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  • 5 Sterne

    Bibliomarie, 26.03.2021

    Ein Mann läuft über den Friedhof einer Kleinstadt und sucht eine bestimmte Grabstätte. Dabei schweifen seine Gedanken in die Vergangenheit, in den Sommer, der für ihn als 16jährigem Schüler ein prägender war.

    Friedrich hat Schulprobleme, um noch einmal versetzt zu werden, sind Nachprüfungen in Latein und Mathe fällig. Statt Sommerferien verdonnert ihn seine resolute Mutter zu einem Aufenthalt bei seinem Großvater, einem strengen und unnahbaren Mediziner. Trotz aller Vorbehalte empfindet Friedrich den Aufenthalt als prägend. Das liegt sicher auch an der liebevollen Großmutter Nana, die Friedrich von ihrer außergewöhnlichen Liebesgeschichte erzählt und auch an Beate, seiner ersten Liebe, die kurz vor den Ferien im Stadtbad kennengelernt hat. Es liegt aber auch am Großvater, der ihn wie einen Erwachsenen behandelt, nichts fordert, aber Möglichkeiten aufzeigt. Besonders als sein Freund Johannes in eine schlimme Krise gerät.

    Ewald Arenz erzählt wunderschön, es ist das zweite Buch, das ich von ihm lese und wieder kann ich von der ersten Seite an in seine Geschichte eintauchen. Er beschreibt die Schmerzen und Freuden des Erwachsenwerdens sensibel und voller Verständnis. Seine Figuren werden lebendig und bleiben im Gedächtnis. Ich glaube, das gelingt nur, wenn ein Autor seinen Protagonisten nahe ist und dies dem Leser vermitteln kann. Man leidet mit ihnen, freut sich mit ihnen und streift mit ihnen durch die Treffpunkte ihres Sommers, ob es das nächtliche Eindringen ins Schwimmbad oder die Treffen in einer alten Bauruine sind.

    Wenn dieser Sommer zu Ende geht, geht auch Friedrichs Kindheit zu Ende und mit dem Rückblick schließt sich der Kreis.

    Ich sage das nicht oft, aber dieses Buch hat mich richtig beglückt.

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  • 5 Sterne

    Marie aus E., 30.03.2021

    Das Cover deutet es schon an, es geht um den Sommer, in dem sich große Teile der Zeit im Freibad abspielen.
    Der Sommer in der Jugend, in der der Übergang vom Kind zum Erwachsenen auf einmal so knallhart anklopft und in die Tür tritt.
    Der Sommer, in dem Unbeschwertheit und Freiheit und Tollkühnheit der Jugend anfangs noch dominieren, sich dann aber Trauer, Übernahme von Verantwortung und einfach die Komplexität eines Erwachsenenlebens in den Vordergrund schieben.

    Genau das ist es, was mir an dem Roman so gut gefallen hat. Die Stimmungen der einzelnen Facetten wurden so meisterlich transportiert. Die Unbeschwertheit im Freibad, kleine Mutproben, sich beweisen, die erste Liebe, Freundschaft, eine schöne Zeitreise für den Lesenden zurück in die eigene Jugend.
    Dann aber auch die Ernsthaftigkeit, die schlagartig Einzug hält. Die schulischen Probleme, das echte Kennenlernen der eigenen Familie, die hier wahrlich speziell ist. Vom abweisenden, distanzierten Stief-Großvater zur herzlichen Großmutter, die aber in ihrem Leben Prioritäten gesetzt hat, die für mich befremdlich waren.
    Gut gefallen hat mir auch der Aspekt der Übernahme von Verantwortung, die Frieder nicht scheut. Sowohl für eigene Fehler als auch für Freunde. Aber auch das Bewusstsein, dass man in dieser Übergangszeit vermutlich mehr denn je Menschen um sich braucht, die einen unterstützen.

    Ja, der Roman hat mich fasziniert. Es ist ein Buch, das ohne großes TamTam auskommt und doch so fesselt. Ich war beim Lesen dabei, in diesem Sommer, hatte immer Bilder vor meinem geistigen Leseauge, auch von dem fiktiven Handlungsort.
    Einfach schön!

