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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 28.10.2020

    Als Buch bewertet

    Was wiegt schwerer – Trauer oder Wut?

    „Der Tod schafft aus der Welt, was eigentlich nicht wiedergutzumachen ist, und rückt alles ins beste Licht, unwiderruflich. Aus Mauro hat er einen Unschuldigen, fast schon einen Heiligen gemacht.“ (S. 38)
    Paula kommt nicht über Mauros Tod hinweg. Sie kann nicht mehr essen oder schlafen, ihre Gedanken kreisen außerhalb ihrer Arbeit nur um das letzte gemeinsame Mittagessen wenige Stunden vor seinem tödlichen Unfall – da hat er sie nämlich nach über 10 Jahren für eine Jüngere verlassen. Nur zwei Leute wissen davon, ihre beste Freundin und sein bester Freund und Geschäftspartner. Und weil sich Paula deswegen schämt, traut sie sich nicht, es ihrem Vater oder Mauros Familie zu erzählen. Sie glaubt, nicht (gut) genug gewesen zu sein und droht langsam an den ungesagten Worten zu ersticken. Zur Ablenkung und um Mauro nachträglich zu bestrafen, stürzt sich in eine Affäre und One-Night-Stands, die sie zwar nicht bereut, aber auch nicht genießen kann. „Halt dich von mir fern, wir tun uns nur weh.“ (S. 33)

    „Der Moment zwischen den Zeiten“ ist ein extrem emotionales Buch, eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Paula schwankt zwischen Wut, Scham und Trauer, ist sich nicht sicher, ob sie als Verlassene überhaupt trauern darf oder sich lieber freuen sollte, dass „die Neue“ ihn jetzt nicht bekommt. Aber sie liebt ihn auch noch, wird immer wieder von Erinnerungen an ihn überflutet – guten und schlechten. Und irgendwie hofft sie auch – dass alles nur ein Irrtum war, Gott ein Einsehen hat und ihr Mauro zurückschickt, dass das alles nie passiert ist. Dann quält sie sich wieder, indem sie seine Chats mit „ihr“ liest. Sie kann einfach noch nicht loslassen, ist noch nicht für einen Neuanfang bereit. „Alles steht still … Vielleicht, weil ich es nicht über mich bringe, ein neues Kapitel aufzuschlagen.“ (S. 182)

    Die Autorin Marta Orriols lässt Paula die Geschichte aus ihrer Sicht erzählen, dadurch erlebt man ihre Gedanken und Gefühle ungefiltert. Ich habe sehr mit ihr mitgefühlt, ihre unendliche Trauer und Wut, den nie verarbeiteten sehr frühen Verlust ihrer Mutter, der durch Mauros Tod wieder hochkommt. Paulas Gedanken drehen sich oft im Kreis, aber trotzdem macht sie langsam kleine Fortschritte.

    Ich mag den direkten und gleichzeitig poetischen Schreibstil von Maria Orriols sehr. „Wir sind erwachsen, ungebunden, frei wie der Wind. Vielleicht sind wir aber auch Gefangene genau dieser Freiheit.“ (S. 158)
    Außerdem muss ich von der Ausstattung des Buches schwärmen. Die Tulpen des Schutzumschlages finden sich auch außen und innen auf dem Bucheinband wieder und mache es zu etwas Besonderem.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Minijane, 12.10.2020

    Als Buch bewertet

    Doppelter Verlust
    Bewertet mit 4.5 Sternen

    In dem Roman "Der Moment zwischen den Zeiten" von Marta Orriols lässt die Autorin ihre Leser teilhaben an dem komplexen Gefühlswirrwarr, dass Paula erleiden muss, als sie erfährt, dass ihr langjähriger Lebenspartner Mauro bei einem Unfall tödlich verunglückt ist. Pikanterweise hatte Paula kurz vor seinem Tod noch von ihm erfahren, dass er im Begriff war sie zu verlassen, weil er sich in eine jüngere Frau verliebt hatte. Kein Abschiednehmen, keine Möglichkeit dem Anderen in den letzten Minuten seines Lebens beizustehen und kein Verzeihen sind mehr möglich. Es ist die Geschichte eines doppelten Verlusts, mit dem die Protagonistin erst einmal klarkommen muss.

    Der Roman ist sehr emotional und berührend. Man kann gut nachvollziehen, dass sich die 42jährige Paula zunächst in ihre Arbeit flüchtet. Sie ist Neonatologin, die sich mit ganzer Kraft und Leidenschaft in der Frühgeborenen-Intensivstation um die Frühchen kümmert und ihnen bestenfalls den Weg ins Leben ebnet. So hat ihr Arbeitsalltag also auch schon etwas mit dem stetigen Ringen mit dem Tod zu tun.

    Wir erleben die Tragödie aus der Sicht von Paula und können uns durch den wunderbaren, feinfühligen Schreibstil so gut in sie hineinversetzen als würden wir all die Trauer, Wut , Entäuschung und Scham selbst erleben. Das Buch nimmt einen emotional sehr mit. Die Protagonistin ist absolut authentisch und lebensecht gezeichnet.

