss sie sich erneut ihrer Vergangenheit stellen, um für sich einen Neuanfang zu finden. (Hier will ich nicht so viel spoilern)

    "Der Geruch von Ruß und Rosen" von Julya Rabinowich präsentiert mit Madina eine lebensechte und fesselnde Erzählerin und Protagonistin. Sie ist die Hauptfigur in einem Roman, der sich äußerst flüssig liest und sich auf eindrucksvolle Weise mit tiefgreifenden Themen auseinander setzt.

    Ich finde, dass es sich lohnt diese Lektüre zu lesen, sich Gedanken zu machen und es mit den aktuellen Geschehnissen im Lande zu vergleichen…

    Wortgleich findet ihr meine Rezension auf Lovelybooks und Lesejury.

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  • 4 Sterne

    schaebelchen, 15.10.2023

    Auch, wenn ich die anderen Bücher über das Flüchtlingsmädchen Madina nicht gelesen habe, habe ich mich schnell eingelesen. Die Autorin schreibt in knappen Sätzen und verständlich und spricht so Jugendliche und auch Erwachsene an.

    Madina hat in Deutschland bereits Fuß gefasst, hat erste Freundschaften geschlossen und fängt an, ihre Zukunft zu planen. Durch ihre Kriegserfahrungen und ihre Flucht ist Madina sehr früh erwachsen und verantwortungsvoll geworden und kümmert sich sehr um ihre Angehörigen, sie versucht allerdings, sich nach und nach etwas davon zu lösen, damit es nicht ihre ganze Kraft aufbracht.

    Die Geschichte um Madina und ihrem vielfältigen Umfeld aus Familie und Freunden zeigt verschiedene Perspektiven der Integration auf. Es hat mich Anfangs irritiert, dass das Fluchtland offen bleibt, aber es passt dann doch. Jeder Krieg bringt Menschen auf die Flucht, bringt Not, Angst und grausame Taten hervor, die Menschen an ihre Grenzen bringt. Das wurde sehr gut erzählt und regt dabei sehr zum Nachdenken an.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Raphaela B., 05.10.2023

    Man könnte annehmen, dass ein Roman, der die Geschichte von Flüchtlingen erzählt, mit ihrer Flucht beginnt und das "Happy End" darin besteht, sicher auf festem Boden anzukommen. Die jugendliche Madina erzählt in diesem Tagebuch jedoch von ihrer Zeit der anhaltenden Fremdheit, selbst nach über einem Jahr an einem Ort, der nun mal nicht ihre Heimat ist.
    Ihre Heimat ist untrennbar mit den Schrecken des Krieges verbunden, aber auch mit den Erinnerungen an die duftenden Rosen bei ihrer Oma. Diese kostbaren Erinnerungen kann ihr niemand nehmen, jedoch genauso wenig die traumatischen Erfahrungen des Krieges.
    Mit ihrem Tagebuch versucht Madina, die Gedanken in ihrem Kopf zu ordnen. Sie stellt Fragen zur Schule, zu den täglichen Anfeindungen, zu den vielen Problemen, die ihre Familie auf sie abwälzt, und zu den noch ungelösten Geheimnissen.

    Obwohl Madina nicht mehr im Kriegsgebiet ist, hat sie Grenzen überschritten, die ihr ein normales Leben verwehren, besonders im Vergleich zu ihrer neuen Freundin Laura wird ihr das immer wieder bewusst. Dabei bleibt unklar, aus welchem Land Madina geflüchtet ist, es wird immer nur von "meinem Land" und "meiner Sprache" gesprochen. Das stört beim Lesen absolut nicht, vielmehr wird klar, dass es so wie Madina, schrecklich vielen Menschen geht.

    Die Sprache ist wunderschön, bildlich und ein Kunstwerk an sich. Trotzdem lässt der Roman einen universellen Zugang zu, sodass sich niemand davor drücken kann, sich mit ihrem Schicksal auseinanderzusetzen.

    Ein beeindruckender und zeitnaher Roman über Flucht und das Leben danach erzählt aus der Perspektive einer starken jungen Frau. Man kann diesen Teil der Geschichte gut lesen, ohne - wie ich - die anderen Teile über Madina zu kennen, trotzdem werde ich diese auf jeden Fall nun auch noch lesen.

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 22.08.2023

    Nach einem Krieg

    Die Autorin Julya Rabinowichführt uns in ihrem Roman Der Geruch von Ruß und Rosen, i die Zeit, nach einem Krieg.
    Sie schreibt in einfache und starke Sprache über die Erlebnissen und Empfindungen von Emigranten, mit denen sie sich unterhalten haben.

    Der Icherzählerin und ihren Personen kann der Leser richtig Nahe sein.
    Madina ist ein junges Mädchen
    das zur Schule geht und gut intrigiert ist.
    In der Familie muss sie oft für die Mutter und Großmutter wichtiges übersetzen. Bis es ihr mal Zuviel wird, sie muss ja auch für ihr Abi lernen.

    Der Roman ist fassettenreich, spannend und sensibel.
    Es ist ein Jugendbuch, das auch für Ältere Spannend ist.

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