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  • 5 Sterne

    Angelika T., 18.05.2021

    Gefühlvoll und verzaubert – der Sommer des Erwachsenwerdens…
    Die großen Ferien stehen bevor, aber für Frieder fällt der Urlaub mit der Großfamilie flach. Er darf bei seiner liebevollen Nana und dem unnahbaren Großvater für die Nachprüfungen lernen. Doch der Großvater erweist sich als sehr menschlich – nur vormittags wird gebüffelt. Und so verbringt Frieder mit seiner Schwester Alma, die ein Praktikum macht, und seinem besten Freund helle Sommernachmittage. Und verliebt sich unsterblich in Beate…
    Ewald Arenz versteht es nicht nur, den Duft, die Wärme und den Flair eines Sommertages einzufangen, sondern findet auch die richtigen Worte, wenn es um die ersten zarten Bande der Liebe zwischen jungen Menschen geht. Ohne Kitsch und sehr real lässt er Frieder die Story seiner 80er-Jahre-Ferien erzählen und man kann an der Leichtigkeit und Unbeschwertheit teilhaben. Sonne, Wind oder Regenwetter – alles spielt keine Rolle, wenn es um Abenteuer, Wagemut und Spaß geht! Aber leider macht der Ernst des Lebens vor Frieder und seinen Freunden nicht halt, es gilt, auch Schmerz, Emotionen, Verletzungen und Ablehnung zu ertragen. Und zu verstehen, dass das Leben Überraschungen bereithält, auf die man keinen Einfluss hat, aber Familie und gute Freunde einem zur Seite stehen.
    Ein zauberhafter Roman, sehr bewegend geschrieben, sehr liebevoll formuliert und verführerisch nostalgisch – man möchte mit eintauchen in Frieders „großen Sommer“!
    Eine herzenswarme, sehr empfehlenswerte Geschichte!

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  • 5 Sterne

    Mariola P., 26.03.2021 bei bewertet

    Frieder muss Nachprüfungen in Mathe und Latein machen, das heißt kein Familienurlaub und noch schlimmer - sechs Wochen bei seinem strengen Großvater. Keine schöne Aussichten für der Sommer , meint Frieder und dann wie im Leben ist, kommt alles anders, diese Sommer wird die beste und unvergessliche , diese Sommer wird voll mit Liebe und in diesen Sommer Frieder wird die wahre Großvater kennen lernen....

    Wunderschönes Buch, berührend, emotional und sehr warmherzig, beim lesen kommen viele Erinnerungen aus eigenem jugendlichen Zeiten, die Geschichte von Frieder und seinem Start in seine erwachsene Leben ist sehr lebendig und authentisch, seine Probleme und sein Gefühlswelt kommen beim Leser sehr vertraut , weil jeder von uns hat fast das gleiche gemacht.

    Der Schreibstil ist einfach, flüssig und leicht zum lesen, das Buch fesselt von die erste bis zum letzte Seite, die Protagonisten sind mir sehr nah , der Autor hat geschafft dass zwischen denen und mir eine Art von Verbundenheit ist entstanden.

    Ein großartiges Buch mit großartigem Cover zum berühren .