    Der Tod gehört zum Leben und kann einem von einer Sekunde auf die andere den Boden unter den Füßen wegziehen. Mit dem frühen Tod der eigenen Mutter hat Paula das schon erlebt. Der Vater ist nie richtig über den Tod seiner großen Liebe hinweggekommen. Als ihr Vater meint, er wüsste was sie gerade durchmacht, kann sie ihm nicht begreiflich machen,dass es bei ihr etwas anderes ist, weil die Affaire Alles verändert. Sie kann sich ihrem Vater nicht anvertrauen und auch sonst niemanden.

    Man könnte jetzt annehmen, dass der Roman mit seinem ganzen seelischen Balast den Leser runterzieht. Das habe ich aber gar nicht so empfunden, auch wenn sich der Schmerz der Protagonistin auf den Leser überträgt. Die wunderschöne poetische Sprache und die tiefsinnigen Gedanken von Paula, der Weg wie sie neuen Mut für ihr Leben schöpfen kann, haben das Buch im Gegenteil zu einem Genuss werden lassen. Letztendlich ist der Roman eine Ode an das Leben und die Liebe.

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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    petra w., 27.09.2020

    Als Buch bewertet

    Das Buch gleicht einem Ein-Personen- Stück im Theater. Paula redet, denkt und fühlt fast für sich alleine. Es gibt ein paar wenige Statisten die das Ganze abrunden. Es ist nicht langweilig weil man als Leser die Vorgeschichte kennt. Sondern es zu Vergleichen kommt: wie würde ich damit umgehen, könnte ich in einer solchen Situation meiner anspruchsvollen Arbeit nachkommen, wo würde ich hin mit meiner Wut, Trauer und Angst.
    Es ist schön wenn ein Buch nicht nur unterhält sondern auch in Interaktion mit dem Leser tritt. Im Grunde redet Paula mit uns, lässt uns an ihren Gedanken teilhaben, erwartet aber keine Reaktion. Dafür bin ich dankbar denn ich hätte auf der Stelle keine, der Schock säße viel zu tief. Wir erleben in einem Zeitraum von einem Jahr Paulas Entwicklung mit, Wie sich die Scham und Wut in Trauer und Mut für die Zukunft verwandeln. Ein Lehrstück für etwas was keiner lernen möchte.
    Die fiktive Paula ist keine übertriebene Person, ist nicht zickig oder verheult. Sie ist warmherzig, kompetent und gleichzeitig zurückhaltend in ihren Mitteilungen anderen gegenüber. Kurz sie ist authentisch.

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  • 5 Sterne

    Mareike K., 02.12.2020

    Als Buch bewertet

    Inhalt:

    Paulas Leben liegt in Scherben. Gerade noch saß sie mit ihrem Lebenspartner Mauro beim Mittagessen, bei dem dieser ihr eröffnete, dass er eine jüngere Frau kennen und lieben gelernt hat und sich deshalb von ihr trennt. Da ereilt sie kurze Zeit später die Nachricht, dass Mauro einen schweren Unfall hatte. Er verstirbt kurz nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus.

    Für Paula bricht mit Mauros Tod eine Welt zusammen. Sie trauert um den Mann, mit dem sie Jahre ihres Lebens verbracht hat. Gleichzeitig ist sie wütend und verletzt wegen des Betrugs, den sie aus Scham vor ihrer Umwelt verschweigt. Kann Paula Mauro verzeihen und gleichzeitig loslassen, um ein neues Leben zu beginnen?

    Meine Meinung:

    In ihrem Roman „Der Moment zwischen den Zeiten“ beschäftigt sich Autorin Marta Orriols mit einer sehr emotionalen Frage: wie trauert man um jemanden, den man liebt und gleichzeitig hasst, der einen tief verletzt hat und doch irgendwie ein nicht wegzudenkender Teil des Lebens war, und der von einem Moment aus dem nächsten aus dem Leben gerissen wurde?

    Der Schreibstil der Autorin ist sehr gefühlvoll, aber überhaupt nicht kitschig. Es gelingt ihr, das Gefühlschaos, in dem sich die Protagonistin befindet, in Worte zu fassen und deren widersprüchlichen Gefühle zu transportieren. Ich habe sehr mit Paula mitgefühlt - nicht zuletzt, weil sie mir sehr sympathisch war, obwohl ich sie manchmal am liebsten geschüttelt hätte. Auch wenn ich an der einen oder anderen Stelle vielleicht anders reagiert bzw. gehandelt hätte, findet Paula ihren ganz eigenen und für sie richtigen Weg zu trauern und den Verlust von Mauro zu verarbeiten.

    Besonders gut gefallen hat mir Paulas Beruf als Neonatologin, der ihr in dieser schweren Zeit Halt und Kraft und gleichzeitig ein Stück Kontinuität gibt. Gleichzeitig passt ihre Arbeit gut zu ihrer persönlichen Geschichte - denn auch dort geht es um das Thema Neuanfang: den eines gerade erst geborenen Lebewesens, das das ganze Leben erst noch vor sich hat. Aber leider auch manchmal um den Tod und darum, jemanden gehen lassen zu können, wenn es an der Zeit ist. Mich hat das Schicksal der kleinen Kinder, um die Paula und ihre Kolleginnen sich kümmern und um deren Leben sie tagtäglich kämpfen, sehr berührt.