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  • 4 Sterne

    Marapaya, 11.04.2021

    Comedent qui morituri

    Als junger Mensch erwartet man nichts sehnsüchtiger, als endlich erwachsen zu sein und eigene Entscheidungen treffen zu dürfen. Klug ist man ja schon. Klüger als die Erwachsenen in jedem Fall. Die haben ja keine Ahnung vom jung sein, von der Ungeduld, dass das Leben endlich beginnt. Wenn man dann erwachsen ist, kann man diese kurze Zeit der Jugend nicht mehr vergessen. Damals lag die Welt und das ganze Leben noch vor einem. Alles war so intensiv, Achterbahnen der Gefühle, die Suche nach sich selbst, die Zukunft voll mit Träumen, Ideen und Vorstellungen. Friedrich ist da gerade mittendrin. Eigentlich läuft es nicht so gut für ihn. Seine Versetzung ist gefährdet, mal wieder, und darum darf er nicht mit in den Familienurlaub, sondern soll zum Lernen für die Nachprüfungen in Mathe und Latein die Ferien bei seinen Großeltern verbringen. Aber da sind ja noch seine Schwester Alma, die gerade ein Sommerpraktikum im Altenheim absolviert, sein bester Freund Johann und das Mädchen im flaschengrünen Badeanzug aus dem Freibad. Da wird Friedrich den Sommer bei seinem strengen Großvater wohl überleben.
    Ewald Arenz hat einen bemerkenswerten Jugendroman geschrieben. Er spielt in den frühen Siebziger Jahren, in denen Telefonzellen das Tor zur Welt bedeuten und digitale Ablenkung noch reine Zukunftsmusik war. Es geht um die erste Liebe, um Freundschaft und Verantwortung. Die vier Jugendlichen gehören zu der ersten Generation, die nach dem Krieg geboren wurde und für die das Leben in erster Linie unbeschwert zu sein scheint. Der Krieg ist eine Erzählung aus der Welt der Erwachsenen, auf sie allein wirft er noch seine Schatten.
    Arenz jugendliche Figuren sind grundsympathisch. Sie haben Tiefe, Charakter und düstere Ecken in ihren Köpfen. Sie sind gleichsam ernsthaft und idiotisch unvernünftig. Mein jugendliches Ich wäre gern mit ihnen befreundet gewesen.
    Arenz kann aber auch glaubhafte erwachsene Charaktere zeichnen. Frieders Großvater ist ein harter, unbeugsamer Mann. Ein Medizinier, in den sich Frieders Großmutter rettungslos verliebte und die Ehe einging, obwohl er ihre Kinder aus erster Ehe nicht im gemeinsamen Leben erlaubte. Das ist sowohl für Frieder als auch für mich als Leser völlig unvorstellbar. Vor allem weil Nana, Frieders Oma, so eine liebevolle, warmherzige und kreative Frau ist. Arenz Erwachsene sind fast ausschließlich Vorbildfiguren oder nebensächlich. Sie sind weder Stereotypen noch Lichtgestalten. Es sind Frieders Augen, durch die wir Leser sie betrachten. Und Frieder entdeckt in diesem Sommer neue Seiten an den Erwachsenen in seinem Umfeld. So wie er auch schmerzlich neue Seiten an sich und an seinen Freunden entdecken muss.
    Ich bin beeindruckt, wie leicht Ewald Arenz seinen dichten, komplexen Roman erzählt. Wie schnell er mich mitten hinein in diesen Sommer holt, in dem die Stunden mal unendlich langsam und dann wieder rasend schnell und voller Herzklopfen vergehen. Ein kluger, vielschichtiger Ausflug in die Zeit der Jugend, die uns letztlich alle auf die ein oder andere Weise geprägt hat.

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  • 5 Sterne

    Milagro, 02.04.2021

    Ich kannte bisher kein Buch des Autors, sein Name war mir bekannt, aber wie das halt manchmal so ist, man sieht ein Cover, liest die ersten Sätze und dann wirft es einen einfach um. Ich habe diese Geschichte verschlungen. Ab und zu dann das Buch zur Seite gelegt, weil es ja nur etwas über 300 Seiten hat und ich wollte jede einzelne davon genießen. Der Leser findet sich in den Sommerferien, Frieder, ein junger Mensch, der einem sofort ans Herz wächst, lernt in diesen wenigen Wochen die gesamte Bandbreite des Lebens kennen. Das ist herrlich, tieftraurig, ungestüm.und melancholisch. Dabei ist es so anrührend, dass man die Hauptperson gar nicht mehr missen möchte im eigenen Leben. Der Autor schreibt so bildgewaltig, dass er den Leser regelrecht verzaubert. Klug wirft er Fragen auf, die jeder auch für sich selbst überdenken und zu beantworten versuchen wird, selbst wenn das Buch schon lange gelesen im Regal steht. Ganz großes Kopfkino, unbedingt lesen!

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  • 5 Sterne

    Fredhel, 29.03.2021

    Wie eine frische Brise wirkt der neueste Roman von Ewald Arenz auf mich. Ein Mann, Friedrich, erinnert sich an den Sommer seines Erwachsenwerdens, der zeitgleich den Beginn seiner großen Liebe markiert. Friedrich ist ein ganz normaler Junge, der irgendwie den Anschluss in der Schule verpasst hat und nun den ganzen Sommer für die alles entscheidende Nachprüfung büffeln muss. Er verbringt die Nachmittage mit seinen Freunden, aber die Zeit ist nicht nur unbelastet, sondern sein bester Freund tickt plötzlich völlig aus.

    Der Autor bringt trotz der Leichtigkeit seiner Sprache eine Tiefe in die Handlung, die diesen Roman von Trivialliteratur absetzt. Man spürt den Umbruch in der Persönlichkeit Friedrichs, der mehr und mehr Verantwortung nicht nur für sein eigenes Leben übernimmt und der alle Gefühle des ersten bittersüßen Verliebtseins auskosten kann.

    Ein schönes Buch, das mich inspiriert, mehr von diesem Autor zu lesen.

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  • 5 Sterne

    fredhel, 29.03.2021 bei bewertet

    Wie eine frische Brise wirkt der neueste Roman von Ewald Arenz auf mich. Ein Mann, Friedrich, erinnert sich an den Sommer seines Erwachsenwerdens, der zeitgleich den Beginn seiner großen Liebe markiert. Friedrich ist ein ganz normaler Junge, der irgendwie den Anschluss in der Schule verpasst hat und nun den ganzen Sommer für die alles entscheidende Nachprüfung büffeln muss. Er verbringt die Nachmittage mit seinen Freunden, aber die Zeit ist nicht nur unbelastet, sondern sein bester Freund tickt plötzlich völlig aus.

    Der Autor bringt trotz der Leichtigkeit seiner Sprache eine Tiefe in die Handlung, die diesen Roman von Trivialliteratur absetzt. Man spürt den Umbruch in der Persönlichkeit Friedrichs, der mehr und mehr Verantwortung nicht nur für sein eigenes Leben übernimmt und der alle Gefühle des ersten bittersüßen Verliebtseins auskosten kann.

    Ein schönes Buch, das mich inspiriert, mehr von diesem Autor zu lesen.

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  • 5 Sterne

    begine, 26.03.2021 bei bewertet

    Rückblick an die Jugend

    Der Schriftsteller Ewald Arenz hat eine hervorragende Erzählkunst. Schon sein Roman Alte Sorten konnte mich begeistern.

    In seinem neuen Roman „Der große Sommer“ führt er uns an eine Erinnerung.
    Der Protagonist Friedrich erinnert sich auf der Suche nach einem Grab auf dem Friedhof an seine Zeit als er 16 Jahre alt war.
    Seine Versetzung ist gefährdet. Für seine Nachprüfung, darf er nicht mit auf den Familienurlaub. Er soll von seinem Großvater Nachhilfe bekommen.

    Der Autor erzählt einfühlsam, manchmal witzig, aber auch mal nachdenklich von Friedrich Freundschaft mit Johannes, dem guten Verhältnis mit seiner Schwester und über die erste Liebe.
    Er lässt uns die Empfindungen und Ängste miterleben. Ich sah den Jungen, wie er sich manchmal blamierte, wenn er doch so cool sein wollte.
    Ewald Arenz versteht es glänzend, eine gute Atmosphäre zu vermitteln.
    Der Roman ist empfehlenswert.

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  • 4 Sterne

    Nil_liest, 01.04.2021

    Das Leben der Jugend zwischen zwei Buchdeckeln

    Nach „Alte Sorten“ (den Roman kenne ich nicht, wurde aber dezent gefeiert) kommt nun der neue Roman des Autors Ewald Arenz in die Buchhandlungen: „Der große Sommer“. Der Titel mutet etwas fade an, aber der Roman ist es nicht! Ja, ein großer Sommer für den Protagonisten Frieder. Eingebettet ist die Coming-of-Age-Geschichte des Jungen in seine vermasselte Prüfung. Er schafft zum zweiten Mal seinen Schulabschluss nicht und hat nur noch eine letzte Chance: Nachprüfung! Will heißen: Lernen über den Sommer und nicht mit der Familie in den Sommerurlaub fahren. Wo parkt man den Jungen, genau, beim Großvater, dem er zunächst nicht ganz so positiv gegenübersteht.
    Nun, da sind die beiden: Großvater und Enkel. Aber nicht nur die. Es gibt auch noch andere Personen, die wichtig sind für diese Geschichte sind: Alma, seine Schwester, Johann, sein bester Kumpel und die zunächst unbekannte Beate. Beate, wie ihr euch denken könnte, wird die Liebe, die es zu erobern gilt und damit ist nicht zu viel gespoilert.
    Denn was den Roman ausmacht ist das Erleben des Sommers, die Beziehungen Frieders, die sich definieren. Einige neu, wie die zu Beate, andere verändert wie die zum Großvater.
    Der Roman nimmt von Abschnitt zu Abschnitt Fahrt auf. Erst holpern wir im zweiten Gang einen Feldweg entlang und zum Schluss brettern wir mit allen mit den Figuren im 5ten Gang über die Autobahn. Natürlich bei offenen Fenstern. So empfand ich die veränderte Lage im Roman bis zum Schluss.
    Ewald Arenz erzählt feinfüllig und intensiv von den Momenten, die uns in der Jugend prägen und – let’s face it – in diesem Roman erkennen wir „Alten“ uns doch auch immer mal wieder selbst. Was natürlich auch den Reiz ausmacht einer solchen Geschichte, als Leser:innen schwelgt man dabei schnell mal in Erinnerungen. Natürlich eher im ersten Teil der Geschichte… Diese so bekannte Zerrissenheit wie der Autor es auf Seite 109 anmerkt: „Wie konnte man gleichzeitig ein kleines Kind sein, das von der Großmutter ein Brot gemacht bekam, und ein Junge, der gerade unglücklich verliebt war, und ein anderer Junge, der über russische Gulags las und fand, dass es nie wieder einen Krieg geben durfte, und außerdem jemand, der gerade erfahren hatte, dass es in seiner Kindheit ein Vierteljahr gegeben hatte, von dem er nichts mehr wusste?“
    Ein liebevoller Großvater macht das Leben leichter und auch wenn einige Szenen etwas heimelig anmuten und der Schluss ein wenig über das Ziel hinausschießt – in der Summe ein unterhaltsamer Roman, der lesenswert in diesem Frühling uns in die Hitze hinüberbegleitet.
    Coming-of-Age, Sommer, Liebe, das pralle Leben - ein Roman der uns mitnimmt Erwachsen zu werden.