    Fazit:

    Sehr emotionales Buch über Trauer und Wut, Tod und Neuanfang, das mich sehr berührt hat.

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  • 5 Sterne

    liesmal, 17.10.2020

    Als Buch bewertet

    Marta Orriols lässt in ihrem Buch „Der Moment zwischen den Zeiten“ die Gefühlswelt einer Frau erkennen, die ihren Mann durch einen plötzlichen Tod verliert. Das Besondere an Paulas Geschichte ist allerdings, dass sie Mauro kurz vor seinem Tod bereits verloren hat durch sein Geständnis, dass er sie wegen der Liebe zu einer anderen Frau verlassen würde.

    „Wie geht man damit um, wenn man von seinem Mann verlassen wird und er kurz darauf unerwartet verstirbt?“ Neben dem Cover, das mir durch die Medinilla, eine meiner Lieblingsblumen, aufgefallen ist, hat mich diese Frage aus der Buchbeschreibung neugierig gemacht.

    „Mein Schmerz gehört allein mir, und es gibt nur eine Maßeinheit, mit der er erfasst werden kann: das tiefe Wissen darum, wie sehr Mauro und ich uns geliebt haben.“

    Dieses Zitat zeigt, dass Paula nicht von anderen Menschen bedauert werden will geschweige denn Ratschläge bekommen möchte.

    In 18 Kapiteln erzählt Paula von ihrem Leben nach Mauros Tod, von der Zeit, die sie mit Mauro verbracht und den Erlebnissen, die sie mit ihm geteilt hat. Unterbrochen wird die Geschichte an einigen Stellen zwischen den Kapiteln durch kurze Einschübe, in denen Paula mit Mauro spricht. Diese Absätze sind auf den ersten Blick erkennbar durch Blatt und Blüte der Blume, die auch das Cover ziert, hier allerdings immer in Schwarzweiß gehalten.

    Auch wenn sie das Geschehen nicht ganz ausblenden kann, so findet Paula doch etwas Ähnliches wie Normalität an ihrem Arbeitsplatz. Als Kinderärztin arbeitet sie auf der Frühchen-Station einer Klinik. Hier wird spürbar, mit welcher Leidenschaft und Herzenswärme sie ihren Beruf ausübt.

    Es sind so große Intimitäten und Gefühlsbewegungen, die mich an Paulas Gedankenwelt, an ihrem Verlust und ihrem Leid und auch an dem Versuch, wieder ins Leben zurückzufinden, teilhaben lassen, dass mich ihre Geschichte voll erwischt hat.

    Die Autorin Marta Orriols hat außerordentlich feinfühlig wunderbare Worte gefunden, die Paulas Geschichte sehr glaubwürdig machen. Dabei denke ich auch noch einmal an die Blume auf dem Cover, die durch das Buch begleitet und sehr zu der Geschichte passt. Wegen der Empfindlichkeit ihrer Blüten ist auch die Blume darauf bedacht, vorsichtig und liebevoll berührt und behandelt zu werden.

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  • 5 Sterne

    Barbara T., 19.10.2020

    Als Buch bewertet

    Wenn der Himmel pechschwarz wird

    Gleich zwei Hiobsbotschaften erreichen Paula an einem Tag. Die erste kommt von Mauro, ihren Lebenspartner, der Paula wegen einer anderen Frau verlässt. Und ein paar Stunden später erfährt sie, dass Mauro tödlich verunglückt ist. Sie erzählt selbst darüber: _„Zwei Kugeln, kurz nacheinander auf mich abgefeuert. Zwei Kugeln namens Betrug und Tod.“_ (Zitat Seite 76)
    Wie geht man mit solchen Nachrichten um? Wie verhält man sich danach, wenn man am Leben bleiben will/muss? Wie kann man die Trauer, aber vor allem den doppelten Verlust, überstehen?

    Marta Orriols versucht die Antworten auf all diese Fragen zu finden. In ihrem Debütroman „Der Moment zwischen den Zeiten“ begleitet man Paula in den Tagen nach Mauros tragischem Unfall. Zwar töten sie die besagten „zwei Kugeln“ wahrsten Sinne des Wortes nicht, dafür aber verändern ihr ganzes Leben. Um den Verlustschmerz zu betäuben stürzt sie sich in ihre Arbeit als Neonatologin auf der Intensivstation, versucht den Neugeborenen dort das Leben um jeden Preis zu retten.
    Schnell kommt sie auf ihre körperlichen Grenzen und nicht immer kann sie ihre Emotionen unter Kontrolle behalten.

    Mit viel Einfühlungsvermögen schildert die Autorin diese schwere Zeit in Paulas Leben. Besonders rührend sind Paulas „Gespräche“ mit dem verstorbenen Mauro, die viel über die gemeinsame Vergangenheit des Paares verraten. Aus ihnen erfährt man, wie stark ihre Gefühle für einander waren und wie sehr Paula unter dem tragischen Verlust leidet: _„Komm zurück…. Nur: Mein Flehen ist sinnlos, Mauro. Und am Ende bleibt nur die entsetzliche Leere.“_ (Zitat Seite 126)
    Eine sehr emotionale Geschichte, die tief unter die Haut geht. Eine Geschichte über das wahre Leben unter einem Himmel, der manchmal auch pechschwarz ist.
    Auf jeden Fall lesenswert!

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  • 5 Sterne

    Jasika, 15.10.2020

    Als Buch bewertet

    Paula hat ihren Lebenspartner verloren. Nur engste Freunde wissen, dass Mauro sie kurz vor dem tödlichen Unfall für eine andere Frau verlassen hat. Paula zieht es den Boden unter den Füssen weg, die Welt dreht sich weiter, sie muss ihren Alltag so gut es geht überstehen. Sie verliert ihren Appetit, kann nicht mehr schlafen und lenkt sich mit Arbeit und Joggen bis zur Erschöpfung ab. In der Klinik als Neonatologin wird sie von ihren kleinen Patienten gebraucht und sie geht in ihrem Beruf auf. Sobald sie zu Hause ist, kann sie nicht abzuschalten und wird immer wieder an das Leben mit Mauro erinnert. Es ist nicht Paulas einziger Verlust, als Kind hat sie bereits ihre Mutter verloren.

    Maria Orriols ist mit diesem Roman ein feinfühliges Debüt gelungen.
    Die Autorin schreibt sprachlich sehr gewandt, emotional, leidenschaftlich, authentisch, manchmal direkt und auch derb. Paulas Gefühle, ihre Schmerzen und innere Zerrissenheit werden dadurch greifbar und haben mich sehr berührt.

    Die Sprache ist wunderschön, stilistisch besonders und ich konnte mich sehr gut mit Paula identifizieren, wenngleich ich nicht jede ihre Reaktionen nachvollziehen konnte.
    Sehr gelungen fand ich die Zwiegespräche mit Mauro, auf diese Weise erfährt man auch über ihn einiges, seine Eigenarten usw.

    Fazit:
    Für mich ein ergreifender Roman über das Leben, die Liebe und auch den Tod, der Hoffnung und Mut für einen Neubeginn macht. Paula findet am Ende wieder zu sich selbst und schaut nach vorn.

    "Das Leben besteht aus lauter Puzzlestücken. Und Mauro ist eines von deinem Puzzle gewesen. Ein ungemein wertvolles Stück deines Lebens mit vielen Höhen, aber natürlich auch Tiefen." (Zitat S. 199)

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  • 5 Sterne

    hoonili, 06.11.2020

    Als Buch bewertet

    Als sich Paula mit ihrem Partner Mauro zum Mittagessen trifft, denkt sie nichts Schlimmes. Doch dann offenbart er ihr, dass er sich in eine andere Frau verliebt hat. Paula ist geschockt, sie hat nicht damit gerechnet. Nur ein paar Stunden später stirbt er an einem Verkehrsunfall. Paula ist plötzlich allein mit ihrer Wut und Verletztheit. Sie kann mit Mauro nicht mehr darüber reden und die Gründe klären. So stürzt sie sich in One Night Stands und kann ihr Herz nicht wieder vergeben. Der Leser lernt ihr Leben kennen und geht mit ihr auch ein Stück in die Vergangenheit. Mit dem besonderen, poetischen Schreibstil, hat die Autorin viel Platz für die eigene Interpretation gelassen. An den Schreibstil muss man sich etwas gewöhnen, doch dann liest es sich flüssig. Ein Buch, was definitiv zum Nachdenken anregt. Besonders das wunderschöne Cover und die Gestaltung des Buches hat mich immer wieder in den Bann gezogen.

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  • 4 Sterne

    Gabriele S., 12.10.2020

    Als Buch bewertet

    Auf der Suche nach dem neuen Leben

    Kurz nachdem Mauro seiner Lebensgefährtin Paula eröffnet hat, dass er sie wegen einer neuen Liebe verlässt, verunglückt er tödlich. In diesem Buch erzählt Paula von ihrer Trauer, der Wut und ihrer Suche nach der Zukunft. Während die meisten Menschen ihrer Umgebung in ihr die Witwe sehen, erstarrt sie im doppelten Verlust.
    Zu Beginn erscheint die Neonatologin, die in ihrem Beruf gegen den Tod von Frühgeborenen ankämpft, erstaunlich kühl. Man merkt, dass sie den Verlust gar nicht an sich heranlassen kann und will. Erst die Bemerkungen ihrer Arbeitskollegen und Freunde verdeutlichen ihr Leid: Paula wird immer dünner, kann kaum noch schlafen und lässt die Pflanzen, die Mauro immer so liebevoll umsorgt hat, kümmerlich vertrocknen.

    „Kein Schmerz ist wie der andere. Ein Vater fühlt anders als eine Schwester, und eine Ehefrau wiederum anders als eine Frau, die ein paar Stunden zuvor verlassen worden ist“ (Seite 84). Paula, die schon früh ihre Mutter verloren hat, wuchs allein mit ihrem Vater auf. Dem fiel es sehr schwer, seine Emotionen zu zeigen. Nachdem sie mit 42 Jahren selbst so einen schweren Verlust erlitten hat, kümmert er sich rührend um die Tochter. Indem er sie unterstützt, scheint er die eigene Trauer noch einmal zu durchleben.