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  • 4 Sterne

    buchgestapel, 10.07.2021

    Worum geht’s?
    Dass Frieder sowohl in Mathe, als auch in Latein durch seine Abschlussprüfungen gerasselt ist, könnte ihm fast egal sein. Um doch noch versetzt zu werden, muss er aber in die Nachprüfung – und das heißt, dass der Familienurlaub für ihn in diesem Jahr flach fällt. Zu allem Übel wird er dann auch noch zu seinem strengen Großvater geschickt, um den Sommer damit zu verbringen, sich auf die Nachprüfungen vorzubereiten. Seine einzige Rettung aus diesem Albtraum sind da sein bester Freund Johann und Beate, das Mädchen, das er im Schwimmbad kennen gelernt hat und einfach nicht aus dem Kopf bekommt.


    Meine Meinung:
    Mit Romanen tue ich mich hin und wieder mal ein wenig schwer, weshalb ich auch vor dem Lesen dieses Buches ein ganz kleines bisschen unsicher war, ob ich mich da wirklich dran wagen sollte. Die Neugierde hatte mich dann aber doch recht schnell gepackt, und was soll ich sagen – ich bin definitiv nicht traurig darüber, diese Geschichte in die Hand genommen zu haben.

    Was hier zunächst einmal wirklich überzeugt, ist der unglaublich anschaulich gestaltete Schreibstil, der sich sehr angenehm lesen lässt und die Geschichte schön kurzweilig macht.

    Auch die Charaktere fand ich äußerst ansprechend gestaltet, denn obwohl die realistisch gesehen so gar nicht meiner Generation entsprechen konnte ich mich doch ziemlich gut mit ihnen identifizieren und habe ihre Geschichten gerne verfolgt. Wirklich interessant fand ich dabei auch, wie authentisch sich mir die Gruppendynamik präsentiert hat – das habe ich nämlich schon lange nicht mehr so gelesen, was eine wirklich nette Überraschung an dieser Stelle war.

    Ein wenig schwer getan habe ich mich dann aber tatsächlich eher mit dem Schluss des Buches, denn jetzt nach Beendigung der Geschichte fühlt sich das für mich irgendwie noch nicht so wirklich rund an, auch wenn ich nicht einmal genau benennen kann, was mich da eigentlich stört.

    Insgesamt hatte ich beim Lesen aber auf jeden Fall viel Freude und habe Frieder und seine Freunde gerne durch ihren Sommer begleitet. Ein kleines bisschen hat mich das tatsächlich überrascht, auch wenn sich hier natürlich mal wieder die Vorzüge eines gelegentlichen Genrewechsels absolut treffend unter Beweis stellen.


    Fazit:
    Ich bin fast schon ein wenig unerwartet begeistert von diesem Buch und kann die Geschichte auch Nicht-Romanfans empfehlen, die Lust auf große Gefühle, einen anschaulichen Schreibstil und interessante Charaktere haben.

    Ich verteile dafür vier leicht beeindruckte Bücherstapel.

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  • 4 Sterne

    nicigirl85, 10.01.2022

    Titel: Die ersten Male der Jugend...

    Nachdem mir schon so oft von diesem Buch vorgeschwärmt wurde und Vergleiche zu Benedict Wells seinem Roman "Hard Land" gezogen wurden, musste ich einfach mal reinlesen und war direkt gefangen.

    In der Geschichte geht es um Frieder, der seinen Sommer wohl nicht so verbringen wird wie geplant, denn statt Urlaub steht Lernen auf dem Programm, wenn es mit der Schule noch etwas werden soll. Dazu soll er zu seinem Großvater, vor dem alle Angst haben. Na das kann ja heiter werden. Wird es wirklich so schlimm wie befürchtet?

    Das Besondere an dem Roman ist ganz klar, dass der Leser zurück in die Jugend versetzt wird, egal ob er eher oder später als Frieder groß geworden ist, denn die Themen und Probleme in dieser Zeit sind dann doch irgendwie dieselben. Auch wenn ich zu Beginn einige Taten der Jugendlichen als sehr albern empfand, so stellte ich doch bald beim Erinnern an eigene Erlebnisse fest, dass man genau solchen Mist eben auch gemacht hat und diesen nur gut verdrängt hat.

    Ich mochte zudem, dass sich die Familie annähert und Geheimnisse ans Licht kommen, über die kaum gesprochen wird. Vor allem die Sache mit den Tagebüchern der Großmutter fand ich sehr interessant.

    Und dann sind da eben auch die vielen ersten Male, die man eben nur als junger Mensch durchlebt und die einen später nicht mehr so erschüttern oder prägen wie bei diesem einen ersten Mal. Das hat mich sehr berührt, da man vieles davon viel zu schnell vergisst.

    Bei dem vorliegenden Roman bekommt man wirklich einen großen Sommer serviert, wie er wirklich immer nur ein einziges Mal passiert, meist kurz nachdem man die Schule verlässt.

    Und ich habe wieder etwas dazugelernt, was ich gern mag beim Lesen, denn nun weiß ich was Bossa Nova ist. Den Begriff hatte ich vorher noch nie gehört.

    Fazit: Ein berührender Roman über das Erwachsenwerden, der mich gut unterhalten hat. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

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  • 4 Sterne

    gst, 26.03.2021

    Erwachsen werden ist nicht leicht

    Frieder hat das Schuljahr nicht geschafft. Zum zweiten Mal! Um die Schule nicht verlassen zu müssen, hat er keine Wahl: Statt mit den Eltern und seinen Geschwistern ans Meer zu fahren, wird er dazu verdonnert, die Sommerferien lernend bei seinen Großelten zu verbringen.

    Es wird ein ganz besonderer Sommer für den 16jährigen. Er lernt nicht nur seine erste Liebe kennen, sondern entdeckt die Welt aus einem ganz neuen Blickwinkel.

    Ewald Arenz hat ein Buch geschrieben, das dazu einlädt, sich in seine längst vergangene Jugendzeit zurück zu träumen. Da kommt die Unsicherheit der Pubertät wieder hoch:

    „Wie konnte man gleichzeitig ein kleines Kind sein, das von der Großmutter ein Brot gemacht bekam, und ein Junge, der gerade unglücklich verliebt war, und ein anderer Junge, der über russische Gulags las und fand, dass es nie wieder einen Krieg geben durfte, und außerdem jemand, der gerade erfahren hatte, dass es in seiner Kindheit ein Vierteljahr gegeben hatte, von dem er nichts mehr wusste?“ (Seite 109)

    Der Autor hat eine Atmosphäre geschaffen, die den Leser verzaubert. Trotz des strengen Großvaters, der meint: „Verliebtheit ist eine temporäre Hormonvergiftung. Meist heilt sie von selbst ab“ (Seite 154) ist die ganze Geschichte mit den vielen Problemen der Jugend sehr liebevoll gestaltet. Bis schreckliche Dinge geschehen, die Frieder und seine Freunde überfordern.

    Ich habe das Buch sehr gern gelesen. Allerdings war es mir bis zu der Stelle, als alles aus dem Ruder lief, fast etwas zu glatt und harmonisch. Sehr gefallen haben mir das Cover und das dunkelgrüne Lesebändchen, das sich an die Farbe von Beates Badeanzug anpasste.

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  • 4 Sterne

    Kathrin R., 21.05.2021 bei bewertet

    Gutes Jugendbuch

    Ewald Arenz hat mich mit dem großartigen 3D-Cover sofort fasziniert, weil es so aussagekräftig ist und gleichzeitig geheimnisvoll wirkt.