    Abschalten kann Paula noch am ehesten, wenn sie mit den Kindern ihrer Freundin zu tun hat: „Wenn ich mit Lídias Mädchen zusammen bin, spüre ich oft, dass sie mir, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, eine große Dosis unschuldiges Glück bescheren, und womöglich gibt es für einen trauernden Erwachsenen kein wirksameres Heilmittel, als sich davon mitreißen zu lassen“ (Seite 95).


    Bei diesem Buch war es mir nicht möglich, es auf einen Zug durchzulesen. Je weiter ich in der Erzählung vordrang, desto emotionaler empfand ich sie. Immer deutlicher trat Paulas Einsamkeit zu Tage: „Dass einen niemand mehr umarmt ist eine grausame Strafe“ (Seite 167). Die unterschiedlichen Trauerphasen waren sehr gut nachvollziehbar. Ebenso wie die Ablenkungsversuche, die schließlich doch nicht das hielten, was sich Paula von ihnen versprochen hatte.

    Hervorheben möchte ich an dieser Stelle noch die Aufmachung des Buches. Der Schutzumschlag ist ein haptisches Erlebnis, denn die den Titel umrahmenden Blüten sind leicht erhaben und wiederholen sich im Inneren des Buches.

    Fazit: Lesenswert, nicht nur für Menschen, die in ihrer eigenen Trauer festhängen.

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  • 4 Sterne

    Ulrike F., 04.10.2020

    Als eBook bewertet

    Wie verarbeitet man das?

    Das grauweiße Cover wird beherrscht von einem blühenden Stengel mit grünen Blättern, die Blüten hängen etwas herab. Darüber über die ganze Pflanze ganz gross der Titel: DER MOMENT ZWISCHEN DEN ZEITEN - oben in rot und klein der Name der Autorin Marta Orriols. Unten rechts sehen wir ganz klein "dtv Verlagsgesellschaft".

    Paulas Partner Mauro ist tödlich verunglückt. Doch er wollte sie auch für eine andere Frau verlassen. Das erfuhr sie am selben Tag. Sie hat nichts, aber auch gar nichts davon geahnt, so zog es ihr direkt den Boden unter den Füßen weg. Und jetzt ist er, nach vielen gemeinsamen Jahren, tot. Eine Welt bricht für sie zusammen. Sie weiß gar nicht, wie sie trauern soll: um ihren geliebten Partner, um die betrogene Partnerschaft?

    Niemand kann sie trösten, sie kann diesen doppelten Schlag ja niemandem anvertrauen, auch nicht ihrem Vater, der doch so große Stücke auf seinen Schwiegersohn hielt und sich sehr um sie kümmert und sorgt.

    Der Roman "Zwischen den Zeiten" von Marta Orriols nimmt uns mit in diese Zeit der jungen Neonatologin Paula, die um jedes zu früh geborene Leben kämpft und ihr eigenes jetzt nicht vergessen darf.

    Als Leserin habe ich mit ihr gelitten und gehofft. Zwischendurch dachte ich einmal, jetzt - ja, jetzt - , doch ich lag falsch. In so eine Situation zu geraten ist wohl fast das Schlimmste, das einem passieren kann.

    Die Autorin Marta Orriols hat die Charaktere im Roman "Der Moment zwischen den Zeilen" sehr schön herausgearbeitet und ich konnte mir - leider - diesen "Moment ..." sehr gut vorstellen. Dieses Buch ist sehr realitätsnah. Ich hatte das Gefühl, die Autorin hat es genau so erlebt. Der Roman wird aus Paulas Sicht in der Ich-Form erzählt.

    Persönlich muss ich sagen, dass ich lange gebraucht habe, um das Buch auszulesen, es hat mich stellenweise doch "heruntergezogen"; ob bis zum Ende, wird hier nicht verraten.

    Der Roman wurde aus dem Katalanischen übersetzt von Ursula Bachhausen und verlegt von der dtv Verlagsgesellschaft. Er wird am 12.10.2020 veröffentlicht.

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  • 5 Sterne

    Martina W., 23.02.2021

    Als eBook bewertet

    Ein sehr anrührendes Buch!
    Ich bin völlig fasziniert dem Bemühen Paula gefolgt, sich nach diesem „doppelten“ Trauerfall wieder ins Leben zurückzukämpfen. Manche ihrer Aktionen fand ich nicht völlig nachvollziehbar, aber wenn man so eine Geschichte nicht selbst erleben musste, kann man auch nicht wissen, wie man reagiert.
    Die Szenen, in denen Paula mit „ihren“ Frühchen als Neonatologin umgeht, sind mir so zu Herzen gegangen. Das sagt eine Menge über ihren Charakter aus, eigentlich ja als Ärztin eher Naturwissenschaftlerin.
    Die Autorin schildert diese Geschichte in einer so schönen, ruhigen und doch sehr berührenden Sprache.
    Es war ein Hochgenuß, dieses Buch zu lesen!