    Zu Beginn des Buches habe ich mich mit dem Lesen etwa schwergetan. Auch wenn sich der Schreibstil flüssig lesen lässt, bin ich nur nach und nach in die Geschichte eingefunden. Auch fand ich die Geschichte immer wieder etwas langatmig, weshalb ich dem Inhalt nicht so leicht folgen konnte.

    Allerdings war ich nach circa der Hälfte des Romans in der Geschichte und dann fand ich die Geschichte sehr gut, weil Spannung aufkam und ich dadurch das Lesen deutlich besser fand. Daher bin ich sehr froh, dass ich einfach weitergelesen habe. Und dann hat mich das Buch nicht mehr losgelassen und ich bin voll in die Geschichte abgetaucht und habe diese Auszeit genossen.

    Auch finde ich die Protagonisten gelungen, weil sie toll gezeichnet sind und im Laufe des Buches eine Entwicklung mitmachen, die sich sehr gut nachvollziehen lässt. Es sind auch immer typische Eigenschaften von Jugendlichen enthalten, an die ich mich noch sehr gut erinnern konnte und die mich dadurch an vergangene Zeiten erinnert haben.

    Insgesamt ist es gutes Buch, welches vor allem als Jugendbuch ideal geeignet ist. Für mich als Erwachsene war es in manchen Punkten nicht tiefgründig und zum Teil vom Thema auch eher für jüngere Menschen geeignet ist.

    Von mir erhält das Buch 3,5 von 5 Sternen, weil es mich nicht vollständig überzeugen konnte.

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  • 4 Sterne

    Simone H., 29.03.2021

    Dieser Roman handelt von Friedrich, genannt Frieder, der mit seiner Schwester und zwei Freunden den großen Sommer seiner Jugend erlebt. Frieder muss aber für zwei Nachprüfungen lernen und wird dafür zum strengen und harten Großvater geschichickt. Doch dieser Sommer bringt nicht nur das erste Erwachsenwerden und einige Überraschungen, sondern auch Verluste und Schwierigkeiten mit sich.


    Ich habe mir anfangs ein wenig schwer getan in die Geschichte hineinzufinden und mich an die Formulierungen zu gewöhnen. An sich ist das Buch aber flüssig zu lesen und die Sprache wirkt authentisch.


    Besonders gut hat mir gefallen, wie die einzelnen Charaktere gezeichnet sind und hatte ich gleich eine Verbindung zu diesen. Die Haupterzählung wird auch immer wieder durch Einschübe aus der Gegenwart unterbrochen, was für mich immer die Spannung steigert.


    Auch wenn die Geschichte des einen besonderen Sommers als Jugendlicher nichts wirklich Neues ist, schafft es der Autor hier mit den geschilderten Erlebnissem mich persönlich komplett abzuholen. Auch haben mich einige Stellen wirklich berührt und mich selbst in die Vergangenheit getragen, was das Buch aus meiner Sicht eben auszeichnet!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magnolia, 25.05.2021

    Die Sommerferien stehen an und die Familie macht sich bereit, in den wohlverdienten Urlaub nach Italien zu starten. Frieder, von der Note 6 auf die 5 gerutscht, wird zur Nachprüfung zugelassen und somit heißt es für ihn anstatt Ferien sechs Wochen bei Großvater eingesperrt Latein und Mathe büffeln. Das sind ja schöne Aussichten! Zumindest seine große Schwester Alma bleibt hier, sie wohnt im Schwesternheim und absolviert ein Praktikum in einem Pflegeheim. Mit seinem besten Freund Johann verbringt er seine verbliebene freie Zeit bevorzugt im Schwimmbad und dort begegnet er ihr – Beate. Von nun an schwirrt sie in seinem Kopf, zieht ihn magisch an. So beginnt sein großer Sommer.

    Von jetzt an wohnt Frieder bei seiner Nana und Großvater, der einen zunächst sehr unnahbar vorkommt. Wie sich herausstellt, ist er ein lebenskluger und weitsichtiger Mann, der alle auf Abstand hält, keinen so richtig an sich herankommen lässt. "Großvater hatte mich sozusagen aktiv angefordert." Es sind Sätze wie dieser, die mich begeistern. Noch mehr solch großartiger Aussagen lese ich zwischendurch, lasse sie mir regelrecht auf der Zunge zergehen.

    Die erste zarte Liebe, das sich Umgarnen, sich annähern. Nicht recht wissen, wie man es anstellen soll. Man will den anderen beeindrucken, ihm gefallen. "Ich hätte zehn Minuten nicken können, so einverstanden war ich". Leicht, wie hingeworfen diese Worte. Hier stimmt Frieder seiner Angebeteten stumm zu.

    Es geht um Freundschaft, das Miteinander. Die Jugend ist die Zeit des Aufbruchs. Dem Leben eine Richtung geben, sich ausprobieren und auch mal scheitern. Nicht aufgeben, neue Wege suchen und auch Hilfe annehmen können. Der mitunter steinige Weg ins Erwachsenenleben muss gegangen werden und nur wer nicht aufgibt, wird ankommen.

    Frieder erzählt dem Leser von diesem einen Sommer, in dem er so viel Neues erlebt. Hier konnte er sich von der Kindheit verabschieden, sich einem nächsten Lebensabschnitt nähern. Momente voller Leben und Liebe, Vertrauen und Freundschaft wechseln sich ab mit ausgelassenen, sehr fröhlichen Augenblicken.

    „Der große Sommer ist tatsächlich ein sehr autobiografischer Roman. Verwoben mit viel Erdichtetem.“ So lässt uns der Autor wissen und so kann es auch nur sein. Welcher junge, noch sehr unerfahrene Mensch will sich nicht erproben, seine Grenzen zuweilen ausloten? Sich aus der Geborgenheit der Familie hinein ins Erwachsenenleben tasten heißt auch, Rückschläge wegzustecken. Aber auch auf Unbekanntes zugehen, die erste Liebe erspüren, sich ihr zu öffnen. Ganz einfach – sich die Welt erobern mit all ihren Facetten.

    Dass Frieder im Nachhinein diesen Sommer, der so gar nicht begann, wie er ihn sich vorgestellt hat, als groß empfindet, macht deutlich, dass vieles anders kommt, ja besser wird, als man zunächst meint. Ein ganz besonderes Buch, eine wundervolle Geschichte, die einen ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Sie zu lesen, macht nachdenklich, aber auch sehr glücklich.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kaffeeelse, 26.03.2021

    Ewald Arenz hat mich mit „Der große Sommer“ wieder begeistern können. Obwohl "Alte Sorten" in meinen Augen dennoch besser war. Doch dieses Empfinden lag an den beiden Protagonisten von "Alte Sorten". Frieder schafft es nicht so sehr bei mir einzuschlagen, wie das Sally und Liss geschafft haben. Doch das ist kein Manko, sondern liegt eher bei meiner Empathie, bei meinen Möglichkeiten. Denn dieses Einschlagen lag an den gezeichneten Charakteren Sally und Liss, ihren Unzulänglichkeiten, ihrer Art. Frieder ist natürlich anders, ein Junge, in seiner Art mir entfernt. Was natürlich nicht schlecht ist! Denn …

    Denn Frieder ist ein herrlich beschriebener Charakter. "Der große Sommer" ist eine wunderschöne Coming of age Geschichte, eine Geschichte des ersten Sprungs, der ersten Liebe und des ersten Unglücks. Frieder muss in diesem Sommer nachsitzen, für seine verhauenen Mathe und Latein Prüfungen bei seinem strengen Opa büffeln, dass er die Zweitprüfungen schafft, kann deshalb nicht mit seiner Familie in den Sommerurlaub fahren. In diesen Wochen erlebt Frieder alles: Freundschaft und Angst, Respekt und Vertrauen, Liebe und Vergänglichkeit und Enttäuschung, ist Täter und Opfer. Ein großer Sommer, der sein ganzes Leben prägen wird. Denn zum Glück gibt es seine Schwester Alma, seinen Freund Johann und Beate, das Mädchen im flaschengrünen Badeanzug 😊 , ebenso wie es die Großeltern gibt, Großvater und seine Nana. Ein Buch über einen Jungen, der langsam erwachsen wird. Empathisch, klug und spannend. Und ebenso ist dieses Buch eine Rückschau, eine Sicht auf eine vergangene Zeit, eine richtig schöne Reise in das Land der Erinnerungen. 😊


    Interessant fand ich die Information, dass eine vertrauenswürdige Leserin meint, dass die älteren Romane (Diamantenmädchen, Teezauberer und Schokoladenduft) von Ewald Arenz noch besser seien, als seine neueren Werke (Sorten und Sommer). Was diese Information wohl bewirken wird?!?! ...

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