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  • 5 Sterne

    Quinn, 13.10.2020

    Als Buch bewertet

    Eine Frau wird von ihrem Mann verlassen, nur wenige Stunden, bevor dieser tödlich verunglückt. Nun handelt es sich hier aber nicht um irgendeine Frau, sondern um eine erfolgreiche, liebevolle Neonatologin, die ihre kleinen Patienten genauso sehr ins Herz schliesst, wie der Leser die Protagonistin.
    Die Autorin versteht es meisterlich, den Leser die unterschiedlichen Arten von Trauer und Verlust spüren zu lassen. Sie schafft in diesem Buch eine Atmosphäre, angefüllt mit Liebe, Erinnerungen und Feingefühl. Alles in allem ein hochemotinaler, berührender und niemals kitschiger Roman über das Leben und das Loslassen, der es verdient hat, die Zeit zu überdauern.

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  • 4 Sterne

    Kristall, 14.10.2020

    Als eBook bewertet

    Paula geht mit ihrem Partner Mauro Mittagessen. Als Hauptgang gibt es Mauro‘s Offenbarung: er hat sein Herz an eine andere verloren. Paulas Dessert ist Wut und das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
    Wenige Stunden nach dieser Nachricht, stirbt Mauro bei einem Verkehrsunfall. Alles ist vorbei und die Welt steht für einen Moment still. Aber wie trauert man um den Mann, den man über zehn Jahre geliebt hat, den man als Vertrauten in sein Herz gelassen hat, der einen aber so zerrissen hat?

    „Der Moment zwischen den Welten“ ist wahrlich eine besondere Geschichte. Autorin Marta Orriols spricht ein Thema an, um welches wir uns so gut wie keine Gedanken machen, denn diese Situation die sie hier beschreibt, geschieht den Wenigsten von uns, aber sie geschieht und dann ist die Frage, wie kann man damit umgehen? Ihre Protagonistin Paula verstrickt sich regelrecht in ihre Wut und ihren Hass. Das ist nicht ganz einfach zu lesen, denn hier kommen die eigenen Gedanken zu diesem Thema ganz von allein immer wieder mit in den Leserhytmus. Hier und da konnte ich Paulas Reaktion verstehen, anderswo wiederum nicht. Egal, denn jeder würde damit anders umgehen.
    Die Erzählungen von Spanien/Barcelona, geben der Geschichte eine gewisse Stütze und Bild. Wir haben gewisse Punkte vor Augen und können Paula dadurch besser folgen, sie besser verstehen. Der Blick in ihre Emotionen und in ihre Seele ist speziell....vielleicht liegt es an dem verschachtelten Satzbau, an der Wortwahl. Ich bin nicht immer damit warm geworden, aber habe es dennoch mit Genuss gelesen.
    Man muss sich bei dieser Geschichte von der eigenen Meinung befreien und wirklich sich nur auf Paluas Geschichte einlassen...zum Schluss kann man dann mal sehr gut bei sich selbst reflektieren und genau damit hallt dieses Buch nach...4 von 5 Sterne gibt es hier von mir.

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 10.10.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Paula und Mauro treffen sich zum Mittagessen. Es verläuft ganz normal, wie es so zwischen Partnern ist. Doch dann sagt Mauro, dass er sich in eine andere Frau verliebt habe. Diese Nachricht ist noch nicht ganz bei Paula angekommen, als sie eine weitere Nachricht erhält, die ihr den Boden unter den Füßen wegzieht – Mauro ist tödlich verunglückt. Wie geht man mit einer solchen Situation um? Paula weiß nicht, ob sie um ihren Partner trauern soll oder ob sie wütend sein soll wegen des Betruges. Sie redet mit niemandem über ihre Gefühle.
    Der Schreibstil der Autorin Marta Orriols lässt sich angenehm lesen. Das Gefühlschaos von Paula stellt sie gut und authentisch aus der Sicht der Protagonistin dar, so dass man sich als Leser gut in Paula hineinversetzen konnte. Einerseits trauert Paula um ihren langjährigen Partner, aber da ist andererseits auch Wut über den Betrug. Paula ist eigentlich eine starke und selbstbewusste Frau. Sie mag ihren Beruf als Neonatologin und kämpft um das Leben der Frühchen. Dass Mauro ihr entglitten war, hat sie nicht bemerkt oder es nicht bemerken wollen. Dann treffen sie gleich zwei Schläge. Doch sie will mit niemandem darüber reden, was in ihr vorgeht, selbst mit ihrem Vater nicht, zu dem sie eine enge Beziehung hat. Nur wenn sie ihren Job macht, geht es ihr einigermaßen. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie es mir in einer solchen Situation ergangen wäre. Hätte mich die Gefühle auch so durcheinandergebracht?
    Wie es Paula weiter ergeht, will ich natürlich nicht verraten. Doch das Jahr nach Mauros Tod ist für Paula ein Kampf und sie muss ihren Weg gehen, um wieder ins Leben zurückzufinden.
    Ein sehr emotionaler Roman.

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 10.10.2020

    Als Buch bewertet

    Paula und Mauro treffen sich zum Mittagessen. Es verläuft ganz normal, wie es so zwischen Partnern ist. Doch dann sagt Mauro, dass er sich in eine andere Frau verliebt habe. Diese Nachricht ist noch nicht ganz bei Paula angekommen, als sie eine weitere Nachricht erhält, die ihr den Boden unter den Füßen wegzieht – Mauro ist tödlich verunglückt. Wie geht man mit einer solchen Situation um? Paula weiß nicht, ob sie um ihren Partner trauern soll oder ob sie wütend sein soll wegen des Betruges. Sie redet mit niemandem über ihre Gefühle.
    Der Schreibstil der Autorin Marta Orriols lässt sich angenehm lesen. Das Gefühlschaos von Paula stellt sie gut und authentisch aus der Sicht der Protagonistin dar, so dass man sich als Leser gut in Paula hineinversetzen konnte. Einerseits trauert Paula um ihren langjährigen Partner, aber da ist andererseits auch Wut über den Betrug. Paula ist eigentlich eine starke und selbstbewusste Frau. Sie mag ihren Beruf als Neonatologin und kämpft um das Leben der Frühchen. Dass Mauro ihr entglitten war, hat sie nicht bemerkt oder es nicht bemerken wollen. Dann treffen sie gleich zwei Schläge. Doch sie will mit niemandem darüber reden, was in ihr vorgeht, selbst mit ihrem Vater nicht, zu dem sie eine enge Beziehung hat. Nur wenn sie ihren Job macht, geht es ihr einigermaßen. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie es mir in einer solchen Situation ergangen wäre. Hätte mich die Gefühle auch so durcheinandergebracht?
    Wie es Paula weiter ergeht, will ich natürlich nicht verraten. Doch das Jahr nach Mauros Tod ist für Paula ein Kampf und sie muss ihren Weg gehen, um wieder ins Leben zurückzufinden.
    Ein sehr emotionaler Roman.

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  • 4 Sterne

    Daggy, 14.10.2020

    Als Buch bewertet

    Paula trifft sich mit ihrem Lebensgefährten, den sie auch nach vielen Jahres des Zusammenlebens nicht heiraten wollte. In dem Gespräch in einem Restaurant teil Mauro ihr mit, dass er eine jüngere Frau liebt. Als Paula Stunden später von seinem Unfalltod erfährt, kann sie sich schwer zwischen Wut und Trauer entscheiden und dieser Zustand hält noch sehr lange an.
    Nach dem frühen Tod ihrer Mutter, hat der Vater Paula großgezogen. Trotz aller Führsorge fehlte die körperliche Zuwendung. Mit diesem Tod hat Paula noch nicht wirklich abgeschlossen. Sie hat sich anders entwickelt, als andere Mädchen, so hatte sie Poster von Vögeln in ihrem Zimmer, wo bei anderen Popstars hingen.
    Paula kümmert sich hingebungsvoll um die Frühchen auf der Station, auf der sie als Ärztin arbeitet. Sie selbst wollte aber bislang keine Kinder.
    In diesem Jahr nach Mauros Tod hat Paula große Probleme mit ihren Gefühlen umzugehen. Sie behandelt ihre Umwelt ungerecht und weiß das auch. Besonders das Verhältnis zu ihrer besten Freundin empfinde ich als sehr eigenartig. Ich bin ein Mensch, der Probleme benennen und besprechen muss. Deshalb war mir Paulas Verhalten sehr fremd. Sie igelt sich ein, nutzt Sex für Nähe und hält sich die Menschen fern.
    Das Buch ist interessant geschrieben, aber leider kann ich Paula nicht verstehen und ich mag sie auch nicht. Ich hoffe ihr nächstes Lebensjahr bringt ihr wieder etwas Lebensfreude

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  • 4 Sterne

    Langeweile, 26.10.2020

    Als Buch bewertet

    Inhalt übernommen:
    Der Weg zurück ins Leben

    Ein Paar trifft sich zum Mittagessen. Er erzählt dies und das, bis er die Bombe platzen lässt: Er hat sich in eine jüngere Frau verliebt. Eine der ältesten Geschichten der Welt. Doch dann, nur wenige Stunden später, wird Mauro bei einem Verkehrsunfall getötet. Schockstarre. Fassungslosigkeit. Paula steht vor den Trümmern ihrer Liebe. Über zehn Jahre war sie mit Mauro zusammen: Mit einem Schlag ist das vorbei. Wie trauern um den Mann, der einen kurz vor seinem Tod verlassen hat?

    Meine Meinung:

    Die Autorin erzählt die Geschichte von Paula ziemlich schnörkellos und geradeheraus. Man kann sich gut in die Protagonistin hineinversetzen, ich habe mir mehrmals die Frage gestellt, wie ich in einer solchen Situation reagieren würde .
    Einerseits liebt sie ihren Mann immer noch, andererseits ist sie wütend, dass er sie gegen eine jüngere Frau austauschen wollte.
    Nur langsam Stück für Stück findet sie wieder ins Leben zurück. An diesem Werdegang habe ich sehr gerne teilgenommen. Mich hat das Buch emotional mitgenommen, ich kann es weiterempfehlen .

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  • 3 Sterne

    Buecherseele79, 24.10.2020

    Als Buch bewertet

    Paula ihre Welt ist in Trümmern. Die Beziehung zu ihrem Mauro war in den letzten Jahren nicht mehr so rosig und einfach wie zu Beginn, es gab viele Streitigkeiten. Ihre Jobs waren sehr anstrengend und zeitraubend. Und gerade als sie sich zum Essen verabreden und Paula eine Entscheidung trifft offenbart ihr Mauro dass er sich, wegen einer jüngeren Frau, trennen will. Und kurz darauf ist Mauro tot und Paula alleine in der Welt….

    „Wenn der Tod nicht länger Sache der anderen ist, muss man ihm ganz bewusst ein Eckchen auf der anderen Seite des Riffs einrichten, sonst nimmt er schon bald wie selbstverständlich den ganzen Raum für sich ein.“ (Seite 14)

    Es ist für mich sehr schwer dieses Buch in klare Worte zu fassen, beim Lesen war ich immer Hin und Her gerissen zwischen „Wow“ und „Hä“?!

    Es gibt 3 Kapitel – Vorher- dann während ihrer Trauerphase – und Danach. Zwischendrin, mit einer Blume versehen geht es um die gemeinsame Zeit von Paula und Mauro.

    Das Buch beschäftigt sich mit der Trauerbewältigung und wird in Spanien gefeiert. Das Cover sieht sehr schön aus, passt auch gut zu der Geschichte, wenn man sie kennengelernt hat. Der Schreibstil ist verständlich und angenehm gehalten.

    Paula ist die Protagonistin in diesem Buch. So richtig warm bin ich mit Paula nicht geworden, ich denke, dies muss auch nicht unbedingt sein. Paula lebt für ihren Beruf als Kinderärztin auf der Frühgeborenen Station. Dies war immer sehr bewegend und interessant dargestellt, kann mir aber vorstellen dass es nicht bei allen auf Interesse stossen wird.

    Mit der Zeit erfahren wir das Paula nicht den „typischen Weg“ von Beziehung, Ehe und Kinder bekommen eingehen wollte, sie war glücklich, aber wie sieht es mit ihrem verstorbenen Freund aus? Sie macht sich nach seinem Tod, der sehr plötzlich und unerwartet kam, sehr viele Gedanken und fragt sich ob sie an vielen Wegen hätte abbiegen sollen oder können. Was ich gut fand – eine Beziehung entwickelt sich nicht von alleine, beide müssen mitarbeiten, Kompromiss eingehen und einen gemeinsamen Weg finden, oder eben nicht.

    Die Gedanken, die Gefühle, das Ganze Herum um den Tod von Mauro ist ein Durcheinander. Vielleicht so wie man sich die Trauer vorstellt, dass sie keinem genauen Weg folgt, dass jeder anders und schwer oder leichter trauert, dass man aber den Trauernden keine Zeit einräumt und es immer meint besser zu wissen. Ich denke, dass Menschen die jemanden durch einen plötzlichen Tod verloren haben, sich in diesem Buch finden werden, es verstehen und die Wege von Paula nachvollziehen können.

    Ich persönlich war nicht mit allen Schritten und Gefühlen vertraut und hatte auch meine Probleme mit der ein oder anderen Entscheidung oder Gedanken von Paula und war manchmal regelrecht verzweifelt und verwirrt.

    Das Buch konnte mich irgendwo packen und einnehmen und dann wieder war ich genervt und missverstand einiges, vielleicht von der Autorin auch so gewollt. Ich gebe hier noch einen halben Stern dazu und bewerte es mit 3,5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    yellowdog, 12.10.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Es handelt sich um einen gelungenen Debütroman einer katalanischen Autorin. Die Handlung ist in Barcelona angesiedelt.
    Hier lebt die Kinderärztin Paula seit Jahren mit ihrem Lebensgefährten Mauro zusammen, bis er plötzlich mit ihr Schluß macht und kurz darauf bei einem Unfall tödlich verunglückt.
    Paula ist geschockt. Diese Art von Abschied lässt sie in ein großes Loch fallen, in der Trauer und Loslassen nicht einfach möglich ist.
    Der Roman ist so geschrieben, das man als Leser an Paulas Gedanken und ihrem emotionalen Zustand teilnimmt.
    Was sie aufrechterhält ist ihr Dienst in der Klinik, in der sie sich besonders um eine kleinen kranken Jungen kümmert.

    Ich glaube, der Autorin ist eine gute und glaubhafte Zustandsdarstellung gelungen. Gerne würde ich weitere Bücher von ihr lesen.

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  • 4 Sterne

    brauneye29, 11.10.2020

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt: Paula und Mauro sind ein Paar. Sie treffen sich zum Mittagessen und urplötzlich lässt Mauro die Bombe platzen. Er hat sich verliebt und wird Paula verlassen. Paula ist völlig fassungslos. Aber es kommt noch schlimmer. Kurz danach erfährt, dass Mauro bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Wie kann man um jemanden trauern, der einen verlassen wollte? Meine Meinung: Das Buch hat mir gut gefallen. Es zeigt vor allem, wie sehr man hin und her gerissen von der Situation. Auch gerade deshalb, weil fast keiner weiß, dass man eigentlich um jemanden trauert, der einen verlassen wollte. Und es zeigt, wie man nach und nach den Weg wieder ins Leben finden muss und loslässt, um selbst nicht unterzugehen. Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Fazit: Gute Geschichte

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